CROWN xti 6000 Endstufentransistoren sterben

+A -A
Autor
Beitrag
juggle_ben
Neuling
#1 erstellt: 17. Jan 2023, 20:11
Hallo Liebe HiFi-Freunde,
ich versuche gerade einen Verstärker zu reparieren, leider sterben mir immer wieder die Endststufentransitoren. Es handelt sich um eine CROWN- Endstufe.
Gibt es hier jemanden der mir für die xti 6000 einen Tip geben kann? Für die kleineren Endstufen 1.000, 2.000 und 4.000 sind Schaltungsunterlagen verfügbar, für die ältere Größere leider nicht.
Ich hoffe hier ist jemand der diese Endstufe kennt.

Viele Grüße vom Niederrhein..



PS kurze Vorstellung von mir wie in Foren üblich ;-)
Ich habe vor 30 Jahren mal eine Ausbildung zum Radio und Fernsehtechniker gemacht, bin aber dann in die PC Branche abgedriftet. Von ursprünglich Norddeutschland hat mich mein Studium an den schönen Niederrhein verschlagen und ich bin gleich hier hängen geblieben.
Leider habe ich seit damals kaum Hifi mehr repariert, aber jetzt ist mir meine Endstufe kaputt gegangen.
juggle_ben
Neuling
#2 erstellt: 17. Jan 2023, 21:31
Hallo Valenzband,

den Link hatte ich auch gefunden, in der Beschreibung stehen die 6.000 drin, aber im Dokument sind nur die bis 4.000.

Zur Frage des wie kams....
ich hatte plötzlich Verzerrungen auf einem Kanal, dann hab ich den aufgeschraubt und festgestellt das ein Thyristor geplatzt ist. Ich habe mir dann neue bestellt und alle gewechselt, auch incl. der mittigen Diode.
Beim einschalten ist die die Endstufe in den Störmodus gegangen.. dabei sind 2 Thyristoren wieder kaputt gegangen. Ich habe dann noch einmal andere Thyristoren besorgt um eine fehlerhafte Charge auszuschliessen, mit gleichem Ergebnis.
Da die Endstufe in den Störungsmodus geht kann ich auch nicht messen und vergleichen... daher die frage nach unterlagen ;-)

Grüße
Poetry2me
Inventar
#3 erstellt: 18. Jan 2023, 07:17
Hallo juggle_ben,

willkommen im Forum.

auch ich habe erst mal nur das gemeinsame Service Manual für die Profi-Endstufen Crown XTi 1000, XTi 2000 und XTi 4000 aus dem Jahre 2006 gefunden.

Darin kann ich erkennen, dass die eigentlichen Endstufenkanäle analog anmuten, wobei die gesamte Versorgung durch ein aufwändig kontrolliertes zbd gesteuertes Schaltnetzteil erfolgt.

Thyristoren kann ich da weit und breit nicht erkennen.

Auch die angekündigte "Crowbar" kann ich nach kurzer Betrachtung nur in Form von ausführlichem Muting sehen, allerdings gibt es eine Schaltung, welche eines der Railspannungspaare durch bipolare Transistoren kurzschließt (?)

Insgesamt sind das hochkomplexe Verstärker, die ich mir ohne genau passendes Service Manual nicht antun würde, zumal es für ein paar 100€ Neue gibt. Also wäre ein XTi 6000 Manual wirklich wichtig.




Und noch ein Hinweis zur Beschaffung von Ersatztransistoren:

Wenn Du 30 Jahre raus bist aus der Radio- und Fernsehtechnik, dann könnte Dir entgagngen sein, dass Du gar keine originalen Leistungstransistoren mehr beschaffen kannst, es sei denn es sind FAKE Transistoren, die Dir meist mit einer gewissen Verzögerung von Tagen/Wochen wegsterben und wieder einen (dann noch größeren) Reparaturfall aus dem Gerät machen. Im oben genannten Manual war sogar die Rede von TO3 Transistoren. Dann wäre es auf jeden Fall extrem problematisch.

