Aktiver Subwoofer JBL 200/230 mit verminderter Leistung

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olimuc
Inventar
#1 erstellt: 21. Nov 2019, 19:20
Hallo zusammen,

ich habe ein Leistungs-Problem mit meinem aktiven Subwoofer JBL 200/230: Ich muss den Level fast bis MAX aufdrehen, damit gute Leistung kommt.

Da ich einen zweiten JBL 200/230 zum Vergleich habe, kann ich das Anschlusskabel (Mono-Cinch auf LFE-Eingang) sowie den AVR als Fehlerquelle ausschließen, denn mit dem Zweitgerät ist die Leistung voll da.

Ich habe das Servicemanual mit Schaltplänen im Internet gefunden, und so wie ich es verstehe, sind zwei Endstufen (Q107 und Q108 bzw. TIP35C und TIP36C) verbaut. Kann es also sein, dass die verminderte Leistung von einer defekten Endstufe kommt? Dann wäre der Fehler in einer der beiden Endstufen oder davor zu suchen, also nach der Aufteilung des gemeinsamen Signals in die beiden Endstufen (ab Q103 und Q104).

Oder ist auch eine gemeinsame Fehlerquelle der beiden Endstufen möglich, die beispielsweise eine zu niedrige Spannung/Stromstärke liefert, so dass beide Endstufen eine schwächere Leistung bringen, aber der Woofer nicht ganz tot ist?

Schaltplan Endstufe


[Beitrag von olimuc am 21. Nov 2019, 19:27 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 21. Nov 2019, 20:43
Das Gerät hat nur eine Endstufe. Die beiden von Dir genannten Transistoren sind als Paar in einer Gegentakt-Endstufe zu betrachten.

Ich gehe davon aus, dass ein Endstufenschaden zur Auslösung der Schutzschaltung (Protection) führen würde.
Wenn die Leistung sehr viel niedriger ist (geschätzt um den Faktor 10 oder mehr) als normal, dann kann ein Defekt tatsächlich im Netzteil oder einer Stufe der Vorverstärkung vorhanden sein.

Über welche Kenntnisse und Geräte (Multimeter?) verfügst Du?
PBienlein
Inventar
#3 erstellt: 21. Nov 2019, 21:15
Hallo,

die Ursache kann an mehreren Stellen liegen und lässt sich pauschal so nicht beantworten. Sicher bin ich mir aber, dass die beiden Endstufentransistoren Q107, 108 in Ordnung sein werden, denn sonst würde da eine Sicherung fliegen und die Schaltung in Protect gehen.

Sofern tatsächlich ein Fehler auf diesem Endstufen-/Netzteilboard vorliegt, könnte ich mir zwei mögliche Fehler vorstellen:

1. der Mutingtransistor Q102 ist entweder teildefekt oder wird verkehrt angesteuert. Kann man testen, indem man ihn durchmisst oder einfach versuchsweise entfernt. Ist dann die Leistung da, muss noch die Ursache gefunden werden.

2. dieses Endstufenkonzept ist etwas speziell, denn bei höheren Pegeln werden zwei höhere Railspannungen zugeschaltet. Das geschieht hinten rechts auf der Platine mit den beiden TO-220 Transistoren (TIP141, 142). Das Steuersignal kommt direkt vom Endstufenausgang und wird über den Spannungsteiler R165/166 mit den beiden Dioden auf die Basen von Q123/127 gegeben. Die Region sollte also mal kontrolliert werden.

Ansonsten kann natürlich immer noch in der Vor- und Filterstufe ein Operationsverstärker defekt sein - zugegeben selten aber nicht unmöglich. Um das auszuschließen könntest Du ja einfach mal das entsprechende Board vom korrekt funktionierenden zum nicht korrekt funktionierenden System tauschen. Ist es dann wieder gut, liegt es am besagten Vor- und Filterstufenboard.

