2 Yamaha RX-V671 machen keinen mucks

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JackFisher
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 15. Jan 2020, 01:09
Hallo liebes Hifi-Forum,

ich bin Jack, versierter Hobbyelektroniker und Fan schöner Klangbilder, meist von vinylen Tonträgern.

Ich habe einen RX-V671 der mir von heute auf morgen den Dienst verweigert hat Also aufgeschraubt und mal nachgemessen. Hauptsicherung F3702 ist intakt und Spannung kommt bis ans Relais, doch dann ist Ende Gelände. Meine Vermutung war dann der Gleichrichter (auch in einem ähnlichen Fall hier im Forum der Übeltäter), der jedoch brav Gleichspannung liefert (wenn auch etwas hoch mit 325V meiner Meinung nach). Wie dem auch sei, Spannung liegt weiterhin auch am Standby-Trafo T3701 an, aber dann wars das. Null komma nix Spannung nach dem Trafo. Meine Vermutung ist wohl dass der hinüber ist, was meint ihr?

Um der Sache Herr zu werden habe ich mir einen zweiten defekten RX-V671 geholt, der jedoch ein anderes Fehlerbild zeigte. Sicherung war durch, habe sie ersetzt und so ging zumindest schon mal das Standbylicht auf der Vorderseite an. Einschalten ließ er sich dennoch nicht. Ich starte also die Diagnose über Info+Tone Control+Main Zone und mit einem Plopp und kurzen aufleuchten des Disbplays verabschiedet sich die Sicherung wieder.. Die hab ich ersetzt, um mal durchzumessen, aber nun geht garnix mehr und ich habe das gleiche Fehlerbild, wie beim ersten

Habt ihr hier irgendwelche Tips? Anscheinend soll ja auch ein bestimmter Kondensator gerne mal den Geist aufgeben, den konnte ich allerdings nicht finden. Kann mir sonst vll jemand sagen, wo ich so einen Standbytrafo herbekomme?

Soweit mal vielen Dank fürs durchakern,
beste Grüße,

Jacko


[Beitrag von JackFisher am 15. Jan 2020, 01:17 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#2 erstellt: 15. Jan 2020, 21:47
Als erstes würde ich mal das Service Manual aus den Netz organisieren, z.B. von Elektrotanya oder HiFiEngine.

Es ist ein gemeinsames Service Manual des Yamaha RX-V671 mit den Modellen HTR-6064 und RX-A710
Das Dokument scheint auf zwei Dateien verteilt zu sein: "...diagrams..." und "...service..."


Gerät 1: Sicherung intakt ---> Fehler evtl. in der Standby-Stromversorgung (leider nicht identisch mit dem STBY Fehler der meisten RX-Vxxx Receiver)

Gerät 2: Sicherung brennt durch ---> Fehler wahrscheinlich in einer Endstufe oder anderswo im Gerät, wobei nun noch mehr durchgebrannt sein dürfte. Ich würde dieses Gerät - wenn überhaupt - nur noch mit eingeschleifter Glühbirne in Betrieb nehmen. Benutze die Suche im Forum, um mehr über diesen Reparatur-Trick zu erfahren.

Empfehlung: Pro Gerät ein Thread im Forum. Starte am besten mit Gerät 1.

- Johannes
Poetry2me
Inventar
#3 erstellt: 15. Jan 2020, 22:16
Für Gerät 1:

Die nicht abschaltbare Standby Power wird durch ein Schaltnetzteil (SMPP, Switch Mode Power Supply) auf Platine VIDEO(2) erzeugt. Hier im Service Manual wird diese Schaltung lustigerweise "AC-DC Converter" genannt.

Das unterscheidet sich - wie schon erwähnt - von der Schaltung, wie sie in dem Yamaha Serienfehler vorkommt, bei dem meistens ein kleiner Kondensator defekt ist.
Hier ist es also leider anders.

ACHTUNG: Ein Teil der Platine VIDEO (2) steht unter 230V~ Spannung und es besteht somit Lebensgefahr.

Für das Schaltnetzteil wird diese Wechselspannung sogar direkt gleichgerichtet, so dass man eine ungeheuer hohe Gleichspannung mindestens 320V= anliegen hat, die noch gefährlicher ist, also Netzspannung.

