Sharp RT150: Motor verursacht Störgeräusche

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Burkie
Inventar
#1 erstellt: 30. Dez 2012, 16:20
Hallo,

bei dem genannten Tapedeck verursacht der Motor, sobald er dreht, Störgeräusche auf der Tonleitung. Bei den Störgeräuschen handelt es sich um leises Summen und Klackern. Es kommt aus dem Lautsprecher.Ist zwar leise, aber störend.

Es sieht danach aus, als ob also der Motor auf den Audiozweig einstrahlt oder einstört. Woran könnte es liegen?

Grüße
bukongahelas
Inventar
#2 erstellt: 02. Jan 2013, 13:08
Der Motor läuft mit Gleichspannung bzw Strom , aber er produziert auch Wechsel-Störungen und schickt sie zur Elektronik zurück wo sie verstärkt und hörbar werden.
Mit steigendem Alter des Motors erzeugt er verschleißbedingt stärkere Störungen als ein neuer.
Also wenn möglich Motor erneuern , ist ein Standardteil , auch in anderen (verschrotteten) Casstapes verbaut.
Seine Eckdaten sind Höhe der Gleichspannung , Drehzahl und Drehsinn/richtung.
cw bedeutet ClockWise=im Uhrzeigersinn=rechtsrum , CCW demnach gegen Uhrzeigersinn=linksrum , wenn man von vorne auf die Motorachse schaut.
Wenn also zB ein 12V ; 2400 1/min ; CCW Motor original eingebaut ist,
muß der Ersatzmotor auch diese Eckdaten haben , außerdem muß er insgesamt mechanisch passen, also sehr ähnliche Außenmaße haben.
Wenns wider Erwarten keinen E-Motor gibt , etwas Feinöl in die Lager des gestörten Motors träufeln.
Wer es sich zutraut kann den Motor öffnen und Kollektor und Bürsten reinigen , wer nicht sprüht Kontaktspray Teslanol Oszillin T6 oder Kontakt61 (nur diese!) in dem Motor auf den Kollektor.
Denn wenn die Kontaktbürsten am Kollektor Funken erzeugen , weil sie verschmutzt sind , ist es kein Wunder daß dieser "Funkengenerator" die Elektronik verseucht.
Wechselstörungen auf Gleichstromleitungen kann man wegfiltern , wenn man Drosselspulen (Induktivitäten) in die beiden Drähte des Motors schaltet.
Also je einen Motorraht an ein Drahtende einer Spule löten und das andere Ende einer jeden Spule an die Platinenanschlußpunkte löten.
So daß sich sowohl der Strom zum Motor hin (der rote? Plusdraht)
als auch der vom Motor zurück (der blaue? Minusdraht) durch je eine Spule winden muß. Je mehr Loopings der Strom machen muß desto mehr "schüttelt" er (wie ne Wäscheschleuder) die störenden Wechsel"wassertropfen" von der Gleichstrom"wäsche" ab.
Man kann sich diese Spulen auch selber wickeln , ein Eisenstab/Schraube und darauf möglichst viele Windungen isolierten möglichst dünnen Draht wickeln. Es geht auch lackierter Kupferdraht den man auch in Trafos verwendet. Je mehr Induktivität (Millihenry , Mikrohenry) desto besser filtern die Spulen.
Dann kann man noch einen Kondensator (wenns ein Elko ist richtig gepolt)
direkt an die Motordrähte (also "hinter" den Spulen zum Motor ) löten.
Fang mit 100 Nanofarad (50 Volt) an und probiere 1yF , 10yF , 100yF aus,
welcher die Störungen am besten unterdrückt. Spannung des Kondensators ca 10V mehr als die Motorgleichspannung. 50 Volt ist zuviel aber schadet nicht und paßt immer weil die höchste Motorspannung 24V ist , somit reichte so eben ein 25V Typ , ein 35V wär genau richtig , alles mit mehr Volt ist "verschwendet" aber paßt immer.
Die Spulen lassen nur Gleichstrom passieren , der Kondensator schließt die Störwechselspannung direkt kurz , wenn die Störungen den Motor verlassen wollen.
Eine Spule leitet Gleichstrom und sperrt Wechselstrom,
ein Kondensator leitet Wechselstrom und sperrt Gleichstrom.
Deshalb kommen die Spulen in Reihe in die Motor Zu-und Ableitung , der Kondensator direkt parallel zum Motor.
Das heißt auch LC-Filter und filtert auch in passiven Lautsprecherweichen
erwünschte Frequenzen heraus und unterdrückt nichterwünschte.
Denn der tiefste aller vorstellbaren Baßtöne wäre einer mit null Hertz ,
also eine stillstehende Wechselspannung , was ja nur eine Gleichspannung sein kann.
Umgekehrt kann man eine Wechselspannung als eine besondere Art von Gleichspannung sehen , die dauernd umgepolt wird.
bukongahelas
Burkie
Inventar
#3 erstellt: 02. Jan 2013, 13:42
Hallo,

danke für die Antwort. Mit der Funktionsweise von Spulen und Kondensatoren kenne ich mich schon etwas aus.

Meine Frage wäre, ob es typische Fehlerbilder oder Ursachen gibt, bei denen man als erstes nachschauen sollte.

Diese Störgeräusche sollten ja bei einem intakten Motor auch zu sehr geringem Ausmass hörbar sein, oder?
Diese sind mir früher nie aufgefallen.

Ich gehe mal davon aus, dass die Versorgungsspannung für die Audiosektion stabilisiert und gefiltert wird. Möglicherweise sind von diesen Bauteilen ausgefallen?

Ich gehe auch mal davon aus, dass der Motor standardmässig in gewissem Ausmass entstört wird. Gibt es dabei typische Defekte?

Grüße
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