Tivoli Audio Modell One kratzt und ächzt

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frewer
Neuling
#1 erstellt: 13. Mrz 2019, 12:35
Hallo,
mein Radio kratzt und ächzt plötzlich, die Betriebsleuchte (grün) geht nicht mehr an, eine Senderwahl ist nicht mehr möglich. Auch bei AUX ändert sich nichts und ein Rauschen bei Berühren mit Finger ist nicht vorhanden.
Die Lösung:
Meine vermutung war, dass im Netzteil etwas nicht ok ist, weil die grüne LED nicht leuchtet beim Einschalten. Da es leider, wie heute so üblich, keinen Reparaturschaltplan gibt, habe ich mich selbst daran gemacht, das Netzteil zu entschlüsseln. Tatsächlich konnte ich mit dem Oszillographen den Fehler finden. Die Stromversorgung mit 8V war nicht vorhanden. Messungen am IC 78L08 ergaben, dass eingangsseitig keine Spannung anstand. Bei der Signalverfolgung wurde dann klar, dass eine SMD Brücke (0 Ohm) defekt war. Ein Ersatz durch eine Lötbrücke mit Draht behob den Fehler und das Radio funktioniert wieder bestimmungsgemäß. Der SMD ist nicht ganz leicht zu finden, ich hatte die ganze Platine herausgenommen. Er sitzt in der Nähe des IC (Baustein in Transistorgehäuse).

Hoffentlich hilft dieser Rat
Frewer
Umcharly
Neuling
#2 erstellt: 12. Jan 2021, 14:57
Hallo Frewer,

ich habe ein vergleichbares Problem mit dem Tivoli Audio Modell One.
Beim Einschalten tritt folgendes auf:
a) mit einem Netzteil 12-16 V DC leuchtet die grüne LED kurz auf und erlischt nach einer Zentel-Sekunde begleitet von einem Knackgeräusch im Lautsprecher
b) bei Verwendung des Netzkabels mit 220 V leuchtet die grüne LED, aber es gibt keinen Ton und auch kein Rauschen im Lautsprecher bei der Sendersuche

Was kann die Ursache sein ? Ist der Spannungsregler oder ein anderes Bauteil defekt ? Wenn ja , welches Teil ist betroffen und wo finde ich es auf der entsprechenden Platine ? (Schaltplan gibt es ja leider nicht).

Ich hoffe Du kannst mir helfen.

Mit gesundem Gruß

Ulrich
frewer
Neuling
#3 erstellt: 12. Jan 2021, 16:38
Hallo Umcharly,
mit der Antwort habe ich ein Problem, weil ich den Tivoli im Rahmen meiner ehrenamtlichen Tätigkeit in unserem Reparatue-Cafe`für eine ältere Dame repariert und ich ihn nicht selbst habe. Und das schon vor langer Zeit. Ich weiß im Moment wirklich nicht mehr, ob der Tivoli ein eingebautes Netzteil hat oder von außen mit einem fremden Netzteil versorgt wird. Ich überlasse Dir gerne meinen kleinen Auszug aus der Schaltung.
Verdächtig ist Deine Fehlerbeschreibung insofern, dass Du Ächzen hast mit Netzteil aber keinerlei Ton bei direktem Netzkabelanschluss. Da muss zuerst geklärt werden, wie die Stromversorgung ist und ob ein internes Netzteil vorhanden ist. Ich habe das dummerweise nicht notiert. Komisch ist, dass die grüne LED (Strom ein) nach kurzer Zeit ausgeht. Bist Du mit Messmitteln ausgestattet (Oszi?). Wenn ja, dann würde ich wie folgt vorgehen: Am TDA7266 muss am Pin 3 und 13 die Vcc (ca 12V bis max 18V) anliegen. Wenn dem so ist, dann berühre mit dem Schraubenzieher zB Pin 4 -> Rauschen. Wenn Vcc nicht vorhanden oder rumeiert, dann liegt der Fehler selbstredend davor. Ich würde dann zunächst verifizieren, ob der TDA funktioniert (Fremdansteuerung mit 12V). Wenn ja, dann muss die Vcc Leitung auf der Platine verfolgt werden. Messe den SMD als erstes mal durch (Aufschrift 0 oder 000), wo erliegt, habe ich ja beschrieben. Mögliche weitere Fehlerquellen bei alten Geräten sind ausgetrocknete Elkos im Netzteil. Also nachsehen, ob ein Elko eine Ausbuchtung nach oben hat oder einen nach dem anderen ersetzen.
Mehr fällt mir wirklich nicht ein aber so bin ich damals auch vorgegangen und kam dabei auf den defekten SMD.
Viel Glück Frewer
Sorry finde noch keine Lösung, um den kleinen Teilschaltplan hochzuladen. Muss noch üben.


