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Pioneer A-616 Input Selector und DC am Ausgang+A -A |
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Autor |
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-sletrabf-
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 29. Mrz 2020, 20:20 | |||||
Hallo, Mir ist ein Pioneer A-616 zugeflogen, bei dem der Input-Selektor einerseits ziemlich vergammelt ist und andererseits einen defekten Bowdenzug hat (siehe Bild): Der Vorbesitzer hat schon den Zug vom Rec Selector auf den Input-Selektor geklickt, der Zug ist aber eigentlich zu lang und nun schwergängig, außerdem geht der "Gammel" am eigentlichen Schalter davon natürlich auch nicht weg. Ansonsten ist der Verstärker im Originalzustand. Wie kann man den defekten Zug am besten reparieren? Meine Ideen bisher: 1. Kompletten Schalter bzw. die Bowdenzugeinheit samt Hülle austauschen: Gerade letztere scheint nicht mehr verfügbar zu sein. 2. Den Bowdenzug aus der Hülle fummeln und einen neuen hinein: Da weiß ich aber nicht, wo ich ein passendes Ersatzteil herbekomme oder wie dies notfalls zu fertigen ist (das Material ist wohl Federbandstahl?); außerdem habe ich keine Vorstellung, wie man den neuen Zug an den beiden Enden einhängt. 3. Die Eingangswahl hart verdrahten: Das wird vermutlich funktionieren, ich würde aber die Eingänge schon gern direkt am Verstärker schalten können und auch den Phono-Preamp bei Bedarf nutzen wollen. 4. Eine digitale Eingangsumschaltung bauen mithilfe von digitalen Schalter-ICs, z. B. Vishay DG409DJ, und diese über ein Diodennetzwerk mit einem neuen Drehschalter ansteuern. Gedanken dazu: - Bekommt man das mit vertretbarem Aufwand von der Tonqualität vergleichbar hin? - Ich müsste ich mir wegen der Versorgungsspannung etwas einfallen lassen, da der Vishay DG409DJ wohl nicht mehr als +/- 20 V verträgt. Wie sinnvoll ist es, z. B. an C605/606 einen extra Spannungsregler für die Schalterplatine einzubauen? Wäre sonst noch etwas sinnvoll zu erledigen? Ich würde vielleicht noch Kondensatoren mit niedriger Spannung (6 V, 10 V) in ihrer Spannungsfestigkeit aufrüsten und mglw. den Transformator auf 240 V umschalten, Vielen Dank im Voraus für Input ( )! MfG -sletrabf- |
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CarlM.
Inventar |
#2 erstellt: 29. Mrz 2020, 21:31 | |||||
Zum Thema Input-Selector Die meisten besorgen sich ein passendes Schlachtgerät. Dieser Bowdenzug ist in vielen Modellen der A-Serie verbaut worden. Allerdings mit unterschiedlichen Wellen für den Knopf. Exakt passt nur der vom A717. Aber auch die Modelle mit Zusatz Mark II haben andere Wellen. Reparaturen sind grundsätzlich möglich, hängen aber vom Ort und der Art des Defekts ab: Ist der Kunststoff ebenfalls gebrochen ... nahe am Schalter ...? Hat die Schwergängigkeit wirklich etwas mit der Länge des Bowdenzugs zu tun? Setze ihn doch in der Front zum Probieren auf den Platz des Record-Selectors. Zum Thema 240V Die Umstellung ist sicherlich sinnvoll und auch einfach zu machen. Dazu wird das Kabel am Trafo von Pin 3 abgewickelt und - nachdem man ca. 2-3cm abisoliert hat - auf Pin 5 aufgewickelt. Zur Sicherheit nehme ich immer etwas Schrumpfschlauch, um das Kabel zusätzlich zu befestigen und die Gefahr von Kabelbruch zu verringern. Intuitiv neigt man ggf. dazu, die Pins mit dem größten Abstand zu wählen. Das ruiniert aber das Gerät. Bitte exakt die Ziffern auf dem Trafo beachten! [Beitrag von CarlM. am 29. Mrz 2020, 21:41 bearbeitet] |
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-sletrabf-
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 30. Mrz 2020, 18:41 | |||||
Hallo und Danke!
Der Bowdenzug ist nah am Dreknopf in der Front gebrochen. Soweit ich es erkennen kann, sind die Plastikteile jedoch auf allen Seiten intakt und auch der eigentliche Wahlschalter lässt sich mit dem Rest des Bowdenzugs einwandfrei bewegen. Wenn man das reparieren könnte, wäre das natürlich noch besser als die elektronische "Bastellösung".
Tatsächlich ist der Schalter selbst und nicht der Bowdenzug schwergängig. Ich mutmaße mal, dass der Schalter ein Kontaktspray gesehen hat, welches das ausgelöst hat. Auch "Loudness" und "Adapt/Tape3" lassen sich im Prinzip nicht mehr betätigen. Wenn ich nicht Gefahr laufe, diese Schalter dabei kaputt zu machen, würde ich sie daher auch demontieren und reinigen.
Danke, das hätte ich intuitiv auch sicherlich falsch gemacht Ich werde es auch mit dem Service Manual abgleichen. Mich interessiert aber weiterhin, ob das mit der digitalen Quellenwahlumschaltung im Fall des Falls auch eine Variante wäre. Ich nehme mal an, Schlachtgeräte vermehren sich ja auch nicht mehr unendlich... MfG -sletrabf- [Beitrag von -sletrabf- am 30. Mrz 2020, 18:41 bearbeitet] |
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CarlM.
