Schallplatten pumpen/verzerren nach ein paar Minuten Spielzeit

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heinzgruber
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 17. Sep 2018, 19:03
Hi,
ich besitze einen vom Profi generalüberholten Technics SL-1210 MK2 mit neuem Original-Tonarm und Ortofon-2M-Blue-Tonabnehmer auf der Technics-Headshell. Habe das System mit der Überhanglehre von Technics eingestellt, auf parallelen Sitz an der Headshell und zusätzlich mit einer Ortofon-Schablone geprüft: Passt alles.

Die Nadel läuft mit 1,8 Gramm (Hersteller-Vorgabe) und Anti-Skating steht auf 1,8 (Vorgabe Technics-Anleitung). Tonarm-Einheit ist gemäß der Höhe des Tonabnehmers (18 mm) in der Höhe auf Stufe 3 gestellt (siehe Tabelle in der Technics-Anleitung). Seitlich betrachtet scheint die Nadel optimal in der Rille zu liegen. Als Phono-Vorverstärker habe ich so ein günstigen (50€) von Nowsonic. Regel ich da die Lautstärke nur sehr niedrig, klingt der Sound total übrigens dreckig/verzerrt. Mit mittlerer und höherer Lautstärke klingt er normal.

Erstmal war ich negativ überrascht, wie wenig Höhen zum Beispiels beim Thriller-Album von Michael Jackson im Vergleich zur CD am Ende rauskommen. Scheint aber wohl so zu sein, dass die Thriller-CD um einiges brillanter klingt.

Nun zu meinem Problem:
Nach ein paar Minuten fängt der Sound irgendwie an zu pumpen/verzerren. Das merkt man vor allem, wenn ein Song am Ende ausfadet oder leise Passagen kommen - das klingt dann völlig zerstört. Habe das Gefühl, dass der Sound frisch nach dem Aufsetzen gut ist und umso länger die Platte läuft, schlechter wird. Der schlechte Sound ist gar nicht am Ende der Platte, sondern bereits im ersten Drittel. Woran kann das liegen? Vielleicht am minderwertigen Phono-Vorverstärker? Wenn ich die Nadel direkt zum Ende eines Tracks aufsetze, verzerrt es übrigens nicht. Diese Verzerrungen treten auch in leisen Teilen mitten in einem Song auf. Aber halt auch nicht immer, sondern erst nach einer gewissen Laufzeit. Das Problem tritt früher oder später bei allen Schallplatten auf.

Ich habe keine Erfahrung mit Hi-Fi Platten hören - hab früher nur aufgelegt und nicht großartig auf die Soundqualität geachtet. Das treibt mich aber jetzt in den Wahnsinn. Ich habe viel Geld in die Restaurierung des Players und das Tonabnehmersystem gesteckt.

Hier mal zwei Soundbeispiele, die ich via USB vom Phono-Vorverstärker am Computer aufgenommen habe. Am besten mit Kopfhörer anhören, sonst fällt die Verzerrung am Ende des Songs weniger auf:

Anfang sauber:
Datei von filehorst.de laden

Ende verzerrt:
Datei von filehorst.de laden

Danke für eure Hilfe


[Beitrag von heinzgruber am 17. Sep 2018, 19:21 bearbeitet]
heinzgruber
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 17. Sep 2018, 19:35
Habe eben mal mein altes DJ-System Concorde DJ S Blau dran geschraubt und Tonarm usw. entsprechend kalibriert: Dort verzerrt nix und das System klingt nicht so bedeckt und insgesamt heller, als das 2M. Das kann doch eigentlich nicht sein oder?
akem
Inventar
#3 erstellt: 17. Sep 2018, 19:47
Für die fehlenden Höhen gibt es vier mögliche Ursachen:
- die Platte ist verschlissen
- kapazitive Fehlanpassung zwischen Tonabnehmer und Phonopre
- Phonopre ist Mist
- die elliptische Standardnadel des 2M Blue (die verschweigt nämlich auch so einiges)

Für das "Pumpen" habe ich indes keine Erklärung.
Ich denke der erste Ansatz wäre mal ein neuer Phonopre. Der ART DJ-Pre für rund 50€ wird da gerne empfohlen. Da kann man sogar die Eingangskapazität in zwei Stufen anpassen und die bewegt sich auch in einer sinnvollen Größenordnung.

