Thorens TD 147 Problem - Motor stoppt plötzlich

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Baash
Inventar
#1 erstellt: 01. Jun 2018, 16:49
Hallo, evtl. kann mir ja jemand ein paar Tipps geben. Ich habe mir 2011 den Dreher in wirklich sehr gutem Zustand gekauft, seit ein paar Tagen stoppt der Teller während des Laufs abrupt und der Tonarm geht hoch. Das ganze lässt sich leider nicht ständig reproduzieren. Aber bis vor wenigen Tagen ist das in den vergangenen sieben Jahren kein einziges mal passiert. Heute bereits 3x.

Der Riemen war 2011 nagelneu, wurde seit dem nicht mehr gewechselt.

Mir der Gerätetechnik kenne ich mich jetzt nicht so gut aus. Was kann ich selbst tun? Der Riemen kann doch nicht nach den paar Jahren bereits hinüber sein? Das Gerät wird übrigens in einem Nichtraucherhaushalt genutzt.
plattenmax
Stammgast
#2 erstellt: 01. Jun 2018, 17:27
Da hat sich wahrscheinlich die Endabschaltung verstellt.
Den Boden abnehmen. Am Tonarm unten befindet sich ein sichelförmiges Teil.
Dieses muss Du richtig einstellen.
Anleitung dafür gibt es bei vinylengine.com zum download nachdem man sich registriert hat.
Ist kostenlos.
Baash
Inventar
#3 erstellt: 01. Jun 2018, 17:32
An sowas traue ich mich nicht heran.

Übel. Dann war es das wohl mit dem Thorens für mich.

Vorhin blieb er alleine beim ersten Lied 3x stehen.


[Beitrag von Baash am 01. Jun 2018, 17:33 bearbeitet]
doc_barni
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 01. Jun 2018, 17:40
Hallo,

die Ursache läßt sich auf Distanz schlecht bestimmen, den Riemen darfst du aber sicherlich ausschließen, da äußert sich ein Defekt anders.

Besonders alterungsanfällig sind verbaute Elkos, hier wären das C109 und C 102. Diese Bauteile sind nicht teuer und könnten von einem etwas versierten Hobbyelektroniker schnell mal getauscht werden. Muß nicht die Ursache sein, könnte aber die möglichen Fehlerquellen nach Ausschlußverfahren verringern.

Bei Mangelnder Kenntnis nicht selbst versuchen, Strom kann tödlich sein.

freundliche Grüsse

Wolfgang
Baash
Inventar
#5 erstellt: 01. Jun 2018, 17:54
Wie gesagt, kenne mich damit nicht auf. Wenn ich das Gerät öffne um irgendwas zu verstellen mache ich nachher noch mehr kaputt.

Das trat ganz plötzlich die letzten Tage auf. Letzte Woche hörte ich noch Stunden lang Platten. Und morgen bekomme ich ne neue LP.

Verdammter Mist.

Kein Plan was ich jetzt machen soll.

Krass auch wie sehr die Preise für Gebrauchtgeräte gestiegen sind. Die Preise von 2011 sind wohl 2018 nicht mehr realistisch.

Ich möchte meinen Thorens nicht verlieren.
plattenmax
Stammgast
#6 erstellt: 01. Jun 2018, 18:22
Das ist auf jeden Fall reparabel.
Gib doch mal Deine Postleitzahl.
Wenns bei mir in der Nähe ist, kann ich gerne mal
das gute Stück untersuchen.
Baash
Inventar
#7 erstellt: 01. Jun 2018, 18:29
Denke auch dass es zu reparieren ist, die Frage ist halt was eine Werkstatt sich das kosten lässt.

Und ich habe da leider keinen Experten an der Hand.

Habe dir mal eine PM geschickt.
doc_barni
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 01. Jun 2018, 20:45
Hallo,

halte uns doch mal bitte auf dem Laufenden, Reparaturerfolge sind auch für andere Communitisten interessant.

freundliche Grüsse

Wolfgang
Baash
Inventar
#9 erstellt: 02. Jun 2018, 06:36
Kann ich gern machen, dazu muss das Problem aber erkannt und beseitigt werden. Leider bin ich da noch nicht viel weiter gekommen. Zwei User haben bereits ihre freundliche Hilfe angeboten, wohnen aber gut zwei Stunden entfernt. Ich wohne in der Nähe von Düsseldorf, nur zur Info.

Sobald sich was ergibt, werde ich es posten.


