Tonqualität bei späteren Liedern lässt nach

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king_of_fools
Neuling
#1 erstellt: 25. Nov 2010, 21:10
Hallo,
ich habe ein kleines Problem. Ich habe mir einen gebrauchten Plattenspieler gekauft - Fisher MT-870 . Läuft eigentlich ganz gut, zumindest bei den ersten Liedern meiner Platten. Bei den hinteren Liedern auf den Platten lässt die Qualität stark nach. Das gleiche Problem habe ich auch schon bei dem Plattenspieler von meinem Vater bemerkt. Brauch ich eine neue Nadel oder liegt das am Dreher? Ich hoffe irgendjemand hat eine Idee was ich tun kann. Vielen dank schon mal im Vorraus.

Mfg Hannes
Bepone
Inventar
#2 erstellt: 25. Nov 2010, 21:15
Hallo Hannes,

willkommen im Forum!


Das kann an einer abgenutzten Nadel oder falschen Justage des Tonabnehmers liegen.
Schau' auch, ob die Nadel blitzblank sauber ist.

Zum Thema Tonabnehmerjustage konsultiere bitte zunächst die Suchfunktion. Sollte sich nichts brauchbares finden lassen (was ich nicht glaube) oder du nicht weiter kommst (was sein kann), kannst du hier nochmal gezielt nachfragen.


Bei manchen Nadeln (vor allem sphärisch geschliffenen) ist der Effekt aber stets deutlich vorhanden. Die hinteren Spuren einer Schallplatte stellen erhöhte Anforderungen an den Tonabnehmer.



Gruß
Benjamin
Hörbert
Inventar
#3 erstellt: 25. Nov 2010, 21:33
Hallo!

Das ist aus der Ferne schwer zu beurteilen.

Es ist Systembedingt das die Klangqalität bei Schallplatten dem Mittelpunkt zu immer schlecher wird, hier läßt sic eigentlich rcht wenig dagegen unternehmen.

Neben einer Exakten Justage und der Verwendung hochwertiger Abtastysteme gibt es eigentlich nur die Möglichkeit Schallplatten mit zu langer Spielzeit möglichst zu meiden.

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 25. Nov 2010, 21:34 bearbeitet]
king_of_fools
Neuling
#4 erstellt: 25. Nov 2010, 21:54
Ich hab mich grad mal ein bisschen zum Justieren informiert. Ich glaub das wird bei dem Gerät nicht so einfach weil man an den Arm gar nicht ran komm, der ragt nur etwas aus einer Plaste abdeckung hervor die man nicht abschrauben kann. Kann mir jemand sagen wie man die Nadel abbekommt, weil solange die dran ist kann ich den Zustand ne überprüfen (hab Angst was kaputt zu machen.
king_of_fools
Neuling
#5 erstellt: 25. Nov 2010, 22:09
Foto533
Foto534
Foto536
thom53281
Stammgast
#6 erstellt: 25. Nov 2010, 22:16
Hallo Hannes,

justieren kannst Du den Tonabnehmer bei dem Gerät nicht. Dieser ist schon vom Werk her korrekt justiert. Benjamin hat wohl nicht damit gerechnet, dass es ein Plattenspieler mit Tangentialtonarm ist.

Der Tonabnehmer ist vermutlich von Audio Technica. Die Nadel sollte daher einfach durch "nach unten drücken" heruntergehen.


Edit: Wird evtl. bei folgendem Bild klarer:


Übrigens eine sphärische Nadel, Auflagegewicht liegt bei rund 2,5g.

Grüße
Thomas


[Beitrag von thom53281 am 25. Nov 2010, 22:19 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#7 erstellt: 25. Nov 2010, 22:31
Hallo!

Wie schon geschrieben hast du eigentlich kaum eine Möglichkeit dem zu entgehen. Die Alternative wäre ein sehr hochwertiges Gerät mit genau so hochwertigem System das diesen Effekt weniger deutlich werden läßt. Ob sich für dich die Kosten einer solchen Kombination vertreten lassen mußt du selbst wissen.

Ansosten halt Schallplatten mit zu langer Spielzeit tunlicht meiden.

MFG Günther
Bepone
Inventar
#8 erstellt: 25. Nov 2010, 22:33
Oha, ein Tangentialer. Justieren am System kann man da tatsächlich nichts, sorry für die Fehlinfo.

Thomas, die Nadel dürfte nicht passen - soweit ich das sehe, ist ein T4P-Tonabnehmer verbaut (ist bei Tangentialen normalerweise Standard). Da ist die Auflagekraft auf 1,25 +/-0,25g genormt.