Übrigens ist der hier gezeigte Schaltplanausschnitt unvollständig, sofern von Deinem Trafo ein 5-poliger Stecker auf das Endstufen-/Netzteilboard geht.

Gruß
PBienlein

EDIT: ups - CarlM war schneller
CarlM.
Inventar
#4 erstellt: 21. Nov 2019, 21:27
@PBienlein

Du kennst das Gerät sicherlich besser als ich. Mach' mal weiter. Ich lese interessiert mit.

HG
Carl
PBienlein
Inventar
#5 erstellt: 21. Nov 2019, 22:31
Och nö, bleib bitte dabei. Ich wollte niemanden vertreiben. Abgesehen davon kann ich mich ja auch tauschen und das wäre noch nicht mal das erste Mal
olimuc
Inventar
#6 erstellt: 22. Nov 2019, 00:42
… besten Dank für die ersten Antworten/Anregungen!

Der Schaltplan ist tatsächlich nur ein Ausschnitt, da ich mich ja auf die Endstufenthematik konzentriert hatte. Ich werde gerne den ganzen Schaltplan der Hauptplatine einstellen.

Gegentakt macht natürlich Sinn, was sollten auch zwei getrennte Endstufenkanäle

Ich würde meine Kenntnisse als solide bezeichnen (Schaltplan lesen, löten, messen...), Multimeter habe ich natürlich zur Hand.

@PBienlein: Dank Deiner Ermunterung in einem Jahre alten Thread zu einem Vorgängermodell habe ich es mit vorsichtig-brachialem Hebeln geschafft, das Gehäuse zu öffnen. Dazu war eine breite Metallspachtel das Werkzeug der Wahl, dadurch konnte ich den Druck verteilen und das Holzchassis schonen.

Die sinnvolle Idee mit dem Teiletausch zwischen dem funktionsfähigen und defekten Gerät wird leider konterkariert durch Verklebungen/Verlötungen zwischen den Bauteilen, so dass Plug & Test nicht möglich ist. Kenne ich von meinen Sony-AVR ganz anders...

Und Überraschung: Die Bestückungsrealität auf der Hauptverstärker-/Stromversorgungsplatine weicht deutlich vom Bestückungsplan in den Unterlagen ab. Durch das dichte Gedränge der Bauteile und damit der Bauteilbeschriftungen wird die Teileidentifikation echt erschwert, Kleberreste tun ihr übriges.
Bei den anderen Platinen stimmen Bestückungsplan und Realität überein.

Ich konnte aber den Q102 identifizieren, da er in direkter Nähe zum R118 und zur D101 liegt, die waren beide gut lesbar. Es ist laut Teileliste ein NPN, konkret ein N (E) N (C) P (B) mit meiner folgenden Multimetermessung:

Basis auf Kollektor: 870
Basis auf Emitter: 863
Kollektor auf Emitter: nix

R118 hat 14.8k statt 15k, D101 funktioniert.

Die von PBienlein erwähnten TO-220 Transistoren (TIP141, 142) heißen TIP41C und TIP42C und stehen weder im Schaltplan, noch im Platinenbestückungsplan. Sieht nach NNP mit 468 (N1 auf P), 650 (N2 auf P) und nix (N1 auf N2) aus; der andere sieht nach einem PPN mit den gleichen Messwerten aus.

Habe übrigens auch die Anschlussvariante AVR -> Low Level Eingang (Cinch R-L) mittels Y-Adapter ausprobiert, hat aber keine Auswirkung auf die Minderleistung. Daher schließe ich, dass der LFE-Eingang ok ist und der Defekt nach den Vereinigungen von Low Level und LFE liegen muss, also laut Blockdiagramm ab der Volume-Regelung oder aber Auto On/Off.

Eines ist mir noch aufgefallen: Beim funktionsfähigen Gerät leuchtet das Power-Lämpchen beim Einschalten des Geräts kurz rot auf (für Standby) und wechselt dann aber sofort zu grün. Beim teildefekten Gerät leuchtet das Power-Lämpchen sofort grün. Das Gerät schaltet sich aber ordnungsgemäß nach einiger Zeit in Standby, wenn kein Signal vom AVR kommt und das Lämpchen leuchtet dann rot.