[Beitrag von frewer am 12. Jan 2021, 16:41 bearbeitet]
Umcharly
Neuling
#4 erstellt: 12. Jan 2021, 19:41
Hallo Frewer,

vielen Dank für die detaillierten Hinweise.
Ich nehme an der TDA7266 ist der Spannungsregler auf der Kühlrippe oder?
Das Tivoli besitzt ein eingebautes 220 V Netzteil und hat auf der zugehörigen Platine auch den Anschluss für ein externes 12-16 V DC Netzgerät.
Wäre schön, wenn Du mir Deinen Teilschaltplan übermitteln könntest.
Ich werde versuchen das Problem, so wie von Dir beschrieben, einzukreisen (leider habe ich keinen Oszi). Ich besitze lediglich ein italienisches Vielfachmessgerät. Elektronisch bewege ich mich wg meines Hobby's maximal mit der Digitalisierung von Märklin Spur Z Modell-Eisenbahnen und der dazu notwendigen SPS-Programmierung bzw. Steuerung.

Lieben Gruß

Ulrich
frewer
Neuling
#5 erstellt: 13. Jan 2021, 14:33
Hallo Ulrich,

also neuer Versuch, Dir meinen Mini-Auszug zu überlassen. Leider kann man hier im Forum nur Bilder verschicken.
Ok, Du hast keinen Oszi. Dann wird es schwerer aber zunächst mal ist die DC-Spannungsmessung mit dem normalen Messgerät möglich. Der TDA ist nicht der Spannungsregler sondern der Stereo-Verstärker. Im Internet findest Du unter TDA7266 den entsprechenden Plan und Info dazu. Ob der Tivoli überhaupt einen Spannungsregler besitzt, weiß ich nicht mehr. Die Regelung kann durchaus mit Zenerdiode und Transistor erfolgen. Ein Spannungsregler im 1A Bereich ist meist ein 78xx (xx= die Spannung) und sieht aus wie ein Leistungstransistor (Internet zB 7812 eingeben).
Wenn Du Dich mit der Digitalisierung einer Märklin-Bahn befasst, dann musst Du ja doch Verständnis für die Elektronik mitbringen, es sei denn Du kaufst den ganzen Elektronik-Kram und bist nur am Programmieren. Ich selbst habe für die Märklin HD meines Bruders so Einiges an Elektronik entwickelt und programmiert (zB Steuerung seiner Anlage, etc). So als Pensionär hat man ja Zeit, sich in die Details einzuarbeiten.
Ebenfalls lieben Gruß nach ? Frewer
IMG_Tivoli
Umcharly
Neuling
#6 erstellt: 17. Jan 2021, 19:25
Hallo Frewer,