[Beitrag von Baash am 02. Jun 2018, 06:37 bearbeitet]
evilknievel
Inventar
#10 erstellt: 02. Jun 2018, 08:33
Falls Köln nicht zu weit ist, kann ich mal reinschauen.
Bei Interesse PN.

Gruß Evil
Baash
Inventar
#11 erstellt: 02. Jun 2018, 08:42
Danke, das Problem ist dass ich leider nicht mobil bin.

Eine Hifi Werkstatt gibt es hier zwar, leider habe ich da immer so eine Angst abgezockt zu werden. Für den Hobbytechniker womöglich ne Kleinigkeit für ein Bier und ne Bratwurst, und ne Werkstatt nimmt dann 150€ Reparaturkosten.

Aber klar, irgendwas muss passieren.
doc_barni
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 02. Jun 2018, 10:22
Baash schrieb:


Für den Hobbytechniker womöglich ne Kleinigkeit für ein Bier und ne Bratwurst, und ne Werkstatt nimmt dann 150€ Reparaturkosten.


leider ist es wohl vielfach so.....

freundliche Grüsse

Wolfgang
Baash
Inventar
#13 erstellt: 03. Jun 2018, 13:54
Habe das Gerät jetzt mal geöffnet und diese Sichel leicht verstellt. Und zwar nach Anleitung von hier http://www.hifi-forum.de/index…26&thread=6295&postID=7#7 (Beitrag #7), leider brachte es nichts. Die Platte lief jetzt gut 10-15 Min., habe nicht die Zeit gestoppt. Dachte schon es hätte geklappt, aber war leider nicht so. Denn jetzt stoppte das ganze doch wieder.

Und mehr kann ich allein leider nicht machen.

Hier mal zwei Bilder der Endabschaltung. Evtl. erkennt ja jemand etwas verkehrtes. Muss die Sichel so stehen, oder gehört sie anders gestellt?

IMG_9418

IMG_9419
Wuhduh
Gesperrt
#14 erstellt: 03. Jun 2018, 18:52
Nabend !

Habe keine Ahnung von der Justage. Aber das transparente Relais könnte auch gealtert sein und zu früh ansprechen.

Fachgerechte Reparaturen theoretisch ab 60,00 Euro inkl. MwSt. ( Berliner Einsteigertarif )

MfG,
Erik
Baash
Inventar
#15 erstellt: 05. Jun 2018, 15:50
Hab jetzt drei Werkstätten befragt:

Nr. 1

120€ Fixkosten, darin enthalten die Reparatur inkl. möglicher Ersatzteile

Nr. 2

30€ Kostenvoranschlag, Rest offen.

Nr. 3

50€ Kostenvoranschlag, Rest offen.

Bei 2 & 3 ist es natürlich durchaus möglich günstiger wegzukommen als 120€, aber nur wenn es eine Kleinigkeit ist. Versiert sind laut Werkstatt alle, habe auch eine vierte angerufen, da war man ehrlich und verwieß mich an eine der drei oben genannten.

Tue mich nur etwas schwer in solch ein altes Gerät so viel Geld zu investieren, aber die Krux ist halt dass ich keinen geeigneten Dreher in der Qualität zu einem humanen Preis bekomme. Also saurer Apfel und so.
HiFi_Sepp
Inventar
#16 erstellt: 05. Jun 2018, 18:18
Natürlich reparieren lassen und zwar bei der Werkstatt, der du das am Meisten zutraust, bzw wo Du am Meisten Vertrauen hast.
Baash
Inventar
#17 erstellt: 05. Jun 2018, 18:28
Da ich keine der Werkstätten kenne, werde ich mich wohl einfach zwischen ihnen entscheiden müssen.

Alle sind über 30 Jahre im Geschäft mit erfahrenen Technikern.
höanix
Inventar
#18 erstellt: 06. Jun 2018, 17:43
Gibt es im Düsseldorfer Raum keine Reparaturcafes wo du mit dem Thorens mal hingehen kannst?
Baash
Inventar
#19 erstellt: 06. Jun 2018, 18:01
Davon habe ich ja noch nie etwas gehört.
doc_barni
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 06. Jun 2018, 18:07
Hallo,

wenn überhaupt, dann solltest du imho erstmal ohne den Dreher hingehen...
So ein Teil benötigt zur Reparatur Jemanden, der Ahnung von der speziellen Materie hat. Guter Wille allein reicht da nicht................

freundliche Grüsse

Wolfgang
Baash
Inventar
#21 erstellt: 06. Jun 2018, 18:13
Habe das gerade mal recherchiert. In Düsseldorf gibt es sowas auch. Klingt erst mal ganz lustig. Nette Leute lernt man da sicherlich auch kennen, aber das würde ich dann eher bei einem Toaster oder irgendwas anderem mal zum Spaß machen, aber nicht bei einem 40 Jahre alten Plattenspieler von Thorens.

