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0% Finanzierungen

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Hosky
Inventar
#151 erstellt: 03. Apr 2013, 09:38
@Glenn - so wie in Deinem Beispiel habe ich mir das vorgestellt. Natürlich gut, denn mit einem überschaubaren Investment vor 20 Jahren wohnen sie heute mietfrei, wo das wahrscheinlich gerade mal so eine Jahresmiete ergäbe. Und tragen entsprechend zur Vermögensstatistik bei.

Das eigentliche Problem waren aber die Bauexzesse mit Spekulation auf immer weiter steigende Preise. Es war eine lange Weile lang zu leicht, ohne vernünftige Ausbildung einen Job zu bekommen bzw die Branche hat zuviel Investitionskapital und zuviele potentielle Talente von anderen Bereichen abgezogen, welche sich in der Folge nicht entwickeln konnten. Das rächt sich jetzt. Leider leiden auch die darunter, die das Spiel nicht mitgemacht haben.

Übertragen auf unser Hobby / Finanzierungen und Lebensstil um jeden Preis bleibe ich dabei - Verbraucherkredite in Übermass sind volkswirtschaftlich schädlich, weil kein adäquater Gegenwert geschaffen wird. Was Konsum auf Pump bewirkt sieht man in den USA ja ganz gut, wo grosse Teile der Mittelschicht während der Finanzkrise in Nöte geriet. Bei der derzeitigen Geldschwemme und den vielen 0% Finanzierungsangeboten kann es allzu leicht passieren, dass sich größere Teile der Bevölkerung - und das werden nicht die Reichen sein - über Maß verschulden, um einen Lebensstil zu führen, den sie sich eigentlich nicht leisten können. Rücklagen für das Auto, die Waschmaschine, bilden, wozu? Gibt ja 0% Finanzierungen, lieber gebe ich die Kohle aus... Von privater Altersversorgung gang zu schweigen.
Wenn das eine Phase ist, kein Problem. Wenn es zur Regel über mehrere Jahre wird, steht uns jedoch eine Verbraucherkreditblase bevor, die irgendwann platzt. Aber dann waren es ja die da oben, die Großkopferten, die Kapitalisten, die uns armen Schweinen suggeriert haben, wir könnten uns diesen Lebensstil leisten. Und das arme Schwein, dessen Kredite geplatzt sind schreit nach Solidarität...


0 % Finanzierungen (die nicht zur Optimierung gewählt werden, sondern aus Mangel an Mitteln) bleiben je nach persönlicher Situation eben auch fürs Individuum risikoreich.


Selbst auf direktes Nachfragen, ob bei Barzahlung noch was am Preis geht, kam die Aussage "daß dies keinen Unterschied für ihn macht".

Das hatten wir doch schon. Dann hat er entweder gute Gründe (Beispiele habe ich oben genannt) oder er kann schlicht nicht rechnen (was bei Händlern gar nicht so selten ist wie man meinen sollte ).
Giustolisi
Inventar
#152 erstellt: 03. Apr 2013, 10:35

Bei der derzeitigen Geldschwemme und den vielen 0% Finanzierungsangeboten kann es allzu leicht passieren, dass sich größere Teile der Bevölkerung - und das werden nicht die Reichen sein - über Maß verschulden, um einen Lebensstil zu führen, den sie sich eigentlich nicht leisten können.

Ein fiktiver Dialog dazu:


Medien: Guck mal, das neue Smartphone da, der neue, noch flachere Fenseher, oder den neuen Laptop hier mit dem neuen Betriebssystem und noch schnellerem Prozessor. Wie wärs mit einem neuen Kühlschrank, jetzt gibt es gerade das Supersonderangebot.

Person X: Mein Fernseher ist erst ein paar Jahre alt und funktioniert tadellos. Mein Handy ist alt, hat keinen Touchscreen, aber es telefoniert noch. Ein Smartphone würde ich wahrscheinlich eh kaum in vollem Umfang nutzen, die Verträge dazu kosten monatlich auch Geld. Mein Computer funktioniert auch noch und reicht für meine Zwecke. Einen neuen Kühlschrank brauche ich nicht, ich habe doch erst vor einigen Jahren einen gekauft mit Energieeffiziensklasse A.
Das sind wirklich tolle, neue Sachen. Die hätte ich auch gerne, aber das geld, das ich mühsam bei Seite geschafft habe geht für die Autoversicherung drauf.

