Maintronic MPA-902 Endstufe defekt, - Bitte um Hilfe --

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CHICKENMILK
Inventar
#1 erstellt: 15. Sep 2013, 20:03
Hallo Leute, ich weiss nicht mehr weiter.

Mir ist meine PA-Endstufe abgeraucht und es ist keine Service Manual aufzutreiben, auch nicht beim Hersteller.
Die Endstufe hat Pro Kanal folgende wissenswerte Bauteile:
6x MJ15015 NPN ( TO3 ) Endstufen-Transistoren
1x 2SK1058 MOSFET Transistor
1x 2SJ162 MOSFET Transistor
etc...

Betroffen ist nur ein Kanal und sichtbar war nur ein verbrannter Widerstand mit 10 Ohm.

Habe diesen ersetzt und ALLE Transistoren auf der betroffenen Seite überprüft.
Die Mosfets sicherheitshalber gegen gleiche Modelle von Renesas ersetzt ( Bezugsquelle: Reichelt ).

Sämtliche MJ15015 Transitoren waren ok,
die kleineren Typen ( MPSA92 und MPSA42 ) sicherheithalber getauscht, wobei ich die alten durchgemessen habe und keiner auffällig war.
Auch die Dioden alle durchgemessen, keine Auffälligkeiten, Flussrichtung nur auf die eine Seite.
Potis für Ruhestrom sind auch ok.

Habe nun anstatt der Hauptsicherung eine 60Watt Glühbirne eingesetzt, um beim Einschalten keine bösen überraschungen zu erleben.
Die Birne sollte bei intakter Endstufe ja nur kurz aufläuchten und dann nur glimmen.
Witziger Weise tat diese dies manchmal, dannn wieder leuchtete sie permanent.
Auf der Gegenseite ist alles ok, wenn nur diese Seite angeschlossen wird, da schalten die Relais auch durch.

Nun, plötzlich ist mir der Widerstand wieder abgeraucht, obwohl ich die Glühbirne anstatt der Sicherung noch immer drinnen habe.

Hat jemand einen Tipp für mich, wo der Hund noch begraben sein kann ?


IMG_7318IMG_7319IMG_7321IMG_7320IMG_6313

Herzlichen Dank,
Flo
bukongahelas
Inventar
#2 erstellt: 16. Sep 2013, 00:04
Ohne SM/Schaltplan bleibt nur jedes Bauteil einzeln auszulöten und separat zu prüfen bzw erneuern.
Die FET würde ich in einer Versuchsschaltung prüfen oder testweise in den noch guten Kanal einbauen.
Der DIL-8-Beiner ist vermutlich ein Standard Dual OP , ähnlich NE5532 .
Beim PowerON den Ruhestrom=Spannungsabfall über Emitterwiderständen=Spannung zwischen den
Emittern eines NPN-PNP Komplementärpaares kanalweise vergleichend messen , je 1 Voltmeter pro Kanal.
Ebenso die Ausgangsspannungen an den Audioausgängen der Module (vor dem LS-Relais) möglichst
mit 2CH Oszilloskop messen.
Man sollte einen Netzstelltrafo benutzen und die Netz-AC langsam hochdrehen.
Erstmal nur ca 30VAC , dann die Railspannungen (nun nur +-wenige Volt) prüfen.
Dann funktionieren Trafo, Sicherungen , Gleichrichter und Hauptsiebelkos.
Beim weiteren Hochdrehen der NetzAC pendeln beide AudioAusgänge zwischen + und - und "rasten"
dann ab ca 100VAC auf DC-Null ein (wenn am Eingang der Endstufe kein Signal anliegt).
Wichtig ist das beide Kanäle sich identisch verhalten , sonst sofort Abbruch und übersehenen Fehler finden.
Also langsam und vorsichtig starten und bei Anomalien bevor man Neuteile zerschießt abbrechen.
bukongahelas
CHICKENMILK
Inventar
#3 erstellt: 16. Sep 2013, 06:20
Hallo unddanke für die super Ratschläge.

Die 3 verbauten DIL-8-Beiner sind STW-P511R, zu denen es leider null Daten im Internet gibt.
Meines Wissens sollten die ja zuständig sein, um den Kanal frei zu schalten.
Könnte hier ein Defekt eines solchen DUAL_OP die Endstufe auch zerschiessen ?