Denn die Hausregeln besagen:

IMG_9432

Und speziell Nr. 5 ist mir bei solch einem Gerät dann zu riskant. Da lasse ich dann doch lieber einen Experten dran.


[Beitrag von Baash am 06. Jun 2018, 18:14 bearbeitet]
Pilotcutter
Administrator
#22 erstellt: 07. Jun 2018, 07:34
Morgen.

Die einfachste Möglichkeit wäre eigentlich sich eine neue Platine zu besorgen. HIER ZUM BEISPIEL

Ich habe einige Geräte der Baureihe durch und bin mit dem gleichen Problem vor 10 Jahren durch dieses und andere Foren getingelt. Die TD-14x Reihe mit der optoelektronischen EA hat eine große Platine, die ALLES steuert. Einmal die 16 V via Phasenschieber an den Motor und einmal eine stabile Referenzspannung für weitere Schaltungen. Der Tonarmlift - und das ist Dein Problem, nicht die Endabschaltung an sich - wird von einem elektrischen Haltemagneten abgesenkt gehalten, d.h. durch eine Referenzspannung von der Hauptplatine. Wenn also die Spannung schwankt, oder abreißt, steigt der E-Magnet aus und die Liftbank knockt den Arm nach oben. Da reicht es dann wenn ein Bauteil auf der Platine versagt.

Alternativ könnte man auch die relevanten Bauteile der Platine (insb. die Zenerdiode) neu bestücken lassen.

Gruß. Olaf
maicox
Stammgast
#23 erstellt: 07. Jun 2018, 12:50
Hallo,

Auf der Platine befinden sich zwei Elektrolyt- Kondensatoren (C102- 220µF/25V, C109- 100µF/25V).

Ebenfalls ein recht großer Folien- Kondensator, meistens ein gelber "Klotz" der als "Phasenschieber" zum Einsatz kommt (C101- 4,7µF/100V).

Erfahrungsgemäß sind diese drei sehr häufig für Ausfälle und/ oder Fehler verantwortlich.

Wenn Du mit einem Lötkolben umgehen kannst, würde ich die drei Teile ersetzen. Platine ausbauen bzw. lösen um sie umdrehen zu können. Bei den beiden Elkos auf die Polarität achten!

Dann sollte es wieder funktionieren. Wenn nicht, muss man tiefer einsteigen.

Ich denke aber dass es mit dem Ersetzen der drei genannten Bauteile wieder funktioniert.


[Beitrag von maicox am 07. Jun 2018, 12:52 bearbeitet]
Pilotcutter
Administrator
#24 erstellt: 07. Jun 2018, 14:52
Ja, das mit dem Reparaturcafé scheint mir auch eher ein "Sozialprojekt" als alles andere.

Ich würde mir so eine Platine besorgen - umstecken wirst Du sie wohl können. Lediglich die Stecker lösen und vorsichtig mit Photozelle und Blende etwas jonglieren. Dann ist die Chance groß, dass er für die gezahlte Platine wieder läuft.

Dann die originale Platine mit dem Service-Handbuch (kann ich Dir via Email zukommen lassen) irgendeinem Fachmann hier im Forum in die Hand drücken und so gut als möglich neu bestücken lassen. Dann kannste, so die ebay Platine irgendwann aussteigt, die originale wieder einbauen.
Die Platine lässt sich ja besser verschicken als der ganze Dreher. Hier ein Beispiel für eine gute Werkstatt.

Gruß. Olaf

maicox
Stammgast
#25 erstellt: 07. Jun 2018, 16:38
Hallo,

Sicherlich kann man auch die komplette Platine kaufen. Ich bitte aber zu Beachten dass z.B. die dort verbauten Elkos (beim großen ein FRAKO, der kleine könnte ein Elna sein) eben schon 25 Jahre oder mehr auf dem "Buckel" haben.

Ob die dort verbauten Elkos noch i.O. sind, kann man so natürlich nicht feststellen. Es wäre doch ärgerlich 30€ auszugeben, wenn die Platine nachher auch nur noch ein paar Tage/ Wochen/ Monate läuft oder?