Hier das vielleicht hilfreiche Blockdiagramm:

JBL 200-230 Blockdiagramm


[Beitrag von olimuc am 22. Nov 2019, 22:22 bearbeitet]
olimuc
Inventar
#7 erstellt: 23. Nov 2019, 00:37
... Update nach einer Messorgie:

Ich habe den Transistor Q115 gemessen, es ist laut Liste ein 2SC1815 als NPN, konkret P(B) N(C) N(E).

Meine Messung mit PIN 3 wie in der Beschreibung als Base ergibt:
B zu C: 001
B zu E: 765
C zu E: 764

Da stimmt doch was nicht?

Zum Vergleich die Werte des benachbarten Q101, der ebenfalls ein 2SC1815 ist:
B zu C: 848
B zu E: 846
C zu E: nix

So sollte es doch sein, die gleichen Transistoren an anderen Stellen haben auch diese Werte...!

Der Q115 sitzt zwar neben Q101 am Kühlkörper, steuert aber einen ganz anderen Schaltkreis (Q115 ist ganz links unten, Q101 neben dem bereits thematisierten Q102), hier der Platinenschaltplan:

20191122_223917


[Beitrag von olimuc am 23. Nov 2019, 00:44 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#8 erstellt: 23. Nov 2019, 00:49
So richtig kann ich nicht nachverfolgen, was Du genau machst. Was meinst Du mit "Meine Messung mit Pin3" ?

Normalerweise macht man pro Transistor sechs Messungen mit dem Diodentester.
Jedes Pinpaar wird in beide Stromrichtungen geprüft ... z.B. C - B und B-C

Trotzdem scheint Q115 tatsächlich defekt zu sein. Also auslöten, nochmals prüfen und ggf. Ersatz einlöten.

p.s. Bevor Du etwas auslötest kann es hilfreich sein, ein paar gute Photos zur Dokumentation zu machen.


[Beitrag von CarlM. am 23. Nov 2019, 00:50 bearbeitet]
olimuc
Inventar
#9 erstellt: 23. Nov 2019, 01:34
Sorry, hier eine kleine Erläuterung meines Tuns:

Komfortabler Weise beinhaltet das Service Manual auch Abbildungen der ICs. Hier war die Belegung von besagtem 2SC1815 so abgebildet, dass PIN3 bzw. das in der Abbildung mit "3" bezeichnete Füßchen des Transistors die Base ist, und es sich eben laut Teileliste um einen NPN als NNP-Ausführung handelt.

Dies vorausgesetzt habe ich gleich entsprechend gemessen, die Ergebnisse stimmen bei Q101 mit den erwarteten überein, trotzdem habe ich auch die Multimeter-Messspitzen durchgewechselt, aber die weiteren Messungen haben wieder die korrekte Funktion bestätigt.

Gleiches Prozedere dann bei Q115, aber eben mit verdächtigen Ergebnissen. Die Verbindung zwischen Base und Kollektor scheint weg zu sein, die restlichen Messergebnisse passen. Vielleicht durchgebrannt, nicht umsonst hängt das Teil wohl am Kühlkörper.

Frage zum Auslöten, wenn auch Du bzw. andere Threadleser der Meinung sind, dass Q115 defekt ist:
Soll ich nach dem Auslöten einen Funktionstest machen, ohne Ersatz einzulöten? Welche Arbeitsweise ist ohne Q115 zu erwarten? Q115 steuert doch die eine Häfte des Verstärkers U101, und ohne Q115 wird diese Hälfte von U101 doch auch nicht ordnungsgemäß arbeiten?