Ich wüsste nämlich nicht, wodurch ich den ersetzen sollte.
Nicht mal auf "alldatasheet" oder "datasheetcatalog" sind diese Typen gelistet.

Den Rest werde ich mal gemeinsam mit einem Bekannten durchgehen, welcher ein Oszi besitzt.
Melde mich dann wieder, sobald ich mehr in Erfahrung gebracht habe.

Danke schön.

LG,
Flo


[Beitrag von CHICKENMILK am 16. Sep 2013, 06:22 bearbeitet]
bukongahelas
Inventar
#4 erstellt: 16. Sep 2013, 14:32
Hol Dir das Datenblatt des NE5532 und schau welche Pins die + und - Stromversorgung sind.
Soweit ich erinnere Pin4 ist Minus und Pin8 ist Plus.
Dann schließ das schwarze Kabel eines Voltmeters an den/die Außenringe der Cinch Buchsen also an Masse/GND an.
Wenn an dem unbekannten 8beiner die Stromversorgungspins gleich dem NE5532 sind , kann man
diesen NE5532 als Ersatz nehmen .
bukongahelas
Poetry2me
Inventar
#5 erstellt: 20. Sep 2013, 19:11
Der Themenersteller hat einen zweiten Thread laufen:

http://www.hifi-foru..._id=185&thread=10652

- Poetry2me
CHICKENMILK
Inventar
#6 erstellt: 20. Sep 2013, 19:16
Ja wollt ich grad hier her verweisen, da die Hilfestellung nun in eine andere Richtung läuft.
Besser, wir machen hier weiter, danke
Poetry2me
Inventar
#7 erstellt: 20. Sep 2013, 19:21

Die 3 verbauten DIL-8-Beiner sind STW-P511R, zu denen es leider null Daten im Internet gibt.
Meines Wissens sollten die ja zuständig sein, um den Kanal frei zu schalten.
Könnte hier ein Defekt eines solchen DUAL_OP die Endstufe auch zerschiessen ?


Hier bei Zeck fand ich folgende Beschreibung:


                   Part list for PROFILER14.1000

Item                               Zeck order code
IC STWP511R PROTECTION CIRUIT      IC-STWP511R


Also ein Schutzschaltungs-IC, kein OpAmp

- Poetry2me


[Beitrag von Poetry2me am 20. Sep 2013, 19:21 bearbeitet]
CHICKENMILK
Inventar
#8 erstellt: 20. Sep 2013, 19:22
ohoo, danke für den Hinweis.
Das ist doch schon mal was.
Poetry2me
Inventar
#9 erstellt: 20. Sep 2013, 19:30
Ein Zeck Service Manual ähnlicher Verstärker, die das selbe IC einsetzen:

http://elektrotanya.com/zeck_a600_a900.pdf/download.html
PBienlein
Inventar
#10 erstellt: 21. Sep 2013, 08:10
Hallo zusammen,

aus dem anderen oben erwähnten Thread lässt sich ableiten, dass der ominöse STW-P511R anscheinend ein schnöder NE555 Timer ist, welcher extra für den Hersteller der Endstufe umgelabelt wurde.

Einen Versuch würde ich der Sache auf jeden Fall geben. IC-Sockel nicht vergessen, damit man u.U. später einfach umstecken kann.

Gruß
PBienlein
Poetry2me
Inventar
#11 erstellt: 21. Sep 2013, 10:27
interessant, ein Timer IC Wer hätte das gedacht.


Ist evtl Maintronic MPA-902 baugleich mit Zeck A-902 ??

Dieses Service Manual findet man im Netz und dort sind auch die MOSFETs als Treiber eingesetzt.

- Poetry2me


[Beitrag von Poetry2me am 21. Sep 2013, 10:28 bearbeitet]
CHICKENMILK
Inventar
#12 erstellt: 21. Sep 2013, 20:07
Hallo,

nein leider nicht, der ZECK A-902 ist komplett anders aufgebaut:
https://www.google.a...previous%3B640%3B480

LG,
Flo
Poetry2me
Inventar
#13 erstellt: 21. Sep 2013, 21:27
Die Schaltung könnte aber sehr ähnlich sein.

Auch hier sind quasikomplementäre Stromstufen mit MOSFETs als Treiber. Das gleiche IC, alles sehr ähnlich. Allerdings finde ich den Lüfter nicht in der Zeck.