Diese hohen Spannungen kann man übrigens auch nicht gegenüber der Gehäusemasse messen, da diese gottseidank galvanisch getrennt ist von der Netzspannung. Erst hinter dem kleinen Schaltnetzteil-Trafo wird ein Bezug zur Masse sinnvollerweise messbar sein.

Hier wird es interessant sein, ob an den Ausgangs-Pins der Platine (rechts unten im Schaltplan) wirklich die 5,5V Versorgung für Prozessor und Infrarot-Remote Sensor anliegen oder nicht.

Yamaha RX-V671 schematic detail switching standby power supply VIDEO(2) AC DC Converter 230V marked


Hoffe das hilft schon mal.

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 15. Jan 2020, 22:21 bearbeitet]
JackFisher
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 16. Jan 2020, 00:45
Besten Dank schon mal für deine Ausführungen und Überlegungen Johannes!!

War ja klar, dass ich das eine Gerät in der Reihe erwische, wo es nicht mit nem einfachen Kondensator getan ist aber bleiben wir optimistisch.

Zum Gerät 1 also:

Die 320V nach dem Gleichrichter liegen (in beiden Geräten) noch an, der Gleichrichter ist es also schonmal nicht. Leider kann ich auf der VIDEO (2) Platine nach dem Schaltnetzteil-Trafo keinerlei Spannung messen, was mich einigermaßen beunruhigt.. kann der denn einfach so durchgebraten sein?

Beste Grüße,
Jacko
Poetry2me
Inventar
#5 erstellt: 16. Jan 2020, 01:55
Wenn Du keine 5,5V= auf der Sekundärseite messen kannst, dann wäre das ein Fehler auf dieser Platine.

Was häufig defekt ist in Schaltnetzteilen, sind die Gleichrichter-Dioden auf der Sekundärseite. Das wäre hier die Doppeldiode D3704, die wie ein Transistor aussieht und auf einem kleinen Kühlkörper montiert ist. Dioden kann man auslöten und mit dem Multimeter testen.

Manchmal sind die Steuer.ICs defekt, das wäre hier IC371. Darin sind bei kleineren Leistungen die MOSFET Schalttransistoren mit eingebaut.
Testen kann man diese ICs kaum glaube ich, da hilft evtl. nur Austauschen und hoffen, dass es dann geht.

- Johannes
JackFisher
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 16. Jan 2020, 21:12

Poetry2me (Beitrag #5) schrieb:
Wenn Du keine 5,5V= auf der Sekundärseite messen kannst, dann wäre das ein Fehler auf dieser Platine.

Was häufig defekt ist in Schaltnetzteilen, sind die Gleichrichter-Dioden auf der Sekundärseite. Das wäre hier die Doppeldiode D3704, die wie ein Transistor aussieht und auf einem kleinen Kühlkörper montiert ist. Dioden kann man auslöten und mit dem Multimeter testen.


Also die Diode scheint zu funktionieren, messe in Flussrichtung ca. 550 Ohm, dagegen 0.


Poetry2me (Beitrag #5) schrieb:

Manchmal sind die Steuer.ICs defekt, das wäre hier IC371. Darin sind bei kleineren Leistungen die MOSFET Schalttransistoren mit eingebaut.


Hab ja ein zweites Gerät, hab da den IC raus und in Gerät 1 verbaut. Leider tut sich nach wie vor garnix auf der Niederspannungsseite, 0.0V gegen alles... Ich hab ja den Trafo in Verdacht
Poetry2me
Inventar
#7 erstellt: 16. Jan 2020, 21:30
D3704 ist wie gesagt eine Doppeldiode, mit drei Beinchen. Die beiden Dioden sind glaube ich symmetrisch zum Mittel-PIN. Schau Dir das Schaltbild an.
Also müsstest Du zwei Dioden jeweils einzeln messen.
Null Ohm sind übrigens ein Kurzschluss. War es das was Du gemessen hattest?
Stelle sicher, dass Du Widerstandsmessung im Diodenmodus machst, sonst kommt Unfug heraus.
JackFisher
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 16. Jan 2020, 21:50
Ich bin auch ein Depp

Ich meinte nicht 0 Ohm sondern kein Durchgang vom inneren zu den äußeren Beinchen, sollte also passen nach dem Schaltbild.