Gruß
Andreas
heinzgruber
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 17. Sep 2018, 20:10
Okay. Danke für deine Hinweise.
Also die Platte ist VG+.

Also die empfohlen Eingangskapazität beim 2M-System ist zwischen 150-300 pF. Die Concorde DJ S hat 200-600 pF. Hatte mit den Cambridge Audio Duo als Vorverstärker ausgesucht. Der hat aber 100 pF fix. Soll ich den lieber wieder abbestellen? Passt ja dann von den Werten für beide Tonabnehmer nicht. Was bedeuten die Wert konkret für den Klang?

Bei meinem jetzigen Preamp stehen die pF-Werte nirgendwo.

Leider hat der ART DJ-Pre keinen Kopfhörerausgang - brauche ich eigentlich. Hatwer Empfehlungen dieser Art: Phono-preamp mit Kopfhörerverstärker für max. 300 Euro?

Danke und Grüße


[Beitrag von heinzgruber am 17. Sep 2018, 20:12 bearbeitet]
Wuhduh
Gesperrt
#5 erstellt: 17. Sep 2018, 21:01
Nabend !

Der Cambridge ist unglaublich teuer und auch noch nutzlos, weil Du ggfs. zwei MM-Systeme betrieben willst. Die 100 pf sind aber ok.

M. W. gibt es so gut wie keinen Phono-Vorvorverstärker mit regelbarem, praktikablem Kopfhörerausgang. Da soll nur ein Kleinsignal von wenigen Millivolt entzerrt und verstärkt werden.

Könnte sein, daß das Blue intern defekt ist oder die Nadelaufhängung plötzlich " mittendrin " schlapp macht.

MfG,
Erik
Burkie
Inventar
#6 erstellt: 19. Sep 2018, 06:34
Hallo,

stimmt die Auflagekraft? Ist der Tonarm ausbalanciert?
Ist die Nadel sauber?
Sammelt die Nadel während des Abspielens Schmutz und Dreck an?

Gruss
heinzgruber
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 19. Sep 2018, 07:46

Burkie (Beitrag #6) schrieb:
Hallo,

stimmt die Auflagekraft? Ist der Tonarm ausbalanciert?
Ist die Nadel sauber?
Sammelt die Nadel während des Abspielens Schmutz und Dreck an?

Gruss


Ja, steht alles ausführlich im ersten Post. Kein Schmutz während des Abspielens.
#linn-fan#
Inventar
#8 erstellt: 19. Sep 2018, 08:26
PhonoPre & Kopfhörerausgang?

Da fällt mir nur ein sich einmal einen der Vorverstärker aus den 80ern näher anzusehen (Yamaha, Technics, Denon, usw.). Da hatten viele TOP Phonoteile mit 1-3 Eingängen, MM & MC und teilweise sogar einstellbar bzgl. Kapazität (MM) und Widerstand (MC)

Und Kopfhörerausgang

R.
vinylrules
Inventar
#9 erstellt: 19. Sep 2018, 11:51
Liftbank zu hoch eingestellt?
heinzgruber
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 19. Sep 2018, 12:03

vinylrules (Beitrag #9) schrieb:
Liftbank zu hoch eingestellt?


Ne, wie gesagt, der wurde von einem von einem Profi restauriert und neu eingestellt.
#linn-fan#
Inventar
#11 erstellt: 19. Sep 2018, 12:49

heinzgruber (Beitrag #10) schrieb:

vinylrules (Beitrag #9) schrieb:
Liftbank zu hoch eingestellt?


Ne, wie gesagt, der wurde von einem von einem Profi restauriert und neu eingestellt.


Mag sein, aber der Effekt ist so selten, dass die Idee sehr naheliegend ist. Auch Profis machen Fehler.

Sollte der Tonarm beim Spielen noch einen Hauch aufliegen, dann kann das sehr gut den beschriebene Effekt des Pumpens bringen.

Ich mein, IRGENDWO muss der Fehler ja liegen, oder?

