Infinity Primus PS-8 sub zu leise / kein Bass

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Tannelol
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 23. Apr 2022, 04:22
Guten Tag werte Bastler und Hifi Freunde,

Ich habe ein kleines Problem mit meinem Infinity Primus PS-8 Subwoofer bei dem Ihr mir hoffentlich mit ein paar Ratschlägen etwas weiterhelfen könnt.

Kurz ein paar Worte zum Aufbau:
Mein Subwoofer hängt gemeinsam mit 5 Sateliten an einem Yamaha RX-V471 AVR und ist mit einem Cinchkabel am LFE Eingang angeschlossen.
Vom Receiver wird der Subwoofer ab Frequenzen unterhalb 80Hz angesprochen, alles darüber läuft über die Sateliten.

Nun zum Problem:
Seit heute ist kein Bass mehr zu hören. Am Receiver wurde nichts umgestellt.
Die Kontroll LED auf der Rückseite leuchtet grün.

Folgendes habe ich bisher probiert:
Ich habe versucht die LINE Eingänge statt des LFE zu verwenden, trotzdem weiterhin kein Bass.
Ich habe ein Handy direkt an Line sowie LFE Eingänge angeschlossen und mit niedrigem Pegel versucht Musik abzuspielen. Ergebnis: Bass und Teile der Musik waren relativ leise zu hören, jedoch viel zu leise im Vergleich zur Musik in den letzten Wochen.

Ich frage mich jetzt an welcher Stelle ich nach dem Fehler suchen sollte. Ist die leise Lautstärke bei Verwendung von meinem Handy normal für einen aktiv Sub ? Oder sollte die Lautstärke des Subwoofers genau so laut sein wie bei anderen Quellen auch? Wenn die Lautstärke auch beim Handy normal sein sollte dann vermute ich das Problem im Subwoofer.

Oder suche ich hier im Subwoofer an der falschen Stelle nach dem Fehler? Ist mit dem Subwoofer alles in Ordnung wenn dieser vom Handy aus nur sehr leise abspielt? Sollte ich den Fehler im AVR suchen ? Lässt die leise Lautstärke Rückschlüsse auf bestimmte Fehler oder Defekte zu?


Ich würde mich sehr darüber freuen wenn jemand ein paar Worte dazu schreiben könnte was er von der ganzen Geschichte hält, damit ich dann in den kommenden Tagen hoffentlich mit etwas mehr Informationen anfangen kann das gute Stück zu reparieren.

Vielen Dank für eure Zeit erstmal und noch ein schönes Wochenende
LG
Tanne
highfreek
Inventar
#2 erstellt: 23. Apr 2022, 08:02
Moin, nach meiner Erfahrung ist das Handy mehr als laut genug um den Sub über Cinch Anschluß zu befeuern, daran sollte es nicht liegen. Für mich hört sich das nach defekten Sub an.
PBienlein
Inventar
#3 erstellt: 23. Apr 2022, 10:02
Hallo,

bei den Kisten gibt es leider eine ganze Reihe von mit der Zeit schleichend auftretenden Fehlern: zunächst würde ich mal den Mutingtransistor Q201 überprüfen. Der geht - warum auch immer - häufiger in dieser Schaltung kaputt. In der Folge wird das Signal dann stummgeschaltet, also gegen GND abgewürgt. Das könnte der Fehlerbeschreibung nach hier der Fall sein, je nachdem wie leise oder laut "viel zu leise im Vergleich zur Musik in den letzten Wochen" ist.
Dann kann man die beiden Koppelelkos C219, C225 unter die Lupe nehmen oder gleich tauschen. Zum Schluss empfiehlt sich ein Blick auf die Verklebung an der Steckerleiste M201 zur kleinen Limiterplatine. Dort treten sehr häufig ungewollte Kriechströme durch gealterten Kleber auf, welche alle möglichen Probleme hervorrufen können. Abhilfe schafft da nur, den Kleber möglichst vollständig zu entfernen und den Bereich mit Isopropanol oder Universalverdünnung sorgfältig zu reinigen. ACHTUNG! Keine Leiterbahnen dabei zerstören!

