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Yamaha NS-690 Reparatur und Auffrischung+A -A |
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Autor |
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Poetry2me
Inventar |
18:51
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#1
erstellt: 01. Mai 2012, ||
Hallo, heute habe ich bei Bekannten ein paar wunderschöne alte Yamaha NS-690 Lautsprecher mal ansehen dürfen. ![]() ![]() Dabei ist aufgefallen, dass der eine Dome Mitteltöner inklusive des Schutzgitters eingedrückt war. Wir haben dann das Gitter entfernt. Das geht erstaunlich einfach, da es mit einem Gummiring nur eingeklemmt ist. Dann haben wir mit einem Spezialwerkzeug den die nach innen eingedrückte Membran wieder herausgeholt undnatürlich das Gitter wieder ausgebeult. Leider lassen sich nicht alle Spuren dieser Verformung beseitigen. ![]() ![]() Spezialwerkzeug: ![]() Frage 1: Ist die verbleibende Verformung nach Eurer Erfahrung schlecht oder hörbar? Weiterhin habe ich mir mal die Weiche angesehen, die direkt innen am Lautsprecherterminal montiert ist. Dabei sind mir verschiedene Kondensatoren aufgefallen, die ich problemlos als bipolare Elkos identifizieren kann (die schwarzen und der graue). ![]() ![]() Frage 2: Welche Kondensatorbauart ist denn der silberne Kondensator, der mit einer Schelle befestigt zu sein scheint? Frage 3: Hat jemand einen Schaltplan dieser Frequenzweiche? - Poetry2me |
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Detsi_Bell
Stammgast |
06:50
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#2
erstellt: 02. Mai 2012, ||
Hallo!
Leider ja. Die bekannte ebay-Formulierung ".. bisschen eingedrückt, macht aber überhaupt nichts aus.." stimmt nämlich nicht. Selbst wenn bei einer einzelnen, kleinen Delle bei geringen Lautstärken erstmal nichts zu hören ist und alles OK zu sein scheint, ist natürlich die ursprüngliche Stabilität der Kalotte dahin. Die Teilflächen lassen sich leicht zu Schwingungen anregen. Das kann man dann auch hören. Kommt natürlich auf die Umstände an, bei gitarrenlastigem Heavy Metal wird man nichts merken, ein Violinkonzert klingt u.U. merkwürdig. Der Frequenzgang bleibt auch nicht unbeeinflußt, aber das wird erstmal nicht weiter auffallen.
Das wird ein Folien- oder Papierkondensator sein. Best: Detsi |
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Poetry2me
Inventar |
17:45
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#3
erstellt: 02. Mai 2012, ||
Hallo Detsi_Bell, danke für die Antwort. Ja, das habe ich befürchtet, dass die Kalotte nicht mehr ganz so stabil schwingt. Werde das dem Eigentümer mal weitergeben. Da aber meistens leise damit gehört wird, könnte es noch akzeptabel sein. Richtiges Genusshören stet dort seltener auf dem Programm als bei mir. MPM = Metal Paper M.... Ja, das macht Sinn. Habe mich nun entschlossen, sämtliche Kondensatoren gegen neue auszutauschen. Die beidenm größeren Kapazitäten 18µ und 33µ werden MKT-Typen sein und der Rest MKP. Bin schon gespannt. In einem amerikanischen Forum wird ein Upgrade der NS-1000 mit Bildern beschrieben, da ist es ähnlich vom Aufbau. - Poetry2me |
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180956B
Ist häufiger hier |
08:21
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#4
erstellt: 06. Mai 2012, ||
Hallo Poetry2me, wegen der Kalotte folgender Vorschlag von mir als Nichttechniker 2 Spezialgeräte parallel mit Y-Düse nehmen oder den Staubbeutel mit Frequenzfilter entfernen, höhere Saugleistung. ![]() Karl-Heinz |
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Poetry2me
Inventar |
22:11
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#5
erstellt: 09. Mai 2012, ||