Inventar |
#4 erstellt: 30. Mrz 2020, 18:58 | |||||
Wenn der Bowdenzug nicht schwergängig ist, ist die Lösung mit dem Stilllegen des Record-Selectors (in Stellung SOURCE) und Nutzung des Bowdenzugs doch eine gute Lösung. Die Schalter muss man dann halt auslöten und reinigen. Dazu benötigt man dann ja auch kein Schlachtgerät. Zum Thema Reinigen des Schiebeschalters gibt es hier bereits sehr hilfreiche Threads. Die Drucktastenschalter in der Frontplatte könnte es sogar vielleicht noch neu geben. Da müsste man bei RS-Components nachgucken (beste Quelle für Alps-Schalter). Da ist eher das Problem wie man die Frontplatte demontiert. Das ist halt aufwändig aber machbar. Hier ein Bild der Frontplatine von einem A-717 an dem ich gerade sitze ... die Schalter sind sich sehr ähnlich. |
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-sletrabf-
Ist häufiger hier |
#5 erstellt: 09. Mai 2021, 09:11 | |||||
Hallo, es hat ein wenig gedauert, aber ich bin noch dabei, den Verstärker wieder in Betrieb zu nehmen. Erledigt habe ich: - Spannungsumstellung auf 240 V - Austausch der Kondensatoren C137, C138, C131, C134 gegen spannungsfestere Typen. Austausch der Kondensatoren C129/C130 gegen bipolare Typen. Austausch von C135 gegen Folienkondensator. - Für den Source Selector habe ich eine Lösung gefunden - der Bowdenzug konnte etwas verkürzt wieder in den ursprünglichen Schalter eingesetzt werden. Es sieht ganz so aus, als ob beide Source-Schalter einwandfrei genutzt werden können. - Nachlöten von IC601 und IC602. Beim ersten Versuch war IC601 komplett ohne Verbindung und IC602 war kurz davor, keinen Kontakt mehr zu haben. Bei der Inbetriebnahme (zunächst nur mit Glühlampe 120 W) bin ich leider gescheitert insofern, als dass der Amp einschaltet, die LEDs leuchten, aber kein Relais klackt und auch kein Ton herauskommt. Beim Nachmessen ergab sich, dass die Schutzschaltung nicht freigibt und weiter, dass offensichtlich ein DC-Fehler vorliegt: Q117 und Q119 sind eingerahmt, da ich die Werte nicht gleichzeitig zu den anderen Werten messen konnte - die Spannungen "pendeln" ein wenig um die -37,5 V am Ausgang. Beim Doppeltransistor Q101 sieht es wie folgt aus: Gehe ich richtig in der Annahme, dass der Defekt auf dem Endstufenboard liegen muss? (Die Spannung am Punkt 71 ist ohne Eingangssignal bei 0 V) Ist es möglich, dass die Endstufentransistoren noch in Ordnung sein könnten, dass aber mindestens ein Defekt in einer der vorherigen Stufen vorliegt? Ich wäre für Hilfe dankbar. MfG -sletrabf- [Beitrag von -sletrabf- am 09. Mai 2021, 09:16 bearbeitet] |
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CarlM.
Inventar |
#6 erstellt: 09. Mai 2021, 13:22 | |||||
Moin, wir haben es ja hier mit einer automatischen Ruhestrom-Regelung zu tun, die durch das IC PA0016 realisiert wird. Dieses IC sitzt quasi zwischen den Kollektoren von Q117 und Q119. Man sieht sehr schön, dass die Spannungswerte an den Basen nahezu symmetrisch vorhanden sind. An Q119 ist aber auffällig, dass die Spannungsdifferenz B-E mit 0,5V eher niedrig ist, trotzdem aber die C-E-Strecke voll geöffnet zu sein scheint. Nun ist die Frage, ob das IC PA0016 im Inneren dies bewirkt und der Transistor sperrt oder ob letzterer durchlegiert ist. Im ersteren Fall würde die Kollektorspannung nicht über den Emitter, sondern aufgrund eines Defekts aus dem Inneren des IC kommen. Zusätzlich sind Werte im vorderen Teil suspekt - etwas die Spannungen an Q111. Ich würde also zunächst die Transistoren Q101 bis Q119 auslöten und prüfen. Wenn sie ausgelötet sind, kann man auch eine Reihe von Bauteilen auf der Platine prüfen, ohne sie auslöten zu müssen. Falls das IC defekt ist, könnte man ggf. auf eine Ersatzschaltung zurückgreifen. Diese wurde im Forum bereits beschrieben (---> Suchfunktion PA0016). p.s. Vielleicht lässt Du den Doppel-FET Q101 (2SK389) erst einmal auf der Platine. Er ist ziemlich empfindlich - vor allem bzgl. elektrostatischer Aufladung des Experimentators. [Beitrag von CarlM. am 09. Mai 2021, 13:34 bearbeitet] |
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CarlM.
Inventar |
#7 erstellt: 09. Mai 2021, 13:48 | |||||
Noch eine Frage. Du schreibst nichts über beide Kanäle. Ist nur dieser eine Kanal defekt? |
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-sletrabf-
Ist häufiger hier |
#8 erstellt: 09. Mai 2021, 20:09 | |||||
Hallo und danke für die schnelle Antwort!
Ich meine ja. Am rechten Kanal habe ich am Messpunkt 64 die 0 V gemessen, während an den Punkten 63 und 65 die (erniedrigte) Railspannung anliegt. Nur der linke Kanal hat am Messpunkt 61 statt 0 V dort -37,9 V stehen.