Viel Erfolg
Gruß
PBienlein
Tannelol
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 23. Apr 2022, 13:54
Hallo und vielen Dank erst mal für die Antworten.


Das zu leise bewegt sich in einem Bereich dass mit dem Handy nicht einmal 1 oder 2% der Ursprungslautstärke erreicht werden. Sieht also wohl wirklich nach defektem Sub aus.

Dann führt wohl kein Weg daran vorbei das gute Stück auf zu machen
Ich werde mal nach allen erwähnten Fehlern schauen und hoffe dass ich dabei fündig werde.
Kleber entfernen wird hierbei wohl noch das einfachste sein. Elkos und Transistoren müsste ich dann im Falle eines Defekts erst einmal bestellen.

Ich halte euch auf dem laufenden sobald sich in der Sache etwas tut


LG
Tanne
Tannelol
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 23. Apr 2022, 20:57
Hallo Leute,

Ich habe den Subwoofer heute mal auseinander genommen und angefangen auf Fehlersuche zu gehen.

Als allererstes wollte ich prüfen ob der Trafo funktioneirt und habe am mit gelben und roten Kreisen markierten Stecker die Spannungen gegenüber ground gemessen, bei den gelben Leitungen kamen im eingeschaltenen Zustand -0,003V und bei den roten -0,007V heraus.
Außerdem habe ich von allen Leitungen am entsprechenden Stecker Durchgang zu ground, ich denke das sollte nicht so sein. Oder irre ich mich hier?

Ps8pcb

Da hier bereits keine Spannungen ankommen gehe ich davon aus dass der Trafo das Problem zu sein scheint. Wegen dem Durchgang zu ground vermute ich fast dass die Spule an sich defekt ist, oder ist das ein übliches Fehlerbild bei ausgelöster Temperatursicherung ?

Über etwas Feedback würde ich mich wieder sehr freuen

LG
Tanne
PBienlein
Inventar
#6 erstellt: 23. Apr 2022, 21:40
Aus dem Modul soll doch ein verstärktes Signal gekommen sein 🤔. Hatte das Relais auf der Standby Platine geschaltet und liegen auf der Primärseite des Trafos dann auch wirklich 230 Volt an?
Tannelol
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 24. Apr 2022, 02:42
Aus dem Modul kam beim Test mit dem Handy definitiv Musik, nur eben viel viel zu leise. Das Relais schaltet hörbar.
Habe eben noch einmal richtig nachgemessen und auf der Primärseite kommen 230V an.

Habe wohl einen dämlichen Anfängerfehler gemacht und das Multimeter noch auf Gleichspannung stehen gehabt und deshalb keine Spannungen am Ausgang messen können... Habe noch einmal alles richtig nachgemessen und kriege auf den beiden gelben Kabeln gegenüber dem schwarzen je 16V und auf den roten je 33V.
Der Trafo scheint also zu funktionieren.

Dann heißt es wohl Bauteile überprüfen. Leider ist meine Platine an einigen Stellen so mit Kleber verschmiert dass sich die Bauteilbezeichnungen kaum ablesen lassen. Muss dann wohl erst mal den Kleber entfernen damit ich die Bauteile im Anschluss untersuchen kann.

Ich werde morgen mal nach den vorgeschlagenen Fehlern sehen und melde mich wieder sobald es etwas neues gibt

LG
Tanne
Tannelol
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 28. Apr 2022, 19:00
Hallo wieder einmal

Ich bin heute endlich mal dazu gekommen die benannten Bauteile zu testen.
Ich habe C219 getestet, drauf stehen 2,2 uF und beim Testen kam auch genau dieser Wert heraus.
Bei C225 sind es 22uF welche auch beim Prüfen exakt stimmten.
Ich habe daraufhin Q201 getestet und dieser wird von meinem Tester als NPN Transistor erkannt.

Mir ist außerdem ein korodiert aussehender Kondensator (sehe Foto) bei C114 aufgefallen welchen ich ebenfalls getestet habe, jedoch auch dieser hält seine Kapazitätswerte ein. (22uF)

Da alle Kondensatoren den aufgedruckten Wert einhalten scheinen diese noch in Ordnung zu sein.

