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Auswirkungen Mitlaufbürstchen auf Vortrieb Tangential-Tonarm+A -A |
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Autor |
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Wuhduh
Gesperrt |
07:03
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#1
erstellt: 05. Jul 2016, |
Moin ! Tonabnehmer von Shure, Pickering und Stanton haben z. T. Mitlaufbürstchen am Gehäuse zur Vorreinigung der Rille. Bei Shure sogar mit einer bewährten Zusatzfunktion = Bedämpfung der Resonanzen. Tangentialtonarme sind dabei mit ihrer Nachregelung besonders gefordert, weil nicht nur die Nadel einen Reibungswiderstand erzeugt. Wäre es nicht besser, wenn man grundsätzlich diese Bürstchen nicht verwendet ? Bei Shure kann man sie hochklappen und verriegeln. Bei Stanton und Pickerung u. U. entfernen und in dem Zusammenhang auch Gewicht einsparen. MfG, Erik |
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sondek
Stammgast |
08:43
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#2
erstellt: 05. Jul 2016, |
Hm.... Vielleicht sogar umgekehrt: Ohne es jetzt ausprobieren zu können (mangels Bürstchen-System und Tangentialarm;-), könnte ich mir vorstellen, dass diese Bürstchen (vor allem die relativ kurzhaarigen, festen à la Shure) gerade bei Tangentialarmen womöglich sogar Vorteile haben. Aufgabe des Arms (ob Dreh- oder Tangential-) ist es doch, die Nadel in der richtigen Position zu halten, sie zugleich aber von allen Kräften außer den durch die Rillenmodulation erzeugten fernzuhalten. Damit haben auch und gerade Tangentialarme mitunter Probleme. Arbeiten sie passiv (z.B. à la Clearaudio), muss die Nadel den Armschlitten über die Plattenseite ziehen, wobei die tatsächlich (also mechanisch vs. rein geometrisch) zurückgelegte Strecke nicht der Breite des bespielten Bereichs entspricht, sondern viel größer ist. Nämlich um den Betrag der Exzentrizität multipliziert mit der Zahl der Umdrehungen. Nehmen wir mal 1mm Exzentrizität an (es gibt Platten, die weniger eiern, aber auch welche mit deutlich größeren Werten), haben wir auf einer 20-Minuten-Seite jeweils ±666mm an zusätzlicher Bewegung, was die +80mm an tatsächlichem Vorschub fast vernachlässigbar wirken lässt. Reale Tangentialarme laufen aber eigentlich nie reibungsfrei, verwandeln also einen mehr oder weniger großen Teil der Exzentrizität in unerwünschte Kräfte, die die Nadel mal in dieser, mal in jener Richtung gegen die Rillenflanke drücken. Was neben der mechanischen Abtastung natürlich auch die Symmetrie im Generator beeinträchtigen kann. Auch aktiv geführte Arme lassen unerwünschte Kräfte an der Nadel entstehen – nur dass diese anders entstehen, nämlich durch die unvermeidliche Schleife aus Über- und Unterkorrekturen, mit der die Armsteuerung der Rillen-Realität zu folgen versucht. In beiden Fällen könnte ich mir vorstellen, dass so ein Bürstchen am System sogar hilfreich ist: Es folgt der Rille ja genau wie die Nadel selbst und nimmt damit auch einen Teil der lateralen Kräfte auf, die dann schonmal nicht mehr den Abtastvorgang stören können. |
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Goldenes_Ohr
Stammgast |
14:49
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#3
erstellt: 05. Jul 2016, |
Hallo sondek, stimme Dir voll zu, sind ja echt interessante Überlegungen …! MfG Tom |
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Passat
Inventar |
15:05
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#4
erstellt: 05. Jul 2016, |
