Scansonic R110 lässt Hochtöner "zirpen"

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storkstork
Stammgast

#1 erstellt: 11. Aug 2021, 18:18

Guten Tag zusammen.
Habe eine Weile im Forum nach einer Lösung/Erklärung gesucht, konnte aber keine Antwort finden.

Das Gerät
Heute habe ich einen Scansonic R110 Receiver bekommen. Das Gerät ist wahrscheinlich von Ende 2013, ich habe es gebraucht gekauft.

Das Problem
Sobald ich den Receiver einschalte, ertönt ein Zirpen aus den Hochtönern der Lautsprechern. Es ist ein Zirpen wie von einer Grille. Vielleicht auch etwas vergleichbar mit dem Geräusch, was ein Kühlschrank macht, wenn der Ventilator zur Belüftung ausgleeierte Lager hat. Also kein dauerhafter SInuston, sondern ein unregelmässiges Zirpen. Das Zirpen ist immer gleich laut, unabhängig von der Lautstärkeeinstellung am Gerät. Ich habe es mit drei verschiedenen Lautsprechern probiert. Jeweils kommt das Zirpen aus dem Hochtöner. Sobald ich den Receiver auf Standby schalte, die Lautstärke auf 0 Stelle oder die Mute-Taste drücke ist das Zirpen weg. Wenn ich die Modi (DAB/ FM/ Internetradio/ Einstellungen) durchschalte setzt das Zirpen kurz aus, bis der Kanal geschaltet hat. Das zirpen ändert sich hier teilweise. Eventuell hängt es auch von der Anzeige auf dem OLED-Display an. Bei alten Fernsehern hatte ich es schon, dass sich das Brummen (vom Netztrafo, Zeilentrafo?) im Ton ändert, je nach Farben/ Bildzusammensetzungen, die angezeigt werden.
Auch das Fiepen/Zirpen beim PC, wenn der Soundchip? nicht ordentlich geschirmt ist, je nach Last oder Mausbewegung verhält sich ähnlich.

Was ich schon erfolglos probiert habe
- Jede der drei Steckdosen in meiner Wohnung.
- Drei verschiedene Lautsprecher.
- Standort vom Receiver in der Wohnung mehrmals ändern.
- Alle anderen Geräte in der Wohnung ausschalten. Auch Internet-Router, DECT-Telefon, TV etc.

Habe ich Pech gehabt und das Gerät hat Bauteile, die schlecht gealtert sind und ein Störsignal in den Audioausgang einschleifen?
Gibt es eine simple Lösung, die möglichst wenig Geld kostet? Einen Widerstand oder etwas ähnliches vor die Lautsprecher löten etc?

Ich wollte damit eigentlich mein "Küchenradio", bestehend aus der Kombination grosser Verstärker und grosser Tuner, ersetzen. Der alte Tuner kann kein DAB, welches ja bald mal abgeschaltet werden sollte.

Rabia_sorda
Inventar

#2 erstellt: 11. Aug 2021, 20:15

Hallo,

Das Gerät wird wohl schon ein Schaltnetzteil besitzen und dort könnten die Elkos schon am Ende sein und müssten erneuert werden.
Andrerseits kann das Gerät aber einfach auch falsch konstruiert sein und die Störungen sind "normal". Das kann man dann wohl nur mit einem anderen gleichen Gerät gegentesten.

storkstork
Stammgast

#3 erstellt: 12. Aug 2021, 11:15

Diese Elkos sind vermutlich Standard-Komponenten, die ich überall nachkaufen kann?
Da das Gerät mal ca. 500 EUR? neu gekostet hat und in diversen Tests gut abgeschnitten hat, hoffe ich einfach mal, dass es so ein Schaltnetzteil hat und dass man es reparieren kann.
Alternativ kann man vielleicht ein neues Schaltnetzteil mit gleichen/ähnlichen Eigenschaften verbauen?

Ich schraub das Ding mal auf, wenn ich in den nächsten Tagen dazu komme und poste Bilder.

Rabia_sorda
Inventar

#4 erstellt: 12. Aug 2021, 22:51

Standard-Elkos in SNT's haben zumindest eine 105 Grad Celsius Temperaturfestigkeit. Die verbauten Spannungs- und Kapazitätswerte stehen auf ihnen drauf und sollten wieder so besorgt werden. Dabei darf die Spannung aber durchaus auch höher gewählt werden.

Aber einfach auf blauem Dunst die Elkos tauschen ist eher Quatsch und man sollte sie zuvor messen und auf optische Defekte begutachten.

Bilder sind da sehr willkommen.

storkstork
Stammgast

#5 erstellt: 13. Aug 2021, 18:20

Habe das Gerät vorhin mal aufgeschraubt. Bin erstaunt wie gut alles verarbeitet ist. Da sieht man tatsächlich mal, warum so ein Gerät manchmal 500 EUR kostet obwohl es das gleiche kann wie eins für 300 EUR.