Eine Frage hätte ich jedoch dazu wie ich den Transistor auf defekt prüfen kann, Ich habe ihn mal in alle Richtungen auf Durchgang und Widerstand geprüft und folgende Ergebnisse erhalten:
E -> C 35MOhm
C -> E unendlich Ohm
B -> E unendlich Ohm
E -> B 35MOhm
C -> B unendlich Ohm
B -> C unendlich Ohm

Ich weiß nun leider nicht wirklich an welchem Punkt ich hier ansetzen soll da bei den Kondensatoren alle Werte zu stimmen scheinen und ich beim Transistor leider nicht weiß ob der so in Ordnung ist oder nicht.

Ich habe in den letzten Tagen nach einem Service Manual gesucht und auch eins gefunden, jedoch scheinbar leider für die 2. Revision des Boards (auf meinem Powerboard steht Revision 1 auf dem anderen Board steht garkeine Revision), in der Partliste war für Q201 der Transistor 2SC1815 angegeben welchen ich auch als Ersatzteil besorgt hatte. Auf meinem Board befand sich ein C1815GR9 kann ich diesen durch einen C1815GR331 ersetzen oder gibt es hier Unterschiede? ich konnte leider keine unterschiedlichen Datenblätter finden und für mich scheinen beide Transistoren die selben zu sein.
In der Partliste des Service Manuals sind für C219 jedoch Kondensatoren mit 50V und 10uF angegeben, auf meinem Board befand sich an dieser Stelle jedoch ein Kondensator mit 2,2uF.

Über ein paar weitere Ratschläge wie ich jetzt am besten weiter vorgehen kann würde ich mich sehr freuen

LG
Tanne
photo_2022-04-28_19-10-22


[Beitrag von Tannelol am 28. Apr 2022, 19:11 bearbeitet]
Tannelol
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 30. Apr 2022, 09:08
Hallo nochmal

Es gibt gute Nachrichten und eine kleine Frage

1. Der Subwoofer funktioniert jetzt wieder und macht was er soll.

Ich habe die von PBienlein empfohlenen Teile geprüft und konnte bei den Kondensatoren keine Abweichung feststellen. Beim Transistor Q201 wusste ich nicht wirklich wie ich ihn auf Funktion testen kann und habe ihn einfach durch einen neuen ausgetauscht. Ich habe außerdem noch einmal penibelst jeden kleinen Rest Kleber von der Limiterplatine entfernt und durch ein paar kleine Tropfen Heißkleber ersetzt damit die Platine fest sitzt. Beim anschließenden Test hat der Sub wieder genau das getan was er soll und endlich wieder satten Bass gespielt.


2. Der Sub macht jetzt seltsamerweise wenn kein Signal mehr anliegt in Abständen von 1-2 Minuten ein Knackgeräusch bis er im Standby ist.
Was kann dieses Knackgeräusch verursachen? Vor dem Austausch der Bauteile hat der Sub dieses Geräusch nicht gemacht als er noch funktioniert hat. Ist das etwas worum ich mir Sorgen machen müsste oder kann das an den ausgetauschten Bauteilen liegen ?
Ich habe testweise auch einmal ohne angeschlossenes Signalkabel bis zum Standby gewartet ob er diese Geräusche macht. Wenn kein Signalkabel angeschlossen ist macht er bis zum Standby keinerlei Geräusche.


Vielen Dank für die Hilfe bei der Fehlersuche und die kompetenten Tips von PBienlein zu den möglichen Bauteilen die meine Probleme verursacht haben. Alleine hätte ich wohl noch sehr lange nach dem Übeltäter gesucht, aber dank deiner Hilfe konnte ich meinen Subwoofer für kleines Geld reparieren und vor dem Elektroschrott bewahren


LG
Tanne
Elektronator
Stammgast
#10 erstellt: 30. Apr 2022, 14:18

Tannelol (Beitrag #9) schrieb:
... Beim Transistor Q201 wusste ich nicht wirklich wie ich ihn auf Funktion testen kann und habe ihn einfach durch einen neuen ausgetauscht...