vielen Dank für Deine Instruktionen. Ich habe den TDA7266 überprüft. Bei versorgung mit 220 V über den Netzeingangsstecker stehen an den Pins 3 bzw 13 gegenüber Pin 8 Masse 15 V an und der Lautsprecher rauscht. Demnach ist der TDA7266 ok. Lediglich bei Verwendung eines 12 bis 16 V Netzadapters bricht die Spannung kurz nach dem Einschalten zusammen. Keine Ahnung welches Bauteil dies verursacht.
Einen Spannungsreglerbaustein wie z.B. 78xx habe ich nicht gefunden. Ist wohl eher eine 10er Diode mit Transistor dafür tätig. Die Elkos habe ich alle mit meinem Messgerät überprüft und keine Fehler entdeckt.
Lediglich an dem größeren Elko direkt neben dem TDA7266 habe ich statt der aufgedruckten 4700 Mikrofarad ca. 9500 Mikrofarad (im ausgebauten Zustand) gemessen. Hat das evtl. einen negativen Einfluss?
Nun habe ich aber noch das Problem, wie viele andere Tivoli-Besitzer auch, dass der Drehkondensator nur Rauschen und Kratzen im Lautsprecher verursacht. Nun habe ich die Abschirmbleche über dem Drehko abgelötet, die Plastikkappe vom Drehko entfernt und die Stator- und Rotorbleche sowie die Achselemente mit Kontaktspray behandelt und danach mit leichter ölfreier Pressluft den Dreko freigeblasen. Er liess sich danach sehr leicht drehen. Leider hat sich bzgl. des Rauschens und Signalempfangs nichts verbessert.
Kann evtl. noch ein anderes Bauteil dafür verantwortlich sein ? Oder reicht es den Dreko auszutauschen ?
Der eingebaute Drehko hat die Bezeichnung: Mitsumi (Hersteller) Typ PVC-2LHT-L5. Ist leider nur über den nachstehenden Link https://www.ebay.ca/...216?oid=164383693242zu beziehen.
Bin gespannt auf Deine Rückmeldung.

Mit gesundem Gruß
Ulrich
frewer
Neuling
#7 erstellt: 17. Jan 2021, 21:46
hallo Ulrich,
bevor Du den Drehko wechselst, sollte Du den Fehler mit dem Netzteil finden. Die 15V am Verstärker scheinen mir ok (obwohl ja ein Fremdnetzteil max 12V liefern würde. Dennoch das scheint ok) und rauschen, wenn Du an die Eingänge kommst ist ein muß. Also scheint der Chip ok zu sein. Allerdings kommt mir Deine ElKo-Messung spanisch vor. Da würde ich mal einen aus der Bastelkiste nehmen und probieren (ungefährer Wert reicht aber nicht doppelt so groß).
Die zu klärende Frage ist, warum es nicht funktioniert, wenn Du ein externes Netzteil dranhängst. Das macht mich stutzig. Du kannst doch sicher die Eingänge des Tivoli ext. Netzteilanschlusse verfolgen und zwar bis zur Stelle, wo diese mit dem 220V-Netzteil zusammentreffen. Diesen Weg würde ich mal nachvollziehen und dann möglichst an der Zusammenkunft der Beiden das Externe ablöten, so dass nur das 220V Netzteil Strom liefern kann. Damit wäre sichergestellt, dass kein Einfluss vom ext. Netzteil stammt.
Wenn ich mich noch erinnere könnte das Problem auch mit dem Drehschalter zusammenhängen (der ist auf meinem Schaltplan inklusive der Stellungen drauf, a,b,c sind die inneren 3 Pins, 1ff sind die äußeren Pins bei a außen beginnend). Messe doch die Verbindungen einmal durch.
Gruß
Frewer
Umcharly
Neuling
#8 erstellt: 19. Jan 2021, 02:23
Hallo Frewer,
ich habe mal das Bild von der Verstärkerplatine angehängt Tivoli Audio Model One_Verstärkerplatine .
Einen IC 78L08 kann ich nicht finden, auch keinen SMD-Baustein. Es sind mehrere Drahtbrücken gesetzt, die ich alle überprüft habe. Sind ok. Der TDA7266 funktioniert bei Verwendung eines 220 V Netzkabels, wie bereits beschrieben. Das Rauschen im Lautsprecher bei Berührung des PIN 4 ist auch zu hören.
Das externe Netzgerät ist nicht gleichzeitig angeschlossen. Am Drehschalter kann ich auf der Lötseite die Pin's aus Deinem Plan nicht eindeutig zuordnen (z.B. befinden sich im inneren Kreis 4 Pin's statt drei a,b,c). Ich kann aber nichts Auffälliges feststellen. Die grüne LED leuchtet beim Einschalten, aber es ist am Drehkondensator kein Rauschen beim Bewegen zu hören und auch kein Sender zu empfangen.
Ich kann jetzt nur noch auf Verdacht den großen Elko mit 4700 Mikrofarad gegen einen Neuen austauschen. Ansonsten bin ich mit meinem Latein am Ende. Für weitere Untersuchungen fehlen mit die Fachkenntnisse und das geeignete Messequipment