Das würde ich dann demnächst in Angriff nehmen, wahrscheinlich aber zunächst ohne den Q101 zu entlöten. Von dem Ersatz für den PA0016 habe ich auch schonmal gelesen, ich glaube es war für den Pioneer A-656. Danke sehr! MfG -sletrabf- |
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-sletrabf-
Ist häufiger hier |
#9 erstellt: 10. Mai 2021, 17:46 | |||||
Hallo, Ich habe nun die Transistoren Q103 bis Q119 ausgelötet. Diese maßen sich mit dem Komponententester als in Ordnung. Auch die Widerstände R107, R109, R111, R131 || R133, R141, R147 und R151 maßen sich als in Ordnung. Am Q107 konnte ich beim Auslöten feststellen, dass die Lötstelle am mittleren Beinchen offenbar defekt war. Wie ist nun die beste Vorgehensweise? Alles wieder einlöten und nochmal prüfen? Wäre es sinnvoll, die Transistoren zu tauschen, jetzt wo sie einmal draußen sind? Ich wollte sowieso demnächst bei Digikey bestellen, da könnte ich auch noch ein paar Transistoren auf die Liste nehmen, andererseits muss sich der Aufwand und die mögliche Fehlerquote (ggf. noch für den anderen Kanal) ja auch nicht unendlich potenzieren :-D mfg -sletrabf- |
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CarlM.
Inventar |
#10 erstellt: 10. Mai 2021, 18:30 | |||||
Dann ist vermutlich das IC PA0016 defekt. Wenn Du den von Dir geposteten Schaltplanausschnitt ansiehst, geht die Leitung, die am am linken Rand zu "67" führt, letztendlich zum Endstufenausgang (direkt vor dem Relais). Es ist also eine Feedback-Leitung. Wenn also PA0016 defekt sein sollte, würde dies auch wieder zu abweichenden Werten in den vorderen Teilen der Gesamtschaltung führen. Wie sich was auswirkt, wäre aber nur mit einem Simulationsprogramm vorherzusagen. Normalerweise halte ich nicht viel von Tauschaktionen. In solch' einem Fall würde ich allerdings die IC von beiden Kanälen sockeln und dann gegeneinander tauschen. See what happens. Für ein neues IC oder auch eine Ersatzschaltung ist ein Sockel sowieso sinnvoll. Die Transistoren würde ich nicht grundlos tauschen. Ich würde allerdings nun auch die Dioden und Widerstände prüfen. Den Elko 470µF 6V würde ich unbesehen tauschen. [Beitrag von CarlM. am 10. Mai 2021, 18:32 bearbeitet] |
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-sletrabf-
Ist häufiger hier |
#11 erstellt: 13. Mai 2021, 10:04 | |||||
Hallo, Ich habe nun - [x] Eine ganze Menge weiterer Bauteile geprüft - bis auf diejenigen, welche direkt am Q101 angrenzen, und bis einschl. R147/R151 sowie die Bauteile um den PA0016 herum. Alle maßen sich in Ordnung (für C119, C121 und C123 ist mein Messgerät wahrscheinlich zu grob, da erhöhte Werte gemessen wurden, aber zumindest zeigte es für C119/C121 recht gleiche Werte). - [x] Sockel eingelötet und PA0016 kreuzgetauscht. - [x] Alle Transistoren Q103-Q119 wieder genau an ihre ursprüngliche Stelle eingelötet, also auch gleiche Typen nicht untereinander getauscht. Die Kondensatoren mit 6,3 V waren schon vor meinem Hilfegesuch ersetzt worden:
Die Spannungen haben sich nun insofern verbessert, als dass nun beide Kanäle 0 V DC-Offset haben. Auch ansonsten scheinen diese mit zwei Ausnahmen im Großen und Ganzen zu stimmen (siehe Bild). Am (kreuzgetauschten) PA0016 und an den weiteren nicht abgebildeten Qxxx sind diese sogar ziemlich genau getroffen. Ich könnte mir vorstellen, dass die eine kaputte Lötstelle am C von Q107 die vorher gemessenen Auswirkungen hatte. Die Rail-Spannungen betragen weiterhin ca. +/-40 V (Glühlampe 120 W davor, Spannungsumstellung auf 240 V bereits durchgeführt). Interessant ist aus meiner Sicht: - An den Basen von Q109/Q111 steht mit je 14,5 V deutlich weniger Spannung als im Plan angegeben. - Am anderen Kanal (mit dem ursprünglich verdächtigen PA0016) sind die gleichen Spannungen an allen Messpunkten messbar, inkl. der Spannungen um den PA0016 und den 14,5 V an den Basen von Q110/Q112. Leider kommt noch immer kein Ton und ich höre auch kein Relais klacken Ich habe nun die Spannungen in der Nähe der Schutzschaltung gemessen (Grün eingekreist sind die von mir getauschten Kondensatoren). Welche anderen Fehler könnten ggf. noch vorliegen? Ich hatte den Verstärker vorher fast komplett auseinander genommen gehabt. Danke im Voraus für Tipps! MfG -sletrabf- [Beitrag von -sletrabf- am 13. Mai 2021, 10:14 bearbeitet] |
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Poetry2me
Inventar |
#12 erstellt: 13. Mai 2021, 15:29 | |||||
Auch wenn es etwas spät kommt: Ich hatte für den Pioneer A-616 mal diese Bearbeitung des Schaltplans der linken Endstufe gemacht, wo man die Stufen erkennen kann und die Spannungswerte markiert sind. Zur Erklärung der Schutzschaltung: Der einzige Ausgang der Schutzschaltung ist der Kontakt an Pin 1+2 des Steckers J17. Dieser Kontakt wird - wenn alles OK ist - vom Transistor Q145 auf Masse gezogen (0,1V ist so gut wie Masse). Der Kontakt geht bei allen drei Relais (LS Gruppe A, LS-Gruppe B, Kopfhörer) an einen der Spulenanschlüsse. Der jeweils andere Spulenanschluss kann nun mit Spannung beschaltet werden, so das sie durchschaltet. Auslöser für eine Fehlerbedingung sind: 1. power off detect geht auf Null Volt 2. Over-current detect links oder rechts löst aus 3. Die Summe (links und rechts) der DC-Potentiale an C131 überschreitet 0,6V Meiner Meinung nach zeigen die Potentiale in den Messungen oben keinen erkannten Fehler an. Der Ausgang wurde von Q145 auf Masse gezogen. Somit muss der Grund, warum hier kein Freischalten der Relais passiert eher auf der Versorgungsseite für die Relais-Spannung liegen als in der Schutzschaltung. - Johannes |
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CarlM.