Man kann zwar eine kleine Testschaltung aufbauen. Das ist aufwändig, aber eine sehr gute Prüfmöglichkeit.

Manche Multimeter haben eine Steckfassung für Transistoren, das Display zeigt dann die Stromverstärkung an. Das ist meistens eine ausreichend gute Prüfmöglichkeit für Kleinsignaltransistoren. Außerdem kann man damit die Pinbelegung (BCE) feststellen.

Manche Multimeter haben eine Einstellmöglichkeit zur Diodenprüfung, manchmal kombiniert mit Durchgangsprüfer und Piepton.
Dann prüft man über die beiden Messleitungen die beiden Diodenstrecken im Transistor (Basis-Emitter-Diode und Basis-Kollektor-Diode), ob die Spannungen in Fließrichtung stimmen (um 0,6 V bei Silizium-Transistoren) und ob alle anderen Kombinationen keine Verbindung anzeigen.

Bietet ein Multimeter nur die Widerstandsmessung an, hängt es von der Messspannung des Multimeters ab, ob es in Fließrichtung überhaupt die Diode erkennt. Damit kann man dann eventuell nur interne Kurzschlüsse erkennen.
PBienlein
Inventar
#11 erstellt: 30. Apr 2022, 18:14
Wenn da außer dem Transistortausch nichts gemacht wurde, könnte es am Heißkleber liegen. Ich hätte da nach dem Entfernen des alten Klebers nichts Neues mehr aufgetragen.

Gruß
PBienlein
Tannelol
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 30. Apr 2022, 21:14
Ich habe heute noch einmal genauer darauf geachtet, und seltsamerweise ist das Knackgeräusch jetzt nicht mehr vorhanden. Sollte mir das Geräusch noch einmal auffallen werde ich als nächstes den Kleber entfernen.

Danke für die Erklärung zum Transistor, mein Multimeter hat tatsächlich einen Dioden Testmodus jedoch ist besagter Transistor bereits im Müll gelandet und kann somit leider nicht mehr getestet werden
Fürs nächste mal weiß ich aber bescheid wie ich diese testen kann vielen Dank dafür.


LG
Tanne
Tannelol
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 06. Mai 2022, 20:05
Hallo so wie es aussieht bin ich hier wohl doch noch nicht ganz fertig.

Ich habe einen Fehler gefunden der mir entweder vorher nicht aufgefallen ist oder aber neu ist.

Wenn der Subwoofer gerade frisch an den Strom angeschlossen wird und mit einem Signal bespielt wird, dann spielt er ordentlich Bass wie er es soll. Wenn der Sub jedoch länger am Strom hängt und kein Signal bekommt (ca 2-3 min) und ich dann wieder Musik abspielen möchte bleibt er stumm. Er schaltet dabei nicht in den standby sondern die Lampe leuchtet durchgehend grün. Der Standby kommt erst nach gefühlt 10 Minuten. Wenn ich ihn dann für ein paar Minuten ausschalte und dann wieder teste spielt er so leise dass nichts zu hören ist, jedoch spürt man die Membranbewegungen wenn man mit der Hand dran geht. Ich werde nach ein paar Stunden ohne Strom noch einmal testen ob sich das Verhalten ändert.

Ich kann mir gut vorstellen dass dies sogar der anfängliche Fehler gewesen sein könnte, da der Sub quasi durchgehend eingesteckt war und ich ihn testweise vor meinem ersten Posting in diesem Thread auch nicht längere Zeit vom Strom getrennt hatte.

Was könnte dieses Fehlerbild verursachen ? Die Membran schwingt bei voll aufgedrehtem Pegel in diesem Zustand nur so minimal dass es mit den Fingern zu spüren ist aber absolut nicht hörbar ist.

Über weitere Hilfe würde ich mich sehr freuen

LG
Tanne


Edit: Ich fühle mich ein wenig veräppelt von meinem Sub. Eben als alles noch zusammengebaut war wollte er nichts mehr spielen, auch nach ein paar Stunden ohne Strom nicht. Kaum sind die Schrauben raus und die Platine liegt auf der Arbeitsfläche funktioniert er wieder und spielt satten Bass. Keine der Schrauben berührt Stromführende Teile und alles passt ohne Platzprobleme ins Gehäuse.

