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Haltbarkeit TA+A -A |
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Autor |
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OJ71
Stammgast |
#1 erstellt: 30. Jan 2011, 10:14 | |
Hallo Leute, ich habe mir vor ein paar Tagen einen neuen TA gegönnt und in der beiliegenden Beschreibung steht mann sollte, wenn man 1 Platte täglich hört die Nadel alle 2 Jahre erneuern. Wenn ich von einer Spiellänge von 50 Minuten ausgehe komme ich so auf eine Lebensdauer von ca. 600 Stunden. Ist das wirklich so oder möchte der Hersteller einfach seine Verkaufszahlen etwas erhöhen? Es ist ja möglich das so eine Nadel locker die doppelte Zeit ihren Dienst tut. Desweitern steht dort man sollte alle zwei jahre seinen Dreher zum Fachmann bringen damit dieser die Nadel überprüfen kann. Was genau macht den dieser Mensch dann mit der Nadel ? Was habt habt ihr denn so für Erfahrungen mit der Lebensdauer von Nadeln? Ich habe mir ein Vinyl Master Red geholt, ist es o.k. im falle eines Austausch nur die Ersatznadel zu holen oder sollte mann doch lieber wieder den kompletten TA ersetzte ? Fragen über Fragen :-) Gruß Olli |
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thom53281
Stammgast |
#2 erstellt: 30. Jan 2011, 11:08 | |
Hallo Olli, bei der Abnutzung der Nadel kommt es auf viele Faktoren an:
Man kann sagen, dass eine Nadel die 600 Stunden auf jeden Fall überstehen sollte. Oft auch noch mehr. Man sollte sie aber auch nicht zu lange fahren, sonst passiert das, was hier auf den Grafiken dargestellt wird: http://www.west-techservices.com/p5.htm Der Fachmann sieht sich die Nadel unter dem Mikroskop an. Dort kann man (mit geübtem Auge) sehen, wie stark diese verschlissen ist und ob man sie ersetzen sollte. Wenn Du Deine Nadel ersetzt, musst Du den Tonabnehmer nicht tauschen. Es reicht eine Ersatznadel, der Body altert nicht. Ein kompletter Tausch ist nur bei vielen Moving-Coil-Tonabnehmern notwendig, da bei ihnen ein Nadeltausch nicht möglich ist. Grüße Thomas |
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Holger
Inventar |
#3 erstellt: 30. Jan 2011, 11:16 | |
Hier mal die Erfahrung eines legendären System-Entwicklers: "A regular stylus needs replacement each 1500 hours. The VDH type 1 can go till 3500 hours." Zitat von der Webseite von A.J. Van den Hul. |
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OJ71
Stammgast |
#4 erstellt: 30. Jan 2011, 11:52 | |
Hallo, danke erst mal für eure Antworten. Meine Platten sind gewaschen und eigentlich alle in gutem Zustand.Ich bin Knosti Wäscher :-) Hört man den verfall seiner Nadel, oder ist es eher ein schleichender Prozess und man sollte wirklich den Überblick behalten, wie lange das System läuft? Wenn ich so zurück denke wie ich in den 70-80ér mit meinen billigen kompakt Anlagen von Schneider oder Sharp im Jugendzimmer meine Scheiben gehört habe über viele Jahre lang hat mir nie jemand erzählt ich musste mal die Nadel wechseln, ich denke mal deshalb hörte sich das alles immer recht bescheiden an:-) Gruß Olli |
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Fhtagn!
Inventar |
#5 erstellt: 30. Jan 2011, 12:29 | |
Das hörst du, aber erst, wenn die Nadel total hin ist. Dann treten Verzerrungen im Hochton auf, zuerst in den Innenrillen. 600-1000 Stunden sind aber schon drin. 3500 Stunden würde ich keine Nadel laufen lassen, auch keine VdH. Da ging wohl der Entwicklerstolz mit ihm durch . MfG Haakon |
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mkoerner
Inventar |
#6 erstellt: 30. Jan 2011, 13:33 | |
Ich glaube eher nicht, dass man den Verschleiss so rechtzeitig hört, dass man tauschen kann ohne die Platten schon leicht geschädigt zu haben. Was die Haltbarkeit angeht, so kommt es beim Diamant sowohl auf den Schliff, als auch auf die Art des Einbaus an. Rundnadeln verschleissen prinzipiell am schnellsten, da Sie eine punktförmige Kontaktfläche besitzen. D.h. sehr hoher Druck pro Fläche. Das macht zu den schärfsten Schliffen ca. einen Faktor drei an Laufzeit weniger aus (daher die Aussage von VdH). Typischerweise sollte man diesen Nadeln nicht mehr als 600h Laufzeit in einem sauberen Umfeld gönnen. Allerdings gibt es noch einen zweiten wesentlichen Punkt. Die kristallstruktur des Diamanten ist nicht in alle Richtungen gleich hart. Bei einfacheren Nadeln nimmt man oft nur kleine Diamantsplitter, die man in die richtige Form schleift und dann in eine Fassung setzt (analog zu Schmuck). Hier wird dann eigentlich nie auf die Kristallorientierung Wert gelegt, weshalb die Nadeln höchstens zufällig die härteste Achse korrekt orthogonal zur Rille habe. Bei den aufwändigeren Schliffen wird (leider auch nicht immer) in der Regel ein Diamantstäbchen gesucht, dass die korrekte Achslage des Kristallgitters bezügl. des geplanten Schliffes hat. Dann liegt die härteste Achse immer entlang der Rillenflanken. Je breiter dann die Kontaktzone des Schliffes, desto weniger Flächendruck und desto weniger Verschleiss. Daher z.b. die Bezeichnung "nude oriented" die man bei manchen Schliffen sieht. Nude=ungefasst, oriented=man hat mitgedacht beim Schleifen! Ich denke mal, dass bei den allerschärfsten Schliffen bei guter Justage schon 2000h-3000h drin sind. (Ich würd allerdings sicherheitshalber auch so bei ca. 1500h hier wechseln oder prüfen lassen). Übrigens: Plattenschäden kommen sehr viel häufiger von festsitzendem Schmutz an der Nadel als durch Abnutzung. Durch den hohen Flächendruck in der Rillenflanke kann Schmutz wirklich extremst festbacken und quasi in Laufrichtung der Nadel vor der Nadel den Dreck zu einer zweiten Flanke werden lassen, diese schädigt dann die Rille. Deshalb immer gründlich putzen und von Zeit zu Zeit gerne auch mal den Schmutzradierer von Mr. Proper (oder die identischen billigeren Exemplare von sonstwo) nutzen um die Nadel perfekt sauber zu kriegen. Die Laufzeit wird es einem danken! Mike |
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