LG XC102 - Lautstärkeproblem

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jpf_1996
Neuling
#1 erstellt: 09. Jan 2015, 18:27
Hallo zusammen,

ich bin Besitzer einer etwas in die Jahre gekommenen Kompaktanlage. Die genaue Produktbezeichnung lautet LG XC102.
Bis vor kurzem funktionierte das System zu meiner vollsten Zufriedenheit. Leider tritt im Moment folgendes Phänomen auf:
Normalerweise lag eine angenehme Lautstärke bei ungefähr Stufe 10 vor. Im Moment jedoch höre ich bei Stufe 10 so gut wie nichts. Selbst beim Aufdrehen auf die Maximumstufe geben die Lautsprecher gerade Musik wieder, die hörbar ist (noch keine Zimmerlautstärke!).
Auf der Suche nach dem Problem habe ich die Lautsprecher bereits an einem anderen Receiver angeschlossen. Hier funktionieren sie einwandfrei. Somit bleibt in meinen Augen als Fehlerquelle nur noch der Receiver / Verstärker übrig. Heute bin ich dazu gekommen den Receiver einmal aufzuschrauben und "unter die Haube" zu schauen. Dabei ist mir an mehreren Stellen (meist neben Kondensatoren) eine gelbliche Masse aufgefallen. Im Anhang befinden sich Bilder hierzu.

Könnte es sein, dass diese aus den Kondensatoren "ausgelaufen" ist oder ist diese gelbe Masse "Klebstoff" oder etwas ähnliches? Hat diese etwas mit dem Problem zu tun?
Hat jemand sonst eine Idee was die Ursache sein könnte?
Ich bin ein leidenschaftlicher Bastler. Könnte sich eine Reparatur lohnen?

Vielen Dank schonmal für jegliche Antworten im Voraus.
jpf_1996
LG XC 102
8Quibhirfd8
Stammgast
#2 erstellt: 09. Jan 2015, 19:43
Das ist Klebstoff. Wenn ein Kondensator "trocken" ist, ist oftmals gar nichts zu sehen. Manchmal kann er eine Beule haben oder vom ausgelaufenen Elektrolyt ist etwas auf der Platine.

Ich weiß jetzt nicht wie der Verstärker aufgebaut ist, ich vermute aber mal das der Verstärkerblock defekt ist. Das ist meißtens ein schwarzes größeres Teil auf dem Kühlkörper. Eventuell können auch noch Vorwiderstände defekt sein. Man bräuchte da schon einen Schaltplan, Messen ob die Versorgungsspannungen anliegen und ob das Eingangssignal am Block vorhanden ist.
jpf_1996
Neuling
#3 erstellt: 09. Jan 2015, 20:49
Vielen Dank für die Rückmeldung.
Die Verstärkereinheit werde ich mir demnächst mal anschauen. Dazu muss ich jedoch den Receiver noch weiter zerlegen.
Angesichts des Schaltplans bin ich im Internet fündig geworden:
hier

So wie ich es verstehe, ist das sogar ein "Troubleshoot"-Guide. Sehe ich das richtig?
Wie gehe ich mit diesem am besten vor? Was ist sinnvoll sich anzuschauen?

jpf_1996
8Quibhirfd8
Stammgast
#4 erstellt: 09. Jan 2015, 21:37
Kann sein, hilft dann aber eventuell nicht weiter. Die 12,7 MB lade ich mir jetzt aber nicht runter. Hast du dir das schon runtergeladen? Bei 12,7 MB müsste ein Schaltplan dabei sein. Du weißt doch wie ein Schaltplan aussieht?
8Quibhirfd8
Stammgast
#5 erstellt: 09. Jan 2015, 21:57
Ich würde erst einmal nachschauen ob ein kompletter Verstärkerblock auf einem Kühlkörper vorhanden ist. Dieser integrierte Leistungsverstärker hat eine Typenbezeichnung z.B. STK...Mit dieser Bezeichnung kann man auch was anfangen, bzw. die Anschlussbelegung erfahren.
detegg
Inventar
#6 erstellt: 09. Jan 2015, 22:17
Moin,

ein beliebtes Problem bei diesen Kompakt-Anlagen sind oxidierte oder verschmutzte Kontakte - Quellenumschalter, Potentiometer etc.