Jetzt wo ich ihn jedoch etwas länger ohne Zusammenbau getestet habe sind mir 2 Dinge aufgefallen:

1. Sobald der Sub wieder eine Weile an ist jedoch nichts spielt ist die Lautstärke danach wieder so gering wie oben beschrieben, mit der Hand ist die Bewegung der Membran spürbar, hörbar ist jedoch fast nichts.
Dieses mal ist der Fehler aufgetreten nachdem der Sub kurz im standby war und anschließend durch ein erneutes Signal wieder aus dem standby raus kam. Ich weiß leider nicht ob der standby das Problem verursacht oder aber die Dauer die der Sub am Strom hängt ohne etwas zu spielen. Da ich den Fehler auch hatte ohne dass der Sub in den standby gegangen ist gehe ich von zweiterem aus.

2. Die bereits einmal erwähnten Störgeräusche sind wieder zu hören. Diese sind immer zufällig dann zu hören wenn gerade nichts anderes gespielt wird. Das ganze hört sich manchmal an wie ein Kratzen oder auch gelegentlich wie ein plop. Solange Musik läuft sind die Störgeräusche nicht zu hören. Den Heißkleber habe ich bereits wieder entfernt um zu prüfen ob die Störgeräusche dadurch verschwinden. Sie sind aber immer noch da.

Ausgetauscht wurden bisher Q201, C225, C219 und C114. Die Elkos haben alle die Werte der vorherigen und beim Transistor wurde der alte C1815 gegen einen neuen getauscht, der alte hatte die Partnummer C1815GR9, der neue C1815GR331.

Vor dem Austausch als der Bass noch ging waren diese Störgeräusche nicht zu hören, was kann diese Geräusche verursachen? Kommen solche Kratz und plop geräusche von defekten Kondensatoren? oder ist der Fehler an einer anderen Stelle zu suchen?

Ich hoffe ich konnte das Problem einigermaßen gut beschreiben, falls noch weitere Infos erforderlich sind um sich von dem Fehler ein Bild zu machen reiche ich die gerne nach.

Vielen Dank bereits im vorraus für eure Zeit

LG
Tanne


[Beitrag von Tannelol am 07. Mai 2022, 03:03 bearbeitet]
PBienlein
Inventar
#14 erstellt: 07. Mai 2022, 07:16
Auf der kleinen Limiterplatine sind auf beiden Seiten Bauteile ebenfalls mit Kleber fixiert. Diesen bitte auch mal vollständig entfernen und den Bereich gründlich reinigen. Erklärung: bei der Limiterplatine wird das NF-Signal (IN) mit dem in der Endstufe verstärkten und durch nachfolgend wieder verringerten Signal (LIMIT) verglichen und ggf. bei zu hoch "gemessenen" Werten einfach via Q301, Q302 gegen Masse abgeregelt - im Prinzip ist das also ein aktives Poti. Das würde erklären, weshalb die Endstufe ab und zu kaum arbeitet. Da das alles im aktiven Signalweg liegt, kann es also sehr gut eine ungewollte Quelle für Einstreuung von Gleichströmen und damit für Störgeräusche sein:

Limiter-Schaltung
hellgrün: Signalweg
violett: Endstufensignal

Das Gleiche gilt für die Kupferfolie, die auf der Rückseite der Input- und Filterplatine angebracht ist. Auch dort an den vier Ecken den Kleber entfernen und alle Bereiche gründlich reinigen. Die Folie mal ablöten und testweise weg lassen (Handy dann möglichst nicht im unmittelbaren Bereich aktiviert lassen )

Gerade diese Kratz- und Ploppgeräusche können durch ungewollte Kriechströme entstehen, die durch alternden und chemisch veränderten Kleber verursacht werden.

Es gibt jedoch auch noch die Möglichkeit, dass eine defekte Kleinspannungsregelung der +/-15V-Zweige das auslöst. Meist ist aber der Kleber schuld.

