Defektes Gerät geliefert, Shop behauptet der Kunde hätte es beschädigt und verweigert Gewährleistung

+A -A
Autor
Beitrag
GuckerHörer
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 29. Mai 2011, 12:18
Hallo,

mal eine generelle Frage:

- Kunde bestellt Gerät (in meinem Fall zum Glück nur was billiges).
- Gerät wird defekt geliefert.
- Kunde schickt Gerät zurück und möchte Ersatz oder Erstattung.
- Händler schickt das defekte Gerät zurück und behauptet, Kunde hätte es beschädigt.

Punkt, das war's, alle weiteren Versuche laufen ins Leere; nachdem der Preis es nicht lohnt, wurde kein Rechtsanwalt eingeschaltet.

Muß man mit so etwas grundsätzlich immer rechnen, und führt dann tatsächlich nichts am Rechtsanwalt vorbei? Hattet ihr so einen Fall schon?

Was würde man in so einem Fall tun, wenn es um mehr Geld geht? i.A. kann man als Kunde ja generell nie nachweisen, daß man einen Schaden nicht selbst verursacht hat?

Insbesondere beim anstehenden TV-Kauf, wo es ja doch um eine große Menge Geld geht, stellt sich mir die Frage wieder intensiver.

Danke!
boep
Inventar
#2 erstellt: 29. Mai 2011, 17:04
Unter zuhilfenahme eines Rechtsanwalts hättest du gute Chancen den Schaden ersetzt zu bekommen.

Zum einen kannst du das Gerät ohnehin 14 Tage lang testen und bei Bedarf zurückgeben. (Fernabsatzgesetz)

Zum anderen: Behauptet der Händler du hättest das Gerät beschädigt, steht er in der Beweispflicht und muss dir das evtl durch zuhilfenahme eines Gutachters nachweisen.

Wie du jetzt vorgehst? Ich würde an deiner Stelle nen guten Bluff spielen und den Händler wissen lassen, dass du dich an deinen Anwalt gewendet hast. Ausserdem, dass du ihm unterstellst er habe dir vorsätzlich defekte Ware geschickt um nachher zu behaupten du hättest sie beschädigt -> Betrug. Oft bekommt man mit solchen dezenten Drohgebärden sein Recht, weil sich der Verkäufer weiteren Stress sparen kann.

Dass er sich erstmal quer stellt liegt wohl daran, dass viele Leute die Sachen aufgrund des kleinen Betrags auf sich beruhen lassen. Ist ein guter Zusatzverdienst für einen Händler: 50€? mit einer eMail gespart...

Um solche Situationen von vorn herein zu vermeiden immer bei Shops kaufen, die man gut kennt und mit denen man gute Erfahrungen gemacht hat. Nicht da wo es 5 € billiger ist. Die 5€ die der Nonameshop billiger ist werden nähmlich fast immer am Service eingespart.

LG
GuckerHörer
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 29. Mai 2011, 18:53
Ja, Du hast recht, bluffen hätte vmtl. geholfen. Ehrlich gesagt - ich war da erstmal so überrascht, daß ich sicher nicht in meinem Sinne optimal gehandelt habe (mir ist so etwas völlig fremd, gerade weil ich normalerweise nur bei bekannten, großen Shops shoppe).

Wie gesagt, diese Sache ist für mich verjährt und abgeschrieben.

Frage wäre nur - wie sind eure Erfahrungen mit großen/bekannten Shops und großen Geräten/Preisen? Kam etwas vergleichbares bei euch jemals vor, wenn ja, wie habt ihr es gelöst?


[Beitrag von GuckerHörer am 29. Mai 2011, 18:53 bearbeitet]
boep
Inventar
#4 erstellt: 29. Mai 2011, 19:05
Ich hatte schon 2-3x beschädigte Artikel von Amazon und Conrad (aber nur weil ich besonders da sehr oft kaufe). Mir wurde jedesmal nach geltend machen des Schadens perfekt geholfen. Entweder durch eine adäquate Gutschrift ohne wenn und aber (handelst du dann individuell mit dem Kundendienst aus) oder du schickst die Gerätschaft einfach zurück inklusive Erstattung der Rücksende-Portokosten.

Amazon und Conrad verhalten sich da sehr vorbildlich.
GuckerHörer
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 29. Mai 2011, 21:38
Das klingt gut, danke dass Du mein Weltbild da wieder zurechtrückst. ;-) Wie gesagt, wegen 30,- fange ich nicht an zu streiten oder mich übermässig zu stressen.

Mein "Fall" ist übrigens vom Amazon Marketplace (also ein Dritthändler). Habe mal nachgesehen, er hat interessanterweise kein Zertifikat wie "Trusted Shop" o.ä. - wird schon seinen Grund haben.
Passat
Inventar
#6 erstellt: 08. Jun 2011, 14:48
Melde diesen Fall doch einfach einmal Amazon.
Wenn sich solche Beschwerden häufen, dann ist der Händler seinen Amazon-Shop schnell los.
Amazon lässt sich da auch gar nicht groß auf Diskussionen ein, das geht da u.U. sehr sehr schnell.
Und u.U. reichen da schon 3-4 Beschwerden in einem Jahr, um seinen Amazon-Shop los zu werden.

Ich kenne auch einen Fall, bei dem der Amazon-Shop wegen nur einer einzigen Beschwerde gesperrt wurde und erst nach für den Kunden zufriedenstellender Klärung des Sachverhalts wieder entsperrt wurde.

Grüsse
Roman


[Beitrag von Passat am 08. Jun 2011, 14:50 bearbeitet]
GuckerHörer
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 08. Jun 2011, 17:16
Nein, A. sah sich da nicht angesprochen, hab's per Mail geschildert und eine offensichtliche Textbaustein-Standardantwort ("wenden Sie sich an den Händler") bekommen.

Wie gesagt, da es nur um ca. 30-40 € ging hatte ich keine Lust mehr, mich mit den Hotlines des Shops oder A. herumzuschlagen. Ich vermute, Beschwerdemails sind einfach zu leicht wegzuklicken bzw. mit Textbausteinen zu beantworten, es sei dahingestellt ob per Telefon oder Brief mehr gegangen wäre.

Was gut funktioniert hat, waren die üblichen anschliessenden Befragungen, wo ich auswählen durfte wie zufrieden ich mit dem Service war.


[Beitrag von GuckerHörer am 08. Jun 2011, 17:20 bearbeitet]
Suche:

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder928.637 ( Heute: 1 )
  • Neuestes MitgliedOlfin60
  • Gesamtzahl an Themen1.558.644
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.707.219