[Beitrag von olimuc am 23. Nov 2019, 01:36 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#10 erstellt: 23. Nov 2019, 01:57
Da hast Du mich falsch verstanden. Wenn Q115 mit hoher Wahrscheinlichkeit defekt ist, muss man ihn sowieso auslöten.
Dann kann man ihn auch zur Sicherheit nochmals prüfen. Wenn er sich auch im ausgelöteten Zustand als defekt erweist, lötet man natürlich einen Ersatztransistor ein.

Ich wollte nur in Erinnerung rufen, dass man zuverlässige Aussagen über Halbleiter nur im ausgelöteten Zustand erhalten kann.


[Beitrag von CarlM. am 23. Nov 2019, 01:57 bearbeitet]
PBienlein
Inventar
#11 erstellt: 23. Nov 2019, 10:04
Hallo zusammen,

ich habe mich da zuvor verkehrt ausgedrückt: klar, dass der Schaltplan nur einen Ausschnitt darstellt , eigentlich wollte ich sagen, dass der Schaltplan verkehrt ist. Daher ja auch die Frage nach dem Stecker der Sekundärseite vom Trafo (5- oder 3polig), die bis jetzt unbeantwortet geblieben ist. Da aber die Schaltung um TIP141, 142 vorhanden ist, erübrigt sich eine Antwort vermutlich. Ein korrekter Schaltplan der Endstufen-/Verstärkersektion müsste dieser sein:

jbl-mr16-wiring-diagram-8

Q115 wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht defekt sein, das zeigt schon ein Blick auf den Schaltplan. Die beiden 2SC1815 sind ja nicht ohne Grund auf den Kühlkörper montiert und haben, wie schon richtig geschrieben, völlig unterschiedliche Aufgaben: Q101 ist für den BIAS zuständig und Q115 gehört zum Temperaturfühler um U101/B. Wird die Temperatur am KK zu hoch, wird einfach die Last über das Lautsprecherschutzrelais abgeschaltet, bis die Temperatur am KK wieder gesunken ist.

Zurück zu Q115: Basis und Kollektor sind laut Schaltplan verbunden. Daher gibt's im Gegensatz zu Q101 auch komplett unterschiedliche Messergebnisse. Die Ursache für den Leistungsunterschied muss also m.E. irgendwo anders liegen und für mich steht noch nicht fest, dass der Fehler in der Endstufe liegt. Insofern wäre der von mir vorgeschlagene Tausch der Vorstufenplatinen immer noch der eindeutigste und möglicherweise auch schnellste Weg, das herauszufinden - auch wenn man ein paar Drähte ab- und anlöten oder ein paar Verklebungen lösen muss. Alternativ müsste mit Sinusgenerator und Oszi der Signalweg so lange verfolgt werden, bis das Signal "verhungert" und zwar in der ganzen Schaltung.

Gruß
PBienlein
olimuc
Inventar
#12 erstellt: 23. Nov 2019, 10:46
Hallo,

sorry für die bisherige Nichtbeantwortung: ja, der Stecker ist 5polig. Das ist der richtige Schaltplan, habe das gesamte Service Manual des JBL 140 runtergeladen. Warum die Unterlagen des 140er die richtigen für den 200er sind, ist merkwürdig.

Aber zum Messergebnis von Q115 zwischen B und C mit Wert 001, sollte da nicht mehr sein? Wie gesagt, die anderen verbauten 2SC1815 liegen bei der Messung zwischen B und C alle bei +/- 800?

Hmm, also wenn Q115 ok ist, denn abgeschaltet wird ja aufgrund einer ggf. Fehlfunktion des Q115 nicht, dann habe ich das Hauptverstärkerboard inzwischen gut durchgemessen und tatsächlich nichts gefunden.

Auch auf dem Vorverstärkerboard habe ich schon erste Messungen gemacht, aber auch ohne Auffälligkeiten.

Ich werde mir auch nochmal einen Platinentausch ansehen.

@CarlM: Ich verstehe, ich hatte schon an mir gezweifelt...