Inventar |
#13 erstellt: 13. Mai 2021, 15:40 | |||||
Prima, dass sich Johannes auch beteiligt. Ich sehe es ähnlich, hätte aber eine weitere Option. Bei den Pioneers der A-Serie werden vom Speaker-Select-Schalter unterschiedliche Relais freigeschaltet. Ein häufiger Fehler ist es, dass der Schalter defekt ist oder - falls an der Front-Platine gearbeitet wurde - bei der Wiederherstellung der Kabelverbindungen Fehler gemacht wurden. Die Flachkabel sind sehr schlecht und teils auch unlogisch markiert. Hattest Du die Front auch demontiert und ggf. auch die Netzteilplatine unter dem Trafo? |
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Poetry2me
Inventar |
#14 erstellt: 13. Mai 2021, 16:37 | |||||
Ja, Carl, und mir ist noch etwas aufgefallen: Die üblichen Freilaufdioden an den Schaltspulen der Relais scheinen zu fehlen. Weder im Schaltplan, noch auf dem Platinen-layout kann ich diese finden. Oder übersehe ich da was? Diese Freilaufdioden müssen ja an jeder geschalteten Spule möglichst direkt daneben parallel zur Spule sitzen, und zwar in Sperrichtung. Wenn Spulen ausgeschaltet werden, dann versuchen sie den Stromfluss aufrecht zu erhalten und es bauen sich kurzfristig enorm hohe Spannungen auf. Ohne eine Freilaufdiode zerstören die hohen Spannungen Schaltkontakte und auch benachbarte Bauteile. Beim Pioneer A-161 sitzen die Relais auf dem Speaker Terminal, wobei die beiden LS-relais alternativ bestückt werden können mit alten und neuen Print-Relais. Das Kopfhörer-Relais ist, wenn ich mich nicht irre, ein altmodisches Reed-Relais (Hitachi Bauweise). Ich glaube die neueren Reed-Relais haben deutlich abweichendes Pinout. Es wird hoffentlich nicht betroffen sein, braucht aber auch noch eine Freilaufdiode. - Johannes |
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CarlM.
Inventar |
#15 erstellt: 13. Mai 2021, 17:19 | |||||
Es ist zwar so wie Du es schreibst, andererseits fehlen die Dioden bei allen Pioneer-A-XXX und ich habe deshalb noch bei keinem Verstärker ein Problem gehabt. Vielleicht sind sie auch wegen der Elkos an beiden Enden (=parallel zu CE des Schalttransistors wie auch auf der Speaker-Select-Platine) der Relais-Schaltung obsolet? (Ist ein Schnellschuss, weil ich noch nie ein Problem darin gesehen habe). [Beitrag von CarlM. am 13. Mai 2021, 17:20 bearbeitet] |
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Rabia_sorda
Inventar |
#16 erstellt: 13. Mai 2021, 19:20 | |||||
Relaisschaltungen ohne jeglicher Freilaufdioden KÖNNEN durchaus "ewig" halten, aber dennoch finde ich es ohne sie eher riskant. Evtl -ich lehne mich gerade etwas aus dem Fenster- ist dies auch wieder einer Obsoleszenz zuzuschreiben Ohne sie kann die resultierende Relais-"Abfallspannung" in den kV-Bereich reichen. |
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Poetry2me
Inventar |
#17 erstellt: 13. Mai 2021, 20:01 | |||||
Das ist ja wirklich interessant Es könnte wirklich sein, dass nur Pioneer das anders macht, etwa durch eine irgendweine weiche Aussteuerung der Schalttransistoren. Ich kenne Freilaufdioden ... a) als Best Practice bei Relais Beschaltung b) in allen Vollverstärkern, Endstufen, Receivern,etc. deren Schaltplan ich gesehen habe. Hier beim A-161 scheint das Problem ja tatsächlich auch in dem Umfeld zu liegen. Möglicherweise sind auf der Speaker Switch Assembly die Elkos hinüber, oder die Schaltkontakte für die Relais-Ansteuerung verschlissen, oder in der Stromversorgung die Siebelkos für die Hilfsversorgung durch Spannungsspitzen defekt oder Ähnliches? - Johannes |
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CarlM.
Inventar |
#18 erstellt: 13. Mai 2021, 20:12 | |||||
Die Relais und auch der Schalter sind schlecht zugänglich für Messungen. Aber ... alle Verbindungen werden über die Netzteilplatine geführt. Deshalb sollte man den Boden abnehmen (soweit nicht schon geschehen) und dort zunächst eine Sichtkontrolle an den Klemmleisten für die Flachkabel vornehmen (mit LED-Taschenlampe). Wenn soweit nichts erkennbar ist, kann man an den Klemmen messen. |
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-sletrabf-
Ist häufiger hier |
#19 erstellt: 16. Mai 2021, 19:53 | |||||
Hallo und danke für die zahlreichen Antworten!
Danke sehr für den bearbeiteten Schaltplan und die Einschätzung der Messwerte.
Ich hatte die Front, die Platine mit dem Lautstärkeregler, die Platine für die Quellenumschaltung und die Phono-Platine demontiert. Auf letzteren beiden hatte ich die Wahlschalter draußen. Auch die Platine in der Front hatte ich demontiert. Die Netzteilplatine hatte ich lediglich mal angehoben, um die Lötstellen für die IC601/602 nachzulöten, da diese keinen Kontakt mehr hatten. Ich hatte nicht die Motivation, die Wirewrap-Verbindungen zu lösen.