Existiert Dein Problem bei allen Eingangsquellen?
Alle Taster/Regler/Schalter mehrmals betätigen.

Bei gleichzeitigem Ausfall aller Kanäle könnte ein Schaden im Dunstkreis der Steuerung (µC, EEprom etc.) wahrscheinlich sein - für den Laien eher nicht zu beheben.

Den ELECTRICAL TROUBLESHOOTING GUIDE durcharbeiten?
Ob es sich lohnt?

Detlef
gst
Inventar
#7 erstellt: 11. Jan 2015, 18:32
Nach meinem Eindruck ist die abgebildete Platine ein Schaltnetzteil.
Wenn das nicht oder kaum funktioniert - viel zu niedrige Betriebsspannung.
Wenn der TE ein Schaltbild hat, sollte er die Betriebspanungen messen, ob zumindest das NT funktioniert. Wenn nicht, ist es wirklich was für einen Spezialisten (lohnt das?).
gst
GeeVee
Neuling
#8 erstellt: 18. Mrz 2015, 21:49
Im Bezug auf diese genaue Fehlerangabe:

Prüfe auf der Verstärkerplatine am 15 poligen Pfostenkabel "P7905" Pin 13,14,15:
Dort sollten im eingeschalteten Zustand des Gerätes ca. 35 V DC anliegen.

Ist das nicht der Fall, ist mit höherer Wahrscheinlichkeit die Diode D941 des Schaltnetzteils auf der Sekundärseite defekt. (Das ist die Diode mit Kühlkörper, die auf der Schaltnetzteilplatine dem o.a. Pfostenkabel am dichtesten dran ist)
Die Diode ist vom Typ FSF10A20, 200V/20A.

Ein bedingt brauchbarer Ersattyp bei Conrad-Electronic ist die Diode:
FT2000KD

Bei selbiger Fehlerbeschreibung war dies bei meinem Gerät die Lösung.

Vorsicht bei der Reparatur des Gerätes, das Schaltnetzteil führt auf der Primärseite der Platine ungeschützte 300V DC. Ggf. helfe ich Dir (selbstverständlich kostenlos) bei der Reparatur, die Diode kostet 68 ct.

Herzliche Grüße

Sönke
Schaltnetzteil


[Beitrag von GeeVee am 18. Mrz 2015, 21:58 bearbeitet]
jpf_1996
Neuling
#9 erstellt: 23. Mrz 2015, 13:11
Hallo,

vielen Dank für die vielen Rückmeldungen. Leider komme ich erst jetzt dazu, mich wieder um die Anlage zu kümmern.
Ich denke, dass ich erstmal dem Vorschlag von Sönke nachgehen werde, da hier ja das gleiche Problem vorlag.
Ich habe mir deswegen das ganze schon etwas näher angeschaut und das Pfostenkabel und die dementsprechenden Pins gefunden. Im Internet habe ich zusätzlich den Schaltplan etwas genauer angeschaut und bin dabei auf die Grafik (s. unten) gestoßen (Ich bin mir nicht sicher ob das die Belegung des richtigen Kabels ist; Für "P7905" habe ich auf dem Schaltplan bisher keine solche Belegungstabelle gefunden).

Sehe ich es richtig, dass ich für alle Pins 13, 14, 15 den Massebezugspunkt Pin 12 ("PGND") nehmen muss oder einen anderen?

@Sönke: Wie sollte man bei der Messung vorgehen? Den Stecker abziehen?