Hallo Leute, erst mal danke für die Antworten, die Tipps und die pragmatischen Vorschläge ![]() Mittlerweile waren die neuen Kondensatoren für die NS-690 Weiche angekommen und gestern Abend habe ich bei der Frequenzweiche dann den ReCap durchgeführt. Praktischerweise kann man die Frequenzweiche ja durch Abschrauben des Anschlussfeldes direkt herausziehen und hat sie vor sich. Alle Spulen sind unter der Platine, alle Kondensatoren oben drauf. Siehe auch Bilder oben. Nun habe ich folgende Kondensatoren ersetzt:
Kosten für beide Seiten (mit Versand) ca. 50 EUR ![]() Um an die Lötstellen der Platinenunterseite heranzukommen musste ich die 5 Schrauben lösen und gottseidank nur eine der Spulen (Bassspule) von der Platine ablöten (auf dem Bild unten rechts vorne am Platinenrand). Wie sich herausstellte, konnten die neuen Folien-Kondensatoren auch an leicht veränderter Position direkt auf der Platine alle Platz finden. Die Freuqnzweiche der NS-690 nach dem ReCap: ![]() Es sei noch erwähnt, dass ich nach dem Foto die einzelnen Kondensatoren noch mit Schmelzkleber fixiert habe. Wie hat es geklungen? Es war sofort ganz offensichtlich: Ein deutlich hörbarer Unterschied zu vorher ![]() Vor allem in der Höhenwiedergabe hat gewonnen, aber auch bei Stimmen. Wesentlich klarer und weniger verwaschen. Leider konnten wir wegen schlafendem Kind nicht ausführlicher und lauter testen, aber es war ein Vergnügen, damit zu hören. Die Eigentümer der Lautsprecher, die seit vielen Jahren in diesem Wohnzimmer damit täglich hören, waren sehr angetan. Man verstehe ja nichts von Elektronik, aber der Unterschied sei schon recht deutlich zu hören. Ich hoffe, in den nächsten Tagen noch weiter Gelegenheit zu haben, diese Lautsprecher ein wenig zu erkunden. Somit war dieser ReCap ein voller Erfolg und kann uneingeschränkt zur Nachahmung empfohlen werden. So kann dieser wunderschöne solide Klassiker wieder frisch klingen, vielleicht ja sogar besser als jemals zuvor. ![]() - Poetry2me |
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qawa
Inventar |
07:24
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#6
erstellt: 14. Mai 2012, ||
Hallo Poetry2me, der Kondensatorentausch war bestimmt eine lohnende Aktion. Gerade Elkos trocknen aus und verlieren ihre Wirkung. ![]() Was mit dem großen Silberbecher ist, weiß ich nicht. Wenn er vergossen ist, könnte es ein feines Teil sein. Man müßte ihn halt nachmessen. Über den Austausch gegen MKP-Typen gibt es verschiedene Meinungen. Einige wettern: Neuabstimmung erforderlich (was ich auch nicht ganz glaube). MKTs stehen in dem Ruf, sehr hart zu klingen. Solltest du noch nach einer Weile mal Gelegenheit haben, etwas intensiver zu hören, fänd ich es interessant, wenn du ein Statement abgeben könntest. Gruß, Norbert. |
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Poetry2me
Inventar |
16:19
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#7
erstellt: 14. Mai 2012, ||
Hallo Norbert, leider war noch keine weitere Gelegenheit, die Boxen wieder zu hören. Ich hätte sie auch eigentlich gerne an meiner eigenen Kette mal angeschlossen, dann wäre ein Einordnung sicher leichter. Der Vor-Ort Test direkt nach dem Umbau hat jedenfalls die Eigentümer schon mal sehr beeindruckt. Bei den silbernen MPM Kondensatoren dürfte es sich wohl tatsächlich um Metall-Papier Kondensatoren handeln. Die gemessene Kapazität ist OK, sogar ca. 0,2 - 0,3µ höher als Nennwert 3,5µ. Das wären immerhin mehr als 5% Abweichung. Was MKT- versus MKP-Kondensatoren in Frequenzweichen angeht, habe ich selbst auch schon Erfahrungen sammeln dürfen in diversen Selbstbauprojekten. Ich kann das bestätigen, dass man nochmals eine Verbesserung an Klarheit und Räumlichkeit bekommt, wenn man - speziell vor Hochtönern - von MKT auf hochwertige MKP umstellt. Leider ist dies kostspielig und die Qualitätssprünge sind auch nicht mehr so groß wie zwischen Elko und MKT. Möglicherweise ist es auch einfach die günstigere Fertigungstechnik und andere Wicklung der MKT, die hier Probleme machen. Es muss also nicht unbedingt am Dielektrikum liegen. Was den Austausch von Elkos angeht, bin ich eigentlich nur bei Saug- und Sperrkreisen in der Weiche vorsichtig. Dort kann sich ein veränderter Serienwiderstand (ESR) des Kondensators auf die Güte dieser Resonanzkreise auswirken und damit den Frequenzgang leicht beeinflussen. Ansonsten würde ich heute fast immer tauschen, solange es keine riesigen Kapazitäten sind, die ersten unerschwinglich werden und zweitens sowieso nur vor dem Basslautsprecher sitzen, dessen Verzerrungen wir nicht mehr so wahrnehmen können. - Poetry2me |