Das habe ich gemacht. Der Anschluss JI 4 ist beschädigt. Jedoch konnte ich sowohl am Kontakt des Steckers als auch am blanken Kabelstück dieselben Spannungen messen, sodass ich davon ausgehe, dass noch Verbindung besteht. Die Spannungen sehen aus wie im unteren Bild. Auffällig ist, dass offenbar die Spannungen für den Preamp fehlen (auch wenn JI 1 gezogen ist). Außerdem sind die Spannungen an JI 6 in beiden End-Stellungen des Speaker-Schalters zu messen. Sind die Kabelverbindungen auf dem Bild richtig gesteckt? Das 5-polige Kabel hat weiße Streifen an beiden Enden. Ich hatte zuletzt Ader 1 mit blauem Edding markiert, es könnte aber auch schon einmal falschrum gesteckt haben (LEDs für Power und Direct leuchten). Wie bekommt man die Netzteilplatine soweit gelöst, dass man gut an die Lötseite (und damit ggf. an IC601/602) herankommt? mfg -sletrabf- |
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CarlM.
Inventar |
#20 erstellt: 16. Mai 2021, 20:14 | |||||
Anbei ein Photo von einer Ersatzplatine. Die Beschriftung zeigt, dass die Bezifferung auf den grauen Steckverbindern NICHT beachtet werden darf. Es gilt nur die (kaum lesbare) Bezifferung auf der Platine. Bei J15 fehlt der obere Teil. Die Kontakte sind hier von links nach rechts 1 ..4. Der Ausbau ist kaum möglich, ohne einige der Wire-Wraps zu lösen. Vermutlich würde ich dies am ehesten mit den fünf im unteren Teil des Photos machen, weil die anderen mehr Spiel haben und sich die Platine dann hochklappen lässt. Soweit Du keinen Kurzschluss bei den anderen Aktionen verursacht hast (was auch mir schon passiert ist ) vermute ich ein defektes Bauteil auf dieser Platine. Du solltest also vor allem an den Ein- und Ausgängen der Spannungsregler messen (edit: ist wohl kaum ohne Gefahr eine Kurzschlusses möglich?). Auch an JI 1 (J11) messen. Wenn ich Deine Messwerte ansehe, kann auch ein Schutzwiderstand seine Aufgabe erfüllt haben und durchgebrannt sein. Bitte die Werte 24.4 und 24.1 (oben in der Mitte Deiner Grafik) prüfen. [Beitrag von CarlM. am 16. Mai 2021, 20:45 bearbeitet] |
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CarlM.
Inventar |
#21 erstellt: 16. Mai 2021, 20:36 | |||||
Wenn ich mir die Werte so ansehe, kann es gut sein, dass Du das Kabel in JI 1 (J11) verdreht hattest. Das führt dann zu einem Kurzschluss und Ausfall der negativen Spannung für die OP-Amps (Phono und Tone-Amp Buffer). Prüfe auch einmal bei gezogenem Netzstecker, ob die beiden Induktivitäten (103J Aufschrift) noch niederohmig sind. Vielleicht sind sie oder ist einer durchgeschmorrt. [Beitrag von CarlM. am 16. Mai 2021, 20:46 bearbeitet] |
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-sletrabf-
Ist häufiger hier |
#22 erstellt: 17. Mai 2021, 20:45 | |||||
Hallo!
Danke sehr dafür!
Ich habe nun die Widerstände der Induktivitäten und der Sicherungswiderstände gemessen. Ergebnis: Induktivitäten haben etwa 3 Ohm jeweils. Die Sicherungswiderstände haben beide, auch für die positive Seite, jeweils über 1 MOhm - die sind dann wohl Schrott. Das Kabel JI 1 könnte tatsächlich mal falsch gesteckt haben wenn ich es richtig sehe, dürften die LEDs dann nicht leuchten und genau das war bei mir auch der Fall, bis ich das Kabel richtigherum gedreht habe. Dummerweise hatte ich die IC 601/602, die vorher keinen Kontakt mehr hatten, erst im Schritt davor wieder richtig festgelötet und noch ohne Kabel JI 1, auch die +/- 24 V an den Induktivitäten messen können nun ja. Ich hätte jetzt noch ein paar Fragen: - Wie kann ich R605/R606 (22 Ohm Sicherungswiderstand) am Besten ersetzen? Geht da ein Metallwiderstand mit 0,6 W? - Die Kabel weiter hinten (z. B. die Spannungsversorgung zum Phono Preamp) könnten ebenfalls noch falschherum stecken. Das werde ich dann nochmal vorab korrigieren. Eigentlich muss ich nur darauf achten, dass die Ader 1 richtig steckt (und dass die weiße Ader nicht notwendigerweise die 1 sein muss), oder? - Welche Bauteile sollte ich, sofern es einen Kurzschluss gab, weiter hinten in der Kette (z. B. am Preamp/am Phono-Preamp) ggf. prüfen bevor ich die Widerstände einsetze und einen neuen Versuch starte? - Die Frage, ob die Lautsprecherrelais schalten, sollte mit der fehlenden Spannungsversorgung des Preamps nichts zu tun haben, oder? mfg -sletrabf- |
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CarlM.