Im Diodenmodus zeigt mir das Multimeter in Flussrichtung beider Anschlüsse 175 an, was das auch heißen mag


[Beitrag von JackFisher am 16. Jan 2020, 21:51 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#9 erstellt: 16. Jan 2020, 22:47
Die Doppeldioden RB215T-90 sind vom Typ Schottky-Diode mit 90V und 20A.
Schottky Dioden messen sich zu .200 bis.300
Die angezeigten .175 liegen also in der Nähe dieser Daumenregel. Könnte OK sein.
Poetry2me
Inventar
#10 erstellt: 16. Jan 2020, 23:12
Du könntest noch den R-C-Snubber aus D3703 und R3707 auf der Primärseite prüfen, also beide Bauteile. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass diese beiden unter gehörigem Stress stehen.

Ansonsten wäre tatsächlich der Trafo selbst mal zu betrachten, wie Du schon selbst vermutet hast.
JackFisher
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 16. Jan 2020, 23:47
So, die Diode D3703 sperrt in die richtige Richtung und in Flussrichtung lese ich .705
Der Widerstand R3707 zeigt 47 Ohm, so wie ich den Plan verstehe passt das.

Den Trafo hab ich ausgelötet und durchgemessen. Die Spulen haben Durchgang wo sie sollen und keinen Kurzschluss untereinander und keinen Kurzschluss zwischen Primär und Sekundärseite. Die Wicklungen haben zwischen 0.3 und 0.6 Ohm. Sieht eigentlich alles mal ganz passabel aus
Poetry2me
Inventar
#12 erstellt: 17. Jan 2020, 00:07
Ja, scheint auch OK.

Langsam gehen mir die Ideen aus.

Du kannst vielleicht noch mal den alten Lehrsatz anwenden: "Wer misst, misst Mist".
Kann irgend etwas bei der Messung der 5,5V schief gegangen sein? Falscher Massebezug? Platine vielleicht ausgebaut und Masseschraube Richtung Gehäuse nicht drin? Irgend so etwas ...
JackFisher
Schaut ab und zu mal vorbei
#13 erstellt: 17. Jan 2020, 00:26
Ich hab die Platine drin, alle vier Halterungsschrauben drin, Power an und nix. Nada. Kein Licht und keine Kleinspannung Ich bin auch etwas ratlos..
CarlM.
Inventar
#14 erstellt: 17. Jan 2020, 00:29
Was ist denn mit dem IC?
JackFisher
Schaut ab und zu mal vorbei
#15 erstellt: 17. Jan 2020, 00:36

CarlM. (Beitrag #14) schrieb:
Was ist denn mit dem IC?


Welcher genau, der IC371? Hab ich wie gesagt aus dem zweiten Gerät, kann natürlich auch sein, dass der auch durch ist muss ich wohl mal einen bestellen, aber die gibts auch nich an jeder ecke wies aussieht..
CarlM.
Inventar
#16 erstellt: 17. Jan 2020, 00:50
Beim aktuellen Stand der Dinge wäre dieses IC einer meiner "Hauptverdächtigen".
Johannes kann dies sicherlich besser einschätzen, aber ich denke, dass es einen Versuch Wert wäre:

https://www.ebay.de/...7:g:epIAAOSwwVpZ15B-

Am besten DIP8-Sockel einlöten.
JackFisher
Schaut ab und zu mal vorbei
#17 erstellt: 17. Jan 2020, 01:24

CarlM. (Beitrag #16) schrieb:
Beim aktuellen Stand der Dinge wäre dieses IC einer meiner "Hauptverdächtigen".
Johannes kann dies sicherlich besser einschätzen, aber ich denke, dass es einen Versuch Wert wäre:

https://www.ebay.de/...7:g:epIAAOSwwVpZ15B-

Am besten DIP8-Sockel einlöten.