Gruß
Benjamin
thom53281
Stammgast
#9 erstellt: 26. Nov 2010, 01:11
Hallo Benjamin,

da sind meine Informationen leicht anders. Zumindest meint das Micron Heinrich. Wenn Du Bild 1 anguckst, dort ist rechts neben dem Tonarm auch die Tonabnehmerbezeichnung aufgeklebt: Stylus Type ST-103SD.

Die Auflagekraft war zugegebenermaßen von einer Nachbaunadel ausgeliehen. Evtl. lief die originale auch noch mit 2g, weniger sind's aber vermutlich nicht.

Fisher hat bei einigen der moderneren Plattenspieler "Plastikschrott" gebaut. T4P Fehlanzeige, so wie es aussieht ist der Arm aus einem Stück gegossen.

Grüße
Thomas
king_of_fools
Neuling
#10 erstellt: 26. Nov 2010, 01:29
Heißt das, das Ding ist Schrott?
thom53281
Stammgast
#11 erstellt: 26. Nov 2010, 02:19
Naja, ich persönlich hab etwas gegen Plastikgehäuse, daher ist für mich alles, was aus Plastik ist, "Plastikschrott".

"Schrott" ist ein sehr dehnbarer Begriff. Das Gerät hat zumindest einen brauchbaren Magnettonabnehmer, ist daher schon besser als einige billige Neugeräte (~60 €). Man kann damit sicher auch schon gut Musik hören.

Aber meiner Meinung nach ist das Gerät kein "Überflieger". Einfache sphärische Nadel, (vermutlich) einfach gehaltener Riemenantrieb, kein Tonabnehmertausch. Wenn Du mit dem Gerät soweit zufrieden bist, nutze es ruhig weiter.

Geld in eine neue Nachbau(!)-Nadel und ähnliches würde ich aber nicht mehr anlegen. Im Gebrauchtbereich gibt es für kleines Geld bessere Geräte zu kaufen, daran kann man auch vernünftige Tonabnehmer montieren.

Aber das sind nur meine 2 Cent.

Grüße
Thomas
juergen1
Inventar
#12 erstellt: 26. Nov 2010, 02:53

thom53281 schrieb:
Einfache sphärische Nadel

Sphärische, also runde Nadeln sind übrigens auch besonders empfindlich gegen den Tracing-Error, insbesondre wenn sie stark abgenutzt sind. Dieser Fehler tritt auch bei Tangentialtonarmen auf und nimmt zur Plattenmitte hin zu.

Könnte also ein Grund für die schlechte Tonqualität zur Mitte hin sein.
Gruß
Jürgen
cptfrank
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 26. Nov 2010, 13:37

juergen1 schrieb:
Sphärische, also runde Nadeln sind übrigens auch besonders empfindlich gegen den Tracing-Error, insbesondre wenn sie stark abgenutzt sind. Dieser Fehler tritt auch bei Tangentialtonarmen auf und nimmt zur Plattenmitte hin zu.

Könnte also ein Grund für die schlechte Tonqualität zur Mitte hin sein.
Gruß
Jürgen


Da hast Du wohl mehrere Dinge falsch verstanden.
Der max. Spurfehlwinkel z.B. beim Sony PS-X800 beträgt 0,04°. Das ist unhörbar.
Warum sollten ausgerechnet die runden Nadeln hier empfindlicher sein?
Gruß
Frank
JLes
Stammgast
#14 erstellt: 26. Nov 2010, 13:52

cptfrank schrieb:

Warum sollten ausgerechnet die runden Nadeln hier empfindlicher sein?


Weil der Radius näher zum Zentrum kleiner ist.

Edit: und weil die sphärische Nadel am meistens von der Form des Messers (oder wie das Werkzeug heißt) abweicht.

Also:

1) eine runde Nadel ist prinzipiell empfindlicher, als z.B. eine elliptische
2) bei der Abnutzung nehmen die Fehler bei runden Nadeln schneller zu.


[Beitrag von JLes am 26. Nov 2010, 13:58 bearbeitet]
juergen1
Inventar
#15 erstellt: 26. Nov 2010, 15:27

cptfrank schrieb:

juergen1 schrieb:
Sphärische, also runde Nadeln sind übrigens auch besonders empfindlich gegen den Tracing-Error, insbesondre wenn sie stark abgenutzt sind. Dieser Fehler tritt auch bei Tangentialtonarmen auf und nimmt zur Plattenmitte hin zu.

Könnte also ein Grund für die schlechte Tonqualität zur Mitte hin sein.
Gruß
Jürgen


Da hast Du wohl mehrere Dinge falsch verstanden.
Der max. Spurfehlwinkel z.B. beim Sony PS-X800 beträgt 0,04°. Das ist unhörbar.