Inventar |
#23 erstellt: 17. Mai 2021, 21:02 | |||||
Ich hätte die Entwickler von Pioneer auch schon würgen können ... Wie kann man Platinen so schlecht beschriften und Kabel nicht mit einem eindeutigen schwarzen Streifen für Pin1 verbauen ... baaaaaaahhhhhh würg .... Nun ja, das Photo bringt ja nun Klarheit zur Nummerierung. Bei gezogenem Netzstecker kann man nun natürlich auch Prüfen, ob +22V und -22V bzw. Pin 4 und 8 der OPamps (Phono) mit den Pins 3 und 5 von J11 verbunden sind. Die Sicherunsgwiderstände kannst Du sehr gut mit 0,6W Metallschicht-Widerständen ersetzen. Bei einer Vertauschung bzw. beim Verdrehen des Flachbandkabels wird vor allem -22V auf GND gelegt. Deshalb brennen zunächst Sicherungswiderstände durch, manchmal auch die zugehörigen Regler. Wenn man die Platine schon einmal "freigelegt hat" hat, sollte man gleich alle Elkos mit austauschen. Bei einer Bestellung sollte man auch ein paar Dip8-Sockel ordern. Ich gehe nicht davon aus, dass einer der OP-Amps kaputt gegangen ist. Bei der Beschaffung würde es auch nicht ganz einfach sein, weil die meisten Bauteile +/-18V haben, hier aber +/- 22V notwendig sind.. Wie gsagt: Das für mich wahrscheinlichste Szenario ist es, dass durch einen Kurzschluss die Spannungsversorgung gelitten hat und dadurch auch die Spannung an der Basis von Q144 zu nahe am Limit ist (0,7 anstelle von 1,3V)... sprich: geringste Änderungen durch Drücken eines Schalters oder Betätigen eines Reglers aktivieren irrtümlich die Protection. [Beitrag von CarlM. am 17. Mai 2021, 21:07 bearbeitet] |
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-sletrabf-
Ist häufiger hier |
#24 erstellt: 13. Jun 2021, 16:47 | |||||
Hallo! Ich beginne, hierfür vollstes Verständnis zu entwickeln:
Zwischenzeitlich habe ich die Sicherungswiderstände getauscht (Das ging sogar ohne einen Wirewrap lösen zu müssen und ich habe "schmelzende" mit 0,5 W bei digikey bekommen). Dann habe ich die Spannungen +/- 24 V erneut gemessen (waren da) und das Kabel JI 1 richtig herum eingesteckt. Vom Kabel J2 dachte ich, dass es ebenfalls richtig herum stecken würde. Zusammengebaut, eingeschaltet und... die neuen Sicherungswiderstände sind in Rauch aufgegangen. Also wieder alles auseinander und auch die Front habe ich nochmal abgenommen, um die Kabel nochmal nachvollziehen zu können. Nachdem ich den Fehler nicht optisch entdecken konnte, habe ich mit einem Labornetzteil getestet und stellte fest, dass von + zu GND und von - zu GND kein Kurzschluss vorhanden war, jedoch einer von + zu - (Netzteil ging in Strombegrenzung bei mehr als 0,7 V Spannung). Ich suchte weiterhin den Fehler - zunächst auf dem Tone Control Board. Habe den OpAmp entlötet, gesockelt, wieder eingesteckt und Q301 bis Q304 entlötet und dann wieder eingelötet - alles in Ordnung. Sicherheitshalber habe ich nun auch alle Kondensatoren getauscht (das hatte ich vorher unterlassen, und jetzt wo das Board wieder offen zugänglich war... die 2,2µF wurden dabei gleich allesamt gegen Folien getauscht.) Irgendwann bemerkte ich, dass das Kabel J2 zum Phono-Preamp noch immer steckte. Kaum war es weg, war auch der Fehler weg und der kam nicht wieder, als ich das Kabel J2 dann mal umgedreht einsteckte. Offenbar hatte es die ganze Zeit falsch gesteckt. Das war dann mein "baaaaaaahhhhhh würg .... "-Moment Auch auf dem Phono-Board habe ich also nun alle Kondensatoren ausgetauscht. Mindestens die beiden 470µF und 220µF haben - vielleicht auch durch meine Tests +/- gegen GND - gelitten. Die 220 µF hatte ich leider nicht mehr am Start, aber wenigstens hat morgen C. wieder offen Dann habe ich vor, nochmal die Sicherungswiderstände zu tauschen, das Teil erneut (dieses Mal hoffentlich richtig, habe alles markiert!) verkabeln und dann hoffentlich endlich mal was zu hören mfg -sletrabf- [Beitrag von -sletrabf- am 13. Jun 2021, 16:48 bearbeitet] |
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CarlM.
Inventar |
#25 erstellt: 13. Jun 2021, 16:54 | |||||
Dann beginne ich schon einmal mit dem Daumendrücken ... |
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-sletrabf-
Ist häufiger hier |
#26 erstellt: 20. Jun 2021, 11:04 | |||||
Hallo und danke fürs Daumendrücken! Ich konnte dem Verstärker nun erfolgreich Töne entlocken, und das auch meiner Meinung nach glasklar - kein Rauschen, kein Kratzen, kein Brummen, alle Ton-Regler funktionieren. Sogar der vormals kaputte und von mir um 3 cm verlegte Input-Selector (Der Bowdenzug war nach Reparatur zu kurz, so passt es aber, siehe Bilder) geht wieder fast vollständig, nur auf der Position "Line" bleibt der Verstärker stumm. Mit dem stummen "Line"-Eingang könnte ich leben, aber ich werde die Input Selector Assembly trotzdem nochmal demontieren müssen, da der Rec Selector gar nicht geht, bzw. wird nur der Ton der ausgewählten Record-Quelle leiser (also, man hört dass der verstärkte Ton leiser wird), es geht aber kein Ton zu den Buchsen raus. Ich könnte mir vorstellen, dass ich den Schalter irgendwie falsch zusammengebaut habe woran könnte es sonst liegen? Außerdem muss ich nochmal an den Phono Amp ran - ein Kanal bleibt extrem leise, sowohl auf Stellung MM als auch MM Subsonic (mein Plattenspieler hat kein MC-System, deswegen habe ich MC nicht probiert). Wie kann ich da am besten vorgehen? Auch den Phono-Selector-Schalter hatte ich zur Reinigung entlötet und demontiert, da war vorher Kontaktspray drin Noch mal zu "baaaaaaahhhhhh würg .... " - Ich scheine übrigens auch das Kabel J1 vom Phono Amp zum Input Selector, das ist so eins mit weißem Streifen an beiden (!) Seiten, gedreht eingebaut zu haben glücklicherweise werden dadurch letztendlich nur die Kanäle verdreht Letzte Frage: Die Kondensatoren auf dem Netzteilboard habe ich dann noch getauscht, sodass nun alle Kondensatoren neu sind. Nur noch die Siebkondensatoren C3-1 und C3-2 sowie C401, C402 (auf dem Speaker Selector Board) und C107 und C108 (neben dem Eingangs-FET) sind original. Bringt es eventuell etwas (für den Klang), die C107/C108 noch zu tauschen? Danke nochmal bis hierher. Mfg -sletrabf- [Beitrag von -sletrabf- am 20. Jun 2021, 11:12 bearbeitet] |