Wie wir mittlerweile u.a. von ruesselschorf wissen, hat Zeck bei Maintronic konstruieren lassen.

Evtl. hat Zeck nur ein anderes Platinenlayout.
Würde mich nicht wundern, wenn sogar Bauteilebezeichnungen auf den Platinen übereinstimmen.


- Poetry2me
CHICKENMILK
Inventar
#14 erstellt: 23. Sep 2019, 07:51
Hallo.

Ich habe das Teil damals in den Keller gestellt und Ersatz gekauft.

Jetzt bin ich zufällig auf die PSE SM700 bzw. PSE SM900 gestoßen.
Genau die sind baugleich.

PSE

Nun gut, das Teil wieder aus dem Keller geholt und nun probiere ich es nochmals.


Der besagte Timer NE-555 wurde besorgt und diesen habe ich soweit verglichen mit dem von Maintronic gelabelten und verbauten "Timer? STW P511R.
Beim Durchmessen mit dem Multimeter verhält sich der NE-555 gleich (Durchgangsmessung).
Einziger Unterschied:
Der NE555 hat von Pin 1 zu Pin 8 Durchgang, was der STW P5111R nicht hat.
Das macht mich gerade stutzig.

NE555

Anbei die Schaltung vom Verstärker:
rechts unten das "Timer?" Modul.

reparatur-pse-sm-700_654662
stw


Kann hier bitte jemand erkennen, ob das tatsächlich der NE555 sein kann?


[Beitrag von CHICKENMILK am 23. Sep 2019, 07:55 bearbeitet]
DB
Inventar
#15 erstellt: 23. Sep 2019, 16:45
Was für einen Durchgang hat der 555 von 1 zu 8? Niederohmig in beide Richtungen? Wie / womit hast Du das gemessen?
Ansonsten paßt die Beschaltung zum 555.
https://www.diodes.com/assets/Datasheets/NE555_SA555_NA555.pdf


MfG
DB
Poetry2me
Inventar
#16 erstellt: 25. Sep 2019, 02:37
In dem PSE Schaltplan betätigt das IC an Pin 3 das Ausgangs-Relais. Kann ja gut sein, dass für Verzögerung auf die Timer-Funktion zurückgegriffen wurde. Der gesamte untere Teil des Schaltplan ist die Schutzschaltung bzw. Einschaltverzögerung.


[Beitrag von Poetry2me am 25. Sep 2019, 02:39 bearbeitet]
CHICKENMILK
Inventar
#17 erstellt: 25. Sep 2019, 07:31
Danke Leute!

@DB

Hab die beiden am Abend schnell mal durchgemessen (nur Durchgang), um zu erkennen, ob sie sich dahingehend identisch verhalten.
Genaueres muss ich noch durchführen.

@Poetry2me


Danke dir.
Sollte heißen, dass eigentlich ja nicht viel schief gehen sollte, wenn ich den NE555 probiere.


Ich werde trotzdem vorerst mal den STW-Chip von der gesunden Seite entnehmen und auf der anderen Seite montieren.
Habe beide schon ausgelötet und gesockelt.

Mal sehen, wie sich die defekte Seite nun verhält, wenn ich das Teil mit einer 100W Glühbirne anstatt der Sicherung anwerfe.


Liebe Grüße,
Flo
PBienlein
Inventar
#18 erstellt: 25. Sep 2019, 08:34
Hallo Flo,

sofern es sich bei der Durchgangsprüfung des Timer-ICs nicht um eine Fehlmessung gehandelt hat, könnte so ein Schaltkreis durchaus auch mal kaputt sein, selbst wenn er neu geliefert wurde. Im WWW tummeln sich einige Testschaltungen, um die grundlegende Funktionalität zu prüfen. Ein Beispiel habe ich hier verlinkt. Mit wenigen Bauteilen, die eigentlich zur "Standardausrüstung" gehören, lässt sich der Timer testen.

Gruß
PBienlein
pse900bastler
Neuling
#19 erstellt: 17. Mrz 2020, 19:10
Hallo Zusammen,

ich habe eine Maintronic MTC 902, bei der ein Kanal defekt war. Ich habe sämtliche Bauteile getauscht und das Ding läuft wieder... :-)
Leider bin ich mir nicht sicher, wie ich den Ruhestorm einstelle? (Bei mir war auch das Poti abgebrannt...)
Würde mich freuen und sehr dankbar, wenn mir hierzu jemand Tipps bzgl. der Messpunkte und Werte geben könnte.
Als Renfenz könnte ich den anderen Kanal nehmen, der ist noch "original"
CHICKENMILK
Inventar
#20 erstellt: 21. Mrz 2020, 19:17
CHICKENMILK
Inventar
#21 erstellt: 20. Nov 2021, 00:28
Das Ding stand nun 2 Jahre im Regal.