Einfach mal schauen

R.
vinyljedi
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 19. Sep 2018, 13:32
@Wuhduh/Erik: Warum findest Du den Cambridge Duo mit €279 UVP unglaublich teuer? Sicher, es ist teurer als ein Art Pre, aber ich finde, dass Gerät ist top verarbeitet und klanglich bei MM gut (MC konnte ich noch nicht testen). Und es hat einen sehr brauchbaren regelbaren Kopfhörerausgang.


[Beitrag von vinyljedi am 19. Sep 2018, 13:34 bearbeitet]
Wuhduh
Gesperrt
#13 erstellt: 19. Sep 2018, 16:47
Hallo !

Ich habe kein Interesse daran, mit Dir über den Cambridge in irgendeinem Thread zu diskutieren.

Insbesonders dann nicht, wenn mir beim Lesen des Werbetextes auf der Homepage von C A Deutschland folgender Text bei mir ein unangenehmes Zucken im linken Augenlid erzeugt:

Teilzitat: " Der Duo Phono-Vorverstärker erhält die einzigartige Wärme des Schallplattenklangs durch ein hochmodernes Schaltnetzteil und ein neues, oberflächenmontiertes Platinenlayout, das unerwünschte Geräusche verringert. "

Sowas sollte man sich auf der Zunge zergehen lassen ... MUSS man aber nicht ... KÖNNTE man am 29. Tag wieder nach längerem Testen wieder zurückschicken.

Ob die Buchsen auch dickere Spannhülsen zulassen, vermag ich nicht zu sagen. Ich habe dazu nur eine negative Vermutung.

MfG,
Erik
Burkie
Inventar
#14 erstellt: 19. Sep 2018, 17:15
Hallo,

offensichtlich tritt der Effekt ja erst nach eine Weile auf, also nach einer gewissen Spielzeit.
Anscheinend ist der Effekt auch unabhängig von der Position auf der Platte. Setzt man also die Nadel im Inneren der Platte auf, so tritt der Effekt nicht auf.

Stimmt das so?

Dann versuche mal bitte folgendes:
Schalte den jetzigen Nowsonic-Phono-Vorverstärker und die daran angeschlossene Stereo-Anlage ein, und lasse das so ein paar Minuten lang laufen, ohne den Plattenspieler zu starten.

So nach 15 Minuten oder so, startest du den Plattenspieler, und zwar etwa beim Fade-Out des ersten Songs der Platte.
Hört man dann sofort den Störeffekt?
Oder dauert das jetzt auch einige Minuten, bevor dein Störeffekt auftritt?

Damit kann man testen, ob es eher am Vorverstärker liegt, der mit der Zeit (Temperatur?) "wegdriftet"...

Andererseits, es könnten auch rein mechanische Effekte sein.
Das M2 benötigt wohl nur geringe Auflagekraft, weniger als das DJ-System?
Kann es sein, dass die Nase des Tonarms an der Liftbank schabt? Es sind nur wenige mm Luft zwischen abgesenkter liftbank und Tonarm.
Ist die Liftbank z.B. schief montiert, so klappt es zu Anfang der Platte, weiter innen schabt es dann. Die Liftbankhöhe kann man glaub ich einstellen (bin jetzt zu faul, nachzuschauen, bei meinem hatte ich nie Probleme...).

Das DJ-System hat wohl mehr Auflagekraft, und ist auch eher auf Abtastsicherheit als unbedingt auf Klang optimiert (Scratching), könnte deswegen also bei nur leichtem Schaben an der Liftbank unbeeindruckt drüber hinweg spielen.

Umgekehrt, wenn dieser Störeffekt auftritt, bleibt er dann bis zum Ende der Platte bestehen?
Oder aber, wenn dieser Störeffekt auftritt, geht er dann sofort weg, wenn du den Tonarm mit dem Lifthebel anhebst und wieder absenkst (selbe Stelle der Platte, brauchst also den Tonarm selber gar nicht zurück bewegen)? Oder kehrt er dann sofort wieder zurück?

Damit könnte man die Fehlerquelle einkreisen.

Tritt der Effekt auch bei anderen Schallplatten auf?