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Rabia_sorda
Inventar |
#27 erstellt: 20. Jun 2021, 11:30 | |||||
Satan!...da haste aber was gebastelt Ich hätte mir dazu wohl eine Alternative gesucht. Möglich wäre evtl der Einsatz eines Stufen-Drehschalters. Das Problem wäre hier nur die zu kurze Welle des Schalters, aber auch da ließe sich was improvisieren. Stufen-Drehschalter 2 Ebenen 6 Stellungen Es käme auch eine elektronische Selector-Schaltung i.F ("audio source selector switch board").. Dazu finden sich günstige Fertigmodule vom Chinamann. Edit: Ich sehe gerade; die Idee hattest du ja auch schon [Beitrag von Rabia_sorda am 20. Jun 2021, 11:45 bearbeitet] |
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Bertl100
Inventar |
#28 erstellt: 20. Jun 2021, 13:10 | |||||
Hallo zusammen,
Nun, die Lösung mit Freilaufdioden ist halt die einfachste, und man muß außerdem beim Design wenig nachdenken, und eigentlich nicht mal was nachmessen... Sie hat aber den (manchmal) entscheidenden Nachteil, dass das angezogene Relais recht langsam abfällt. Das liegt daran, weil sich ja die in der Relaisspule gespeicherte Energie freilaufen muß, die dazu zur Verfügung stehende Spannung ist aber nur eine Diodenstrecke (0.7V). Da kann das Abfallen des Spulenstroms schon mal 50 oder 100ms dauern. Technisch gesehen ist es daher eigentlich besser, entweder mit Freilauf- + Z-Diode eine höhere Freilaufspannung zu ermöglichen, oder - wie hier - die Energie aus der Relaisspule in den 0.47µF (parallel zu C-E) kommutieren zu lassen. Dazu muß man aber dann die Induktivität der Spule halbwegs kennen, sich die Spannungen anschauen, und evtl. bei der Z-Diode die Pulsleistung anschauen. Wenn ich bei einem 24V Relais per Z-Diode oder geeigentem Kommutierungs-C z.B. 50V am Transistor zulasse (die der Transistor natürlich dann aushalten muß), hab ich 26V Freilaufspannung statt 0.7V. Das Relais fällt statt in 100ms in wenigen ms ab. Tauscht man das Relais gegen ein anderes aus, kann es sein, dass die Schaltung nicht mehr wie gedacht funktioniert. Gruß Bernhard |
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-sletrabf-
Ist häufiger hier |
#29 erstellt: 05. Mrz 2023, 15:29 | |||||
Hallo zusammen, Erstmal vielen Dank für Eure Hilfe bis hierhin. Dank Eurer Hilfe ist der Stand nun wie folgt: - [x] Der Verstärker funktioniert an sich grundsätzlich und klingt dabei einwandfrei und kraftvoll. - [x] Der Input-Selector funktioniert (mit Ausnahme von "Line") auf allen Positionen einwandfrei. - [x] Kein Schalter, kein Poti "kratzt". - [ ] Der Rec-Selector funktioniert aus mir unbekannten Gründen überhaupt nicht. Vielleicht habe ich ihn falsch zusammengebaut. Ich stelle ihn einfach auf "off" und gut ist. Das Gerät hat aber noch den folgenden Defekt, der mich von einer Nutzung im Wohnzimmer abhält: Der Phono-Preamp funktioniert nicht richtig. - [x] Die vertauschten Kanäle habe ich durch Drehen des Kabels richtig herum gedreht. - [ ] Der Phono-Preamp hat auf dem linken Kanal wenig Bass und ist auch nur etwa halb so laut wie der rechte Kanal. Der Fehler wandert nicht mit, wenn der Plattenspieler verdreht angeschlossen wird. Wie es sich anhört, wenn das Kabel CN1-J1 abermals verdreht wird, habe ich nicht getestet (ich meine aber dass der Fehler auch da nicht mitgewandert ist. Ich würde daher die beiden OPV (M5220P) mal sockeln und kreuzweise vertauschen. - [x] Der Phono-Preamp klingt an sich ansonsten klar und deutlich. Meine Fragen: - Ist das Vorgehen so korrekt? Oder sollte ich eher etwas messen? - Wenn einer der OPV defekt ist - kann ich zwei OP275GPZ als Ersatz nehmen? Außerdem habe ich noch die folgenden kleineren Defekte, die ich aber selbst beheben können müsste:
Ich freue mich über Kommentare MfG -sletrabf- |
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CarlM.
Inventar |
#30 erstellt: 05. Mrz 2023, 16:25 | |||||
Zum Schalter: Wenn er verkehrt eingebaut wurde oder im Inneren die Einbaurichtung der beweglichen Schlitten/Reiter nicht stimmt, dann ist OFF auch nicht OFF. Es gibt dann nur eine einzige Position, die unbedenklich ist und das ist die maximale Entfernung des Ausgangspins zum ersten Eingangspin also nicht die OFF-Position. (Dann sind jeweils die Pins 1 und 7 verbunden). Ich würde aber immer empfehlen, die Schalterfunktion bei gezogenem Netzstecker mit dem Durchgangsprüfer zu testen: nahezu 0 Ohm kann man immer auch im eingelöteten Zustand messen. Zu Phono: Ich denke nicht, dass es am OPAmp liegt. Ein Austausch ist auch schwierig. Der von Dir vorgeschlagene OPAmp passt auch nicht wirklich zu den geforderten elektrischen Werten. Das Problem aller Pioneer A .... ist die Versorgungsspannung von +/- 22,5 VDC. Das macht kaum ein anderer OPAmp mit. Auch der vorgeschlagene OPAmp arbeit am besten bei +/- 15 bis 18 VDC. Ich würde zuerst die Elkos tauschen. Vor allem der/die 47 µF 10 VDC Stützelkos (C545/546) sollte man tauschen. Insgesamt sind es ja nur 8 Stück von denen 2 nicht ursächlich sein können (C525/526). |
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-sletrabf-
Ist häufiger hier |
#31 erstellt: 05. Mrz 2023, 17:01 | |||||
Hallo,
Das werde ich tun, weil ich dieses Board ja sowieso wieder herausnehmen muss, um an das Phono-Board heranzukommen.