Besten Dank für den Link auf jeden Fall! Die knöpfen einem im Ernst 3,50€ Versand für jeden IC einzeln ab
CarlM.
Inventar
#18 erstellt: 17. Jan 2020, 01:37
Dann würde ich den Verkäufer vorher kontaktieren. Ggf. würde ich auch einen anderen Anbieter suchen.
Es scheint ja ein gewerblicher Anbieter zu sein. Trotzdem schließt er widerrechtlich Rückgaben aus.
JackFisher
Schaut ab und zu mal vorbei
#19 erstellt: 17. Jan 2020, 19:17

Poetry2me (Beitrag #12) schrieb:
Ja, scheint auch OK.

Langsam gehen mir die Ideen aus.

Du kannst vielleicht noch mal den alten Lehrsatz anwenden: "Wer misst, misst Mist".
Kann irgend etwas bei der Messung der 5,5V schief gegangen sein? Falscher Massebezug? Platine vielleicht ausgebaut und Masseschraube Richtung Gehäuse nicht drin? Irgend so etwas ...




Junge Junge Junge...
ich hab heute einfach nochmal reingeschaut, gemessen und siehe da, von Masse Standbytrafo zum Ausgang der Doppeldiode D3704 messe ich 6,6V glaubs grad selber nicht
Poetry2me
Inventar
#20 erstellt: 18. Jan 2020, 00:45
Na, siehst Du!
Ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde das wäre mir noch nie passiert.

Dann geht die Suche nun weiter? Vielleicht kommt die Spannung nicht bis zu den Steckkontakten?

- Johannes
JackFisher
Schaut ab und zu mal vorbei
#21 erstellt: 18. Jan 2020, 02:37
Die Suche geht weiter ja

Ich kann die Kleinspannung bis zur Platine DIGITAL (1) messen, dann wirds schwierig. Ich kann aber zum Beispiel am IC374 auf VIDEO(2) keine Spannung messen (außer ich mach es falsch). Der gibt wohl der Steuerung das Signal, dass Netzspannung da ist. Zurückverfolgend kann ich vor den Kondensatoren C3701 und C3712 noch Netzspannung messen, danach zum Brückengleichrichter jedoch nicht mehr. Meine Elektronik Kenntnisse sind schon was älter, aber ist das normal?

Schön Abend noch
Poetry2me
Inventar
#22 erstellt: 18. Jan 2020, 12:58
ja, das ist vielleicht eine interessante Spur.

Auf der Platine VIDEO(2) wird - unabhängig von dem Schaltnetzteil (SMPS) - ein Detektor für die Existenz von Netzspannung implementiert.

So funktioniert es (siehe auch Bild unten):

Direkt aus dem Netzkabel (ohne galvanische Trennung) wird die Netzspannung abgezweigt und gleichgerichtet. Um den Spannungspegel zu reduzieren und die Bauteile dahinter (vor allem den Optokoppler) zu schützen, wird die Netzspannung geführt durch
a.) zwei Widerstände (R3701 und R3701, je 4.7 kiloOhm 1/4 Watt Miniatur SMD Bauform, unten angebracht) und
b.) zwei Folienkondensatoren (C3701 und C3712, für 230V-Länder je 22nF Kapazität, 630VDC Spannungsfestigkeit, Typ MKT).
Diese Vorrichtung aus Widerständen und Kondensatoren soll wohl den fließenden Strom bzw. die Spannung so reduzieren, dass nur noch ein "Tröpfeln" (englisch "Trickle") übrigbleibt

Dahinter geht das verbleibende Signal, zu dem es übrigens keine Spannungsangaben im Schaltplan gibt,
durch einen Brückengleichrichter aus vier diskreten SMD Dioden (unten angebracht) gleichgerichtet und in den Eingang des Optokopplers IC374 geführt.
Der Ausgang des Optokopplers wird dann direkt als Signal an den AC_PWR Pin des Steckverbinders CB376 Platine geliefert, wo es von Platine VIDEO(2) zu Platine VIDEO(3) weitergeführt wird.

Auf Platine VIDEO(3) wird - soweit ich das auf die Schnelle interpretieren kann - aus dem zappelnden Optokoppler-Signal mit ein paar Transistoren ein sauberes 3,3V Logiksignal erzeugt, das dann ACPWR_DET heißt und zur Platine DIGITAL(1) geführt wird.