Gruss
akem
Inventar
#15 erstellt: 19. Sep 2018, 17:50
Wenn ich die technischen Daten und die Bilder auf der Webseite anschaue, dann sind die kein Ruhmesblatt. Gegenüber der 640p, die ich kenne, haben sich zwar ein paar Sachen geändert, vieles aber nicht. Der Aufbau der Phonosektion scheint ziemlich identisch zu sein, soweit das anhand des Photos auf der Webseite zu sagen ist. Nur halt in SMD bis auf die Elkos. Das bedeutet: Masse statt Klasse, viele Bauteile aber keine guten Bauteile... Und offenbar ist jetzt auch noch ein Schaltnetzteil mit im Gehäuse...
Die Eingangskapazität für MM hat sich löblicherweise verringert (was bei der 640 allerdings zum Schwingen in der diskret aufgebauten Vor-Vorverstärkerstufe geführt hat...). Der Eingangswiderstand für MC ist aber zu niedrig (mit 100 Ohm klingen nur die wenigsten MCs im leistbaren Bereich gut). Sofern diese Angaben denn überhaupt stimmen - die 640 war auch mit 100 Ohm angegeben, hatte aber reale 300 Ohm...
Der Verstärkungsfaktor ist zu niedrig, die Ausgangsspannung folglich ebenfalls. Und die RIAA-Genauigkeit von +/-0,3dB ist miserabel. Das können 50€ Phonostufen besser. Rätselhaft ist auch die Angabe RIAA-Genauigkeit bei 30Hz-50Hz... Zuerst hatte ich ja 50kHz gelesen aber 30-50Hz Klanglich war die 640 im Serienzustand rauh und nervös, was eigentlich auf einen hohen Klirrfaktor hindeutet. Entweder die Angaben zur Duo sind falsch oder sie haben das tatsächlich verbessert. Naja, wobei 0,2% Klirr bei MC ist schon ein bischen arg viel...
Die Kopfhörerstufe wird die übliche Operationsverstärkerlösung sein. Sprich bei manchen Kopfhörern (insbesondere niederohmige KH) wird's passabel klingen, bei anderen (hochohmigeren KH) aber weitgehend bass- und energiefrei. Und zu leise (wenn man mal richtig abrocken will... )
Just my Senf dazu...

Gruß
Andreas
vinyljedi
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 20. Sep 2018, 08:37
Ich bin ja immer bereit zu lernen Wieso ist den jetzt vom Foto direkt auf "Masse statt Klasse" zu schließen? Und ist 100Ohm für MCs nicht so etwas wie ein de-facto-Standard? Der Verstärkungsfaktor von 60dB bei MC ist doch ok, die meisten anderen Vorverstärker haben doch auch nicht mehr. Und +/- 0,3 dB RIAA-Genauigkeit ist jedenfalls vom Blatt her ein besserer Wert als +/- 0,5 dB des hier überall gelobten DJ Pre II. Der Kopfhörerausgang ist auf 32-600Ohm ausgelegt, meine haben 300Ohm und ich finde den Klang völlig in Ordnung.
akem
Inventar
#17 erstellt: 20. Sep 2018, 09:15
Naja, ich kenne das Innenleben so einiger Phonostufen und kaum eine Phonostufe in diesem Preisbereich hat auch nur annähernd so viele Bauteile wie die Cambridge. Ich habe meine 640 mit einem Hörwege-Kit getunt und da hab ich eine gaaanze Menge Teile tauschen "dürfen". Daher die Feststellung Masse statt Klasse.
Was die 100 Ohm angeht: das war früher in der Tat mal so eine Art De-Facto-Standard. Aber es gibt immer weniger MCs, die tatsächlich an 100 Ohm optimal klingen. Es gibt immer mehr, die an die 1000 Ohm sehen wollen wenn nicht gar noch mehr. Und ich finde, ein Hersteller von Phonostufen sollte dem Rechnung tragen. Und wenn eine Einstellbarkeit im Budget nicht drin ist, dann kommt ein Käufer durch externes Parallelschalten von Widerständen zwar ausgehend von einem Hohen Ausgangswert immer runter, aber nie rauf. Um rauf zu kommen, müßte man den Widerstand in Reihe schalten und das kostet dann gewaltig Signalpegel...
Was den KH-Ausgang angeht: es ist ein Unterschied, ob man da KH mit 32-600 Ohm betreiben kann und ob diese dann auch gut klingen und genug Dampf liefern. Ich würde mich fast wetten trauen, daß ein Sennheiser HD600 da dran verhungert...