[Beitrag von olimuc am 23. Nov 2019, 11:28 bearbeitet]
PBienlein
Inventar
#13 erstellt: 23. Nov 2019, 12:59

Aber zum Messergebnis von Q115 zwischen B und C mit Wert 001, sollte da nicht mehr sein? Wie gesagt, die anderen verbauten 2SC1815 liegen bei der Messung zwischen B und C alle bei +/- 800?


Ich schrieb bereits: B und C sind beim Q115 direkt miteinander verbunden! Das Messergebnis "001" (mV?) ist ein Rundungsfehler und sollte "000" sein, also wie ein Kurzschluss. Was anderes ist es ja auch nicht - siehe roter Kreis in unten gezeigtem Ausschnitt. Vergleich die Beschaltung von Q115 mal mit der Beschaltung von Q101, dann wird der Unterschied vielleicht deutlich.

Ferner habe ich ein paar Stellen im Schaltplan benannt, damit deren Funktion klarer wird.

Einen Fehler im Bereich der Feedbackleitung könnte ebenfalls noch sein. Haben die R's dort alle noch ihre Sollwerte?

Ausschnitt
olimuc
Inventar
#14 erstellt: 23. Nov 2019, 13:52
... jetzt verstehe ich die Schaltung von Q115 mit Deiner Erklärung, danke! Immerhin war meine Kurzschlussmessung richtig

Messe gerne auch die Feedbackleitung mal durch.


[Beitrag von olimuc am 23. Nov 2019, 14:09 bearbeitet]
olimuc
Inventar
#15 erstellt: 23. Nov 2019, 20:38
… so, hier die Messergebnisse der Feedback-Leitung:

R103 Soll 1.5k -> Ist 1.48k -> passt
R104 Soll 56k -> Ist 55.4k -> passt
R127 Soll 2.2 -> Ist 2.6 -> passt das noch?
R 101 Soll 47k -> Ist 8k -> das passt nicht!

Was bedeutet der geringere Widerstand von R101? Ist der am Ende der Feedbackleitung noch relevant? Bedeutet ein geringerer Widerstand einen stärkeren Feedback-Strom und damit ein falsches Feddback, dass zu viel Leistung fließt?
CarlM.
Inventar
#16 erstellt: 23. Nov 2019, 20:59
Doch, R101 passt auch. Wenn Du nach links über IN und die Steckverbindung zum dortigen OUT gehst, siehst Du, dass R314 10k parallel liegt.
10k und 47 k ergeben parallel ziemlich genau den gemessenen Wert

Beide sind an einem Pin über die Steckverbindung miteinander verbunden und jeweils am anderen Ende mit GND.


[Beitrag von CarlM. am 23. Nov 2019, 21:01 bearbeitet]
olimuc
Inventar
#17 erstellt: 24. Nov 2019, 16:07
Tja, dann konnte ich trotz ausgiebiger Messungen auf der Hauptverstärkerplatine nichts finden. Ich habe die Gelegenheit genutzt, und einen Fuß des Gleichrichters D115 nachgelötet, der war nicht sauber eingelötet. Hat aber an der Leistung nichts verändert.

Auf der Vorverstärkerplatine hatte ich auch schon einige Bauteile gemessen, aber auch nichts gefunden, was ich verdächtig fand. Und das, was ich bisher verdächtig fand, hat sich durch Eure Hilfe ja als trotzdem richtig erwiesen.

Ich werde jetzt das Gerät an meine Anlage im Hobbyraum anschließen, dort habe ich 2 Bassreflex-LS-Paare, für diese Konfiguration reicht die verminderte Leistung locker als Unterstützung.

Sollte das intakte Gerät anfangen Zicken zu machen, werde ich dann wirklich die Platinen tauschen, noch mehr Aufwand macht bei diesen Geräten keinen Sinn.

