Technics SL 1300 - Automatik OK?

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thomasfoerster
Inventar
#1 erstellt: 03. Jan 2020, 23:59
Hallo zusammen,
in meiner Gegend werden gerade ein paar 1300er verkauft.
Eigentlich hatte ich nach 1200ern, 1400ern und 1500ern gesucht, aber die gibt's hier herum wohl grad nicht.
Vollautomatiken gegenüber bin ich ja eher misstrauisch, aber vielleicht zu Unrecht:
Hat jemand Erfahrung mit der Zuverlässigkeit der verbauten Mechanik?
Und wie sieht es mit der Reparierbarkeit aus, wenn man keine zwei linken Hände hat, aber auch wiederum kein Uhrmachertalent?

Gruß
Thomas
thomasfoerster
Inventar
#2 erstellt: 08. Jan 2020, 23:55
Einen "Ping" gebe ich dem Thread noch.
Die Geräte sind alle noch da... Hat das was zu bedeuten?
raindancer
Inventar
#3 erstellt: 09. Jan 2020, 11:29
Nutze die Suchfunktion - oben rechts. Wenns dir zuviel auftauchende Probleme sind, die Dinger wurden halt massenhaft verkauft.
Pd-XIII
Inventar
#4 erstellt: 09. Jan 2020, 11:35
Ich hab meinen 1300 jetzt schon ein paar Jahre und hatte bisher kein einziges Problem mit der Automatik. Das einzige was ich bisher machen musste war die Drehzahl neu einzustellen und die Potis mit Kontaktspray zu behandeln. Automatik war noch kein Thema.
.JC.
Inventar
#5 erstellt: 09. Jan 2020, 11:38
Moin,

die SL-1300 sind sehr gute Dreher, schau mal hier.
childofman
Stammgast
#6 erstellt: 09. Jan 2020, 11:48
Naja Deine Fragestellung ist ein wenig schwierig finde ich:

a) es gibt da zwei Serien den SL 1300 (1310 schwarz) und den SL 1300 mk2 (1310 schwarz)
b) die neuere mk2 Serie hat wie auch die Sl 1400 mk2 Serie einen Konstruktionsfehler beim Tonarm-
Lift, der die Automatik unbrauchbar machen kann. Rund 80 % aller mk2 Dreher (1300 und 1400) dürften betroffen sein. Da altert ein Plastikteil, die Reparatur ist aufwändig und je nach Durchführung nicht immer dauerhaft.

Dass die Mechanik ansonsten versagt - ich wüsste es nicht. Insbesondere beim SL 1300 (erste Version) ist mir nicht bekannt dass es da Ausfälle geben würde. In der Regel sind da eher die Pitchregler nach 40 Jahren zu säubern und ggf. ein paar Elektrolytkondensatoren zu wechseln. Unter Umständen Plattenteller abnehmen, altes Fett sauber entfernen, säubern und Mechanik neu schmieren - das ist alles.
Habe bei einem verbauten Halbautomaten in Kompaktanlage Panasonic SG 6070 (BJ 1978) das alte Fett ersetzen müssen (war etwas verharzt) - War in 30 Minuten erledigt. Abschaltpunkt noch korrigiert - fertig. Panasonic und Technics = gleiche Firma und bis auf den Ausreißer der Tonarmlifte in der mk2 Serie super zuverlässig.

Kurzum: Mk2 Serie: Finger weg wenn kein Uhrmacher und Lift nicht 100% gerichtet. Erste Serie: Völlig problemlos und auch mechanisch robust.
thomasfoerster
Inventar
#7 erstellt: 09. Jan 2020, 15:45
Ja, sorry,

hätte dazuschreiben sollen MK nix.

Ich frage auch nur so Automatikfixiert, weil mich die Automatik meines geerbten SL-3 (samt seiner Drehzahlregelung) gerade verrücktmacht.
Reparieren / aufrüsten reizt mich bei der Kiste gar nicht, deshalb suche ich überhaupt.
Ich möchte halt vermeiden, vom Regen in die Traufe und so.

Da der MK nix unauffällig scheint, gehe ich mal ans Werk.

Danke und Gruß
Thomas
childofman
Stammgast
#8 erstellt: 09. Jan 2020, 16:15
Oh verstehe - mit diesem Einsteiger Tangenten Spieler SL-3 ist der 1300 nicht vergleichbar.
MacPhantom
Inventar
#9 erstellt: 09. Jan 2020, 22:06
Ich hatte lange den SL-1300. Meinen hatte ich damals als mit "nicht funktionierender Tonarmrückführung" erworben. Grund dafür war eine verharzte Mechanik; dies lässt sich i.d.R. durch einfaches Reinigen und Neuschmieren beheben: https://old-fidelity.de/thread-5464.html
Diese Prozedur ist mit etwas Geschick einfach durchführbar. Im besten Fall ist sie auch nicht nötig.
Wie auch immer, die Automatik des SL-1300 verrichtet absolut tadellos ihren Dienst und ist grundsätzlich äusserst stabil. Irgendwelche Auswirkungen auf den Antrieb oder Gleichlauf hat sie auch nicht, das ist ein Ammenmärchen. Im Normalbetrieb ist sie vollständig von Tonarm und Antrieb entkoppelt, und der SL-1300 hat genau gleich gute Eigenschaften wie seine halbautomatischen und manuellen Brüder (SL-1400 und SL-1500).