Danke nochmals für die vielen Anregungen.

jpf_1996

Pinbelegung
PBienlein
Inventar
#10 erstellt: 23. Mrz 2015, 14:01
Hallo zusammen,


Wie sollte man bei der Messung vorgehen? Den Stecker abziehen?


Auch wenn die Frage nicht an mich gerichtet war - NEIN. Du willst ja Betriebsspannungen messen - dazu muss die Kiste an sein. Und genau dort liegt m.E. das Problem!

In modernen Schaltnetzteilen liegen auf der Primärseite hohe GLEICHspannungen an, die lebensbedrohlich sein können! Ich persönlich rate davon ab, sich als Laie an einem Schaltnetzteil zu versuchen, wenn man nicht einmal die Basics kennt - rein aus gesundheitlichen Gründen. Wer es dennoch versuchen will - bitte schön, aber ob die Aktion das Risiko wert ist, muss jeder für sich entscheiden.

Wenn also überhaupt, dann nur mit äußerster Vorsicht und die Finger auf jeden Fall von der Platine (und vor allem deren Lötseite!) fern halten. Das gilt auch noch eine ganze Weile nach dem Abschalten und Ziehen des Steckers. Der große Elko (180µF, 450V) im Primärkreis behält u.U. seine Ladung noch eine Weile!


Sehe ich es richtig, dass ich für alle Pins 13, 14, 15 den Massebezugspunkt Pin 12 ("PGND") nehmen muss


Korrekt.

Gruß
PBienlein
GeeVee
Neuling
#11 erstellt: 25. Mrz 2015, 10:40
Hallo jpf_1996

Du kannst am Stecker die 35V an PIN 13-15 gegen Pin 12 messen.

Wenn Du von oben auf das geöffnete Gerät drauf schaust (Deckel ab), prankt Dir ja als erstes fett die Schaltnetzteilplatine entgegen (siehe Dein Foto im ersten Beitrag). Im Sandwich, eine Ebene tiefer, liegt die Tuner-/Verstärkerplatine. Die ist nicht so leicht zugänglich. Die gefährliche Primärseite des Netzteils liegt aber von Deinem Foto aus gesehen unterhalb der beiden gelben "Trafos".
Solange Du keine Platine aus den Befestigungen löst, Dich nur am Stecker P9701/P9705 orientierst und nur dort Deine Messungen machst, die ungeschützte Primärsicherung unten links und den Kühlkörper unten halb rechts meidest, ist das Risiko, ungewollt mit der Primärseite in Kontakt zu treten, IMHO überschaubar. (Basisfertigkeiten der Messtechnik vorausgesetzt)
Messen kannst Du die Pins ganz gut, indem Du von oben in den Stecker mit einer geeigneten Messspitze in das Gehäuse "reinpikst" und so den Kontakt erreichst. Bzgl. des Pinouts hilft Dir die Serviceanleitung. Ich erinnere (???), dass auf Deinem Foto der Stecker oben mit Pin 1 beginnt und unten mit Pin 15 endet. Messen im eingeschalteten Zustand. P9705 auf der Verstärkerplatine hat eine Pinout auf der Lötseite aufgedruckt.

Ansonsten stimme ich natürlich PBienlein zu.

Herzliche Grüße

Sönke


[Beitrag von GeeVee am 25. Mrz 2015, 10:46 bearbeitet]
GeeVee
Neuling
#12 erstellt: 25. Mrz 2015, 16:37
Hallo,
auch zu meiner Überraschung hat meine Stereoanlage wieder den gleichen Fehler, wie oben beschrieben.
Ich dachte zuerst an inkompatiblen Ersatztyp der Diode FT2000KD....:
Gerät zerlegt, verbaute Diode ist i.O., 35V liegen aber nicht an

Alte Diode wieder rausgekramt, durchgemessen
Uuuppss: Diode nicht defekt, keine Ahnung was ich damals gemessen habe.

Weiter gehts ...

Mittlerweile bin ich auf der Ansteuerung Primärseite Schaltnetzteil angekommen ...