Danke für die tolle Hilfe!
olimuc
Inventar
#18 erstellt: 28. Nov 2019, 18:37
Hallo,

ich wollte ein kurzes Update geben:

Anders als in meinem letzten Beitrag geschrieben, habe ich den "defekten" Subwoofer nun an meine kleine Surround-Anlage im Gästezimmer angeschlossen, weil ich da keine Partys mache und nur wenig Leistung vom SUB benötige, quasi nur zur Bassunterstützung der 2-Wege-Satelliten. Und siehe da: volle Funktion - oder zumindest höre ich da keinen Unterschied mehr zum einwandfreien SUB.

Aufgrund meiner Verwirrung habe ich den "defekten" SUB nochmal an die "Partyanlage" im Hobbyraum angeschlossen - und er hat dort (wieder) eine verminderte Leistung. Gegencheck mit dem einwandfreien SUB: volle Leistung an beiden AVR.

Nun bin ich verwirrt: Wie kann es sein, dass zwei gleiche SUB-Modelle unterschiedliche Leistung an verschiedenen AVR bringen? Einstellmöglichkeiten außer der Lautstärke gibt es bei dem Modell nicht, Anschlusskabel sind natürlich immer die selben. Als ob DIESER Sub eine Abneigung gegen DIESEN AVR hätte (oder umgekehrt)

Das würde ja für zukünftige Tests bedeuten, dass es nicht reicht, ein Vergleichsgerät zu haben und in EINEM unveränderten Testsetting zu testen, sondern es müsste auch noch ein zweites Testsetting verwendet werden?

Ich bin verwirrt ...

PS: Aber wenigstens brauche ich an meinen Mess- und Fehlersuchfähigkeiten nicht zweifeln, es liegt ja offensichtlich gar kein Defekt vor.
CarlM.
Inventar
#19 erstellt: 28. Nov 2019, 18:44
Mich würde zunächst noch interessieren, welche AVR Du benutzt (in welchem Raum und welche Buchsen).
Manchmal gibt es ja Besonderheiten. Und der Teufel liegt im Detail.
olimuc
Inventar
#20 erstellt: 28. Nov 2019, 18:56
Also im "Partyraum" (Hobbykeller) ist ein Sony STR DE325. 2 LS-Paare an A+B plus SUB an Woofer-out. Die LS (Sony) sind 6 Ohm Bassreflex mit 3 Wegen. Die Quellen sind an einem Vivanco-MP und gehen dann in den AVR. Die Wiedergabe erfolgt im 2-Channel-Modus mit aktivierten A+B.

Im Gästezimmer ist eine eine Sony STR K780. 2 LS-Paare an Front und Surround plus SUB an Woofer-out. Die LS sind Satelliten (JBL) 8 Ohm mit 2 Wegen. Die Quellen sind direkt am AVR. Die Wiedergabe erfolgt im Multichannel Modus.

Dass bei diesen unterschiedlichen Konfigurationen der Teufel im Setup-Detail (Trennfrequenz, LS-Konfiguration im Surround-Setup etc.) liegen kann, ist mir klar. Aber trotzdem müssten doch identische Geräte identische Leistungen an den jeweiligen Systemen bringen?


[Beitrag von olimuc am 28. Nov 2019, 18:59 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#21 erstellt: 28. Nov 2019, 19:24
Vielleicht schalten sich da PBienlein oder andere Spezialisten in die Diskussion ein.

Nach meinen Unterlagen besitzt das Modell Sony STR DE325 (anders als beim 425) keinen speziellen Subwoofer-Ausgang, sondern einen MIX OUT.
Wenn dem so ist, sollte man - und da mögen mich die Spezialisten korrigieren - den Grund für den Unterschied in den Einstellungen des Subwoofers suchen. In meinem Verständnis ist ein MIX OUT beim AVR ein Mischsignal von FL/FR/SR/SL, das permanent anliegt und nicht über Einstellungen wie Crossover etc. im Menu des AVR beeinflusst wird.
olimuc
Inventar
#22 erstellt: 28. Nov 2019, 21:19
Ja, nennt sich Mixout, ist aber für Subwoofer gedacht; aber auch hier: ein Exemplar liefert saubere Leistung an diesem Mixout, das andere nicht?
CarlM.
Inventar
#23 erstellt: 28. Nov 2019, 21:37
Natürlich sollten zwei identische Subwoofer sich an diesem Ausgang gleich verhalten - gerade an diesem MIX OUT eher als einem SW-OUT.