Gruß
Andreas
vinyljedi
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 20. Sep 2018, 09:28
Ah, ok. Danke! Einstellbarkeit bei MC wäre natürlich schön, sehe ich aber in dem Budget bis €300 kaum vertreten. Da ich mich noch an MC herantasten möchte, kann mit einem Audio Technica anfangen, die verlangen ja 100 Ohm. Mein bisheriger Vergleichsmöglichkeiten (bis vor kurzem habe ich mich mit dem Thema RIAA-Kurve, Kapazität usw. gar nicht auseinandergesetzt): NAD PP2i (200pF) und interner Phono-Eingang meines Marantz PM6006 (angeblich 400pF). Tonabnehmer: Ortofon 2M Blue und 2M Bronze sowie ein AT-91 (Rega Carbon). Wollte aber nicht den Thread hijacken...
Keksstein
Inventar
#19 erstellt: 20. Sep 2018, 15:59

Teilzitat: " Der Duo Phono-Vorverstärker erhält die einzigartige Wärme des Schallplattenklangs durch ein hochmodernes Schaltnetzteil und ein neues, oberflächenmontiertes Platinenlayout, das unerwünschte Geräusche verringert. "


Das übliche Marketing im HiFi Segment, das machen die anderen doch genauso.


Gegenüber der 640p, die ich kenne, haben sich zwar ein paar Sachen geändert, vieles aber nicht. Der Aufbau der Phonosektion scheint ziemlich identisch zu sein, soweit das anhand des Photos auf der Webseite zu sagen ist. Nur halt in SMD bis auf die Elkos. Das bedeutet: Masse statt Klasse, viele Bauteile aber keine guten Bauteile... Und offenbar ist jetzt auch noch ein Schaltnetzteil mit im Gehäuse...




Viele moderne Bauteile gibt es nurnoch in SMD und das aus gutem Grund. Und ein Schaltnetzteil hat, gerade bei Phono Vorverstärkern, sogar Vorteile.
Albus
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 20. Sep 2018, 18:22
Tag,

ich komme hiermit auf die Probleme in der Verwendungssituation zurück. - Und komme ohne Umschweife zur Sache. Das Pumpen nehme ich als Effekt eines oder mehrerer defekter - offener - Kondensatoren des Phono-Moduls wahr. Nach dem ersten Ladevorgang verlieren (die Keramik-Typen, wahrscheinlich) rasch an Ladung, was im Nachladevorgang noch erreicht wird, hält in Funktion nicht mehr lange, und so weiter...
Ferner möchte ich zur Montage nachfragen. Wenn mittels Technics-Überhanglehre praktisch genau auf 52,0 mm montiert ist, entsprechend Überhang 15 mm, dann resultieren die Nullpunkte 58,8 mm innen, außen 113,5 mm (Technics-Standard bei Kröpfung 22°). Also nicht etwa die weit verbreiteten IEC-Nullpunkte 66 mm/120,9 mm.
Die Ortofon-Schablone ist jedoch nach IEC markiert, d.i. mit den Nullpunkten 66 mm und 120,9 mm (was aber am Technics mit Achsabstand 215 mm eine Kröpfung von 23.67° und Überhang 17,82 mm fordert).
Wie ist die Sache zu verstehen? Gefragt, weil die etwaige Unstimmigkeit möglicherweise mit der Minderfunktion zu tun hat.

Freundlich
Albus
heinzgruber
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 20. Sep 2018, 18:44
Hi,
danke für die nun eingegangenen ausführlichen Antworten.

Das mit der Auflage ist schon alles korrekt. Mehrmals geprüft.

Habe jetzt den Cambridge Audio Duo hier und der Sound hat schon deutlich mehr Höhen. Vermutlich hat der billigere Nowsonic Phonix einen zu hohen pF-Wert und harmoniert nicht mit dem 2M Blue. Der pF-Wert vom Phonix steht leider nirgends.

Jetzt brauche ich nochmal eure Ohren (ich kann gerade aufgrund müder Ohren nichts mehr objektiv beurteilen). Hier zwei Beispiele. Sagt mir mal bitte, was euch bei Beispiel A und B im Vergleich zueinander auffällt. Klingt das alles sauber, so, wie es soll? Sind beide über den Cambridge Audio Duo verstärkt, aber mit zwei verschiedenen Nadelsystemen (2M Blue und Concorde DJ S) abgetastet. Ich sage nicht, welches, welches ist.