Das Signal ACPWR_DET wird vermutlich vom Mikroprozessor ausgewertet, um bei Wegfall der Netzspannung noch schnell ein paar Einstellungen zu speichern, die Lautsprecher-Relais zu trennen (Plopp vermeiden) und sauber herunterzufahren, bevor die großen Sieb-Elkos des Hauptnetzteiles nachlassen.


ABER: Wo haben wir eine solche "Trickle"-Lösung schon mal gesehen?

Richtig! Beim Yamaha Serienfehler der Standby-Schaltung in so vielen RX-Cxxx Modellen!

Dort geht immer der Trickle-Kondensator 22nF 630V MKT vor der Standby-Netzteil kaputt !!!

Bisher hatte ich immer gedacht, wir sind bei der Schaltnetzteil-Lösung wie hier beim RX-V671 nicht betroffen. Aber vielleicht müssen wir umdenken.

Hier wären also die beiden Kondensatoren C3701 und C3712 verdächtig.
In seltenen Fällen auch noch die SMD-Widerstände R3701 und R3701

Wie bei dem Yamaha Serienfehler des Standby-Netzteiles wäre die resultierende Empfehlung, die beiden Kondensatoren C3701 und C3712 durch impulsfeste MKP-Kondensatoren zu ersetzen.

Eine gute Lösung wären preisgünstige MKP Entstörkondensatoren der Schutzklasse X2 mit 22nF Kapazität und einer nominellen Spannungsfestigkeit von 275VAC (bei X2 wird jedes Exemplar bis mindestens 1500VDC getestet).

Yamaha RX-V671 schematic detail VIDEO(2) AC power detect using opto coupler

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 18. Jan 2020, 19:32 bearbeitet]
JackFisher
Schaut ab und zu mal vorbei
#23 erstellt: 18. Jan 2020, 17:26
Besten Dank für die erstklassige Analyse!

Meine Vermutung ist auch, dass dem Prozessor die Information fehlt, dass Netzspannung vorhanden ist. Deshabl fehlt wahrscheinlich auf PRY_IN auch die Masse, die zum Relais RY371 durchgeschalten wird.

Die Kondensatoren sind auf jeden Fall bestellt, bin gespannt ob das des Pudels Kern war! Die SMD Widerstände R3701 und R3702 scheinen intakt zu sein, zumindest kann ich nach den beiden noch Netzspannung messen.

Ich halte dich auf dem laufenden
JackFisher
Schaut ab und zu mal vorbei
#24 erstellt: 21. Jan 2020, 22:50
So, Kondensatoren sind drin und nix passiert

Ich glaube die Wechselspannung zwischen Kondensatoren und Gleichrichter kann man wegen der Pulsation nicht mehr messen, aber ich habe weiteres entdeckt:

An den Steckkontakten zwischen VIDEO(3) und DIGITAL(1) kann man ja wunderbar die Spannungen messen. An CB947 lassen sich so die 5.5V messen. An CB984 liegen wunderbare 3.3V zwischen Pin 1 und 2 an. Weiterhin messe ich zwischen ACPWR_DET und Masse 3.3V sowie zwischen CPU_N_RST und Masse ebenfalls 3.3V.

ACPWR_DET steht wohl für Netzspannung detektiert, was so schonmal passt. CPU_N_RST bedeutet wohl, dass der Network Mikroprozessor zurückgesetzt wird. (Keine Ahnung ob das normal ist )

Zwischen PRY und masse kann ich keine Spannung messen, weshalb auch das Netzrelais nicht schaltet. Auf DEST messe ich ca. 2.5V was mir auch nicht wirklich was sagt (Destination Detection laut Manual)


Mir erschließen sich also zwei Lösungen:
- irgendwie muss die Kiste resettet werden, weil ein Fehler vorlag/vorliegt
- DIGITAL(1) oder ein darauf befindlicher Controller ist defekt
JackFisher
Schaut ab und zu mal vorbei
#25 erstellt: 22. Jan 2020, 00:00
Holy Shit!

Da ich bisher ja noch garkein Lebenszeichen von der Kiste bekommen habe, hab ich noch etwas recherchiert. Mit dem USB Update kann man zumindest mal testen, ob der Controller überhaupt noch läuft. Gesagt, getan. Firmware runtergeladen, Stick rein und siehe da, es tut sich was. Nachdem das Update erfolgreich drauf war hat immerhin wieder das Standbylicht geleuchtet Dann hab ich allen Mut genommen und die Kiste angeschmissen. Und weiste wad? Die läuft Die Kiste läuft!!!

