Technics SLQD 33 neue Nadel oder neuer Tonabnehmer?

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Maurice95
Neuling
#1 erstellt: 14. Jul 2018, 13:27
Guten Tag zusammen

Vor ein paar Monaten habe ich mir nach etwas Recherche (auch hier im Forum) den Technics SLQD 33 Plattenspieler gekauft.
Beim hören ist mir aufgefallen, dass der Gesang immer etwas übersteuert/verzerrt klingt.
Erst dachte ich es liegt an meinen Flohmarktplatten, doch nachdem mir die Nadel im Betrieb von einer welligen Single direkt auf den drehenden Plattenteller geflogen ist O.o war der Effekt noch stärker (wird wohl die Nadel sein).
Bei neuen Platten kann man das Phänomen übrigens auch beobachten bzw. hören


Was für eine Nadel könnt ihr mir denn für mein System empfehlen? Oder sollte ich mir auch gleich einen neuen Tonabnehmer zulegen?
Ist der Tonabnehmer auf dem Bild der "originale"? Dieser soll ja ganz gut sein, sodass ich nur eine gescheite Ersatznadel bräuchte.

Zum restlichen System:
Als Verstärker habe ich einen Onkyo A8640 und Lautsprecher habe ich 2x die heco precision 200 (welche leider mittlerweile etwas knacken... Manchmal wird es besser wenn man an den Rädchen dreht -> schlechter Kontakt.. mal mit Kontaktspray dran?)

WP_20180714_14_41_58_Pro

Schon mal im Voraus vielen Dank!
akem
Inventar
#2 erstellt: 14. Jul 2018, 13:34
Die beste Nadel für diesen Tonabnehmer wäre diese hier: https://www.thakker....-p33-nachbau/a-8290/
Dann hast Du einen Tonabnehmer in einer Qualität, wie es ihn heute nicht mehr neu in T4P-Technik zu kaufen gibt.

Gruß
Andreas
Marsilio
Inventar
#3 erstellt: 15. Jul 2018, 08:41
Die SAS-Nadel ist highend. Ein 1/2-Zoll-Tonabnehmersystem (das Du an Deinem SQ-QD33 ja eh nicht montieren kannst) mit einer Nadel dieser Güteklasse würde mindestens 400.- kosten.

Für Flohmarktplatten unklaren Zustands würde ich die alte Nadel aber behalten und die SAS nur bei guten Scheiben verwenden.

LG
Manuel
Maurice95
Neuling
#4 erstellt: 15. Jul 2018, 20:01
Erst einmal vielen Dank für eure Antworten, das geht ja echt flott!

@ akem:
Zu der Nadel:
Das wäre also das "non plus ultra" für mein System, richtig? Lohnt sich der Preis denn bei den Boxen? Kann der Klang dann wirklich so wiedergegeben werden?
Hat einer Erfahrungen wie lange diese Nadel hält (Spielstunden)?

@Marsilio: Also habe ich mit diesem Tonabnehmer das Glück für 200€ eine Nadel zu bekommen für die man bei anderer Tonabnehmerbauart das doppelte löhnen müsste?


Allgemein:
- Ist es denn sicher das die Nadel defekt/abgenutzt ist oder kann auch der Tonabnehmer einen Knaks haben?


Ich danke euch.... Bin leider nicht mit der Technik aufgewachsen, aber extrem fasziniert
frank60
Inventar
#5 erstellt: 15. Jul 2018, 20:08

Maurice95 (Beitrag #1) schrieb:
Beim hören ist mir aufgefallen, dass der Gesang immer etwas übersteuert/verzerrt klingt.

Das Problem kenne ich aus eigenem Erleben.Die Kombination EPC-33 und Pfeifer Nadel hat bei meinem SL-DD33 ebenso verzerrt.

Ein passender und sehr guter Tonabnehmer wäre z.B. der: https://www.thakker....-tonabnehmer/a-5165/
Ist ein umgelabelter Shure M99E.
Maurice95
Neuling
#6 erstellt: 15. Jul 2018, 20:39
@ Frank:
Gott sei Dank das noch andere die Probleme kennen.... Wurde schon für verrückt erklärt da meine Freunde das nicht gehört haben und meinten ich würde mir etwas einbilden... Wurde schon ganz kirre^^

Also sagst du mir das der Tonabnehmer nicht so gut ist?
Woher weiß ich denn überhaupt was für einer verbaut ist? Mehr als der Typ (T4P) steht nicht am der Seite... :/
frank60
Inventar
#7 erstellt: 15. Jul 2018, 20:46
Der Tonabnehmer ist schon gut, wenn eine gute Nadel dran ist, entweder eine originale Technics Nadel, oder die oben genannte Jico. Die Pfeifer Nachbaunadeln sind so schlecht.
Bei mir hatte seinerzeit der Wechsel auf den Shure M92E eine signifikante Verbesserung gebracht, noch einmal ordentlich bergauf ging es danach mit dem Pickering TL-3. Beide werden aber, wie auch der M99E und der von mir verlinkte Realistic nicht mehr hergestellt. Einen neuwertigen M99E habe ich auch noch hier und gelegentlich im Einsatz, deshalb kann ich eben auch den Realistic ruhigen Gewissens empfehlen. Noch hat Thakker den da. Ist ja auch eine Preisfrage.
Marsilio
Inventar
#8 erstellt: 15. Jul 2018, 21:37

Maurice95 (Beitrag #4) schrieb:
Erst einmal vielen Dank für eure Antworten, das geht ja echt flott!