Beispiels A:
Datei von filehorst.de laden

Beispiels B:
Datei von filehorst.de laden

Danke und Grüße

Edit:
Habe übrigens DT770 Pro mit 80 Ohm am Cambridge Audio Duo dran und die gehen nicht wirklich laut. Deswegen schicke ich den wahrscheinlich zurück. Verstehe das nicht, dass die bei einem stationären Gerät so einen lahmen Kopfhörerverstärker einbauen.


[Beitrag von heinzgruber am 21. Sep 2018, 09:57 bearbeitet]
heinzgruber
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 20. Sep 2018, 18:48

Albus (Beitrag #20) schrieb:
Wenn mittels Technics-Überhanglehre praktisch genau auf 52,0 mm montiert ist, entsprechend Überhang 15 mm, dann resultieren die Nullpunkte 58,8 mm innen, außen 113,5 mm (Technics-Standard bei Kröpfung 22°).


Ja, sollte exakt mit 52 mm montiert sein. kann ich die Nullpunkte für den Technics einfach so in der Ortofon-Schablone markieren? Also ich habe das mal gemacht und das System ist auch an den Punkten absolut parallel zu den Linien auf der Schablone. Oder verschieben sich die Linien auch und die Schablone geht bei mir gar nicht?

danke und Grüße
heinzgruber
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 20. Sep 2018, 19:13

Burkie (Beitrag #14) schrieb:

offensichtlich tritt der Effekt ja erst nach eine Weile auf, also nach einer gewissen Spielzeit.
Anscheinend ist der Effekt auch unabhängig von der Position auf der Platte. Setzt man also die Nadel im Inneren der Platte auf, so tritt der Effekt nicht auf.


Also ich habe das Gefühl, dass der Effekt (pumpen, verwaschen, matschig), immer erst nach einer gewissen Spieldauer auftaucht. Habe ja jetzt einen anderen Preamp (Cambridge Audio Duo) und das ist es immer noch so mit dem 2M-System. Wenn ich dann bei pumpendem Sound die Nadel nach oben schiebe mit dem Lift, fliegt die förmlich aus der Rille ein paar Milimeter nach außen zum Plattenteller hin. Setze ich sie dann wieder runter, ist der Track wieder ein paar Sekunden vorher. Ist das normal? Wie gesagt, das Gewicht und Anti-Skating sind nach Vorgabe eingestellt. Beim Concorde-DJ-S-System habe ich den Eindruck, dass die Nadel nach dem Lift und wieder herabsetzen exakt an der gleichen Stelle weiter spielt.

Vielleicht höre ich mir mit zu hoher Lautstärke aber auch die Ohren matschig, keine Ahnung (siehe Sound-Beispiele Post #21).

Grüße


[Beitrag von heinzgruber am 20. Sep 2018, 19:13 bearbeitet]
Burkie
Inventar
#24 erstellt: 21. Sep 2018, 05:35
Hallo,

steht denn der Plattenspieler in Waage?
Was passiert denn mit dem Pumpen, wenn die den TA anhebst und wieder auf die gleiche Stelle absenkst? Pumpt es dann auch sofort wieder, oder erst nach Minuten?
Was passiert denn mit dem Pumpen, wenn die den Phono-Preamp einschaltest, einige Minuten laufen lässt, und dann erst den Plattenspieler startest?

Gruss
Albus
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 21. Sep 2018, 11:09
Tag,
und Tag Heinz,

zuerst lasse ich meinen Einwurf über die Nullpunkte Technics gegenüber Ortofon-Schablone fallen - weil der Überhang nach Überhanglehre mit 52,0 mm bzw. 15 mm Überhang alles Gerede über feinste Abweichungen hinfällig macht. Technics-Überhanglehre ist das kritische Maßstück.