Insgesamt ein Top-Dreher, äusserst empfehlenswert!


[Beitrag von MacPhantom am 09. Jan 2020, 22:07 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#10 erstellt: 10. Jan 2020, 09:15
So ist es.
Der SL 1300 (wie auch 1400 und 1500) haben die Elektronik noch diskret aufgebaut.
Die nachfolgende Serie SL 1600, 1700, 1800 hatten dann einen IC mit dem alle Funktionen gesteuert wurden.
Seinerzeit (um 1976) die überragende Innovation.

Kurzum, alle diese Modelle haben dieselbe, hervorragende mechanische Qualität und
was mir wichtig ist: nicht (!) den motorbetriebenen Lift der dann nachfolgenden MK2 Modelle (SL 1600 MK2, 1700).
Papa_San
Inventar
#11 erstellt: 10. Jan 2020, 10:51

childofman (Beitrag #6) schrieb:

b) die neuere mk2 Serie hat wie auch die Sl 1400 mk2 Serie einen Konstruktionsfehler beim Tonarm-
Lift, der die Automatik unbrauchbar machen kann. Rund 80 % aller mk2 Dreher (1300 und 1400) dürften betroffen sein. Da altert ein Plastikteil, die Reparatur ist aufwändig und je nach Durchführung nicht immer dauerhaft.



Moin
ich frage dann auch noch mal in diesem Thread: Es gibt in den USA einen Typen, der diese Teile nachbaut (3D-Drucker?) und vertreibt. Die Information mit Link hatte ich hier aus dem Hifi-Forum, dann aber wieder vergessen. Nun kann ich dazu hier oder auch mit googeln nichts finden. Ein Tip wäre sehr hilfreich!

Gruß
Siggi
childofman
Stammgast
#12 erstellt: 10. Jan 2020, 11:34
Gibt es hier zu kaufen(bestellen):

https://www.shapeway...2-cueing-grooved-bus

ACHTUNG: Da gibt es zwei Varianten. Vor der Bestellung klären welche im jeweiligen Gerät verbaut ist.


[Beitrag von childofman am 10. Jan 2020, 11:36 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#13 erstellt: 10. Jan 2020, 11:35
Hi Siggi,

das gibt´s auch in D, Doc Barni hat, glaube ich, seine Daten.
Nur ist Barni nicht mehr aktiv.

Hast Du aktuell Bedarf und die gebrochene Hülse (als Muster)?
Papa_San
Inventar
#14 erstellt: 10. Jan 2020, 12:17
@J.C. mein Bruder hat 2 SL-1900 (oder waren es SL-2000) Das sind Erbstücke meiner Tante. Für die habe ich mal versucht, den Dreher zu reparieren. Kleben brachte auf Dauer nichts. Also haben wir bei Audioscope einen neuen Gebrauchten bestellt. Der hat 8 Jahre gehalten und jetzt das gleiche Problem. Beide Dreher sind ansonsten tadellos im Zustand und stehen im Keller. Ist schade drum.

@cildofman: Danke schön für den Link!

Gruß
Siggi
MacPhantom
Inventar
#15 erstellt: 10. Jan 2020, 13:14
Die MK2-Versionen sind technisch nochmals besser wie die Vorgänger, abgesehen von den zwei Mängeln (brüchiges Plastikteil im Tonarmlift, ausgeleierte Federn der Motoraufhängung). Das erste Problem lässt sich wie gesagt mit dem Nachbau aus dem 3D-Druck beheben; habe ich selbst an meinem SL-1310MK2 durchgeführt. Meiner leidet zum Glück nicht am zweiten; wurde immer mit vollständig entspannten Federn betrieben.

Hier ein Bild:



Den SL-1900 hatte ich auch mal. Auch der ist technisch absolut brauchbar; es wäre mir neu, dass der unter Tonarmliftproblemen leidet.
Hier ein Bild der Versammlung:

(SL-1300, SL-1310MK2,
SL-Q33, SL-1900)

Empfehlen kann ich sämtliche abgebildeten Modelle. Der beste ist der 1310MK2, jener braucht aber üblicherweise auch am meisten Arbeit.


[Beitrag von MacPhantom am 10. Jan 2020, 13:15 bearbeitet]
whitehead_eagle
Stammgast
#16 erstellt: 12. Jan 2020, 11:09
Das ist aber eine wirklich schöne Versammlung.....
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#17 erstellt: 15. Jan 2021, 15:14
Habe diesen Thread gerade entdeckt. Die Antworten sind sehr hilfreich. Ich erwarte in den nächsten Tagen einen SL-1600 MK-nix.
Es ist gut zu wissen, dass er so robust und zuverlässig ist. Ich bin gespannt, wie er klingt, ob ich im Vergleich zum Thorens TD-2001 Unterschiede wahrnehme. Leider passt das Thorens Headshell nicht auf den Technics, das würde einen Vergleich noch einfacher machen.

