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Philips HTS7111 Soundbar, Netzteil, schaltet nicht ein, nur Standby+A -A |
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Autor |
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afri462
Neuling |
#1 erstellt: 20. Mrz 2019, 19:51 | ||
Hallo zusammen, es geht weiterhin um eine Soundbar HTS7111 von Philips, die jetzt in Standby 'geht' sich aber nicht einschalten läßt. (Schaltpläne, Serviceunterlagen-Philips, Messgeräte sind vorhanden) Folgende Arbeiten habe ich bisher am Netzgerät durchgeführt: 1. Großer, dicker Elko 150uF/400V hinter dem Gleichrichter wurde ausgetauscht. C901. 2. Elko C915 wurde ausgetauscht. 3. Alle anderen Elko's systematisch, im eingebauten Zustand mit dem Multimeter geprüft. Keine Auffälligkeiten. 4. Alle Dioden mit dem Diodentest des MM im eingebauten Zustand getestet. Keine Auffälligkeiten. Teilerfolg: Die Standby-LED leuchtet nach Netzstecker ein, die Standby-Spannungen BK5V und BK3.3V (für den I2C-Bus) sind vorhanden. Nach Betätigen der EIN/AUS Taste (egal ob am Gerät oder per FB) geht die Standby_LED aus und es geht nichts mehr ! Die Standby_LED bekomme ich nur wieder an wenn ich den Netzstecker ziehe, etwas warte und wieder stecke.! Der Pin 1 'ON/OFF', Stecker CN905, auf dem Netzgerät hat bei Ruhe-Standby 0.1V und nach Betätigen der EIN/AUS Taste einen Spannungspegel schwankend von 1.4V bis 2,7V. Nebei, außerhalb der Netzteilplatine, wurde noch ein gebrochenes FFC-Kabel (Folienkabel) V1 von Main-PCB zum Touch-PCB ausgetauscht. Hierüber wird der I2C-Bus geführt. Eine Leiterbahn hatte keinen Durchgang. Ich habe folgende Fragen an die Profis und Spezialisten, gerade zum Schaltplan: 1. Wo wird 'ON/OFF' auf dem Schaltplan hingeführt/verarbeitet ?. Welche Schaltung dort reagiert auf dieses Signal ? 2. Ist das vielleicht das Signal PAC ? Was heisst PAC ? 3: Sind die breiten, geschlossenen Dreiecke im Schaltplan ein Querverweis oder ein Bezug zu einer 'anderen' Masse oder zu 0V.? Die eigentlichen Massezeichen sind ja 4 Striche unterschiedlicher Länge in Dreieckform. Wäre schön, wenn mir jemand helfen könnte. Ich weiß, es sind vllt triviale Fragen aber ich bin kein Rundfunk- Fernsehtechniker. Für Antworten, Tipps und Hilfen vielen Dank. Gruß Albert |
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PBienlein
Inventar |
#2 erstellt: 21. Mrz 2019, 09:04 | ||
Hallo Albert, nachdem sich hier noch niemand meldet, will ich mal einen Versuch wagen:
Der Schaltplan ist in dieser Frage leider nicht ganz eindeutig, zumindest finde ich es etwas verwirrend. Die Funktion der Power-On-Schaltung wird aber in etwa folgendermaßen ablaufen: Zunächst generiert das IC901 diverse Spannungen, vor allem aber BK5V, also die Standby-Spannung - im Ausschnitt oben rot markiert. Daraus wird vermutlich auf dem Mainboard 3,3V für die MCU erzeugt. Die MCU wiederum liefert beim Einschalten die positive Spannung "ON" (ich denke es handelt sich dabei um die von Dir gemessenen 2,7V) Die "ON"-Spannung, oben gelb markiert betätigt nun einige FET (grün), bzw. Transistorschalter um die restlichen Spannungen zuzuschalten und letztlich das IC902, welches die Railspannung für die Endstufen erzeugt. Der Einschaltvorgang ist also relativ komplex und wenn nur ein Transistor oder FET ausfällt, stoppt das Ganze. Für mich sieht es so aus, als ob Q915 die Initialzündung auslöst und die +12V einschaltet. Dazu muß diese Spannung zuvor natürlich auch vorhanden sein. Also bitte mal an der Spule L905 im Standbybetrieb überprüfen. Sind diese +12V eingeschaltet, wird FET Q906 aktiviert und liefert eine 5V-Spannung an Pin 9 (CN905). Gleichzeitig werden die -24V über diverse Transistoren und Längsregler zugeschaltet. Dazu müssen ebenfalls schon im Standby -27V an L906 messbar sein.
