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Denon AVC-A10SE geht in Protect+A -A |
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Autor |
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Micha85
Stammgast |
06:20
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#1
erstellt: 23. Dez 2019, |
Moin Zusammen! Mein Denon macht mir etwas Sorgen. Die letzten Tage lief hier im Hintergrund etwas Musik´auf kleiner Stufe und auf einmal ging der Verstärker in Protect. Status-LED blinkte und das Display war schwarz. Durch Aus-/Anschalten am Netzschalter konnte er gleich wieder gestartet werden und lief auch wieder problemlos weiter. Das Gerät war normal betriebswarm und nicht wirklich gefordert. Ich frage mich, was der Fehler sein kann. Letztens ist mir aufgefallen, dass eines der Relais, welches die Lautsprecher freigibt (vorne rechts) eventuell etwas altersschwach wird, da nach Einschalten nicht aus dem Lautsprecher kam. Nach Erhöhung der Lautstärke war der Lautsprecher dann da und es lief ebenfalls problemlos weiter. Ist hier der Fehler zu suchen? Ich würde den Dicken ungerne austauschen, da er für mich alles erfüllt, was ich benötige. Ich bin für Tips und über Hilfestellung dankbar! Grüße und ein frohes Fest, Micha [Beitrag von Micha85 am 23. Dez 2019, 06:21 bearbeitet] |
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Poetry2me
Inventar |
09:03
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#2
erstellt: 23. Dez 2019, |
Wenn er in PROTECT geht, dann gibt es meistens einen Grund dafür in einem der Endverstärker. Das kann sowohl etwas harmloses sein (DC Offset geringfügig zu hoch) oder etwas fatales (Endstufentransistoren durchgebrannt). In der Regel ist Alterung von Bauteilen der Auslöser. Der vorher aufgetretene Effekt, dass erst nach Erhöhung der Lautstärke vorne rechts ein Signal durchkam, wäre typisch für verschmutzte/verkohlte Relaiskontakte. Sobald man höhere Signalspannung anlegt, bricht die hauchdünne Schmutzschicht auf den Kontakten durch. Das ist möglicherweise ein Hinweis darauf, dass beim Endstufenkanal vorne rechts es schon länger Gleichspannung (einen "Offset") am Ausgang gegeben haben könnte. Durch Gleichspannung entsteht nämlich beim Auftrennen des Relais-Kontaktes ein kleiner Lichtbogen, der jedes mal die Kontakte etwas abbrennt bzw. verkohlt. Es könnte also ein Zusammenhang bestehen. Relaiskontakte kann man im Prinzip (mit Papierstreifen und Elektronik-Kontaktspray) reinigen. Dauerhaft besser wäre es, das Relais auszuwechseln. Das ist aber nicht mehr Dein Hauptproblem. Das Hauptproblem dürfte ein Schaden an einem Endstufenkanal sein, welchen die PROTECT Schaltung erkennt. Zur Diagnose wäre das erste, was ein Reparateur macht, das Gerät aufzuschrauben und ein paar Spannungen mit dem Multimeter zu prüfen. Zunächst die Gleichspannung an allen Endstufen-Ausgängen, ob sie sich im akzeptablen Bereich von <100mV befinden. Sollte eine der Endstufen eine Gleichspannung in Höhe einer Versorgungsspannung (z.B. +45V) haben, dann besteht ein größerer Schaden an der entsprechenden Endstufe und man müsste Transistoren wechseln. Ebenfalls möglich ist aber auch, dass die PROTECT Schaltung selbst ein Problem hat und irrtümlich auslöst. Gelegentlich ist ein harmloser kleiner Elektrolytkondensator in der Offset-Erkennung ausgetrocknet. Das wäre ebenfalls gleich zu Anfang zu prüfen. - Johannes [Beitrag von Poetry2me am 23. Dez 2019, 09:04 bearbeitet] |
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Micha85
Stammgast |
