Subwoofer Heco Elan Sub 30A defekt, plötzlich extrem lautes Brummen

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HAL3000
Inventar
#1 erstellt: 02. Dez 2020, 06:54
Moin beisammen,

mein o.g. Sub macht seit gestern Abend Probleme: Es lief, mehr im Hintergrund und unterhalb Zimmerlautstärke, ein Film nebenher, als urplötzlich ein extrem laustarkes Brummen und Knattern einsetzte. Es war echt Ohrenbetäubend und kam aus heiterem Himmel.
Zuleitungen abgezogen, also nur noch Strom dran - gleicher Fehler. Neustart ebenso. Sobald die Kiste eingeschaltet ist, gehts umgehend wieder los. Das Drehen der Regler (Lautstärke, Phase, Bandpass) hat keinerlei Effekt.
Was könnte die Ursache sein? Welche Bauteil hats auf der Platine möglicherweise gestern zerrissen? Wenn jemand eine Idee hat...?
Reference_100_Mk_II
Inventar
#2 erstellt: 02. Dez 2020, 08:12
Wenn keine Garantie mehr drauf ist, dann bau mal das Modul aus und mach ein paar präzise Fotos der Platine/-n.

Das könnte potenziell alles mögliche sein.
Da aber die Regler keinen Effekt mehr haben, würde ich den Fehler zwischen Vor- und Endstufe oder an der Vorstufe selbst vermuten.

Und da solch ein Sub keinerlei Bewegung erfährt, muss es ein Temperatur-Fehler sein.
Man wird irgendwo Ruß oder aufgeplatzte Komponenten erkennen.

Vielleicht nur ein C in der Versorgung. Sowas kommt häufiger vor, bei jeglicher Art von Unterhaltungselektronik.
Es wurde halt gespart, man hat statt 125°C Typen nur 85°C verwendet, diese aber leider ungeschickt z.B. neben einem Spannungsregler platziert --> Problem vorprogrammiert.

Aber wie gesagt, dafür brauchen wir mindestens Fotos.
Und einen Schaltplan zu exakt diesem Modell.
HAL3000
Inventar
#3 erstellt: 02. Dez 2020, 13:30
Das Foto kann ich gerne machen, wenn ich die Platine raus hab, das ist kein Problem. Einen Schaltplan müsste ich im Netz mal suchen. Und nein, Garantie ist keine mehr drauf. Es handelt sich tatsächlich um den ELAN, nicht um dessen Nachfolger, den CELAN. Er stammt aus dem Jahr 2007.

Es wäre schön, wenn der Fehler so leicht zu lokalisieren wäre (Ruß etc.).
HAL3000
Inventar
#4 erstellt: 02. Dez 2020, 19:36
Anbei mal 3 Fotos vom Innenleben.
Was sofort ins Auge fällt, ist der grössere Elko links auf dem 3. Bild, dessen "Deckel" ziemlich ramponiert und ausgebeult ausschaut.
Es wäre wirklich zu einfach, wenn das der Übeltäter wäre; sie sitzen ziemlich nahe am Anschlusskabel, welches zum eigentlichen Lautsprecher führt (schwarz/rot, ganz unten links in der Ecke, man sieht noch die Aufschrift "Black" auf der Platine.

Leider habe ich bislang keinen Schaltplan auffinden können, der hätte dass Verständnis wohl etwas erleichtern können. Möglicherweise hat der Tod des Elkos ja auch gleich noch ein paar andere Bauteile drumherum reingerissen...

Gesamtansicht

Platine 1

Elko
Reference_100_Mk_II
Inventar
#5 erstellt: 02. Dez 2020, 20:10
Ja, der Kondensator hat es auf jeden Fall hinter sich.
Der wird aber für die Siebung vom Netzteil zuständig sein.
Ich vermute, dass nun eine Spannungsschiene fehlt.
Der muss getauscht werden.

Zudem schaut der Allgemeinzustand nicht gerade vertrauenerweckend aus...

In Bild 1 die Schraube an dem Blech mit der Zahnscheibe: Das sollte dringend gereinigt werden!
Und warum ist da Isolierband drum?
Hat da schon mal jemand dran rum gefummelt?
Hat der Subwoofer mal Feuchtigkeit abbekommen?
Oder höhere Luftfeuchtigkeit?