Mit gesundem Gruß
Ulrich
frewer
Neuling
#9 erstellt: 19. Jan 2021, 11:29
Hallo Ulrich,
das tut mir Leid um das schöne Gerät. In meinen Aufzeichnungen finde ich auch die Bemerkung "tolles Gerät mit interessanter Schalldruckführung.
Falls Du Interesse hast, kannst Du mir die Platine mal schicken. Ich würde mich gelegentlich dran machen, um den Fehler zu suchen. Ich mache sowas im Rahmen unseres Reparatur-Cafés natürlich kostenlos (außer Ersatzteile, die Du Dir dann selbst beschaffen kannst).
Melde Dich, dann schicke ich Dir meine Adresse.
mfG
Frewer
Umcharly
Neuling
#10 erstellt: 19. Jan 2021, 12:09
Guten Morgen Frewer,

ja das ist vom Klangbild her mit der Bassröhre im Gehäuse sehr gut. Ich hänge auch mehr aus nostalgischen Gründen an dem Radio, da es meinem Vater in den letzten Jahren vor seinem Tod den Alltag unterhaltsamer gestaltet hat.
Dein Angebot, die Verstärkerplatine mal zu überprüfen finde ich super. Mir würde es ja helfen, wenn ich wüsste, welche Bauelemente defekt sind und ersetzt werden müssten. Die Beschaffung der Bauelemente und den Austausch kann ich dann selber bewerkstelligen.
Ich habe bei Tivoli Europa mal um die Übermittlung eines Schaltplanes gebeten, obwohl ich nicht die Hoffnung habe, dass sie den herausrücken werden! Sollte ein Wunder geschehen, würde ich Dir den natürlich auch zukommen lassen.
Wäre lieb von Dir, wenn Du mir Deine Adresse übermittelts.

Mit gesundem Gruß

Ulrich
frewer
Neuling
#11 erstellt: 19. Jan 2021, 13:01
wie komm ich denn an Deine e-mail Adresse. Will meine Post-Adresse nicht im Forum bekannt geben sonst habe ich demnächst mehrere Päckchen im Briefkasten.
mfG Frewer
Umcharly
Neuling
#12 erstellt: 19. Jan 2021, 14:55
Hallo Frewer,

meine email-Adresse lautet: ulrichumueller@web.de

Lieben Gruß

Ulrich
Umcharly
Neuling
#13 erstellt: 21. Jan 2021, 13:51
Guten Morgen Frewer,

da ich noch keine email von Dir erhalten habe, vermute ich, dass die email-Adresse nicht richtig übertragen wurde (oft wird das u zwischen ulrich und mueller vergessen) oder Deine mail verloren gegangen ist.
Daher hier nochmal meine email-Adresse:
ulrichumueller@web.de

Mit gesundem Gruß

Ulrich


[Beitrag von Umcharly am 21. Jan 2021, 13:51 bearbeitet]
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