Klipsch Center Weiche/Hochtöner wollen nicht mehr miteinander!

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Parzival0110
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 05. Nov 2020, 11:48
Moin,

es ist zum verrückt werden. Hochtöner vom Klipsch R25C fiel aus, hab einen neuen HT bestellt, eingesetzt, funktionierte wieder - aber nur für ein paar Tage. Beim Fernsehen verabschiedete sich der HT wieder. Bisschen probiert: Setz ich den Center HT an eine Surround Box, dann funktioniert der HT. Setz ich einen Surround HT an die Center Weiche, dann funzt das auch! Schließe ich den Center HT wieder an die Center Weiche, dann geht nix.

Hat die Weiche einen Schlag weg? Jemand eine Idee was man machen kann, um Weiche und HT wieder zu vermählen?

Center Weiche
Center HT draufsicht
danko71
Stammgast
#2 erstellt: 05. Nov 2020, 12:10
Hallo Parzival0110!

Ich glaube nicht dass die Weiche defekt ist und wenn dann müsste es der 3,6uF Elko links unten im Bild sein.
Wenn du ein Multimeter hast dann messe doch mal die DC-Widerstand des Hochtöners.
Wenn da unendlich bzw. Werte > 8 Ohm bei rauskommen ist der Hochtöner defekt.
Du kannst auch die FW-Platine mal auf kalte Lötstellen prüfen bzw. die Lötstellen mal nachlöten.
Dann kannst du den DC-Widerstand vom Eingang zu einem Anschluss des besagten Kondensators messen und dann vom anderen Anschluss zu Plus des Kabels zum Hochtöner. Da sollten möglichst niedrige Ohm-Werte (im Prinzip Kurzschluss) zu messen sein. Das Minus-Kabel muss vom Eingang bis zum Lautsprecheranschluss Durchgang haben.

Viel Erfolg,

cu danko71
Parzival0110
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 05. Nov 2020, 21:03
Danke für die Antwort, Danko71! Hab mir so'n Multimeter beim Örtlichen besorgt.

Der neue HT hat 6 Ohm, der alte hat keinen Durchgang mehr.
FW Lötstellen hat ein Elektromeister gemacht, er meint die sehen gut aus. Der hatte auch den HT im Verdacht.

Minus-Eingang bis LS hat Durchgang. 5-7 Ohm Werte hab ich vom +-Eingang zum Kondensator gefunden, schwankte ein wenig wenn man nicht komplett ruhig gehalten hat. Meistens so um die 5 Ohm. Was hat das zu bedeuten? Alles andere war ohne Ohm bzw. mit Durchgangsklingeln.
FW Messungen

Wie gesagt, der Center HT funzt an der Surround Weiche. Und eigentlich hatte ich das Gefühl, dass die kleinen Surround HT auch an der Center Weiche funktionieren.

Hab ich ein Problem mit meinem AVR?
danko71
Stammgast
#4 erstellt: 05. Nov 2020, 21:53
Hi!

Also im Prinzip sieht deine Weiche für den Hochtöner so aus (Spule geschätzt und Hochton-LS fiktiv).
FW Center
Wenn also um die 5Ohm von Plus Eingang bis zum Pin des Elkos zu messen sind kann das schon hinkommen da man ja den 4,7Ohm Widerstand mit misst. Vom anderen Pin des Elkos zum Plus Ausgang sollten es aber nur 0,3-0,5 Ohm sein (so genau ist so ein Multimeter im Bereich <1Ohm nicht).
Der Elko selbst sollte zwischen seinen Pins gemessen erst ganz niederohmig sein und sich zügig bis unendlich bewegen, da er von der Messspannung des Multimeters aufgeladen wird. So 6Ohm DC-Widerstand wären für einen Hochtöner mit 8Ohm Impedanz normal.
Wenn du ganz sicher gehen willst ob der Elko OK ist führt kein Weg um eine Messung der Kapazität herrum.
Wenn die zu sehr abgesunken ist verschiebt sich die Trennfrequen in viel höhere Bereiche was zu gehörten Hochtonverlust führt da ja ein Pegelverlust im Bereich der Trennfrequenz zwischen Tiefmitteltöner und dem Hochtöner entsteht. Dazu brauchst du den Elko noch nicht einmal auslöten wenn Ein- und Ausgang unbeschaltet sind. Wenn du kein Kapazitätsmessgerät zur Hand hast dann kannst du auch einfach einen Kondensator kaufen und den Elko ersetzen. Dazu kaufst du einen 2,2µF und einen 1,5µF MKP Kondensator und schaltest diese parallel (3,6µF gibt es so nicht).
1.5uF Plus 2.2uF parallel = 3,7µF was aber auch OK ist.
viel Erfolg,