Hallo Frank,
der Spurwinkelfehler (Trackingerror) ist tatsächlich beim Tangentialspieler annähernd Null.

Der Tracingerror dagegen ist ausschließlich von der Nadelform abhängig und tritt deswegen bei Tangentialspielern genauso auf.

Gruß
Jürgen
king_of_fools
Neuling
#16 erstellt: 26. Nov 2010, 15:43
Also könnte sich eine neue Nadel lohnen um das Problem zu verringern, wenn ich das jetzt richtig verstanden habe. Übrigens vielen Dank für eure Antworten und Tipps.

Grüße Hannes
juergen1
Inventar
#17 erstellt: 26. Nov 2010, 15:54

JLes schrieb:

cptfrank schrieb:

Warum sollten ausgerechnet die runden Nadeln hier empfindlicher sein?


Weil der Radius näher zum Zentrum kleiner ist.

Genauer gesagt: weil bei abnehmendem Radius die Umlaufgeschwindigkeit abnimmt. Somit wird die sinusförmige Kurve in der modulierten Rille kürzer. Mit einer runden Nadel kann man eine Kurve umso schlechter abtasten, je kleiner die Länge dieser kurve ist.
Und je stärker die Nadel abgenutzt wird, desto größer wird ja deren Krümmungsradius. Der Abtasttfehler nimmt also zu.

Gruß
Jürgen
cptfrank
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 26. Nov 2010, 17:35

juergen1 schrieb:
Hallo Frank,
der Spurwinkelfehler (Trackingerror) ist tatsächlich beim Tangentialspieler annähernd Null.

Der Tracingerror dagegen ist ausschließlich von der Nadelform abhängig und tritt deswegen bei Tangentialspielern genauso auf.

Gruß
Jürgen


Asch auf mein Haupt:
Habe einfach nicht genau gelesen.
Gruß
Frank
Bepone
Inventar
#19 erstellt: 26. Nov 2010, 19:47

thom53281 schrieb:
Hallo Benjamin,

da sind meine Informationen leicht anders. Zumindest meint das Micron Heinrich. Wenn Du Bild 1 anguckst, dort ist rechts neben dem Tonarm auch die Tonabnehmerbezeichnung aufgeklebt: Stylus Type ST-103SD.

Die Auflagekraft war zugegebenermaßen von einer Nachbaunadel ausgeliehen. Evtl. lief die originale auch noch mit 2g, weniger sind's aber vermutlich nicht.

Fisher hat bei einigen der moderneren Plattenspieler "Plastikschrott" gebaut. T4P Fehlanzeige, so wie es aussieht ist der Arm aus einem Stück gegossen.

Grüße
Thomas


Und da hast du schon wieder Recht. War wohl nicht so mein Tag.
Der Plattenspieler macht allgemein nicht den besten Eindruck, um es mal vorsichtig zu formulieren. Eine ordentliche Reinigung sollte zumindest drin sein.

Die Tangentialspieler kränkeln auch oft an der Tonarm-Nachführung. Möglicherweise funktioniert die hier auch noch gegen Ende der Platte besonders schlecht, sodass mehrere Faktoren zusammenkommen und den schlechten Klang bewirken.

Also die Mechanik sollte schon 1A in Ordnung sein, Nadel selbstverständlich ebenso. Nur so kommt eine ordentliche Abtastung zustande.



Gruß
Benjamin
juergen1
Inventar
#20 erstellt: 27. Nov 2010, 03:50
[quote="Bepone"][quote="thom53281"]
Die Tangentialspieler kränkeln auch oft an der Tonarm-Nachführung.[/quote]
Das würde dann bedeuten, daß die Nadel einseitig gegen eine Rillenflanke gedrückt wird (?)
Analog zu falsch eingestellter Skatingkraft müßte sich das dann eigentlich in einseitigen Verzerrungen auf einem Kanal äußern. Müßte man dann per Gehör feststellen können.
Gruß
Jürgen
Bepone
Inventar
#21 erstellt: 27. Nov 2010, 10:53
Hallo Jürgen,

das könnte ein Effekt davon sein.

Ein anderer Effekt könnte sein, dass der Tonarm zwar später nachgeführt wird als beabsichtigt, der Spur aber dennoch folgen kann. Eine gewisse Auslenkung der meisten Tangentialtonarme ist ja möglich bzw. nötig, da die Nachführung von der Schrägstellung es Armes gesteuert wird (gibt auch andere Prinzipien).

Wie dem auch sei; wenn da etwas nicht stimmt, könnte der Arm auch zu schräg werden, was der Abtastung sicher auch nicht dienlich ist.



Gruß
Benjamin
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