Gerd
Keksstein
Inventar
#18 erstellt: 15. Jan 2021, 16:12
Ich habe den SL-1300 (MK1) auch lange verwendet, war ein Erbstück. Einige defekte hatte das Gerät, vieles davon Typisch für den Spieler aber zu reparieren:

- Der Hebel für den Tonarmlift muss von Hand gehalten werden, sonst sinkt der Arm langsam zurück auf die Platte. Den Fehler hatte ich nicht gesucht.
- Die 2 Regler für die Einstellung der Geschwindigkeit spinnen. Geschwindigkeit kann nicht gehalten werden oder ändert sich im Betrieb. Nach Reinigung der beiden Potis war das kein Problem, das sind Standardteile die man im Notfall auch ersetzen könnte.
- Die Füße sind aus Gummi, bei meinem Spieler haben die sich aufgelöst. Damit ist die Trittschalldämpfung hin. Sie werden über M3 Muttern befestigt, die vom SL-1200 passen nicht, zumindest nicht ohne Modifikation.

Der Arm gehört eher zu den schwereren, das sollte man je nach Tonabnehmer bedenken. Leider lässt er sich, im Gegensatz zu vielen anderen Spielern, nicht in der Höhe einstellen. Das ist der einzige negative Punkt an dem Gerät, ich habe mein DL-103 mit einem Stück (~2mm) Acrylglas unterfüttert damit der VTA stimmt. Elektrisch machte meiner keinerlei Probleme, alle Bauteile die heiß werden könnten sind direkt mit dem Druckgusschassis als Kühlkörper verschraubt und bleiben daher kalt. Automatik läuft bei mir (ohne Wartung) perfekt.
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#19 erstellt: 15. Jan 2021, 19:06
@Keksstein: Wenn du mal Lust und Zeit hast, probier mal, was passiert, wenn du das Acryl-Abstandsplättchen durch Carbon ersetzt.

Habe ich bei einem Thorens TP-16 Arm gemacht mit folgenden Erfahrungen:

Die Oiginal-Kunststoffplättchen sind zu klein und koppeln das System nur auf kleiner Fläche bündig an, außerdem sind sie relativ weich.
Alu-Plättchen, besser als die Plastikteile, aber ziemlich schwer, verändern das Armgewicht:
Carbon: Sehr leicht und dabei sehr fest: Sehr gute Ankoppelung des TA ans Headshell, deutlicher Gewinn an Basskontur und Durchzeichnung.

Gruß Gerd
#Darkstar#
Inventar
#20 erstellt: 15. Jan 2021, 19:23
Falls Du Fragen zur Reparatur des Lifthebels beim MK2 hast, ich habe die Reparatur schon eins, zwei mal gemacht....


IMG_20180128_164535


[Beitrag von #Darkstar# am 15. Jan 2021, 19:24 bearbeitet]
Keksstein
Inventar
#21 erstellt: 16. Jan 2021, 09:26
Danke für die gut gemeinten Tipps, der Player ist aber aktuell bei meiner Mutter in Betrieb und die stört sich daran wenig. Weil mich das hohe Armgewicht gestört hat und sich die Höhe nicht einstellen ließ habe ich auf einen anderen Spieler gewechselt.


Die Oiginal-Kunststoffplättchen sind zu klein und koppeln das System nur auf kleiner Fläche bündig an, außerdem sind sie relativ weich.
Alu-Plättchen, besser als die Plastikteile, aber ziemlich schwer, verändern das Armgewicht:


Damals hing wie gesagt das DL-103 dran. Rechnerisch lag ich im grünen Bereich, das Originale Headshell hatte ich nie in der Hand und ein schwereres massives Ortofon benutzt.. Das halbe Gramm von meinem Acrylglas hatte eher einen positiven Effekt.
dicker0805
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 28. Feb 2022, 22:21

Falls Du Fragen zur Reparatur des Lifthebels beim MK2 hast, ich habe die Reparatur schon eins, zwei mal gemacht....



Hallo Darkstar, hast du die defekten Teile alle repariert oder gegen neue (3D Druck) ersetzt?
#Darkstar#
Inventar
#23 erstellt: 04. Mrz 2022, 09:51
Reparieren ist eine Bastellösung. Besser ist austauschen. Ich habe inzwischen 35x das Ersatzteil aus dem 3D Drucker verbaut.

Ich habe gerade erst kürzlich eine Step by Step Reparaturanleitung geschrieben. Wenn du mir per PN deine E-Mail schickst, sende ich dir das PDF zu.

Alternativ findest Du die komplette bebilderte Anleitung auch im Plattenspieler Forum

Viele Grüße Christian


[Beitrag von #Darkstar# am 04. Mrz 2022, 09:51 bearbeitet]
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