cu danko


[Beitrag von danko71 am 05. Nov 2020, 22:02 bearbeitet]
Parzival0110
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 06. Nov 2020, 12:28
Die Elko Kapazitätsmessung (Multimeter im im Relativwertmodus) ergibt einen Wert von 47,5. Was sagt mir das?
danko71
Stammgast
#6 erstellt: 06. Nov 2020, 14:51
Das klingt erst Mal total unplausiebel.
Mach doch mal ein Foto vom Display des Multimeters.
Bei einem 3,6uF Elko würde ich was wie 3,28uF oder eben 3200,0 bis 3700,0 wenn die Anzeige in nF (Nanofarad) wäre erwarten.
47,5 auf der Anzeige könnten dann nur 47,5nF sein, was nur noch 1,3% der ursprünglichen Kapazität wären (gleichbedeutend mit Defekt!!!)

cu danko


[Beitrag von danko71 am 06. Nov 2020, 14:56 bearbeitet]
Parzival0110
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 06. Nov 2020, 15:26
Ich hab ja keine Ahnung, dachte mir aber schon, dass du das nicht besonders schlüssig findest. Hier die Bilder, vielleicht mach ich ja etwas fundamental falsch. Die Messlanzen hab ich an die Drähte vom Elko gehalten, ziemliches Getue bis man einen halbwegs stabilen Wert hat und dann noch ein Foto hinkriegt ohne, dass das zusammenfällt. An den Lötpunkten gibts das gleiche Ergebnis.

MM Elko Kapazität

Elko Messung
danko71
Stammgast
#8 erstellt: 06. Nov 2020, 16:28
Da zeigt das Messgerät tatsächlich 47,7µF an
Löte doch bitte den Elko mal aus und wiederhole die Messung.
47,7µF sind völlig unrealistisch. Ein Elko verliert eher mit der Zeit an Kapazität als welche dazu zu bekommen.

cu danko
Parzival0110
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 06. Nov 2020, 18:21
Respekt, Danko. Du antwortest immer mega schnell. Ich hab selbst kein Lötequipment, ich versuche mal das zu arrangieren und melde mich dann wieder.
Rabia_sorda
Inventar
#10 erstellt: 06. Nov 2020, 23:50
Hallo

Auch ein 47 µF Kondensator würde aber nicht zu Ausfällen des HT führen. Hier könnte er noch zusätzlich zu einem totalen Ausfall oder sogar Kurzschluß neigen, wenn der HT nur manchmal oder gar nicht funktioniert. Bei einem internen Kurzschluß wird ja die anliegende (Verstärker-)Spannung auch noch durch die parallel verschaltete Spule kurzgeschlossen und arbeitet dann mit dem Widerstand als ein Spannungsteiler.
Das Messgerät wird im eingebauten Zustand die ganze Schaltungskapazität messen und daher ist bei solchen unplausiblen Messungen ein Ausbau des Kondensators eigentlich eine Pflicht.

Falls der C aber wirklich um 47 µF haben sollte, dann ist genau dadurch ein Defekt des alten HT sehr wahrscheinlich.

Auch können FQW-Bauteile optisch noch gut verlötet sein, aber es können auch interne Brüche und auch der Anschlußbeinchen vorhanden sein, die man so nicht sehen kann.
Der Widerstand sollte daher auch mal genauer untersucht/gemessen werden.

Leider können aber auch die geringen Mess-Spannungen/-Ströme eines Messgerätes nicht zwingend so einen Fehler anzeigen. Die im Betrieb auftretenden
Spannungen/Ströme können durchaus DANN erst zu solch einem Fehlverhalten führen.