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no*dice
Hat sich gelöscht |
02:31
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#8
erstellt: 03. Jan 2013, ||
Super! Ich habe auch so ein Paar...wäre sehr interessiert dem recaping nach zu eifern. Grüße ![]() |
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detegg
Inventar |
10:35
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#9
erstellt: 03. Jan 2013, ||
Moin, 2 Sachen fallen mir gerade zu diesem tollen Restaurierungsversuch ein. #1 Den MT kann man auch richtig(!) reparieren. MT öffnen, die Lagen Dämpfungsvlies hinter der Kalotte entfernen und die Membran von hinten(!) mit geeignetem Werkzeug und etwas Fönluft entknittern. Dann neu beschichten. Die Diaphragma/Schwingspuleneinheit ist zwangszentriert. Anschließende Messungen (FG/Klirr) ergeben keine Besonderheiten. #2 Ich hatte 3 Paare div. NS-690/I/II/III. Alle original Cs der Weichen hatten ihre Sollkapazität. Der Käufer eines dieser Paare verlangte eben den Austausch dieser Cs. Ich konnte die original/reCap Versionen über 1 Woche intensiv im 1:1 Vergleich gegenhören - kein Unterschied feststellbar. ;-) Detlef |
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Wuhduh
Gesperrt |
20:09
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#10
erstellt: 03. Jan 2013, ||
Nabend ! Weichkalotten könnte man u. U. durch die Anwendung verschiedener Klebebänder ausbeulen oder halt wie hier evtl. noch geduldig die Reste. Ist alles ein bißchen tricky. MfG, Erik |
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Poetry2me
Inventar |
09:18
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#11
erstellt: 04. Jan 2013, ||
@detegg:
Danke für den Tipp, soweit verstanden. Da ich das bei diesen Kalotte noch nie gemacht habe, wollte ich kein Risiko eingehen. Es scheint aber wohl gut machbar zu sein. Der Trick mit dem Fön klingt ebenfalls interessant. Für Frequenzgang/Klirrfaktor Messungen an Lautsprechern bin ich derzeit leider nicht ausgerüstet. Mit was würde man die Kalotte denn neu beschichten? @Wuhduh: Ein wenig hatten wir mit Klebebändern schon hantiert. Leider war vor Ort die Zeit so knapp. Das Ergebnis ist leider wirklich noch nicht optimal. - Poetry2me [Beitrag von Poetry2me am 04. Jan 2013, 09:21 bearbeitet] |
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Poetry2me
Inventar |
09:25
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#12
erstellt: 16. Mai 2020, ||
Update im Mai 2020: 1. Den silbernen Metall-Papier-Kondensator 3,5µF kann man wohl auch drinlassen. MPM altern kaum und haben wohl hervorragende Eigenschaften. 2. Aktuell habe ich das Service Manual und den Schaltplan für Yamaha NS-690 II gefunden. Man findet es unter "Parts List" bei hifiengine.com Hier der Schaltplan: ![]() - Johannes |
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Poetry2me
Inventar |
09:46
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#13
erstellt: 16. Mai 2020, ||
Hier noch mal der Blick von oben auf die Frequenzweiche. Die vier Spulen liegen darunter und sind mit dem Terminal verklebt. Die Kontaktierung der Spulen erfolgt über Lötfahnen am Rand der Platine. Laut Schaltplan: -- rotes Kabel führt zum Tieftöner (Whoofer) -- oranges Kabel führt zum Potentiometer des Mitteltöners (Squawker) -- grünes Kabel führt zum Potentiometer des Hochtöners (Tweeter) ![]() - Johannes |
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