Rookie und andere Magazine

Gibt es in Deutschland wirklich keine Country-Magazine?

Goerked (Beitrag #2) schrieb:

Gibt es in Deutschland wirklich keine Country-Magazine? :(

Doch: Country sowie Country Style

Aber im Ernst: Der Markt ist einfach zu klein.

Was beispielsweise mich selbst betrifft:
Auch wenn ich solche Musik mag, so finde es eher befremdlich, über Musik zu lesen.
Und was den Lifstyle drumherum anbetrifft, den diese Magazine gerne mal in blumigen Bildern und Worten darstellen, so wird beim Kopieren gerne vergessen, daß es gerade bei Folk & Country einen historischen und regionalen Kontext gibt.

Ich habe beispielsweise auf zwei Reisen die Blue Ridge Mountains, die Great Smokie Mountains, Virginia & West Virginia besucht, bin dort gewandert, habe mir alte verlassene Farmen angeschaut, Live-Musik gehört.
Wenn Du die Einsamkeit und Armut dieser Leute verstehst, die Notwendigkeit, sich auf die Nachbarn verlassen zu können ... dann verstehst Du Mountain Music und die ganze Romatik vom Landleben und coolen Kerlen ist dahin.
Das waren, genauso wie die Cowboys am Lagerfeuer, dreckige, ungebildete, arme Kerle, oft knapp vorm Verhungern, die früh an irgendwelchen Krankheiten krepiert sind. Da "Lifstyle"-Magazine drumherumzubauen, finde ich ziemlich ätzend.

Sorry für's OT, bin wohl etwas gesprächig heute
Das sollte keine grundsätzliche Kritik an den Lesern sondern eher an den Herausgebern sein.

Als Lifestyle-Magazin hab ich Rookie nicht verstanden.
Country-Lifestyle ist auch genau das, was ich nicht suche.
Mir ging's auch eher darum, mal up to date zu sein, bezüglich der genannten Genre. (New-Country ausgenommen)

Ich war mal in der pacific northwest Region - Country kommt dort glaube ich weniger her, obwohl die Motive dort auch gut passen.
Wundervolle Landschaft, aber die verfallenen Kleinstädte sind gruselig.

HiFiRalf (Beitrag #3) schrieb:

Goerked (Beitrag #2) schrieb: Gibt es in Deutschland wirklich keine Country-Magazine? :( , daß es gerade bei Folk & Country einen historischen und regionalen Kontext gibt. Ich habe beispielsweise auf zwei Reisen die Blue Ridge Mountains, die Great Smokie Mountains, Virginia & West Virginia besucht, bin dort gewandert, habe mir alte verlassene Farmen angeschaut, Live-Musik gehört. Wenn Du die Einsamkeit und Armut dieser Leute verstehst, die Notwendigkeit, sich auf die Nachbarn verlassen zu können ... dann verstehst Du Mountain Music und die ganze Romatik vom Landleben und coolen Kerlen ist dahin. Das waren, genauso wie die Cowboys am Lagerfeuer, dreckige, ungebildete, arme Kerle, oft knapp vorm Verhungern, die früh an irgendwelchen Krankheiten krepiert sind. Da "Lifstyle"-Magazine drumherumzubauen, finde ich ziemlich ätzend

Dem historischen und regionalen Kontext gibt es bei den allermeisten Musikstilen, der von Folk & Country überschneidet sich im Wesentlichen mit dem ländlicher Blues oder auch Jazz-Musik.
Zu einer Musikrichtung einen "lifestyle" kreieren zu wollen, mit dessen Hilfe sich zu diesem Musikstil gehörige Produkte verkaufen lassen, geht immer mit einer gewissen, die Wirklichkeit verzerrenden Stilisierung einher und ist damit heikel.
Gerade bei heutzutage weniger populären Musikstilen wie der Country-Musik ist mit einer solchen unsachlichen, in erster Linie auf die Gefühle breiter Bevölkerungsschichten abzielenden Schreibweise jedoch weniger zu rechnen.
Deine Anmerkung über "die ganze Romantik vom Landleben und coolen Kerlen" und die tatsächliche "Einsamkeit und Armut dieser Leute" ist mir schleierhaft. Sofern man unter Country nicht "Truck Stop" oder "the Boss Hoss" versteht, ist gerade diese Musikrichtung bekannt dafür, sich textlich fernab jeder Romantik zu bewegen. In den USA ist/war Country sehr populär und, wie es bei populären Musikrichtungen eben so ist, gibt/gab es immer eine Menge Künstler, die die Anbiederung an einen vorherrschenden Stil mit platten/massentauglichen Texten verknüpfen, um möglichst leicht Profit zu machen. Diese angesprochenen Künstler machen aber eben auch nicht wirklich Country.
Wer sich fernab des 60er/70er Jahre Nashville Sound bewegt, wird (z.B. bei Jimmy Rodgers, Hank Williams, Towens Van Zandt,...) von romantisierenden und idealisierenden Darstellungen des Landlebens verschont, im Gegenteil. Bin jetzt auch nicht so der Country-Experte, aber die Songs von Hank Williams und Townes Van Zandt sind zum Teil melancholisch-düster bis desillusionierend.
Ein Magazin, das um solche Songwriter einen romantisierenden/glorifizierenden Lifestyle kreiert, missachtet die Grundregeln der journalistischen Darstellung. Auch das Magazin "Rookie", das ich aufgrund seines anbiedernden und bemüht massentauglichen Konzepts niemandem empfehlen würde, wird sich vor solch groben Fehlern hüten.

Goerked (Beitrag #4) schrieb:

Als Lifestyle-Magazin hab ich Rookie nicht verstanden. Country-Lifestyle ist auch genau das, was ich nicht suche. Mir ging's auch eher darum, mal up to date zu sein, bezüglich der genannten Genre. (New-Country ausgenommen) Ich war mal in der pacific northwest Region - Country kommt dort glaube ich weniger her, obwohl die Motive dort auch gut passen. Wundervolle Landschaft, aber die verfallenen Kleinstädte sind gruselig.

im englisch-sprachigen Raum gibt es das Magazin "American Songwriter". Da es um deutsche Country-Künstler eh nicht besonders gut bestellt ist, kannst du auf ein deutsches Magazin vermutlich verzichten.
Ich persönlich habe nur eine Ausgabe von "American Songwriter", bin jedoch ab und auf deren homepage, die auch recht informativ ist. Wenn ich mich nicht irre, werden -entgegen der Namensgebung- sogar Künstler aus dem englischsprachigen Ausland porträtiert. Ich persönlich bin recht angetan, zumal es eine große stilistische Bandbreite gibt, die dennoch in die Tiefe geht, sprich: in den jeweiligen Genres werden auch kommerziell weniger erfolgreiche Künstler behandelt

max_samhain (Beitrag #6) schrieb:

Goerked (Beitrag #4) schrieb: Als Lifestyle-Magazin hab ich Rookie nicht verstanden. Country-Lifestyle ist auch genau das, was ich nicht suche. Mir ging's auch eher darum, mal up to date zu sein, bezüglich der genannten Genre. (New-Country ausgenommen) Ich war mal in der pacific northwest Region - Country kommt dort glaube ich weniger her, obwohl die Motive dort auch gut passen. Wundervolle Landschaft, aber die verfallenen Kleinstädte sind gruselig. im englisch-sprachigen Raum gibt es das Magazin "American Songwriter". ...

Danke, guter Tipp.
Einige Künstler kenn ich schon, aber die Reviews sind sehr gut.