Medien: Du kannst doch alles finanzieren, sogar mit 0% Zinsen. Wenn du das auf 10 Jahre finanzierst sind das doch nur ein paar Euro im Monat. Das macht doch inzwischen jeder so.

Person X: Ja, aber eigentlich reicht mir das was ich habe.

Medien: es geht doch gar nicht darum ob deine Sachen noch funktionieren oder dir reichen. Jeder hat heute ein Smartphone und alle schicken sich laufend Bilder und laden Apps runter, da willst du doch nicht außen vor sein? Die neuen, flachen Laptops liegen voll im Trend. Dein Fernseher ist über 3 cm dick, so ein klobiges Ding stellt sich doch niemand mehr in die Bude. Dein Kühlschrank braucht viel zu viel Energie, es gibt jetzt Energieeffizienzklasse AAAAA+++++++++. Du willst doch kein klimafeindlicher Co² Sünder sein, denk an die Erderwärmung.
Sei "in" und hol dir das Zeug, alle werden dich dafür bewundern.

Person X: Ich will ja nicht mein Ansehen verlieren und lauter altmodisches Zeug haben. Ich würde schon gerne mit meinen neuen Sachen angeben. Dem Klima schaden ist auch schlecht, man sieht ja immer die ganzen Horrormeldungen. Na gut, ich machs und geh eben einmal weniger im Monat fort, das kann ich mir schon leisten.
Papa_Bear
Stammgast
#153 erstellt: 03. Apr 2013, 11:14

Die jetzige Generation ist dabei all das zu zerschlagen was unsere Väter und Großväter aufgebaut haben.


Verzeihung, aber das finde ich etwas frech. Gerade Probleme wie Atomenergie oder der verschwenderische Umgang mit Ressourcen oder die Allmacht der Konzerne ist auch auf den Mist der Väter und Großväter gewachsen; wenn man mit diesen Generationen einmal diese Themen diskutiert, die "damals" ach so toll waren, über deren negative Aspekte man aber heute Bescheid weiß, dann kommt immer die "ha bei uns war das damals problemlos, ihr Jungen regt euch mal nicht so auf". Und der politische Samen für die Westerwelles & Co dieser Welt, die unerträgliche Laissez-faire-Einstellung der Post-68er oder ebender Samen für die Politikverdrossenheit und fatalistische Grundeinstellung der "Jungen" gründet auch auf jenen Schritten, die zur Zeit der Väter und Großväter getan wurden. Also dann bitte auch dafür die Blumen übernehmen.
Denn ich habe relativ die Nase voll davon, dass nur die Jungen immer beschimpft werden und an den Pranger gestellt werden; dass für diese das Überleben oder überhaupt mal einen Fuß zu fassen heutzutage noch schwieriger und komplizierter ist (und welche Generationen das eingebrockt haben), wird dabei auch gerne mal vergessen.
So, meine 5 cent, wie immer nix für ungut, im Sinne der Diskussion auch mal provokativ, keine persönlichen Anfeindungen beabsichtigt, möglicherweise adv. diab., wer Typos findet darf sie behalten usw etc pp.

tomatoes
Hat sich gelöscht
#154 erstellt: 03. Apr 2013, 11:32
Hallo zusammen,

es werden hier so viele Themen durcheinander geworfen und miteinander vermischt, das kann keine Sinnvolle Konversation mehr geben:

1) Wer finanziert seine Anlage
2) Sind Finanzierungen überhaupt sinnvoll, wenn ja für was?
3) Werbemittel um mir neue Sachen aufzuquatschen
4) Sinn und Zweck von Gewerkschaften
5) Ich glaube ich habe noch was vergessen, finds gerade nicht


Es sollte der Übersichtlichkeit wegen ein paar Teilungen geben.