@Marsilio: Also habe ich mit diesem Tonabnehmer das Glück für 200€ eine Nadel zu bekommen für die man bei anderer Tonabnehmerbauart das doppelte löhnen müsste?



Kann man so sagen. Die SAS-Nadel hat einen Bor-Nadelträger. So was gibts bei Ortofon bei keinem MM-Tonabnehmersystem, auch nicht beim 500-Euro-System 2M Black. Bei Audio Technica taucht der Bor-Nadelträger bei deren MM-Systemen auch nicht mehr auf; bis vor kurzem hatte es das AT150MLX (rund 400.-; das günstigere AT150Sa hatte einen Aluminium-Nadelträger). Nagaoka hat noch Bor-Nadelträger - ab dem MP-300, und das kostet über 500.-

Der SAS-Schliff ist übrigens ein Microridge-Schliff. Das erwähnte Shure M99E hat "nur" einen elliptischen Nadelschliff (immerhin mit einem recht scharfen Verrungungsradius von 0.2x0.7mil). Das Shure M92 übrigens hat meines Wissens lediglich den relativ stumpfen 0.4x0.mil-Verrundungsradius.

Sogenannte Multifacettenschliffe (Shibata, Microridge, Gyger, Fineline, Stereohedron etc). sind teuer; sie lösen aber auch sehr gut auf und sie halten deutlich länger. Kann man bei elliptischen Nadeln von ca. 800 Stunden ausgehen, so dürfen es bei einer Finline locker 1200 Stunden sein, bei einer Microridge kann man sogar von 1500-2000 Stunden ausgehen. Das relativiert den hohen Preis doch wieder etwas.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 15. Jul 2018, 21:41 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#9 erstellt: 16. Jul 2018, 06:47
Moin,


Marsilio (Beitrag #8) schrieb:
Die SAS-Nadel hat einen Bor-Nadelträger.


für Anfänger absolut ungeeignet !
Der Cantilever (das Stäbchen an dem die Nadel befestigt ist) bricht wie Glas.

Nimm für den Anfang eine günstige Nachbaunadel.
Maurice95
Neuling
#10 erstellt: 16. Jul 2018, 19:19
So ihr Lieben, jetzt habe ich ja die unterschiedlichsten Möglichkeiten gehört:

- Neuer Tonabnehmer (mit neuer Nadel) -> Was bietet das für Vorteile? Ist mein Tonabnehmer nicht so gut (wie kriege ich überhaupt raus was für einen ich habe)

- Alter Tonabnehmer mit "High End" Nadel (SAS Schliff)

- Alter Tonabnehmer mit günstigerer Ersatznadel.


-----

Womit fahre ich denn jetzt besser? Neue Nadel + neuer Tonabnehmer oder nur eine neue Nadel?
Der Original Tonabnehmer soll ja wirklich gut sein, aber wer weiß schon ob das noch der originale ist...
Wäre der jetzige Tonabnehmer mit der SAS Nadel ein Flaschenhals, sprich zu schlecht für die Nadel?

Könnte ich mir eine günstige Ersatznadel für meine Flohmarktplatten holen und die teure für meine guten Platten?
Oder ist das Wechseln der Nadel zu unpraktikabel bzw. müsste man den Tonarm dann immer wieder neu einstellen?


Vielen Dank für eure Mühe und Geduld.
akem
Inventar
#11 erstellt: 16. Jul 2018, 19:56
Technics hatte damals eine ganze Reihe von MM-Tonabnehmern, die allesamt kompatibel waren und sich ab Werk nur in der Nadel unterschieden haben. Das heißt, man konnte die Nadel z.B. von einem ECP-24 auf ein ECP-33 stecken und umgekehrt. Den Klang hat also die Qualität der Nadel gemacht. Von diesem Punkt aus macht es imho am meisten Sinn, die SAS-Nadel zu kaufen - auch wenn die erstmal viel Geld kostet. Plan B wäre imho das Shure, mit dem man sicher auch ganz gut Musik hören kann (das Technics-System würde ich dann aber dennoch vorsichtshalber mal behalten falls Du dann doch mal den erstgenannten Weg gehen willst...). Von einer billigen Nachbaunadel für das Technics-System würde ich hingegen Abstand nehmen - ich hab da noch keine Nadel für ca. 30€ bekommen, die mich auch nur ansatzweise überzeugt hätte.