In Bild 1: Das Bauteil "über" der Markierung "RL01": Ist da was kaputt? Das sieht aus als wäre da eine Diode geplatzt...?

In Bild 2, links das rote und das schwarze Kabel: Ist das verschmort?
Oder ist das so ein Draht zum bündeln?

In Bild 2, unter der Hauptplatine: Was ist das für ein kurzer Draht?
Hat da schon mal jemand dran rum gefummelt?

Bild 3: Ja, der Kondensator muss getauscht werden.



Ich würde den Sub von einem Fachmann begutachten lassen.
Vielleicht sind nur ein paar Kleinteile im Wert von vielleicht 5€ defekt.

Selber solltest du da nicht dran rum machen...
PBienlein
Inventar
#6 erstellt: 02. Dez 2020, 20:38
Hallo zusammen,

ich kann Reference_100_Mk_II nur beipflichten! Das Gerät gehört in fachkundige Hände. Abgesehen davon, hat offenbar irgendwer das Lautsprecherschutzrelais ausgebaut und die Kontakte gebrückt - so jedenfalls sieht das für mich aus. Wenn es tatsächlich so ist, ist der Betrieb absolut fahrlässig, weil im Fehlerfall die Last nicht getrennt werden kann.

Der Siebelko gehört natürlich getauscht - am besten gleich beide.

Gruß
PBienlein
HAL3000
Inventar
#7 erstellt: 03. Dez 2020, 05:46
Ja, ich war über den Zustand des Innenlebens auch nur wenig begeistert.
Aber die Kiste stammt direkt ausm Saturn Markt, ist also keine Gebraucht/Bastelware... Auch gabs keine höhere Luftfeuchtigkeit o.ä.

Zu Bild 1: Ja, der Anschluss muss gereinigt werden. Das Zeug da dran sieht so aus wie der Kleber, mit dem die beiden Siebelkos "festgepappt" wurden und auch sonst ziemlich verunreinigt.
Oberhalb von RL01 ist tatsächlich eine Diode, die einen reichlich verwesten Zustand hat. Die fliegt auch mit raus.

Bild2: Das ist das Lautsprecherkabel. Verschmort ist daran nichts, es handelt sich um eine Draht- Fixierhilfe.
Wie gesagt: Das ist der Originalzustand, die Drahtbrücke auf dem Bild ist also "ab Werk gewollt"...

@ PBienlein: Nein, da saß kein Lautsprecherrelais oder ähnliches. Evtl. mal in einer früheren Version der Verstärkerplatine. Wenn der Subwoofer elektronisch ein- oder ausschaltet, klickt da auch im Innern ein Relais, bevor der Lautsprecher dann aktiv wird.


[Beitrag von HAL3000 am 03. Dez 2020, 05:47 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#8 erstellt: 03. Dez 2020, 17:51
Hallo

Dieses Gebastel (blau) soll ab Werk so sein?!
Schaue dir mal die Leiterbahn (rot) an. Sie sieht durchgebrannt aus und sie führt auch zu dem linken Elko.
Sämtliche Lötstellen (vor allem bei gelb) sehen marode aus und sollten überprüft werden.

platine-1_1059718
HAL3000
Inventar
#9 erstellt: 09. Dez 2020, 13:40
Nun, die beiden Elkos sind ausgewechselt - und das Problem ist behoben, der Sub tuts wieder wie am ersten Tag.
Tatsächlich ist auch nichts weiter auf oder unter der Platine verbrannt - was man da auf den Leiterbahnen und der Diode sieht (welche übrigens auch völlig intakt ist) ist eine Art Lötflussmittel.
Interessanter war die so halb verrottete Schraube auf dem Alu- Kühlblech: Dabei handelte es sich mitnichten um eine Art Masseanschluss oder so, sondern es ist ein kleiner Transistor, der mit seiner flachen Seite mithilfe der Schraube und der Zahnscheibe auf dem Blech festgeklemmt war...

Wie gesagt, wenn ich nicht selbst den Sub im Saturnmarkt gekauft hätte, wäre ich fest davon überzeugt, dass den irgendwer verbastelt hat. Insgesamt eine sehr abenteuerliche Konstruktion - aber sie erfüllt ihren Zweck mehr als sehr gut...
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