Das fände ich auch besser.
Die Kondensatoren dort hatte ich alle schonmal getauscht. Ich kann aber nochmal die Lötstellen kontrollieren (und den Phono-Schalter durchklingeln, weil ich den zur Reinigung ja auch komplett offen hatte).
Danke, MfG -sletrabf- |
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CarlM.
Inventar |
#32 erstellt: 05. Mrz 2023, 17:09 | |||||
Den Elko-Tausch hatte ich nicht mehr in Erinnerung. Dann bliebe noch der Umschalter MC/MM sowie Subsonic-Filter. |
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-sletrabf-
Ist häufiger hier |
#33 erstellt: 06. Mrz 2023, 23:14 | |||||
Hallo, Ich kann Vollzug melden und freue mich darüber sehr Und bedanke mich nochmals sehr bei allen Helfern! Aber der Reihe nach:
Ich habe auf dem Phono-Board zunächst den Umschalter durchgeklingelt - alles wie es soll. Bei einer Kontrolle aller Lötstellen fiel mir jedoch auf, dass C511 nicht richtig festgelötet war. Dieser befindet sich genau am ersten Teil von IC501 und somit genau am OpAmp des linken Kanals. Bei der Gelegenheit wurden die Cinch-Buchsen und Connectoren neu verlötet. Der Phono-Preamp funktioniert nun perfekt. Danke für den Tip mit den Elkos!
Auch das habe ich nun nochmal gemacht. - [x] Beim Input-Selector-Schalter habe ich - auch mit meiner "satanistischen" Konstruktion - überall dort Durchgang wo er sein soll. Einzig der Line-Eingang funktioniert nicht. Der Bowdenzug ist nach der Reparatur durch einen Uhrmachermeister leicht falsch eingestellt und kommt nun nicht mehr an diese äußerste Schaltposition. Damit kann ich aber leben, da alle anderen Eingänge ja funktionieren. - [x] Der Rec-Selector-Schalter funktionierte ebenfalls ohne weitere Änderungen so wie er soll. Der Fehler war ganz simpel und bezeichnend für diesen Reparatureinsatz: Ich habe das 8-polige Kabel zwischen der Input Selector Assembly und der Rec Out Assembly, sprich von J4 auf CN4 verdreht gehabt. Ich bin darauf gekommen, in dem ich mir am Schaltplan "was wäre wenn das Kabel verdreht wäre" angeschaut habe - wenn dieses Kabel verdreht wird, ist GND auf die Rec-Kanäle von Tape1, 2 und auf Rec/Play von Tape 3 gelegt und entsprechend kommt an keinem Rec-Ausgang irgendetwas an. Ansonsten: - [x] Die LEDs für Direct, Loudness und Tape3 funktionieren nun gemäß des Schaltzustands, nachdem ich das 3-polige Kabel vom Lautstärkeregler (Main Volume Assembly) zum Frontboard (Tone Amp Assembly) (also CN12 zu JI2) richtig herum gedreht habe. - [x] Der Schalter für die Lautsprecher (Off, A, B, A+B) funktioniert richtig, nachdem ich das 3-polige Kabel an CN16 (Power Supply Assembly) richtig herum gedreht habe. Resumée: Neben einigen "echten" Defekten (Klebrige Sülze in allen Schaltern, kaputter Bowdenzug am Input-Selektor, 6-V- und 10-V-Kondensatoren, kaputte Lötstellen) war diese Reparatur vor allem wegen der schlecht markierten Kabel und Connectoren etwas herausfordernd An insgesamt nicht weniger als 7 verschiedenen Stellen hatte ich während der Reparatur die schlecht bzw. unpassend markierten Kabel falsch gedreht zum Teil mit der Konsequenz dass Sicherungswiderstände und andere Teile kaputt gegangen sind aufgrund von Kurzschlüssen . Ansonsten gab es noch "lustige" Effekte - die Kanäle vom Phono-Preamp waren verdreht, die LEDs leuchteten falsch herum, die Speaker-Relais wurden falsch herum angesteuert... Ich habe deshalb inzwischen fast jeden dieser Connectors und die jeweils passenden Kabel dazu mit Edding farblich markiert. Auch diese unsäglichen, auf beiden Seiten mit weißen Strichen markierten Kabel habe ich zumindest an den Anschlussstellen mit schwarzem Edding auf einer Seite umgefärbt Auf dass es das allerletzte Mal nun hieß:
Vielen Dank nochmal an alle! MfG -sletrabf- [Beitrag von -sletrabf- am 06. Mrz 2023, 23:20 bearbeitet] |
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CarlM.
Inventar |
#34 erstellt: 06. Mrz 2023, 23:33 | |||||
Dann gratuliere ich Dir nun recht herzlich! Nur, wer sich schon einmal durch den Pioneer-Dschungel geschlagen hat, kann das nachempfinden. Wer an einem Pioneer A XYZ arbeitet ist immer gut beraten, jedes Kabel nochmal selbst mit Edding und/oder farbigem Klebeband eindeutig zu markieren und das Ganze dann per Photos zu dokumentieren. |
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