DIY DMX Switch

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BooWseR
Stammgast
#1 erstellt: 25. Apr 2022, 05:10
Moin zusammen,

ich habe aktuell zwei Optionen meine Lichtanlage zu steuern: DMX Pult und meinen PC inkl. selbstgebauter Artnet-Node.

Da mir die Pulte, welche mit solchen Eingangssignalen arbeiten können eindeutig zu teuer sind, wollte ich gerne einen Switch bauen, womit ich einfach zwischen den beiden Steuergeräten umschalten kann. Leider konnte ich nichts finden, was das out of the box für mich erledigen kann, also habe ich mir in der elektronischen Bucht einen Kippschalter mit 9 Kontakten gekauft: 9 Pin ON/ON

https://www.ebay.de/itm/185222623887

Ich habe eh noch DMX Buchsen aus meinem anderen Projekt rumliegen gehabt, diese wollte ich dann in ein 3D gedrucktes Case verbauten (2x Male in, 1x Female out) und die Kontakte von Buchse und Schalter verbinden.

Nun ist DMX ja eine Wissenschaft für sich, einige nutzen ganz normale Kabel für die Audiotechnik, andere wiederum spezielle AES/EBU Kabel mit 110 Ohm Wellenwiderstand. Ich habe beim Kauf bisher bei allen Kabeln drauf geachtet, dass diese besagten Wellenwiederstand besitzen und habe mir jetzt auch nochmal Meterware zugelegt um die Kabel selbst zu löten. Nun ist aber jede Kette nur so stark wie sein schwächstes Glied und ich habe etwas Bedenken, dass dies mein Switch sein wird.

Daher nun ein paar Fragen:
Kann ich den verlinkten Schalter bedenkenlos nehmen? Muss ich alternativ auf irgendwas achten?
Welche Kabel nehme ich in der Box um die Pole zu verbinden? Funktioniert ein einfaches Klingelkabel, also starr 0,6 mm? Ich meine, der spezifische Widerstand der Leitung wird bei 4-5 cm vernachlässigbar sein, aber ich bin nicht genug in der Übertragungstechnik drin um bewerten zu können, ob es Auswirkungen auf das Signal hat.

Eventuell verkompliziere ich auch nur eine simple Problemstellung, da hoffe ich jetzt einfach mal auf eure Expertise.

MfG,
BooWseR
JoPeMUC
Stammgast
#2 erstellt: 25. Apr 2022, 09:03
In den meisten Geräten hat man einfache Kabelbrücken zwischen DMX in und out, daher dürfte es bei Deinem Switch auch keine Probleme bezüglich der Verkabelung geben. Was der Schalter selber aber mit einem relativ hochfrequenten Rechtecksignal macht, müsstest Du testen.

Ich kenne mich nicht besonders gut mit dem DMX-Protokoll aus, aber was ich gerade in der Wikipedia nachgelesen habe, klingt so, als würde ein einfacher Umschalter, der 12 Volt verträgt, funktionieren. Sehr wahrscheinlich schaltest Du mitten in einem Datenpaket um, was die Übertragung aus dem Tritt bringen könnte. Die Geräte könnten daher irgendetwas machen, bis das nächste Datenpaket beginnt und das wieder einfängt.

Jochen
BooWseR
Stammgast
#3 erstellt: 25. Apr 2022, 10:27
Moin Jochen,

Danke für deine Antwort.


JoPeMUC (Beitrag #2) schrieb:
In den meisten Geräten hat man einfache Kabelbrücken zwischen DMX in und out.


Ja, hatte ich an anderer Stelle auch gelesen. Teilweise auch eng am Ringkerntrafo vorbei, was dem Signal auch nicht so gut tun dürfte. Da ich nun auch eher günstige Geräte im Einsatz habe, denke ich mal dass diese eher funktional konstruiert wurden und nicht so wie Geräte für den professionellen Einsatz.