Ich lade einfach mal alle Fotos hoch, auch wenn es für meine Fragestellung nicht weiter hilft. Vielleicht sucht jemand mal nach dem Gerät und findet so ein paar INfos, wie man es ohne Probleme auseinander schrauben kann. Ich habe den Fehler gemacht, nur hinten aufzuschrauben und das innere rauszuziehen. erst danach habe ich gemerkt, dass da noch Kabel vorne zum Display gehen. Da die Stecker alle gerade sind, ist nichts passiert und ich konnte die Kabel am Schluss weider zusammen stecken. Um an die Schrauben an der Vorderseite zu kommen muss man nur die Plexiglasplatte vorsichtig lösen. Die ist mit dünnem doppelseitigem Klebeband befestigt, welches sich leicht lösen und wieder verwenden lässt. Ich habe den Fehler gemacht und wollte vorsichtig ins Plexiglas bohren, wo die Schrauben sind

Da ich ein bisschen suchen musste, wie man die Bilder in Originalgrösse ansehen kann:
Auf den Thumb klicken. Man wird in die Gallerie weitergeleitet. Dort gibt es rechts eine Spalte in der man auf "Vollbild ansehen" klicken kann.

Ich denke nicht, dass man auf den Bildern viel erkennt, wo mein Problem mit dem Zirpen liegt. Ich werde das Gerät erst mal so weiternutzen. Als Küchenradio zum Kochen ist es noch akzeptabel, da hört man es kaum, wenn die Musik auf Zimmerlautstärke ist. Ich werde es wohl als einen der wenigen negativen Überaschungen bei Gebrauchtkäufen abhaken.

[Beitrag von storkstork am 13. Aug 2021, 18:22 bearbeitet]

Rabia_sorda
Inventar

#6 erstellt: 13. Aug 2021, 18:41

Bin erstaunt wie gut alles verarbeitet ist. Da sieht man tatsächlich mal, warum so ein Gerät manchmal 500 EUR kostet ...

... "hust" ...

Optisch kann ich keine Auffälligkeiten erkennen.
Hier würde ich dann zumindest die Kapazität und den ESR aller Elkos (auch SMD) prüfen und sie gfls erneuern, wenn sie denn außerhalb ihrer +/- 20 % Toleranz fallen sollten.
Ich vermute hier aber ein konstruktives Problem ...

storkstork
Stammgast

#7 erstellt: 13. Aug 2021, 19:24

Ich hab nicht soo viel Ahung von Elektronik. Aber die ganzen Schrumpfschläuche, Kabelbinder, Knickschutz etc, sind bestimmt viel Handarbeit?
Auch die Abschirmung der einzelnen Komponenten durch Aluminiumwinkel ist wahrscheinlich nicht selbstverständlich? Habe schon einige Geräte aufgeschraubt, da sah das nicht so aus.

Rabia_sorda
Inventar

#8 erstellt: 13. Aug 2021, 19:40

Ich hab nicht soo viel Ahung von Elektronik. Aber die ganzen Schrumpfschläuche, Kabelbinder, Knickschutz etc, sind bestimmt viel Handarbeit?

"Handarbeit" mag hier sicherlich auch zum Einsatz kommen.
Schön, dass es in Asien doch noch Menschen gibt die für ihre Arbeit bezahlt werden, sei der Lohn auch noch so mager

Auch die Abschirmung der einzelnen Komponenten durch Aluminiumwinkel ist wahrscheinlich nicht selbstverständlich?

Deine "Abschirmungen" sind hier Kühlkörper.
Als Abschirmung wäre Alu genau so "hilfreich" wie Luft. Als Schirmung gegen magnetische Felder hilft MU-Metall, aber dann würde das Gerät wohl über 1000 € kosten.

storkstork
Stammgast

#9 erstellt: 15. Aug 2021, 14:52

Habe den Receiver jetzt schon ein paar mal benutzt. Interessanterweise ist das Zirpen manchmal da und manchmal nicht, oder kaum hörbar.
Sobald ich auf DAB oder FM schalte ist es störend vorhanden. Wenn ich auf Internetradio schalte ist es meistens nicht mehr zu hören.
Naja, da die Sender, welche ich höre im INternetradio scheinbar mit mehr als 128 kbit/s komprimiert sind, im Gegensatz zu DAB, werde ich es jetzt einfach so lassen und hoffen, dass es nicht schlimmer wird, bzw. der Receiver noch ein paar Jahre durchhält.

Jetzt bin ich immerhin schlauer, dass ich eigentlich gar kein DAB brauche sondern mit Internetradio glücklich werde