Grüße
_elan
Ist häufiger hier
#155 erstellt: 03. Apr 2013, 12:00

Diese 0% Finanzierungen sind genauso Augenwischerei wie diese "wir schenken Ihnen die 19% Mehrwertsteuer"-Aktionen.

Die Läden können einem nicht die Mehrwertsteuer schenken.
Dazu sind sie rechtlich gar nicht in der Lage!
Und das tun sie auch nicht, denn auf dem Kassenzettel sind weiterhin die 19% Mehrwertsteuer ausgewiesen.

Was sie können, ist einem 19% Rabatt auf den Preis zu gewähren.
Und genau das tun die auch.


Auch das stimmt so nichtmal ganz. Wenn die Aussage lautet "Mehrwertsteuer geschenkt", dann gibt das Geschäft nicht 19% Nachlass, sondern 16%.

Die Bemessungsgrundlage für die Mehrwertsteuer ist ja der kalkulierte Nettoverkaufspreis. Da werden 19% MwSt draufgerechnet. Der Bruttoverkaufspreis ist also 119% des Nettoverkaufspreis. Diese 119% erscheinen uns aber als tatsächlicer Verkaufspreis, also 100% für den Endverbraucher. Rückwärts gerechnet Entsprechen aber 19% Abzug von 100% Bruttoverkaufspreis mehr in €, als 19% Aufschlag von 100% Nettoverkaufspreis.

Lautet die Aussage also "Mehrwersteuer geschenkt", so erhält der Endverbraucher nicht die vermuteten 19% Nachlass, sondern 16% Nachlass auf den Bruttoverkaufspreis. Vom 100% Bruttoverkaufspreis rückwärts gerechnet entspricht dieser 16%ige Nachlass dann dem vorigen 19%igem Aufschlag auf den kalkulierten Nettoverkaufspreis.

Und es stimmt. Natürlich kann das Geschäft nicht die Mehwerststeuer verschenken, tatsächlich wird einfach ein entsprechender Nachlass gegeben.

Sorry wegen Off Topic. Das Thema "0% Finanzierung"ist so umfangreich. Eigentlich muss jede Werbeaussage genau durchleuchtet werden, bevor man sich dafür, oder dagegen entscheidet.
Marc-Andre
Inventar
#156 erstellt: 03. Apr 2013, 17:20
Auch das wissen viele nicht...das gibt immer ganz dämliche Dialoge an der Kasse bei solchen Aktionen...
kasper83
Ist häufiger hier
#157 erstellt: 05. Apr 2013, 23:10
Wurde das Thema geändert`? Es ging doch um was anderes oder?
WalterD
Stammgast
#158 erstellt: 06. Apr 2013, 14:46
Also ich brauchte letzte Woche ein neues iPad und bin zum örtlichen MM.

Dort das Gerät gesehen, wollte es gerade einpacken und zur Kasse gehen (kann es also ohne Probleme bar bezahlen) und dort die Werbung für die Finanzierung mit 0% gesehen.

Das kleingedruckte durchgelesen und festgestellt, dass kein Haken dabei ist (der MICH stören würde) also keine Bearbeitungsgebühr und der Vertrag ist jederzeit ohne zusätzliche Kosten kündbar

Also bin ich 20 MInuten später aus dem MM raus mit dem iPad und einem Vertrag, der mir sagt, dass mir nun für ein etwas längerer Zeitraum EUR 20,00 abgebucht werden (die ich ehrlich gesagt nicht merke...)

Warum nicht?

Gruß
Walter
--Torben--
Inventar
#159 erstellt: 06. Apr 2013, 16:05

WalterD (Beitrag #158) schrieb:
Warum nicht?

Seh ich auch so.

Nur gibt es eben leider Zeitgenossen die das bei fast allem so machen, sich so überheben ohne es zu merken und dann Mitte des Monats nicht mehr wissen wo vorne und hinten ist.
peeddy
Inventar
#160 erstellt: 06. Apr 2013, 19:44
Das ist dann aber eigene Dummheit..auch das Konto läßt sich ohne Weiteres ( will man unbedingt immer bar bezahlen ) bis zum Gehtnichtmehr überziehen ( Dispo.. ) - also man kann sich auch verschulden, in dem man nicht finanziert ..