Gruß
PBienlein


[Beitrag von PBienlein am 07. Mai 2022, 08:37 bearbeitet]
Tannelol
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 07. Mai 2022, 14:54
Alles klar das werde ich dann mal machen
Vielen dank für die schnelle Antwort

Zum Kleber: Der braune lässt sich super entfernen mit etwas Isopropanol, der gelbe eher zähe Kleber scheint davon jedoch recht unbeeindruckt zu sein. Werde mal versuchen den entweder mit Hitze oder Kühlspray wegzukriegen falls Isopropanol da nicht reichen sollte. Zur Not wird es halt mit der Pinzette von Hand Stück für Stück abgekratzt.
Verdünner würde ich da eher ungern verwenden da dieser ja auch den Kunststoff der Komponenten aufweichen könnte.
Ich vermute mal irgendeinen Geheimtipp wie man diesen fiesen gelben Kleber da runter kriegt gibt es nicht.
Falls doch lasse ich mich aber gerne eines Besseren belehren

Ich melde mich wieder sobald das Board von sämtlichem Kleber befreit ist und ich das ganze dann noch einmal testen konnte.

LG
Tanne
Tannelol
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 12. Mai 2022, 08:43
Hallo wieder einmal

Ich habe nun die gesamte Platine von sämtlichem Kleber befreit. War bei dem gelben Zeug ein ganz schöner Akt. Iso und co. haben da nicht geholfen also blieb nur die Pinzette + Schraubenzieher um den Kleber mit Kraft statt Lösemitteln zu entfernen. Ein Elko war leider so dermaßen mit Kleber voll dass ich beschlossen habe ihn einfach auszutauschen um den Kleber darunter leichter wegzukriegen.

Das Endergebnis ist eine vollständig Kleberfreie Platine.
Ich habe daraufhin auch die Folie entfernt und dann das ganze getestet, und was soll ich sagen der Subwoofer funktioniert wieder und ich höre nicht das geringste Störgeräusch. Nachdem ich mich ein paar Stunden davon überzeugt habe auch wirklich keine Störgeräusche mehr zu haben habe ich die Folie wieder angelötet und mit etwas Hitze aus einem Fön dazu überredet wieder gut an der Platine zu haften.

Habe den Subwoofer anschließend wieder für ein paar Stunden getestet um sicher zu sein dass die Folie nicht der Übeltätet war und auch hier wieder wunderbaren Bass ohne jegliches Störgeräusch erleben dürfen.

Mittlerweile steht der Subwoofer wieder vollständig zusammengebaut in seiner Ecke und macht genau was er soll ohne auch nur ein minimales Störgeräusch von sich zu geben.

Beim ersten Anlauf hatte ich die Platine von sämtlichem braunen Kleber und sämtlichem Kleber an der Pinleiste zur Limiterplatine befreit. Daraufhin hatte ich dann zwar einen teilweise funktionierenden Sub mit jedoch erwähnten Störgeräuschen und dem Problem dass er nach einer Weile immer leiser wurde.
Jetzt wo auch der fiese schwer zu entfernende gelbe Kleber komplett entfernt ist funktioniert alles einwandfrei. Hätte wirklich nicht gedacht dass Kleber solche Probleme verursachen kann. Ob das nun geplante Obsoleszenz war oder einfach nur billiger Kleber um ein paar Cent zu sparen...

Vielen Dank für deine Hilfe PBienlein
Finde vorallem die ausführlichen Erklärungen super damit man auch versteht was die Probleme auslösen könnte und wo man dann zur weiteren Fehlersuche oder Reparatur ansetzt. Ist wirklich super hier fachlich so eine tolle Hilfe zu bekommen

LG
Tanne
PBienlein
Inventar
#17 erstellt: 12. Mai 2022, 09:36
Na dann Glückwunsch zur gelungenen Reparatur

Wir wollen mal hoffen, das da nichts mehr hinterher kommt, aber es liest sich jetzt so, als wäre die Ziellinie nun erreicht.

Gruß
BPienlein
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