Bei rein passiven Tangentialtonarmen, auch denen, die auf einem Luftpolster schweben und daher reibungsfrei laufen (Die Reibung der Luft mal vernachlässigt), muß immer noch die Massenträgheit des Arms überwunden werden. Und auch das Anschlußkabel übt eine Kraft auf den Arm aus. Im Grunde ist die in der Praxis verwendete Technik der Nachführung fehlerhaft, da sie nicht das Ziel, den tangentialen Fehlwinkel bei 0 zu halten, erfüllen kann. Es ist immer eine gewisse seitliche Kraft auf die Nadel (und damit Schiefstellung) nötig, damit die Regelung den Arm nachführt. Eigentlich müsste man die Rillensteigung optisch abtasten und den Tonarm nach dem optischen Signal nachführen. So werden keine für die Nachführung nötigen Kräfte auf die Nadel ausgeübt. Perfekt wäre so ein Tangentialarm, wenn eine Platte noch eine Servorille hätte, in der die Vorschubwerte des Schneidstichels abgespeichert sind. Dann könnte der Arm exakt nach den Werten beim Schneiden nachgeführt werden. Aber da es solche Platten nicht gibt, ist so eine Lösung auch nicht realisierbar. Damit die Nachführung möglichst störungsfrei erfolgen kann, nimmt man dazu einen Linearantrieb und nicht die üblichen Drehmotoren mit Riemenantrieb. Die leiden nämlich unter Polruckeln und das kann sich über den Riemen auf den Arm übertragen und darüber sogar bis zur Nadel. In den 80ern fielen einige Tangentialdreher mit solchen Effekten auf, die auch hörbar waren! Grüße Roman [Beitrag von Passat am 05. Jul 2016, 15:07 bearbeitet] |
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Goldenes_Ohr
Stammgast |
15:35
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#5
erstellt: 05. Jul 2016, |
Hallo, ich hoffe jetzt kommen nicht wieder blöde Kommentare, aber was soll man machen, wenn hier eine Frage erörtert wird, die woanders schon mal zumindest teilweise ausführlich Thema war ..? ![]() Jetzt zwar nicht das TA-“Bürstchen“, das ist neu, aber die ganzen Fragen der Regelung und Führung von T-Armen, sei es passiv, oder aktiv und deren Auswirkung auf Nadel etc. pp. … Wie will man jetzt die Bürstchen Frage diskutieren, ohne die nach der Regelung und Führung von T-Armen und den etwa von mir angesprochenen Themen dort zu erörtern .. ?? Siehe hier, meine Überlegungen zur Funktion von T-Armen und der evtl. Belastung der Nadel dazu: ![]() oder hier (gleicher Thread) ![]() gibt ja vllt. noch andere, die hier im Forum was dazu gesagt haben? Würde mich natürlich schon interessieren .. Jedenfalls weiß ich nicht, wie man jetzt das Thread-Thema hier erörtern soll, ohne entweder alles dort Gesagte zu wiederholen, oder dort hin zu verweisen, also ich mach jetzt letzteres! Wer will kann ja meinen Krimskrams da nachlesen, oder es bleiben lassen .. und machen was er will … MfG Tom [Beitrag von Goldenes_Ohr am 05. Jul 2016, 15:38 bearbeitet] |
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Wuhduh
Gesperrt |
20:47
![]() |
#6
erstellt: 05. Jul 2016, |
Nabend ! Ist als Ergänzungs-Thread zu dem indirekten Hinweis von hifi*7373*, daß er ein V15IV an seinem Sony betreibt. Dabei kann man ja davon ausgehen, daß immer das Bürstchen aktiv ist und stören könnte. Es ist schade, daß im Grunde genommen alle Home-Hifi-Analogies mit Tangentialtonarmen nicht das nötige Equipment zuhause haben, um semiprofessionell Unterschiede aufzeigen zu können. Meßtechnisch ist es eine Sache. Ob das subjektive Hörempfinden und die Hörkette diesbzgl. bemerkenswerte Unterschiede an den Tag bringen, sei dahingestellt. MfG, Erik |
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