Sollte schon überblickt werden, wieviel man pro Monat ausgibt - wer dazu nicht in der Lage ist, der wird sich immer verschulden; ob nun durch Bares oder Finanzierungen / Kredite .

Warum nicht?

Genau..spricht doch nix gegen..und Du hast das Geld für akutere Dinge über ( z.B. Waschmaschine ), falls eine neue her muß ..ich finde das gut, daß es solche Möglichkeiten gibt .

Früher war das einfach nicht unbedingt nötig, weil man es lockerer sitzen hatte..aber heute halt nicht mehr..und warum soll sich Einer, der hart mallocht, aber eben nicht zu den Besserverdienern zählt, sich nicht auch mal etwas gönnen dürfen ?

Wer sagt denn, daß man so leben muß, daß man sich nur Sachen kauft, die man sofort in bar bezahlen kann ???

Diese Denkweise ist sowas von antiquiriert, daß sie eigentlich verboten gehört

Das Leben ist nunmal sch..kurz und wer weiß, ob man das nächste Jahr noch erlebt - also wer die Raten zahlen kann ohne sich einzuschränken, der soll ruhig !

Ich sehe da 2 Vorteile:
1. der kleine Mann kann sich auch mal was gönnen
2. die Industrie profitiert vom Mehr an Umsatz; denn umgekehrt, würden die Meisten nur das kaufen, was sie sich auch "leisten" ( in bar ) können, würden auch weitaus weniger Produkte verkauft werden..weniger Umsatz--->weniger Produktion-->weniger Vielfalt..und mal ehrlich, wer von Euch hätte Lust in Zukunft viell aus "nur" 10 verschiedenen AVRs/BD-Playern/TVs..etc..sich für ihn das Richtige aussuchen zu müssen

Also ich nicht; die Vielfalt macht unser Hobby doch zu dem, was es letztenendes ist..Fun
In diesem Sinne


[Beitrag von peeddy am 06. Apr 2013, 19:47 bearbeitet]
don_camillo
Inventar
#161 erstellt: 06. Apr 2013, 19:47
....ich bin da anders, mich würde das nerven. Lieber zahle ich und es ist gut. Der zwanni wäre mir auch rel. egal, aber die Versuchung immer weiter fünf gerade sein zu lassen wäre mir zu hoch.
peeddy
Inventar
#162 erstellt: 06. Apr 2013, 19:57
Ok, Du kannst Dir aber auch wahrscheinlich die Sachen, die gerne hättest, "leisten" .. man finanziert doch nur einen Teil in seinem Leben..Sprit,Miete,Klamotten,Lebensmittel,Urlaub,Versicherungen,Strom,Handykosten,Rausgehen etc.bezahlen die meisten immer noch in bar ( wie ich auch.. ) - das sind schon genug Ausgaben, die man monatlich tragen muß..wenn Jemand Bock auf nen Beamer beispielsweise für 2k hat und den aber nicht in bar bezahlen kann, warum nicht finanzieren lassen, wenn ihm die viell 80-90 € dafür im Monat auf 2 Jahre oder so nicht wehtun ..


[Beitrag von peeddy am 06. Apr 2013, 19:59 bearbeitet]
Hosky
Inventar
#163 erstellt: 06. Apr 2013, 21:57
@peddy: ich halte das für eine sehr kurzsichtige, egiostsche "nach mir die Sintflut" Betrachtungsweise, zumal das hier


Früher war das einfach nicht unbedingt nötig, weil man es lockerer sitzen hatte..aber heute halt nicht mehr..


nachweisbar schlicht falsch ist. Früher war vor allem die Anspruchshaltung geringer, heute scheint - getrieben von Werbung und Medien - jeder alles haben zu müssen.