Ich bin absolut begeistert. Woran es denn dann nun schlussendlich gelegen hat is anyones guess. Aber ich hab auf alle Fälle einiges gelernt bei der Nummer! Vielen Dank euch und vor allem die Johannes für fachkundige Ratschläge und die interessierte Suche mit mir

Wie zu beginn des Threads erwähnt hab ich da ja noch nen zweiten baugleichen Patienten
Poetry2me
Inventar
#26 erstellt: 22. Jan 2020, 02:35
Na, das ist mal eine überraschende Wende. Diese Art von Problem hätte ich irgendwie nicht erwartet. Aber natürlich ist es denkbar.

____GRATULATION____ zur gelungenen Reparatur.

Jetzt hatte ich mich so auf die Standby-Schaltung eingeschossen, und dann ist es eine aufgehangene Firmware !!!

Aber, wie Du schon sagst: Was dabei zu lernen ist auch gut.

Viel Spaß jedenfalls mit Gerät 1 von 2 defekten.

- Johannes
JackFisher
Schaut ab und zu mal vorbei
#27 erstellt: 22. Jan 2020, 20:05
Zum zweiten Gerät, bevor ich da extra nen neuen Thread erstelle. Da es ja beim Einschalten direkt die Sicherung rausglüht hab ich mal den Trafo durchgemessen. Primärseitig glatte 0 Ohm, sieht aus wie Kurzschluss. Sekundärseitig liegt der Widerstand bei 0.6-1.2 Ohm je nach Wicklung.

Sieht relativ eindeutig aus was
-sletrabf-
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 22. Jan 2020, 23:06

JackFisher (Beitrag #27) schrieb:
Da es ja beim Einschalten direkt die Sicherung rausglüht hab ich mal den Trafo durchgemessen. Primärseitig glatte 0 Ohm, sieht aus wie Kurzschluss. Sekundärseitig liegt der Widerstand bei 0.6-1.2 Ohm je nach Wicklung.

Sieht relativ eindeutig aus was :Y


War es immer die sekundärseitige Sicherung (also im Gerät)? Dann bestätigen die Messergebnisse eigentlich nur, dass der Trafo in Ordnung ist -- er hat wenig Widerstand, da er die Energie nur übertragen und nicht bremsen soll. Außerdem ist er ja ganz offensichtlich dazu imstande, der Sekundärseite (eigentlich) mehr Leistung zu geben, als die Sicherung am Ende zulässt. In diesem Fall müsste die Sekundärseite auf Kurzschlüsse geprüft werden.

-->


Poetry2me (Beitrag #2) schrieb:
Sicherung brennt durch ---> Fehler wahrscheinlich in einer Endstufe oder anderswo im Gerät
JackFisher
Schaut ab und zu mal vorbei
#29 erstellt: 23. Jan 2020, 20:11
Ne die Sicherung ist Primärseitig, im Schaltplan F3702. Da ohne Sicherung sauber die Gleichspannung erzeugt wird und überall wo sie soll anliegt, kann es primär nur noch der Trafo sein.

Sekundärseitig messe ich immerhin einen Widerstand an den Anschlüssen des Trafos.
Poetry2me
Inventar
#30 erstellt: 23. Jan 2020, 20:21
Hast Du mal mit der Primärwicklung des anderen Gerätes vergleichen?

Ich muss auch sagen: Eine paar (einstellige?) Ohm sollte primär man schon messen können.

- Johannes
JackFisher
Schaut ab und zu mal vorbei
#31 erstellt: 29. Jan 2020, 17:18
So, bin leider erst jetzt dazu gekommen.

Beim funktionsfähigen Gerät messe ich an der Primärwicklung 3.5 Ohm. Deutet also alles auf einen Wicklungsschluss im Transofrmator des defekten Geräts hin würde ich sagen
Poetry2me
Inventar
#32 erstellt: 29. Jan 2020, 19:45
Das wäre sehr schlecht.
Letzte Hoffnung: Du findest vielleicht den Kurzschluss noch irgendwo davor (z.B. ein Entstör Kondensator) und der Trafo selbst wäre in Ordnung?