Aber dann die Musikschnipsel. - Beispiel A ist geprägt durch eine bemerkenswert enge Frequenz-Bandbreite, ebenso die Stereoperspektive, von der man kaum sprechen kann, dazu die ins Dunkle nivellierten Klangfarben - die MONO-Anmutung (vom Typ Mittelwelle) drängt sich als Erinnerungmoment auf.
Beispiel B klingt schon mehr nach Stereo, immer noch eng, kein wirkliches breites Stereopanorama gegeben, die wirksame Frequenz-Bandbreite hat zugenommen, es ist kein gestaltloser Musikbrei mehr, es sind schon Verlaufsgestalten und -Momente zu erkennen. Die Klangfarben sind noch immer nivelliert, aber nicht mehr ins Muffige.

Was nun die Verschiebungen beim Lift-Ab, Lift-Auf, Lift-Ab angeht. Eine einfachste Möglichkeit wäre eine ungenügend aufgeraute Liftbank-Oberfläche (die AK im Verhältnis zur AS-Kraft ist zu gering, es kommt zum Gleiten). Die AK des Concorde ist sicherlich deutlich höher als beim 2M? Die Haft- bzw. Gleitreibung auf der Liftbank größer. So bleibt die Hebeposition erhalten.

Wenn du ein Pumpen hörst - ist dann der Arm auf der Platte am seitlichen Taumeln oder senkrechten Vibrieren? Taumeln, machen einen Arm übermäßig exzentrische Mittellöcher einer Platte. Oder Platten mit deutlich zu großem Mittelloch, was auf exzentrisch hinausläuft.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 21. Sep 2018, 11:11 bearbeitet]
Liquid_Spirit
Stammgast
#26 erstellt: 22. Sep 2018, 00:24
GANZ sicher das die Liftbank nicht DOCH zu hoch ist und die Nadel nicht komplett in die Rille eintaucht ?
heinzgruber
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 26. Sep 2018, 09:34
moin,
um das hier mal aufzulösen:

die nadel hat einen defekt

hab jetzt eine neue drauf und es klingt unfassbar gut. der vinyl-sound übertrifft gerade alle meine erwartungen.

beste grüße
#linn-fan#
Inventar
#28 erstellt: 26. Sep 2018, 16:26
Manchmal kann das Leben so einfach sein

R.
ad-mh
Inventar
#29 erstellt: 26. Sep 2018, 21:03
So etwas finde ich gut.
Der TE gibt am Ende eine Rückmeldung.

Das ist leider nicht immer so.
vinylrules
Inventar
#30 erstellt: 27. Sep 2018, 05:26

die nadel hat einen defekt

Gut, dass sich das aufgeklärt hat und Danke für die Rückmeldung.

Allerdings hört man echt ein Bisschen viel von kaputten Ortofons in letzter Zeit oder täusche ich mich da? War mal so 'ne sichere Bank. Wenn was nicht stimmte, dann beim Nutzer und nicht beim Produkt - ist wohl vorbei
Burkie
Inventar
#31 erstellt: 27. Sep 2018, 16:18

heinzgruber (Beitrag #27) schrieb:
moin,
um das hier mal aufzulösen:

die nadel hat einen defekt

hab jetzt eine neue drauf und es klingt unfassbar gut. der vinyl-sound übertrifft gerade alle meine erwartungen.

beste grüße

Das ist ja schön.

Weißt du noch, welchen Defekt die Nadel hatte?

Gruss
#linn-fan#
Inventar
#32 erstellt: 27. Sep 2018, 16:47
Ich hab‘s versucht. Äääährlisch. Diese Steilvorlage zu ignorieren.

Einfach nicht auf Antworten zu klicken

Ich kann nicht, ich bin schwach


Weißt du noch, welchen Defekt die Nadel hatte?


...... sie pumpt und verzerrt nach wenigen Minuten Spielzeit

R.
Burkie
Inventar
#33 erstellt: 27. Sep 2018, 16:52

#linn-fan# (Beitrag #32) schrieb:
Ich hab‘s versucht. Äääährlisch. Diese Steilvorlage zu ignorieren.

Einfach nicht auf Antworten zu klicken

Ich kann nicht, ich bin schwach


Weißt du noch, welchen Defekt die Nadel hatte?


...... sie pumpt und verzerrt nach wenigen Minuten Spielzeit

R.


Hättest du mal besser...

War der Nadelträger defekt? Das Gummi? Die Nadel nicht mehr richtig am Nadelträger angeklebt? Oder abgebrochen?

Gruss
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