Aber meinst du so ein 0,6 mm Klingeldraht reicht aus? Oder doch lieber mehr Durchmesser? Eventuell sogar geschirmt?!


JoPeMUC (Beitrag #2) schrieb:
Was der Schalter selber aber mit einem relativ hochfrequenten Rechtecksignal macht, müsstest Du testen.


Das weiß ich eben auch nicht. Hab auch leider kein Oszilloskop zur Hand, aber vom Prinzip her ist das ja auch nur ein elektrischer Leiter. Der Schalter ist jetzt für 120V-230V konzipiert, das heißt die galvanische Trennung müsste für das Signal mehr als ausreichend sein.


JoPeMUC (Beitrag #2) schrieb:
Sehr wahrscheinlich schaltest Du mitten in einem Datenpaket um, was die Übertragung aus dem Tritt bringen könnte. Die Geräte könnten daher irgendetwas machen, bis das nächste Datenpaket beginnt und das wieder einfängt.


Vermutlich eher nicht - Es geht mir mehr darum entweder ein Fallback zu haben, oder auch mein Setup für andere zugänglich zu machen. Ich selbst habe ewig gebraucht um eine Kombination aus QLC+, einer Arduino/Artnet/RS485 Steuerung und einem Midipad zum Laufen zu kriegen. Sich da reinzuarbeiten möchte ich keinem Zumuten, auch wenn es einigermaßen zuverlässig läuft, wenn es dann läuft. Und da ich alle Kabel fix verlegt haben möchte habe ich kein Bock irgendwann diese umstecken zu müssen. Und selbst wenn 1-2 Pakete mal ausfallen sollten, ich nutze das privat im Partykeller, nicht irgendwo gewerblich. Ich möchte halt nur verhindern, dass alle 5 Minuten die Lichter kurz ausfallen, weil irgendwas in meiner Kette abreißt.
JoPeMUC
Stammgast
#4 erstellt: 25. Apr 2022, 12:52

BooWseR (Beitrag #3) schrieb:
Aber meinst du so ein 0,6 mm Klingeldraht reicht aus? Oder doch lieber mehr Durchmesser? Eventuell sogar geschirmt?!

DMX-Kabel haben normalerweise 0,34 mm2. Daher sollte der Klingeldraht auf wenige Zentimeter funktionieren, vermute ich. Schirmung ist natürlich immer schön, aber vermutlich auch verzichtbar. Andererseits: Warum nicht ein Reststück geschirmtes Kabel verwenden?


BooWseR (Beitrag #3) schrieb:

Und da ich alle Kabel fix verlegt haben möchte habe ich kein Bock irgendwann diese umstecken zu müssen. Und selbst wenn 1-2 Pakete mal ausfallen sollten, ich nutze das privat im Partykeller, nicht irgendwo gewerblich. Ich möchte halt nur verhindern, dass alle 5 Minuten die Lichter kurz ausfallen, weil irgendwas in meiner Kette abreißt.

Dann würde ich das mit dem Schalter einfach mal ausprobieren, und wenn das mit dem Setup zuverlässig läuft, dabei bleiben. Ansonsten halt doch irgendwo eine halbwegs zugängliche umsteckbare Verbindung einfügen.

Jochen
ohne_titel
Inventar
#5 erstellt: 25. Apr 2022, 17:49
Angesichts der aufregenden internen DMX-Verkabelungen, die die Premiumhersteller teilweise so abliefern, kannst du deinen Klingeldraht ruhigen Gewissens verbauen. Der Querschnitt ist ebenfalls völlig ausreichend.
BooWseR
Stammgast
#6 erstellt: 30. Apr 2022, 17:39
So, ich habe jetzt mal was zusammengelötet. Laut Multimeter passt das schon mal, jetzt warte ich nur noch auf das Case aus dem Drucker und dann schaue ich mal ob's auch im Einsatz was taugt.
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