[Beitrag von Poetry2me am 29. Jan 2020, 19:47 bearbeitet]
yamir614
Neuling
#33 erstellt: 15. Aug 2020, 04:43
Hallo, zu deinem Thread mit dem USB Update.
Welche Datei hast du da genommen?
Wie aktiviert es den Receiver wieder muss man da irgendwas an Tasten drücken.
Ich habe auch einen rxv671 der von dem einen Tag auf den anderen nix mehr machte.
Nun bin ich auf deinen Beitrag gestoßen und ich hoffe der hilft mir weiter.
Wäre schade um mein gutes Stück.

Grüße
Sven
yamir614
Neuling
#34 erstellt: 20. Aug 2020, 21:46
Hallo ich habe einen RXV 671 er war von dem einen auf den anderen Tag tot keine LED nichts leuchtet.

Sicherung ist ganz
Keine Rauchzrichen oder Geräusche
Auch kein Plopp oder ähnliches aus den Boxen.

Schottky Diode D3704 habe ich durchgemessen
haben einen Wert von 127 bis 129 je nach Messgerät im ausgebauten Zustand. Spannung an CB 376 konnte ich jeweils 5,5V messen.
Eigentlich war es Blödsinn die Diode auszubauen.
Wenn ich das Relais mit 230V überbrücke brummt der Trafo.

Grüße
Sven
Poetry2me
Inventar
#35 erstellt: 21. Aug 2020, 18:22
Wenn der Trafo mechanisch brummt, dann zieht irgend etwas auf der Sekundärseite zu viel Strom raus.

Jetzt sollte man:
a) Das Gerät über eine primärseitig eingeschleifte (altmodische) Glühbirne 100W anschließen. Das begrenzt die Ströme in das Gerät auf der Netzsseite so, dass meistens keine weiteren Schäden passieren. Sollte die Glühbirne dabei dauerhaft leuchten, dann wird definitiv zu viel Strom gezogen.
b) die Versorgungsspannungen der Endstufen messen, wenn möglich, z.B. an den Siebelkos oder an den Collector-Anschlüssen (mittlerer) der Leistungstransistoren.
c) Falls die Versorgungsspannungen nicht nur etwas eingesackt sind, sondern Plus und Minus unsymmetrisch, könnten Gleichrichter oder Siebelkos betroffen sein.
d) Wenn dann noch nichts defektes zu finen war, als nächstes bei den Leistungstransistoren nachsehen.


- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 21. Aug 2020, 18:25 bearbeitet]
yamir614
Neuling
#36 erstellt: 21. Aug 2020, 18:34
Also der Trafo brummt leicht nicht arg viel also wenn das Gehäuse zu ist und man auf der Couch sitzt würde ich es als normal ansehen.
Oder darf der Trafo gar keine Geräusche bei dem Modell von sich geben?

Was meinst du zu den Werten der Doppeldiode?

Also die Birne in die Zuleitung?
Und dann das Relais Brücken.
Eigentlich könnte ich ja auch die Stromaufnahme in der Zuleitung messen wenn ich das Relais RY371 brücke.
Weil Glühbirne 100w schwierig.
Dann müsste ich aber wissen was für ein Strom in etwa zu messen wäre.

Grüße
Sven
Poetry2me
Inventar
#37 erstellt: 21. Aug 2020, 19:58
Was ich verstanden hatte war, dass der Trafo sehr stark anfängt, mechanisch zu brummen, wenn er eingeschaltet wurde. Das wäre eben ein Alarmzeichen.
Falls das nur ein sehr leises mechanisches Brummen ist, das vorher auch schon da war, kann das auch normale Alterung am Trafo sein oder es haben sich Schrauben gelockert.

Die Werte der Doppeldiode im Standby-Netzteil könnten OK sein, es sind ja Schottky-Dioden mit geringerer Vorwärtsspannung.
Du hattest außerdem 5,5V am Ausgang des Standby-Netzteils gemessen.
Das zeigt doch, dass das sonst verdächtige Standby-Netzteil orgnungsgemäß funktioniert.