Gruß
Andreas
Dan_Seweri
Inventar
#12 erstellt: 16. Jul 2018, 21:18

.JC. (Beitrag #9) schrieb:

Marsilio (Beitrag #8) schrieb:
SAS-Nadel

für Anfänger absolut ungeeignet !
Der Cantilever (das Stäbchen an dem die Nadel befestigt ist) bricht wie Glas. :(

Bernd, das kann ich absolut NICHT bestätigen. Meine P33 SAS-Nadel (die Du beim Plattenspielervergleich selbst angehört hast) ist mir ca. 1 Stunde nach Kauf durch unvorsichtiges Hantieren in die Gummimatte meines Plattenspielers gefallen (auf den Tonarm aufgesteckt und ohne dass eine Platte auflag). Dieses Missgeschick hat die Nadel überlebt. Allerdings war der Bor-Nadelträger nach dem Einschlag um seine Längsachse verdreht, so dass der Diamant von vorne gesehen nicht mehr im 90°-Winkel zur Plattenoberfläche stand. Also habe ich das Borstäbchen mit einer Pinzette gepackt und mit einiger Kraft wieder in seine Ausgangslage zurückgedreht (nachdem ich vorher den Kleber entfernt hatte, von dem es in seinem Alu-Sockel gehalten wird). Auch das hat die Nadel überlebt - und seither schon wieder viele hundert Stunden zu meiner vollsten Zufriedenheit gespielt. Hier ein Foto der Nadel NACH dem beschriebenen "Unfall":

Technics EPC P33 mit Jico SAS Nadel

Fazit: Ich kann zur SAS-Nadel raten. Klanglich über jeden Zweifel erhaben und auch durchaus haltbar.


[Beitrag von Dan_Seweri am 16. Jul 2018, 21:19 bearbeitet]
Maurice95
Neuling
#13 erstellt: 19. Jul 2018, 20:39
Vielen Dank euch allen für die Hilfe

Werde mir die SAS Nadel kaufen!


Noch zum Schluss::

Normale Flohmarktplatten kann ich mit der Nadel doch auch hören (sofern in Ordnung), oder nicht?

Würde mir zum testen von gebrauchten Platten bzw. für nicht so gute Platten gerne noch eine günstige Ersatznadel holen, damit ich die teure SAS Nadel nicht folter.... Welche kann man da empfehlen (bis max 40€)-

Dankeschön
akem
Inventar
#14 erstellt: 20. Jul 2018, 19:53
Such mal auf ebay nach dem Shop Cleorec. Die elliptischen Nadeln von dem sind zumindest kein Kernschrott.
Und ja, Flohmarktplatten kannst Du auch mit der SAS-Nadel hören. Ich würde aber darauf verzichten, die teure SAS-Nadel durch größere Kratzer pflügen zu lassen.

Gruß
Andreas
Maurice95
Neuling
#15 erstellt: 20. Jul 2018, 21:18

akem (Beitrag #14) schrieb:
Such mal auf ebay nach dem Shop Cleorec. Die elliptischen Nadeln von dem sind zumindest kein Kernschrott.
Und ja, Flohmarktplatten kannst Du auch mit der SAS-Nadel hören. Ich würde aber darauf verzichten, die teure SAS-Nadel durch größere Kratzer pflügen zu lassen.

Gruß
Andreas


Hallo Andreas,

ich glaube die gleiche Nadel die von den Shop angeboten wird habe ich heute auch bei Recherchen gefunden welche Nadel noch i.O. sein kann:

Von Cleorec: https://www.ebay.de/...?hash=item58870a2143

Anderer Anbieter: https://www.ebay.de/itm/222235519741

Scheint die gleiche zu sein

Habe mir die von dir empfohlene SAS Nadel geholt, werde mir diese aber auch noch ordern...
So habe ich eine Zweitnadel für nicht ganz so gute Platten^^

Kann ich die Nadeln denn einfach wechseln oder muss ich den Spieler dann wieder neu einstellen?
Einstellen muss man ihn doch eher wenn man den Tonabnehmer wechselt, oder?
Wechsel ich die Nadel müsste ich höchstens das Auflagegewicht verändern, richtig?
Weil dann kann ich die Nadeln immer ganz zügig tauschen, je nachdem welche Platte ich hören möchte

Ich danke dir!


[Beitrag von Maurice95 am 20. Jul 2018, 21:18 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#16 erstellt: 20. Jul 2018, 23:06

Manchmal wird es besser wenn man an den Rädchen dreht -> schlechter Kontakt.. mal mit Kontaktspray dran?


Von welchem Rädchen ist hier die Rede?
akem
Inventar
#17 erstellt: 21. Jul 2018, 13:59
Ob das in den beiden Links exakt die gleiche Nadel ist kann ich Dir nicht sagen. Technisch ähnlich werden sie zumindest sein.
Normalerweise reicht es, einfach die Nadeln umzustecken. T4P war ja eh genormt und wenn nicht die Nadelhersteller was verkehrt gemacht haben, sollte sich über deren Eigengewicht dann auch die jeweils richtige Auflagekraft einstellen (die allerdings absolut gesehen durchaus unterschiedlich sein kann).

Gruß
Andreas
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