Als Massentrend ist diese Haltung volkswirtschaftlich gefährlich, nachfolgende Generationen dürfen es dann ausbaden (siehe mein Beitrag oben)

Trotzdem sei jedem seine Haltung / Entscheidung selbst überlassen - vorausgesetzt er schreit nicht nach Mitleid und Solitarität und schimpft aufs System, wenns schief geht


[Beitrag von Hosky am 06. Apr 2013, 22:05 bearbeitet]
--Torben--
Inventar
#164 erstellt: 06. Apr 2013, 22:41
"Früher" konnte man und hat man sich etwas für ne lange Zeit gekauft und musste keine Angst haben, ob das "Produkt" überhaupt die Garantie überlebt!
Bei dem damaligen Qualitätsstandard war sowas wie eine Garantieverlängerung, mit der heute nochmal zusätzlich Geld gemacht wird, kein Thema!

Deswegen saß das Geld "früher" gefühlt lockerer, weil man nicht ständig was neues kaufen musste.

Das fängt bei Kleinigkeiten im Haushalt an und geht hin bis zu großen Anschaffungen wie ein Auto!



Mal ein kleines Extrembeispiel aus eigener Erfahrung:
Ich habe jetzt dank zahlloser Defekte den 7. TV innerhalb von 1,5 Jahren!!!! davon kein Gerät unter 2700€ UVP. Also "mehr" Geld ausgeben hat mich auch nicht geschützt.
Ohne die Reperaturen gerechnet!!!!
Das aktuelle Gerät hab ich Mitte Dezember bekommen, 2 Wochen später Panelschaden... wurde getauscht... ca. 3 Monate lang alles ok.... Vor ein paar Tagen wieder der selbe Panelschaden... wird die Tage wieder getauscht!
Das ist doch nicht normal sowas!

Daß das nicht der Regel-/Normalfall ist, ist mir klar. Aber das zeigt wie anfällig der ganze Kram ist und man fast garnicht mehr "langlebig" kaufen kann!
Damals hieß es immer: "gib lieber etwas mehr aus und kauf dir was ordentliches, dann hast du länger was davon!"
Das war mal...


[Beitrag von --Torben-- am 06. Apr 2013, 22:42 bearbeitet]
peeddy
Inventar
#165 erstellt: 06. Apr 2013, 22:54
@Hosky
Egoismus hat aber 2 Seiten, wie alles andere auch..ist es nicht auch egoistisch der Marktwirtschaft gegenüber, Produkte nur deswegen zu entbehren, obwohl man sich diese ja ratenweise ohne Weiteres leisten könnte, weil man nicht in bar bezahlen kann ?

Es sei denn man gönnt es Unternehmen nicht zu wachsen bzw. bestehen zu bleiben..

Der Mensch war / ist Egoist..na und ?
Das ist unsere Natur..guck Dir mal Kleinkinder an, wie sie sich verhalten, sobald Jemand ihnen etwas wegnimmt
mathi
Stammgast
#166 erstellt: 07. Apr 2013, 00:17

Hosky (Beitrag #163) schrieb:

nachweisbar schlicht falsch ist. Früher war vor allem die Anspruchshaltung geringer, heute scheint - getrieben von Werbung und Medien - jeder alles haben zu müssen.



Ja und nein. Unterhaltungelektronik z.B. war viel, viel teurer im Vergleich zu heute. Hat aber entsprechend lange gehalten. Ein TV, Waschmaschine, Staubsauger, etc. hält heute mit 100%iger SICHERHEIT keine 20 Jahre mehr. Und wenn "früher" was vereckt ist, konnte es problemlos repariert werden.

Dennoch musste man die Kohle nicht dreimal umdrehen wie heute. Stichwort Lebenshaltungskosten!
Der Löwenanteil des Gehaltes geht heute für Mietwucher, Steuerwucher, Benzinwucher, Stromwucher drauf! Der ganze Ökoschwachsinn (alles gelogen, um abzusahnen) kommt auch noch hinzu.

"Früher" heisst bei mir 80er/90er bis zur Euroeinführung. Ich z.B. habe deutlich weniger Reallohn als jemals zuvor. Obwohl ich auf dem Papier mehr verdiene, als noch in den 90er. Stichwort Geldentwertung.