Keine Ahnung
Es wird unterschieden zwischen ERDE primärseitig und GND sekundärseitig. Letzteres wird durch die Dreiecke dargestellt. Gruß PBienlein |
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afri462
Neuling |
#3 erstellt: 21. Mrz 2019, 20:58 | ||
Hallo PBienlein, vielen, vielen Dank für die Antwort und die sehr verständliche, ausführliche Beschreibung. Super auch die farbige Hervorhebung der relevanten Bereiche im Schaltplan. Kleines Problem: Wenn das Netzteil im Geräte integriert ist, kann ich nicht von der Lötseite messen. Jedoch komme ich von der Bestückungsseite über die Dioden an die jeweiligen Spulen der einzelnen Spannungsbereiche. Folgende Werte werden vor der Spule gemessen, wenn die Standby-LED leuchtet: D921 + L905: 12V Bereich : gemessen : 15,33V D922 + L904: 5V-Bereich: gemessen : 5,28V D919 + L906: -27V-Bereich: gemessen : -29,11V Die Spannungswerte sind sehr stabil, sie 'flattern' überhaupt nicht. Im Moment des Einschaltens verlischt die Standby-LED und die SpgWerte flattern im großen Bereich. Der 12V-Bereich zeigt dann 3,1V bis 11,4V etwa. Auch fehlt dan die Standby-SPg. BK5V. Jetzt kann ich nur noch den Netzstecker ziehen, eine Zeit warten und den Stecker wieder einstecken. Hier habe ich beobachtet, das sporadisch auch hier die Standby-LED nicht kommt und die SpgWerte dann sofort vor sich hin 'flattern'. Sind doch noch mehrere ELKOS defekt ? Könnte das das Fehlerbild sein.? Wäre schön, wenn Du und andere Fachleuchte hier mir noch einmal helfen könnten. Beste Grüße Albert |
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PBienlein
Inventar |
#4 erstellt: 22. Mrz 2019, 08:13 | ||
Hallo Albert, defekte Elkos sind grundsätzlich noch möglich. Das Problem ist ja, dass der Trafo T901 drei Spannungen gleichzeitig generiert (+12V, +5V und -27V). Davon liegen die Rohspannungen ja auch schon im Standbybetrieb an, allerdings ohne Strom liefern zu müssen. Da sie aber "sehr stabil" sind und "nicht flattern" würde ich die direkten Siebkapazitäten C960 bis C963 eigentlich als defekt ausschließen, weil die Spannungen sonst auch schon im Standby nicht anliegen würden. Das Gleiche gilt, so meine ich, auch für den -27V-Zweig: wären C965 und C976 defekt, müssten sie schon die Spannung im Standbybetrieb behindern. Es kann aber nicht schaden, sie alle einmal zu überprüfen. Das Problem entsteht also erst, wenn die FET, die ja als elektronische Schalter dienen, aktiviert werden. Ich denke eher, dass einer der "Verbraucher" an einem der drei Spannungszweigen zu viel Strom zieht. Dadurch brechen alle drei Spannungen sekundär soweit zusammen, dass noch nicht mal mehr die BK5V erzeugt werden können. Der FET Q905 bekommt jedoch via R955, D912, R983 und Q915 noch so viel Spannung, dass die Schaltung nicht abschalten kann. Deshalb und weil die MCU nun nicht mehr mit Spannung versorgt wird, hilft nur noch den Stecker zu ziehen. Wenn es möglich ist, sollte man versuchen, einzelne Spannungszweige möglichst nahe des CN905 zu unterbrechen (Brücke, bzw. Spule im Ausgang entfernen) um so den Fehlerbereich einzugrenzen. Natürlich kann das Gerät dann nicht korrekt einschalten, aber immerhin sollten sich die Spannungen bis zur Unterbrechung aufbauen lassen. Gelänge das, würde ich den Fehler möglicherweise auf dem Mainboard vermuten. Aber wie bereits geschrieben: die Sache ist etwas komplexer... Gruß PBienlein [Beitrag von PBienlein am 22. Mrz 2019, 08:18 bearbeitet] |
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afri462
Neuling |
#5 erstellt: 25. Mrz 2019, 10:44 | ||
Hallo PBienlein, ich habe sehr viel 'hin und her' gemessen, habe auf der Bestückungsseite die Brücken J908 = -24V, J909 = 5V und J912 = 12V-Bereich der Reihe nach geöffnet gemessen, wieder geschlossen, immer wieder Einschaltversuche aus Standby und und und.... Bis mir dann die Schottky-Diode D922 (SB560) im 5V-Zweig auffiel, die nur eine Durchlassspg. von 0,25V hatte (mit dem Multimeter - Diodentest). Ein Anschluss trennte ich durch und schaltete einen andere, ähnliche Diode parallel dazu ein. Das brachte aber auch nicht den gewünschten Erfolg (eingebaute Diode hatte andere Werte 100V/1A gegen 60V/5A der SB560) und so baute ich alles wieder in den Originalzustand zurück. Dabei musste ich dicht am Diodenkörper mehrmals löten. Nach erfolgtem Rückbau habe ich dann nochmal 'spaßeshalber' eingeschaltet und plötzlich, siehe da, es funktionierte und es funktioniert heute immer noch ?!?!? Ich konnte aus Standby einschalten, Source wählen, Musik hören und auch wieder abschalten und die Standby_LED leuchtet. Das sind die liebesten Fehler - es funktioniert und man weiß nicht warum ;-) Meine Frage/Vermutung: Kann es sein das durch die Wärmebehandlung/der Lötungen an der 'dicken' Diode die Hableiterstrecke irgendwie wieder formiert oder 'frisch gemacht' wurde ?? Ich bin kein Elektronik-Bauteile-Fachmann und kann es nicht erklären. Nochmals vielen Dank für Deine Hilfen, Beschreibungen und Tipps. Beste Grüße Albert |
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PBienlein
Inventar |
#6 erstellt: 25. Mrz 2019, 11:41 | ||
Hallo Albert, Glückwunsch zur erfolgreichen Reparatur. Ich gehe aber eher von einem Haarriss an einem der Lötaugen der Diode aus. Auch eine fehlerhafte Durchkontakrierung wäre denkbar. Durch die hohen Betriebsfrequenzen stehen fast alle Bauteile in solchen Schaltnetzteilen unter hohem Stress, weshalb sie oft geklebt werden damit sie sich nicht losrütteln. Gruß PBienlein |
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