[Beitrag von Rabia_sorda am 06. Nov 2020, 23:57 bearbeitet]
ehemals_Mwf
Inventar
#11 erstellt: 07. Nov 2020, 00:40
Hi,
danko71 (Beitrag #8) schrieb:
... Löte doch bitte den Elko mal aus und wiederhole die Messung.
47,7µF sind völlig unrealistisch. Ein Elko verliert eher mit der Zeit an Kapazität als welche dazu zu bekommen. ...

Bei Elkos "glatt" ist das anders, ich habe schon eine Verdoppelung gesehen,
aber nicht das15-fache.

Ich tippe da wird der größere Kondensator im TT-Zweig mitgemessen (Parallelschaltung durch die Spulen hindurch, Gleichstrom ...).

Mindestens 1 Anschluss des zu messenden Kondensators muss ausgelötet, oder alternativ 1 Anschlussdraht durchgetrennt werden (ist oft einfacher und der Cut kann falls C doch o.K. später leicht wieder mit einem Tropfen Lötzinn gebrückt werden)

Gruss,
Michael


[Beitrag von ehemals_Mwf am 07. Nov 2020, 00:49 bearbeitet]
danko71
Stammgast
#12 erstellt: 07. Nov 2020, 08:44

danko71 (Beitrag #4) schrieb:
,
Wenn die zu sehr abgesunken ist verschiebt sich die Trennfrequen in viel höhere Bereiche was zu gehörten Hochtonverlust führt da ja ein Pegelverlust im Bereich der Trennfrequenz zwischen Tiefmitteltöner und dem Hochtöner entsteht. Dazu brauchst du den Elko noch nicht einmal auslöten wenn Ein- und Ausgang unbeschaltet sind. ,
cu danko


Wenn man sich die Platine genau ansieht ist das eigentlich ausreichend.
Aber besser wäre es natülich wenn zumindest ein Beinchen ausgelötet wird

cu danko
danko71
Stammgast
#13 erstellt: 10. Nov 2020, 08:05
Hi Parzival0110!

Schon neue Erkenntnisse?

cu danko
Parzival0110
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 10. Nov 2020, 13:40
Hi Danko,

leider noch nicht viel neues... wir leben hier auf dem Dorf und ich steck im Home Office wie wohl viele andere auch. Bin aber gestern bei unserem lokalen Fernsehtechnikermeister gewesen und hab ihm die Weiche und HT da gelassen. Ich hatte ihn nicht persönlich angetroffen aber später mit ihm telefoniert. Er wird im Laufe der Woche sich das Teil anschauen.

Dazu hab ich mich mit dem Klipsch Vertrieb in Deutschland in Verbindung gesetzt: Osiris Audio in Wiesbaden. Wenn das mit dem Fernsehtechniker nix bringt, kann ich den HT und FW bei denen zur Prüfung einschicken.

Bitte noch etwas Geduld, ich werde berichten. Beide vermuteten übrigens, dass irgendwas mit dem HT nicht stimmt. Wir werden sehen.
Parzival0110
Schaut ab und zu mal vorbei
#15 erstellt: 18. Nov 2020, 13:42
So, der Apparat läuft wieder. Wie gesagt, hatte ich den HT und FW beim Fernsehtechniker abgegeben, der sich ein bisschen Zeit gelassen hat und sich auch nicht lange mit Fehlersuche aufgehalten hat. D.h., er hat den Kondensator nicht rausgelötet und nachgemessen, sondern an der Weiche einfach alle Lötpunkte neu gemacht bzw. aufgefrischt oder was weiß ich. Der Plus-Stecker vom FW-Kabel zum HT saß ein wenig locker, den hat er nachgebogen. Bei ihm im Laden funzte der HT mit der FW dann wieder. Ich war ehrlich gesagt skeptisch, ob das nun von dauer wäre. Der Stecker saß nie so locker, dass man ihn einfach hätte abziehen können, und außerdem funktionierte der andere HT vorher auch schon einwandfrei. Sei es wie es ist, ich bin froh, dass die Center Box jetzt seit zwei Tagen tut was sie soll.
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