Wer das nicht sieht, läuft doch echt mit Scheuklappen durch die gegend. Oder ist Dank des riesigen Konsumangebotes in Form von Computer (Spiele), Internet, TV Programm, etc. schon so dermaßen verblödet in der Birne, dass das Geschehen um einen herum nicht mehr wahrgenommen wird.

Und mit den 0% Finanzierungen (Kredite generell) wird einem eben suggeriert, dass man sich trotzdem etwas leisten kann, obwohl man eigentlich gar kein Geld hat!

Die Politik als gutes Vorbild voran

Gute Nacht!


[Beitrag von mathi am 07. Apr 2013, 00:33 bearbeitet]
don_camillo
Inventar
#167 erstellt: 07. Apr 2013, 06:09

peeddy (Beitrag #162) schrieb:
Ok, Du kannst Dir aber auch wahrscheinlich die Sachen, die gerne hättest, "leisten" .. man finanziert doch nur einen Teil in seinem Leben..Sprit,Miete,Klamotten,Lebensmittel,Urlaub,Versicherungen,Strom,Handykosten,Rausgehen etc.bezahlen die meisten immer noch in bar ( wie ich auch.. ) - das sind schon genug Ausgaben, die man monatlich tragen muß..wenn Jemand Bock auf nen Beamer beispielsweise für 2k hat und den aber nicht in bar bezahlen kann, warum nicht finanzieren lassen, wenn ihm die viell 80-90 € dafür im Monat auf 2 Jahre oder so nicht wehtun ..



Das ein oder andere kann ich mir schon leisten, was aber auch nicht immer so war.
Du beschreibst eigentlich schon sehr genau was mich an so einer Finanzierung stört.
Man hat jedes Monat bereits Fixe kosten, die man zu bedienen hat.

Ich sehe die Gefahr das man sich dann ganz schnell übernimmt, wenn man nicht die Bargeldbremse benutzt:

Da finanziert man sich einen Beamer und löhnt monatlich 80 Eumel, stellt fest, dass man um max. Spaß zu haben noch einen neuen Sub braucht (kostet ja nur 40 Euro im Monat) und der Receiver hat keinen HDMI Anschluss, was solls, werden eben nochmal 80 Oiros fällig.

Will hier niemanden unterstellen das er nicht mit Geld umgehen kann, aber ich kann mir gut vorstellen das es bei vielen Leuten genau das obere Szenario auslöst.
Hosky
Inventar
#168 erstellt: 07. Apr 2013, 07:14
@ mathi: OK, stimmt. Früher war alles besser. In der 80 / 90er Jahren war der Lebensstandard viel höher, da wurden die zwei Autos pro Familie aus der Portokasse bezahlt, Handytelefonieren war quasi umsonst, man konnte noch zweimal im Jahr nach Thailand oder Ägypten in den Urlaub fliegen, Kinder bekamen fast jede Woche neue Markenklamotten und hatten Spielzeug, was dreimal solang hielt wie die heutigen X-Boxen und Konsorten, ja sogar Hauskredite wurden einem hinterhergeworfen. Und seit der Euro-Einführung ist alles doppelt so teuer und man könnte sich noch nicht einmal mehr eine 55 Zoll 3D Flachglotze leisten, wenn es diese genialen 0% Finanzierungen nicht gäbe. Ich muss dringend mal meine Scheuklappen entfernen, damit ich mal richtig sehe