Ich werde berichten.

Gruß Sönke
GeeVee
Neuling
#13 erstellt: 25. Mrz 2015, 19:51
Hallo

Mal machts das SMPS, mal nicht. Hab schon 60% nachgelötet, eine kalte Lötstelle/Wackler ist es ohnehin nicht. (Abgeklopft)
Pin 1 (Drain des integrierten MOS-FET Schalters) des Schaltreglers IC 902 STR-W6753 taktet nicht immer los (200kHz).
Pin 4 (VCC) liegt stabil an.
Signalaufbereitung liegt im Schaltregler und ist ständig im Betrieb (Soft-Off: Grün ist andes)

Blockschaltbild Schaltregler STR-W6753

Ich habe erstmal den Schaltregler nachbestellt.

Lieferzeit 30 Tage (China)

Melde mich dann solange erst mal ab.

Gruß Sönke
GeeVee
Neuling
#14 erstellt: 20. Mai 2015, 15:39
Soooooooooo, 30 Tage sind dann mal rum ...

STR-W6753 defekt
(IC901, SMPS-Platine)

Gibts bei Aliexpress.com für 3,50€
Versand aus Hongkong dauerte bei mir fast 50 Tage.

Die Pins waren zu kurz, ich musste die Schraubbefestigung des Schaltreglers am Kühlkörper 5mm nach unten verlegen.

Seitdem läuft die Stereoanlage wieder.

Ich habe 2 Stck. bestellt und somit noch einen über.

Gruß Sönke
gst
Inventar
#15 erstellt: 20. Mai 2015, 18:20
@GeeVee
dann bis du genau der richtige Spezialist für dieses Netzteil gewesen, perfekt!
gst
jpf_1996
Neuling
#16 erstellt: 18. Jun 2015, 18:10
Hallo zusammen,

auch bei mir funktioniert die Anlage nach dem Tausch des Schaltreglers wieder.

Vielen Dank an dieser Stelle nochmal an alle!

jpf_1996
Quidditchspieler
Neuling
#17 erstellt: 04. Dez 2019, 20:15
Ich habe gerade ebenfalls dieses Netzteil vor mir liegen. Die Anlage in der es verbaut ist gibt keinen Ton von sich, ansonsten scheinen die restlichen Funktionen noch zu funktionieren. Bei der Überprüfung der Spannungen ist mir auf gefallen, dass die im Schaltplan beschriebene Spannung von 35V (PIN 15,14,13) nur 28V beträgt, mit und ohne Last (gezogener Stecker). Hat jemand eine Vermutung, woran es liegen kann?
Ich plane zunächst den Schaltregler auszutauschen.
Danke für eure Unterstützung..
petergloeckle
Neuling
#18 erstellt: 10. Feb 2021, 10:08
Hi,

perfekte Hilfe hier!
Hatte auch diese LG Anlage auf dem Tisch. Alles geht nur die Enstufe nicht.
Spannung gemessen: 0V statt 35V.
Also mal den STR-W6754 neu bestellt (ebay, ca 5 EUR).
Getauscht und alles wieder ok.
Bei mir war STR-W6754 statt STR-W6753 verbaut.

LG, Peter
Rorschach90
Neuling
#19 erstellt: 11. Apr 2023, 21:24
Hay bei mir genau das Gleiche. 8 Jahre Später hat mir euer Beitrag super geholfen. Die Anlage läuft nach dem Austausch des STR-W6754 wieder.

Danke!!!

LG, Robin
prolifera
Neuling
#20 erstellt: 12. Apr 2023, 08:15
Bei mir hatte auch der Austausch des Schalreglers geholfen, dankdervielenHinweise:-). Hatte den nur gebraucht in China gefunden, und gleich mehrere bestellt. War auch gut so, denn die Hälfte war ebenfalls defekt. Habe noch welche übrig. Also wenn jemand einen braucht, einfach melden.
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