Die Glühbirne kann z.B. primärseitig statt Feinsicherung eingeschleift werden. Man kann den Wert auch aus mehreren parallel geschalteten Halogen-Birnen zusammensetzen. Es muss nur ein Glühfaden drin sein. Moderne Stromsparbirnen tun es nicht.

Es geht bei der Glühbirne nicht um Messung des Stroms, vielmehr um Schutz der Elektronik vor weiteren Schäden.
man will ja dann bei laufendem Gerät vielleicht auch noch weiter Messen, ohne Schlimmeres befürchten zu müssen.

- Johannes
yamir614
Neuling
#38 erstellt: 21. Aug 2020, 20:33
Was ich auch noch gemessen hatte war:
Am unteren Gleichrichter der IC374 versorgt.
Vorm Gleichrichter 2,2V Wechselspannung und hinter dem Brückengleichter 1,05V.

Die Kondensatoren C3701 und C3712 haben gemessen 22nF im eingebauten Zustand.

Grüße
Sven
Poetry2me
Inventar
#39 erstellt: 21. Aug 2020, 23:23
OK, das sind noch mögliche Fehlerquellen im Standby-Netzteil gewesen, die damit ebenfalls auszuschließen sind.
Die 1,2V hinter dem kleinen Gleichrichter sind der Spannungsabfall an der Leuchtiode des Optokopplers dahinter. Passt auch.

Ich glaube mittlerweile wirklich, dass das Schaltnetzteil in Ordnung ist.

Daher als nächstes besser mal auf das Hauptnetzteil und die Endstufen konzentrieren.

- Johannes
yamir614
Neuling
#40 erstellt: 23. Aug 2020, 17:02
So also Birnen eingebaut im Moment des Brückens des Relais sind sie hell was normal ist, und dann glimmen sie nur schwach.
Also scheint da auch alles i.O.

Hast du evtl. Kontakt mit Jack Fisher der dieses Thema erstellt hat, der hatte doch etwas mit Update gemacht, ich versteh nur nicht wenn die Kiste keinen Saft bekommt wie das dann funzen soll.

Grüße
Sven
Poetry2me
Inventar
#41 erstellt: 23. Aug 2020, 20:01
Leider kein Kontakt.
yamir614
Neuling
#42 erstellt: 24. Aug 2020, 14:48
Ich muss mal wieder zu den Kondensatoren schwenken, C3701 und oder C3712 können es nicht sein, da ich da ja Messungen durchgeführt habe und diese ja scheinbar in Ordnung sind.

Gibt es irgendwie die Möglichkeit die Standby Schaltung zu überbrücken und ihn permanent an Strom zu hängen?

gruß
Sven
Poetry2me
Inventar
#43 erstellt: 26. Aug 2020, 12:57

yamir614 (im anderen Thread) schrieb:
Hallo
ich habe am Schalter 3,3V, Relais 2 mal 5,5V und kein Rotes Licht auch 3,3V vorhanden
vielen Dank


Also funktioniert die Standby-Stromversorgung.

Um auf Deine vorherige Frage zurückzukommen:
Ja, Du kannst in der Tat ganz einfach den Relais-Schaltkontakt für den Haupt-Trafo überbrücken, so dass dieser permanent eingeschaltet ist.
So kannst Du wenigstens mal sehen, ob etwas anderes defekt ist, oder wirklich nur der Mechanismus zum Einschalten via Prozessor-Firmware (ausgelöst durch Power-Knopf vorne oder IR-Remote Control).

Wenn dann nichts geht, dann ist tatsächlich etwas an den Endstufen oder in der Stromversorgung defekt.

- Johannes
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Bierchecker am 17.03.2010  –  Letzte Antwort am 23.03.2010  –  2 Beiträge
Technics SE-A900S gibt keinen Mucks mehr.
bambam191279 am 24.05.2010  –  Letzte Antwort am 26.05.2010  –  7 Beiträge
Marantz PM-14 macht keinen Mucks!
Holzbocker am 04.11.2014  –  Letzte Antwort am 06.11.2014  –  12 Beiträge
Yamaha RX 797
DiDi85 am 06.09.2013  –  Letzte Antwort am 06.09.2013  –  2 Beiträge
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