Merkst Du, was ich mit Anspruchshaltung meine?
Giustolisi
Inventar
#169 erstellt: 07. Apr 2013, 15:06
Mit Bargeld zu bezahlen bedeutet sich etwas zu kaufen, wenn man das Geld dafür hat. Dass man sich mit den Finanzierungen mal was gönnen kann, das man sonst nicht bezahlen könnte ist ein Trugschluss. Wenn ein schöner Lautsprecher nur 20€ im Monat kostet ist man versucht zu denken dass man das schon verkraften kann. Hatte man die 20€ vorher jeden Monat übrig so dass sich das Geld auf dem Konto angesammelt hat, stimmt das auch. Dann bräuchte man aber keine Finanzierung. Eine Finanzierung zu nutzen um die Rücklagen für Notfälle wie kaputte Waschmaschinen, defekte Fernseher oder Geschirrspüler zu schonen ist unnötig. Man kann nie für jeden Notfall genug Rücklagen haben. Für Kleinigkeiten wie eine Waschmaschine sollte man genug Geld haben, die kosten ja fast nix im Vergleich zu richtigen Notfällen wie kaputtes Auto oder 'Ähnliches.
Anspruchsdenken ist auch ein wichtiges Thema. Natürlich will man sich hin und wieder was leisten, wenn man jeden Tag arbeiten geht. Wenn man weniger verdient, muss man eben kleinere Brötchen backen und einsehen, dass man sich eben nicht alles leisten kann. Wer am Monatsende nix übrig hat, für den werden die Raten zum Problem.
Ich kann mir auch nicht alles leisten, was ich gerne hätte. Ich hätte gerne einen Beamer, weis aber, dass die Kohle auf dem Konto fehlt, bzw für andere Dinge verplant ist. Eine Finanzierung löst das Problem nicht. Die schränkt das monatliche Budget nur noch mehr ein, so dass ich mir noch weniger leisten könnte. Dann wäre das Geld noch knapper, ich könnte mir noch weniger leisten. Dafür gibt es einen Ausweg, mit einer Finanzierung kann man sich ja schon mal was gönnen
Es kommt mir vor als würden viele Leute gar nicht einsehen wollen, dass ihre Möglichkeiten begrenzt sind.
Wenn man sich so einfach ein paar Euro im Monat leisten könnte, wäre auch Geld übrig. Ist nichts übrig, muss man sich überlegen, woher es kommen soll.
Merzener
Inventar
#170 erstellt: 07. Apr 2013, 15:46
Zu 0% finanzieren ist doch okay, wenn man gerade das Geld nicht sofort parat hat, dann ists eine Möglichkeit. Es ist allerdings Blödsinn, dass man dann nicht handeln kann

Ich selbst würde es allerdings nur dann machen, wenn etwas wichtiges ansteht, was unbedingt sofort NEU muss und ich gerade nicht die komplette Summe parat habe, aber ich weiss, dass mir der mtl. Beitrag nicht wirklich weh tut. Deswegen, wenn, dann auch nur so kurz wie möglich

Man muss immer abwägen, was wirklich wichtig ist und was man sich auch LEISTEN kann!!
Ich hätte gerne einen Porsche (997) - aber mit Kleinkind müsste ich neben meinem Firmenwagen, immer noch unseren Audi Kombi behalten - dass würde ich NICHT finanzieren, weil es zwar schön wäre zu haben, aber nicht wirklich wichtig ist!

Eine Hausfinanzierung zu 0% Finanzierung wäre damals toll gewesen


[Beitrag von Merzener am 07. Apr 2013, 15:48 bearbeitet]
Star-Command
Ist häufiger hier
#171 erstellt: 07. Apr 2013, 15:58
Ich mache generell aus Prinzip keinerlei Finanzierungen da es in meinen Augen keinen Sinn macht auf der einen Seite Guthabenzinsen zu bekommen und die doppelt und dreifach auf der Sollseite zu vernichten.
Bei den 0% Finanzierungen bin ich jedoch unschlüssig. Vorausgesetzt man hat das Geld für das gewünschte Teil und finanziert nicht weil man pleite ist.
Wenn es das Teil X nirgendwo günstiger bekommt macht es Sinn zu finanzieren und zwar so lang wie möglich. Optimal wäre das Geld auf ein Tagesgeldkonto zu legen und monatlich den Rückzahlungsbetrag auf sein Konto zu überweisen von dem die Raten abgebucht werden. Wenn nun noch im Finanzierungszeitraum der eigene Lohn höher steigt als die inflationsrate hat man doppelt gewonnen.
ingo74
Inventar
#172 erstellt: 07. Apr 2013, 16:57
ist das schön, dass es milliarden von verschiedenen möglichkeiten gibt und jeder redet über eine andere
Merzener
Inventar
#173 erstellt: 07. Apr 2013, 16:59
Jeder so wie er kann und mag
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