So muss man die Ursache beim Subwoofer suchen. Entweder es liegt wirklich ein Defekt vor oder die beiden Subwoofer sind nur scheinbar identisch, weil der Hersteller zwischenzeitlich etwas geändert hat ("Modellpflege").

Wie würde ich vorgehen?
Vermutlich würde ich, um sicher zu gehen, tatsächlich die Ausgangssignale am MIX OUT mit beiden SW messen. Dazu benötigt man dann auch eine geeignete Signalquelle.
Eigentlich sollte man auch mit einem Y-Stück beide SW an einer Buchse betreiben können. Ob das problemlos geht, müsste man aber vorher anhand des Schaltplans prüfen.

Wenn die Messung von Spannung und Stromstärke AC dasselbe ergeben und der Höreindruck trotzdem unterschiedlich, muss man beide SW öfnnen und gucken , ob es Unterschiede in der Elektronik gibt.


[Beitrag von CarlM. am 28. Nov 2019, 21:40 bearbeitet]
olimuc
Inventar
#24 erstellt: 28. Nov 2019, 22:14
Die Y-Cinch Variante hatte ich auch schon probiert, mit gleichem Ergebnis. An Modellpflege hatte ich auch schon gedacht.

Ich freue mich jedenfalls, dass beide Geräte zumindest in der aktuellen Konfiguration einwandfrei funktionieren.
CarlM.
Inventar
#25 erstellt: 28. Nov 2019, 22:18
In puncto "Innenleben von SW" ist dann PBienlein doch erfahrener. Vermutlich weiss er auch, ob es unterschiedliche Varianten desselben Modells gibt.
PBienlein
Inventar
#26 erstellt: 29. Nov 2019, 10:56
Hallo zusammen,

zunächst sei angemerkt, dass das Mix-Signal beim SONY STR-DE325 aus den Lautsprechersignalen von FL, FR und Center einfach nur via Vorwiderstand abgegriffen wird, aber das nur am Rande.

Natürlich gibt es bei den JBL-Modulen Unterschiede. Allerdings habe ich mich meist auf die Endstufenplatinen konzentriert, weil es naturgemäß die meisten Fehler gab, bzw. gibt. Wenn ich Zeit finde, schaue ich am Wochenende noch einmal nach - ich müsste so ein Modul noch liegen haben. Was jetzt in dieser speziellen Konfiguration aber zum Leistungsabfall führt, könnte ich nicht auf Anhieb sagen. Möglicherweise ein Eingangsimpedanzproblem? Dazu wäre es notwendig, Messungen auf der betroffenen Eingangsplatine zu tätigen. Ob sich das lohnt, sei einmal dahin gestellt. Auch Probleme durch mit den Jahren chemisch veränderte Kleberreste auf der Leiterbahnseite der Eingangsplatine wären denkbar. Dieser verfluchte Kleber sorgt für alle möglichen Ausfälle und könnte im Zusammenspiel mit diesem AVR die Eingangsimpedanz des Moduls beeinflussen?

Gruß
PBienlein
olimuc
Inventar
#27 erstellt: 29. Nov 2019, 11:28
Also ich habe mir mal die Seriennummern der beiden Exemplare angesehen: Das einwandfreie Exemplar hat eine deutlich höhere Seriennummer (wenn ich die Systematik richtig interpretiere), ist also evtl. baulich leicht modifiziert und kommt vielleicht deshalb mit dem "antiken" DE325 besser zu recht als das das wohl ältere Exemplar. Falls die Gründe im Gerätealter liegen, würde auch das passen.

Ich finde Eure Hilfe und Euer Interesse jedenfalls echt super, danke nochmal! Und man lernt buchstäblich nie aus ...
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