Gerade die alten Frako und diverse Elna sind mir schon als "taub" unter gekommen. Man darf nicht vergessen: Die Teile sind Jahrzehnte alt. Da ist es vollkommen normal wenn die, z.B. durch Bauteilalterung irgendwann nicht mehr richtig funktionieren.

Da trocknet das Elektrolyt aus, oder die verlieren ihre Kapazität.

Die Teile kosten ein paar Euro. Mein Tipp: Frag mal in Deinem Freundeskreis nach, wer da mit einem Lötkolben umgehen kann, solltest Du Dir das nicht selbst zutrauen. Das ist kein sonderlich großer Aufwand.
highfreek
Inventar
#26 erstellt: 08. Jun 2018, 03:58
Du könntest hier im Thraed jemanden fragen ob du ihm die Platine zusenden darfst um die üblichen verdächtigen zu tauschen.

Ich habe vor kurzen einen 146 gemacht und bei mir waren die Gleichrichter dioden defekt. (BEI DIR NICHT !!!
)Die Kondens. und diverse andere Verdächtige habe ich gleich mit getauscht.

gruß
tomtiger
Administrator
#27 erstellt: 08. Jun 2018, 07:52
Hi,


Baash (Beitrag #15) schrieb:
Tue mich nur etwas schwer in solch ein altes Gerät so viel Geld zu investieren, aber die Krux ist halt dass ich keinen geeigneten Dreher in der Qualität zu einem humanen Preis bekomme. Also saurer Apfel und so. :L


nunja, 120 Euro sind ja nun keine Summe, je nachdem wie viel Musik Du hörst, bezahlst Du regelmäßig beim Nadeltausch deutlich mehr.

Ich verstehe daher das Problem nicht so ganz.

LG Tom
highfreek
Inventar
#28 erstellt: 08. Jun 2018, 13:38
Also jetzt gehste hin machst den Teller/Subteller runter, schraubst den Boden ab und baust die Platine aus.
Dazu ziehst du am Motor 4 einzelne Kabel ab, (Foto davon machen ) ziehst die 2 Strom Stecker an der Platine ab. Schraubst 2 Kreuzschlitz Schrauben an der Platine ab, drehst den Tonarm ganz nach Innen und dann kannst Du die Platine vorsichtig abheben. Dann lässt Du im Forum jemand die 3 Kondensatoren und den Transistor tauschen. Das sind vieleicht 5 Euro Material.
Das ist die günstigste Lösung.
Pilotcutter
Administrator
#29 erstellt: 08. Jun 2018, 13:58
Unbedingt noch die Zenerdiode (Bezeichnung: BZX 55C4V7 oder BZX97-C4V7) wechseln; die ist zuständig für die stabile Referenzspannung von 4,7 V der Endabschaltung. Sobald auch die schwächelt, öffnet der Haltemagnet, der Arm geht hoch und Motor aus.

Kostenpunkt: Nullkommnulldrei Euro


Gruß. Olaf


[Beitrag von Pilotcutter am 08. Jun 2018, 14:12 bearbeitet]
Baash
Inventar
#30 erstellt: 21. Jun 2018, 13:33
Gerät ist repariert, werde ihn morgen abholen. Laut Werkstatt lag es an einer defekten Steuer-IC
Pilotcutter
Administrator
#31 erstellt: 22. Jun 2018, 09:43
Dann drücke ich Dir mal ganz feste die Daumen, dass Du die nächsten Jahre Ruhe haben mögest.

Melde Dich aber bitte wieder, entweder wenn er stabil läuft oder falls noch irgendetwas auftritt. Es ist immer gut wenn so eine Fehlfunktion hier erschöpfend und auch abschließend besprochen wird.

Oder ich lege mir den Thread auf Wiedervorlage und frage so ca. Weihnachten noch einmal nach

Viel Erfolg und viel Spaß beim Schwarzhören weiterhin.

Gruß. Olaf

akem
Inventar
#32 erstellt: 23. Jun 2018, 13:01
Was hat die Reparatur denn gekostet?

Gruß
Andreas
Baash
Inventar
#33 erstellt: 23. Jun 2018, 13:03
120€
akem
Inventar
#34 erstellt: 23. Jun 2018, 13:37
Finde ich okay, fairer Preis.

Gruß
Andreas
Baash
Inventar
#35 erstellt: 23. Jun 2018, 20:34
Habe gestern und heute schon intensiv am Stück Platten gehört, alles okay. Alles läuft so wie ich es gewohnt war.

Ich hoffe ich habe jetzt wieder lange lange lange Zeit Ruhe.
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