18:47
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#3
erstellt: 23. Dez 2019, |
Hallo Johannes! Danke für deine ausführliche Antwort. Ich hoffe auf eine Kleinigkeit, wie einen Kondensator. Die Endstufen wurden vor ca. 8 Jahren einmal überholt, da ich sie mir im jugendlichen Leichtsinn durchgeschossen hatte. Damit sind sie nicht so alt wie das Gerät ansich. Ich habe heute Kontakt zu einer Firma hier in der Nähe aufgenommen, die eine Diagnose durchführen werden. Ich hoffe, dass ich den Verstärker noch für ein paar Jahre betreiben kann. Gruß, Micha |
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Poetry2me
Inventar |
01:40
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#4
erstellt: 24. Dez 2019, |
Hier ein Schaltplanausschnitt des PROTECTION Schaltkreises, bei dem ich die beiden "üblichen Verdächtigen" Kondensatoren (wie bei fast allen Schutzschaltungen) farblich gekennzeichnet habe. Diese dienen der Offset-Erkennung anhand zweier Summensignale DC1 und DC2, die beide von mehreren Endstufenausgängen (jeweils über 22kOhm) zusammengeführt werden. Kondensatoren mit nur 6,3V Spannungsfestigkeit altern stärker. Es sollten solche mit 50V oder 63V stattdessen eingesetzt werden. Die Leitung ASO wird wahrscheinlich ausgelöst durch zu hohen Strom auf einem der Endstufenausgänge. Auch hier lohnt eine Überprüfung. Irgendeinen Grund muss es ja haben, dass der Denon AVC-A10SE in den PROTECT Modus geht. ![]() - Johannes |
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Poetry2me
Inventar |
15:18
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#5
erstellt: 28. Jan 2021, |
Ich hatte per PM noch die Anfrage nach passenden Lausprecher-Relais bekommen: Hallo Micha, dass es an der Steckdose in der Wand gelegen haben soll kann ich nicth glauben. Mein Tipp war ja, dass es an einem der Kondensatoren in der Schutzschaltung gelegen haben könnte. Dass Relais aber nach ein paar Jahren "spinnen" bzw. die Kontakte darin korrodieren, ist normal, auch wenn das überhaupt nichts mit dem fehler zu tun haben dürfte. Hier das Platinenlayout der Speaker Unit Platinen: ![]() Im Service Manual steht Relais "FTR-F1" an den Relais. Das sind ganz übliche "Printrelais" 2 x Schließer (alternativ 2 x Wechsler kaufen und zwei Pins abknipsen), monostabil für geschaltete Spannung 250VAC mit bis zu 5A Strom (8A ist auch gut). Die Schaltspule wird mir 12VDC oder 24VDC geschaltet. Das kannst Du oben auf dem Deckel ablesen. Das Pinout ist Standard. Hier als Beispiel ein Fujitsu FTR-F1 24VDC ![]() Mn findet Vergleichbare auch von Finder oder Omron etc. Also keine Not. ![]() - Johannes |
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Micha85
Stammgast |
16:02
![]() |
#6
erstellt: 28. Jan 2021, |
Hallo Johannes! Vielen Dank für deine Unterstützung. Super Support und es hilft mir tatsächlich sehr weiter. Zum ursprünglichen Problem: Ich war damals sehr verwundert, dass der Verstärker in einem anderen Stockwerk, an einem anderen FI fehlerfrei lief. Mit dieser Erkenntnis wurde die Steckdose im Wohnzimmer einmal zerlegt und neu verkabelt. Danach ist der Fehler nie mehr aufgetreten. Nun ist das Lastrelais am Ausgang meiner Lautsprecher anscheinend etwas müde und der Kanal wird teilweise erst frei geschaltet, wenn man die Lautstärke hoch dreht. Wahrscheinlich sind die Kontakte oxidiert. Ich werde einmal schauen, ob man die Platine gut ausbauen kann und dann entprechende Relais deiner Beschreibung einbauen. Danke! Micha |
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