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Yamaha Pianocraft RX-E200: Speicherkondensator+A -A |
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Autor |
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Radiowaves
Inventar |
#1 erstellt: 18. Jun 2015, 00:06 | |
Hallo in die Runde, im Bekanntenkreis existiert eine ältere Pianocraft E200, die schon kürzeste Stromausfälle (wie heute den absichtlichen zum Tauschen von 3 defekten Glühlampen einer Deckenleuchte) mit dem Komplettverlust der Senderspeicher quittiert. Ich habe mir das Service Manual gezogen, komme nicht allzuweit in den Bauteiletabellen (erfordern asiatischen Zeichensatz), glaube aber, den verantwortlichen Kollegen gefunden zu haben: C505 im "Regulator" auf der Controller-Platine. 47000 µF / 5,5 V sind verdächtig. Und es wird eine Spannung namens "5V_BK" damit gepuffert. "BK" wie "Backup". Geht auch an zwei Vcc-Pins des µC, dort gibt es aber noch zwei kleine 100-nF-SMD-Kondensatoren zum Puffern. So siehts laut Service Manual aus: Und die gespiegelte Platine (Blick von vorne auf die Bestückungsseite): Sitzt also zwischen Power-Taste und Kopfhörerbuchse. Auslöten demnach von hinten, dazu von vorne Bauteil wechseln. Ich kann es mir nicht leisten, das Gerät lange offen herumstehen zu haben und zu experimentieren, es gehört einer 89-jährigen Dame, die es regelmäßig nutzt (UKW und TV-Ton). Ich habe also nur einen Schuß frei und der muß sitzen. Deshalb einige Fragen an diejenigen, die vielleicht im Bilde sind bei diesem Gerät: 0. Bin ich erstmal an der richtigen Stelle mit meiner Vermutung? 1. Paßt da so einer von der Bauform her? RM 10 mm müßte hinkommen laut Platinenlayout. 2. Kann ich statt 47000 µF auch 100000 µF nehmen (weil verfügbar) oder riskiere ich dabei ein Zerschießen des vorgeschalteten Regel-Transistors Q505 durch zu starken/langen Ladestrom? 3. Von wo muß man zerlegen und wie weit? Man kommt von vorn vermutlich nicht ran, es gibt laut Zeichnung wie üblich noch eine Montagebasis aus Kunststoff, sie trägt vorn die Alufront und von hinten die Platine. Ist das an einem Nachmittag und mit üblichem Werkzeug zu schaffen? Danke! |
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PBienlein
Inventar |
#2 erstellt: 18. Jun 2015, 04:39 | |
Hallo, C505 ist der Standby-Speicher Elko. Kapazität nach oben erhöhen ist in diesem Fall immer erlaubt und verlängert die Pufferzeit. Einziges Kriterium: Einbaumasse beachten! Wenn die Einbaustelle sehr schlecht zugänglich ist, kann man auch mit zweipoliger Litze verlängern und mit Kabelbinder oder Heißkleber an geeigneter Stelle im Gehäuse den Ersatz anbringen. Ist zwar nicht so elegant aber erleichtert die Arbeit bei einem erneuten Wechsel. Dann spielt auch das Rastermaß keine Rolle mehr Zu den Gegebenheiten im Gerät kann ich nichts beisteuern. Aufmachen und schauen wäre eine Maßnahme Es wird aber eng zugehen. Beim Austausch des Goldcaps unbedingt auf korrekte Polung achten! Gruß PBienlein |
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Radiowaves
Inventar |
#3 erstellt: 18. Jun 2015, 10:45 | |
Danke! Ich schau nach und werde berichten, wenn es zur Reparatur gekommen ist. |
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Bertl100
Inventar |
#4 erstellt: 19. Jun 2015, 21:18 | |
Hallo zusammen, die Frage nach Q505 ist nicht so ganz unberechtigt. Das Datenblatt sagt: 3A max. Puls. R559 und C513 ergeben beim Einschalten etwa eine Zeitkonstante von 4ms. Das SOA Diagramm läßt dabei noch einen Pulsstrom von gut 500mA zu. Ob jetzt der Ladestromstoß tatsächlich höher und ggfs breiter ist, hängt auch vom genauen hfe des Transistors ab. Gruß Bernhard |
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Radiowaves
Inventar |
#5 erstellt: 19. Jun 2015, 22:17 | |
Danke Bernhard! Da wirds mir zu komplex. Wir wissen ja fast gar nichts. Wir wissen nicht, wie hoch die Stombelastung im Betrieb (vor allem beim Herstellen der Stromversorgung) auf den beiden 5,5-Volt-Schienen ist. Ist ja nicht nur das Laden des GoldCap und des 100 µF (C503), ist ja u.U noch etwas mehr. Da baut sich über R559 und C513 die Zener-Spannung nur langsam auf. Ich wüßte als nicht-Elektroniker nicht, wie ich da zu einem I_CE(t)-Verlauf käme unter Berücksichtigung der nachfolgenden Schaltung, vor allem mit den 47 mF. Was macht der Profi da, wenn er nur die Schaltung vor sich hat auf dem Papier? Kann man das simulieren? Oder gar richtig ausrechnen? Man bräuchte die Transistorkennlinien, den Strombedarf beider 5,5-Volt-Schienen, ... Leider hilft D511 auch nicht als "Schmelzsicherung". Die Diode ist zwar mit max. 225 mA Vorwärtsstrom angegeben, steckt aber, wenn ich das Datenblatt richtig deute, durchaus auch mal 13 A weg auf genau der Zeitskala weniger ms. Könnte man C513 vergrößern (mindestens verdoppeln, wenn man die Lastkapazität auch verdoppelt), um ein langsameres "Anfahren" der 5,5-Volt-Schiene zu ermöglichen? C513 könnte ja auch gealtert sein und seine Kapazität verringert haben, wodurch die "Einschaltrampe" schneller durchlaufen wird und damit auch der Ladestrom des GoldCap höher wird, wenn er durch einen neuen ersetzt ist. Wobei ich so tief nicht eingreifen wollte. Nur verstehen will ichs. Vielleicht besser, ich suche passenden Ersatz mit den originalen 47 mF. Z.B. den hier: Panasonic EECS0HD473H, offenbar auch schon out-of-production. Dann wäre doch simples Ersetzen ohne Prüfung sicher möglich, trotz +80%-Kapazitäts-Toleranz? Die beträfe ja auch sicher Original-Neuware. Werde wohl am Montag mal schauen, ob mein alter Elektronik-Händler noch RS/Distrelec/Farnell an Privatkunden vertickt. das blaue C hat sowas in dieser Größe nämlich nicht. [Beitrag von Radiowaves am 20. Jun 2015, 08:55 bearbeitet] |
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pelowski
Hat sich gelöscht |
#6 erstellt: 20. Jun 2015, 09:59 | |
Hallo Radiowaves, mach dir da mal nicht zu viele Gedanken. Da passiert nix. Hier gab es mal eine Diskussion über ein sehr ähnliches "Problem": http://www.mikrocontroller.net/topic/124865 Grüße - Manfred |
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Bertl100
Inventar |
#7 erstellt: 20. Jun 2015, 10:28 | |
Hallo zusammen, wenn die Teile tatsächlich einen "eingebauten" Serienwiderstand haben (wenn auch womöglich parasistär), dann ändert das den Sachverhalt natürlich! In den Datenblätter von Elna ist dieser zwar nur als Max-Wert spezifiziert, aber immerhin :-) Gruß Bernhard |
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Radiowaves
Inventar |
#8 erstellt: 20. Jun 2015, 12:26 | |
Besten Dank, Manfred & Bernhard! Es ist meine erste Begegnung mit GoldCaps / Speicherkondensatoren. Und gleich wirds lehrreich, das ist super. Ich fand heute früh im Datenblatt zu den Panasonic EECS0HD 473 ebenfalls eine Innenwiderstandsangabe @ 1kHz, beim 47-mF-Typ <=120 Ohm. Ich wäre auch an einem Minimalwert interessiert gewesen, ahnte da aber schon, daß es unkritischer als befürchtet wird. Wobei: es scheint Typen zu geben, die niederohmig sind. Man muß da wohl tatsächlich etwas aufpassen, die richtigen zu erwischen. Ein anderer Thread im Mikrocontroller-Forum berichtet aber von einem gescheiterten Versuch, eine Schaltung im Moment des Abschaltens der Versorgungsspannung mit einem GoldCap solange am Leben zu halten, bis die Daten in den EEPROM geschrieben sind, während es mit einem viel kleineren Elko funktionierte. Warum? Weil der verwendete GoldCap aufgrund seines Innenwiderstandes beim Strombedarf dieser Schaltung sofort zusammenbrach. Ich werde wohl Panasonic 47 mF holen und damit größenmäßig schaltungskonform tauschen. Sollte ich den Ladekondensator des Längsreglers (C513) erneuern, um wieder die originalen Aufbauzeiten der Versorgungsspannung zu erhalten? |
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pelowski
Hat sich gelöscht |
#9 erstellt: 20. Jun 2015, 12:37 | |
Das dürfte kaum nötig sein. Der dient dazu, die Referenzspannung (D513) "sauber" (Stichwort: Z-Dioden-Rauschen) zu halten. Grüße - Manfred |
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Radiowaves
Inventar |
#10 erstellt: 26. Jun 2015, 08:55 | |
So, Ersatz in Originalgröße (47 mF, 5.5 V) ist da. Schön, wenn man vor Ort eine Firma hat, die einem als Privatperson das komplette Sortiment von RS, Distrelec und Farnell beschaffen kann. Es sind gleich 3 Goldcaps geworden, inzwischen tauchte noch eine Pianocraft 100 (faktisch baugleich) mit identischem Problem bei meinem besten Freund auf. Mal sehen, bei wem ich anfange und wann das sein wird. Vorwiderstände vor Speicherkondensatoren sind aber offenbar durchaus üblich. Nicht jeder Hersteller verlässt sich hier wohl auf den hohen Innenwiderstand. Zwei Beispiele von Pioneer: der schöne F-656 von 1990, hält bei mir heute noch monatelang mit Netztrennung den Speicher und der für mich hässliche F-502RDS (steht bei einer Freundin): --- Bin witzigerweise nun auch in den Besitz einer anständigen Lötstation (Weller WS50) gekommen, so daß mein Herumärgern mit einem ungeregelten 20-Watt-Lötkolben aus DDR-Zeiten endlich ein Ende hat. |
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