Hat mich nun in den Fingern gejuckt und es wieder rausgekramt.
Hab mir die Mühe gemacht, nun alle Widerstände, Transistoren, Dioden auf der betroffenen Seite durchgemessen.
Keines der Bauteile war jedoch defekt, also weiter gesucht.

Ihr werdet es nicht für möglich halten.
Bei einem der TO3 Leistungstransistoren war eine ausgefeanste Stelle, welche gereicht hat, trotz dazwischenliegender WLP
einen Kurzschluss zu verursachen.
Neues Isolierplätchen rein und nun läuft die Kiste.

Die beiden N555 TIMER funktionieren tadellos

Da ich aber die kleinen Transistoren und das Poti für den Ruhestrom gewechselt habe, steht nun die Einstellung des Ruhestroms an
Über die 12 Emitterwiderstände bekomme ich aber keine typischen mV Werte. Auch nicht auf der unbeschadet Seite.
Kann mir bitte anhand der weiter oben verlinkten Schaltpläne bei dieser Mosfet-Endstufe etwas auf die Sprünge helfen?

Vielen Dank und liebe Grüße,
Flo
DB
Inventar
#22 erstellt: 20. Nov 2021, 08:54
Was bekommst Du denn für Werte an den Emitterwiderständen? Entstehen Übernahmeverzerrungen?
CHICKENMILK
Inventar
#23 erstellt: 24. Nov 2021, 17:19
Hi! Liege grade flach, deshalb kann ich erst jetzt antworten.

Messe ich an den Emitterwiderständen, bekomme ich 0,01mV angezeigt.
Habe die 1. Messspitze dann am Emmitterwiderstand belassen und den 2. gegen Masse gehalten > 18mV(li) und 22mV(re)
Kann aber dann am Poti drehen was ich will, es ändert sich nichts an der Spannung.
An beiden Kanälen gleiches "Phänomen".

Übernahmeverzerrung kann ich derzeit nicht messen.
Klang ist aber normal und ohne Verzerrungen.
DB
Inventar
#24 erstellt: 24. Nov 2021, 17:55
Gegen Masse ist der Offset, für den Ruhestrom also uninteressant.
Es bleibt also bei den 0mV über den Emitterwiderständen, wenn Du drehst?
CHICKENMILK
Inventar
#25 erstellt: 27. Nov 2021, 18:09
Richtig, es ändert sich rein garnichts.
Auch auf der unbeschadeten Seite nicht.
CarlM.
Inventar
#26 erstellt: 27. Nov 2021, 18:23
Ich würde im Umfeld von Q16 (---> Q16 und Dioden) suchen. Der Signalweg scheint ja okay zu sein.
Solche Phänomene kenne ich z.B. vom Pioneer A 676 ... alles soweit okay, nur kein Ruhestrom.
Da hilft regelmäßig der Austausch des entsprechenden Transistors.
CHICKENMILK
Inventar
#27 erstellt: 28. Nov 2021, 19:09
Vielen lieben Dank,

werde ich mal checken, sobald ich wieder auf den Beinen bin
CarlM.
Inventar
#28 erstellt: 28. Nov 2021, 19:11
Dann zuerst einmal "Gute Besserung!"
Poetry2me
Inventar
#29 erstellt: 14. Dez 2021, 08:30
Ich habe hier mal die Schaltungsstufen farblich markiert, um die Fehlersuche zu erleichtern.

Wenn der Ruhestrom jetzt noch nicht da ist, könnte z.B. der Protection Transistor Q16 noch durchgebrannt sein. Diese kleinen Kameraden neigen dazu, sich zu opfern. Evtl. auch die 9V Zenerdiode darunter prüfen. Diese bewacht die maximal erlaubte Gate-Source-Spannung des MOSFET, seine Achillesferse.

Endstufe power amp Maintronic MPA-902 PSE SM700 SM900 schematic stages marked

- Johannes
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