Im Grunde kannst Du bezüglich einiger Bauteile Alles (A-L-L-E-S) auf ebay, Alibaba oder von Reichelt/Kessler/Voelkner oder anderen Versendern glatt als FAKE annehmen. Wenn Dir "New Old Stock" Ware angeboten wird, garantiert original, Dann darfst Du müde lächeln.

Mache Dich dazu schlau hier im Forum, wir sind hier fast alle "gebrannte Kinder" und wenn Du eine solide funktionierende Endstufe willst, würde ich kein Roulette spielen.

Wer einen Kunden zuverlässig bedienen will, der sucht erst mal brauchbare Ersatztypen aus aktueller Fertigung (nicht abgekündigt) und beschafft von Versendern, die DIREKT von Herstellern wie Sanken oder OnSemi (ehemals Motorola+Fairchild) einkaufen und von USA aus den direkten Versand per FedEx / DHL etc. machen.


Ich hoffe das hilft schon mal.

- Johannes


P.S. Ich hoffe Du hast die "alten" Bauteile noch nicht weggeschmissen. Wenn sie noch gut waren, dann sind sie evtl. besser als alles was Du gekauft haben könntest.


[Beitrag von Poetry2me am 18. Jan 2023, 07:23 bearbeitet]
juggle_ben
Neuling
#4 erstellt: 18. Jan 2023, 09:40
Vielen Dank für die Info,
Es handelt sich um IRFB20N50K

Hatte irgendwie angenommen das das Thyristoren sind..
In der Hecktik untergegangen, durch nen dummen zufall hatte ich noch eine alte Platiene auf ebay gefunden und dort auch die dinger ausgelötet.
Gleiches Bild... ich schalte ein, die Endstufe beginnt zu starten, klacken und die Transistoren sind wieder kaputt.. also schluss zwischen den Anschlüssen..
Also Fehler auf der Platine, nicht die Bauteilqualität

Grüsse
Benno

Ich hoffe irgend jemand hat die Unterlagen irgendwo, der Hersteller gibt die leider nich raus... gerne PN
Valenzband
Inventar
#5 erstellt: 18. Jan 2023, 15:31

juggle_ben (Beitrag #4) schrieb:
Es handelt sich um IRFB20N50K

Das sind ziemlich sicher die MOSFETs aus dem(n) rail booster(n). Sieht eher nach einem kapitalen Schaden aus.
Du könntest einen Startversuch ohne diese MOSFETS machen (alle ausbauen). Wenn Du Glück hast merkt der König nix davon und läuft mit reduzierter Leistung.
CarlM.
Inventar
#6 erstellt: 18. Jan 2023, 15:50
Ich denke, man sollte eine präzise Diagnose durchführen.
Wie wurden die Mosfets denn geprüft? Wenn sie mit dem Diodentester wie Transistoren geprüft wurden, kann das auch ein fehlerhaftes Ergebnis sein, weil die Prüfspannung den Mosfet in den leitfähigen Zustand versetzt hat.
Valenzband
Inventar
#7 erstellt: 18. Jan 2023, 16:49

juggle_ben (Beitrag #2) schrieb:
H..aufgeschraubt und festgestellt das ein Thyristor geplatzt ist... neue bestellt und alle gewechselt. Beim einschalten Endstufe in Störmodus gegangen.. dabei 2 Thyristoren wieder kaputt gegangen. Ich habe dann noch einmal andere Thyristoren besorgt um eine fehlerhafte Charge auszuschliessen, mit gleichem Ergebnis.

Ich glaube die erste Diagnose war/ist rein optisch möglich. Dicker Kurzschluß mit Doppelwumms


[Beitrag von Valenzband am 18. Jan 2023, 16:49 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#8 erstellt: 18. Jan 2023, 17:27

Valenzband (Beitrag #7) schrieb:
Ich glaube die erste Diagnose war/ist rein optisch möglich. Dicker Kurzschluß mit Doppelwumms ;)


Ja ... korrekt. Trotzdem: von einer Fremdplatine gebrauchte Mosfets ohne Prüfung - oder ggf. nach fehlerhafter Prüfmethode - einzubauen, ist nicht mein Ding.
Und der eigentliche Grund für den Defekt könnte sowohl auf der Seite der Ansteuerung (Mosfet-Treiber ... IC) wie auch auf der Seite des "Achtzylinders" als Verbraucher liegen. Abklemmen ist zwar eine Option. Ein durchlegiertes Paar MJ21193/4 (Vermutung) lässt sich aber schonender und auch ziemlich schnell im spannungslosen Zustand prüfen.


[Beitrag von CarlM. am 18. Jan 2023, 17:28 bearbeitet]
juggle_ben
Neuling
#9 erstellt: 19. Jan 2023, 21:08
Hallo zusammen,

stimmt, die erste Kontrolle war Optisch, der MosFet war zerborsten, ein Teil lag daneben.
Ich habe noch ein Messgerät für MosFets, so konnte ich messen das die ausgebauten Transistoren OK waren, danach (nach dem einmaligen Einschalten) hatten sie einen Vollschluss :-(

Ich hoffe jemand kann helfen.... den Typen hatte ich ja angegeben..
ein Auszug aus dem Schaltplan des 6.000er würde vielleicht helfen, oder kann mir jemand sagen in wie weit der Schaltplan des 4.000er ähnliche Strukturen hat...

Grüße
Benno
Valenzband
Inventar
#10 erstellt: 19. Jan 2023, 22:13
Das bekannte Manual enthält immerhin zahlreiche Schaltpäne und Layouts. Weil wohl keiner hier zufällig so ein Gerät vor der Nase stehen hat, solltest du das Ganze zuerst mal mit deiner Kiste grob abgleichen. Wenn es ganz anders aussieht: Pech gehabt. Wahrscheinlich sind aber alle Modelle der Reihe sehr ähnlich auf gebaut, evtl. mit unterschiedlicher Anzahl von Endtransen, die bei den kleineren Modellen einfach nicht bestückt werden.


[Beitrag von Valenzband am 19. Jan 2023, 22:15 bearbeitet]
juggle_ben
Neuling
#11 erstellt: 19. Jan 2023, 22:42
Danke für die Hinweise... ich hatte nur gehofft, das jemand jemanden kennt der sowas als Plan hat :-)

ich weiss einfach kann jeder

Grüsse
Benno


[Beitrag von juggle_ben am 19. Jan 2023, 22:43 bearbeitet]
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Cairn Mea Endstufentransistoren defekt
Tonie1000 am 06.01.2012  –  Letzte Antwort am 30.06.2013  –  37 Beiträge
Philips FA-670 Endstufentransistoren ?
ThePioneer06128 am 08.01.2013  –  Letzte Antwort am 18.02.2016  –  6 Beiträge
Crown K2
nutsman am 13.05.2011  –  Letzte Antwort am 27.11.2011  –  21 Beiträge
Welche Endstufentransistoren im Frey 9303?
kernseife am 18.09.2011  –  Letzte Antwort am 18.09.2011  –  7 Beiträge
Crown LPS-1500 defekt
chaplin2009 am 23.07.2014  –  Letzte Antwort am 24.07.2014  –  3 Beiträge
Crown CE 2000 Transistor
Jan-Luca am 01.11.2019  –  Letzte Antwort am 03.11.2019  –  6 Beiträge
Langsames Sterben Marantz DV-17
Talley am 18.02.2013  –  Letzte Antwort am 04.03.2013  –  7 Beiträge
crown amcron microtech 1201 reperatur
heavy_load_sound_system am 19.10.2009  –  Letzte Antwort am 25.10.2009  –  2 Beiträge
Crown XLS 202 schaltet in Protection
schwarzhai1008 am 09.08.2009  –  Letzte Antwort am 13.08.2009  –  2 Beiträge
Crown- kompaktanlage aus den 90ern reparieren.
Blink-2702 am 09.07.2012  –  Letzte Antwort am 15.07.2012  –  18 Beiträge
Foren Archiv
2023

Anzeige

Produkte in diesem Thread Widget schließen

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder928.001 ( Heute: 17 )
  • Neuestes MitgliedVeritie_Dodkins
  • Gesamtzahl an Themen1.557.105
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.672.619

Hersteller in diesem Thread Widget schließen