Sansui SR 4050C

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straylight23
Stammgast
#1 erstellt: 17. Jan 2020, 18:39
Hallo zusammen,

Mir ist ein sehr hübscher alter Sansui SR 4050C in die Hände gefallen.
Der optische Eindruck ist sehr schön, selbst die Abdeckung ist weitestgehend frei von Beschädigungen. Das Chassis ist tadellos.

Ich möchte dieses schöne Gerät zum Anlass nehmen mich wieder mehr mit Schallplatten zu beschäftigen.

Das wichtigste ist wohl; es funktioniert so weit. Eine alte Schallplatte konnte abgespielt werden.
Einige Dinge stören mich aktuell jedoch und ich möchte sie beheben:

1. Es braucht sehr lange, um auf Geschwindigkeit zu kommen. AFAIK liegt das am Riemen. Richtig? Kann ich den einfach wechseln? Was muss ich hierfür kaufen?
2. Das verbaute System passt (rein optisch) so gar nicht zum Charakter des Geräts. Ich hätte gerne ein System mit klassischer Headshell (heißt das so?). Was würdet Ihr hier empfehlen? Was passt (stilistisch, mechanisch, qualitativ)?

IMG_20200117_181911

Entschuldigt bitte das schlechte Foto. Wenn der Dreher wieder ansehnlich angeschlossen ist, mache ich mal ein besseres Bild.
Was ist den eigentlich generell von dem Gerät im Vergleich z.B. zu den häufig anzutreffenden Dual aus der Zeit zu halten? Lohnt der Aufwand abseits der tollen Optik?

Danke Euch!
straylight23
Stammgast
#2 erstellt: 18. Jan 2020, 12:27
Hmm... hat niemand Antworten für mich hierzu?
Liegt es an mir? War ich irgendwie unfreundlich? Wenn ja, tut es mir leid. War keine Absicht. Hab ich Blödsinn geredet und mich hierdurch für eine Antwort disqualifiziert? Wenn ja, tut mir das auch leid. Ich habe nicht wirklich Ahnung von Hifi im Allgemeinen und Plattenspieler im Speziellen.
Vielleicht bin ich aber auch nur zu ungeduldig?
Burkie
Inventar
#3 erstellt: 18. Jan 2020, 12:44
Hallo,

silistisch passt das hier:
Sansui_SR-4050-C-Prospekt-1


Grüße
akem
Inventar
#4 erstellt: 18. Jan 2020, 13:30
Gut ist der Sansui auf jeden Fall!
Ein SME-kompatibles Headshell mit gutem Tonabnehmer lohnt sich da sicher. Du mußt nur aufpassen, daß das Gegengewicht das entstehende Gesamtgewicht ausbalancieren kann (das Originalheadshell war ja dem Bild zufolge ein dünnes Blechkonstrukt, das sicher nicht viel mehr als 7 oder 8g gewogen hat).
Was die Drehzahl und den Riemen angeht, da kann ich leider nicht viel beitragen. Zunächst würde ich aber prüfen, ob der Motor überhaupt richtig dreht und anläuft.

Gruß
Andreas
felixbo
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 18. Jan 2020, 14:14
Hi,
z.B. hier gibt es ein ähnliches Headshell für einen annehmbaren Preis: https://www.thakker....al-headshell/a-7700/
Dann brauchst Du aber auch noch ein neues Tonabnehmersystem zum drunter schrauben, da Du die alte Ortofon DJ "Langnase" dann nicht mehr verwenden kannst.

Gruß Felix
straylight23
Stammgast
#6 erstellt: 18. Jan 2020, 14:51
Danke für Eure Antworten. Die Headshell-Aufnahme ist also SME-Kompatibel? Super. Das hilft mir weiter laut Handbuch sollte der Druck des Tonarms auf die Platte 2gr betragen - so ich das richtig verstehe.

https://www.google.c...qEBJVSdXUbL4MT951hHv

Dieser Druck einstellbar, allerdings gibt das Handbuch einen Hinweis, dass man ein mitgelieferte Gegengewicht verwenden muss, wenn die Cartridge ( Tonabnehmer-Halter?) Mehr als 14gr wiegt. Dieses Gegengewicht habe ich wohl nicht mehr.

Originalität ist mir nicht soooo wichtig, wenn der Stil nicht völlig daneben ist.

Den hier finde ich ganz stimmig: https://www.phonopho...yd13221-silbern.html Sind 9gr jetzt viel oder wenig?
Ach, ich sehe gerade: Danke für die Antwort mit dem Thakker. Der sieht sehr passend aus und wiegt nur 7gr - und günstig ist er auch. Top, danke!

Dass ist ein neues System benötige ist klar. Was würdet Ihr denn für den Anfang empfehlen? Ist sowas wie ein AudioTechnica VM520 EB (ca. EUR 100) schon zu viel des Guten oder gerade eben brauchbar mit viel Luft nach oben?

Der Motor an sich läuft. Wenn man ihm etwas Zeit lässt, kann man ganz normal eine Platte hören. Die Geschwindigkeit scheint zu passen. Kann ich eine Wartung mit Riementausch und Öl-Service selbst machen oder sollte ich das zu einem Spezialisten geben?

Danke nochmals
Albus
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 18. Jan 2020, 14:57
Tag,

das Service Manual ist in der Library der Vinylengine verfügbar, auch die ausführliche Bedienungsanleitung - ist vorhanden sehe ich eben - und die Produktbroschüre: https://www.vinylengine.com/library/sansui/sr-4050.shtml
(Registrierung dort ist erforderlich und empfohlen, problemlos)
Die Ölpunkte sind deutlich gemacht. Die originale Headshell wird um 8 g wiegen. Ein Gesamtgewicht in Höhe von 22 g für die Kombination von Headshell und Tonabnehmer ist bei dieser Art von Tonarm gängig, die 14 g gelten allein für den Tonabnehmer. Die Ortofon SH-4 ist gut tauglich, was für die HS-12, HS-13 des Thakker nicht gilt, mechanischer Schrott.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 18. Jan 2020, 15:06 bearbeitet]
akem
Inventar
#8 erstellt: 18. Jan 2020, 15:51
laut Handbuch sollte der Druck des Tonarms auf die Platte 2gr betragen - so ich das richtig verstehe.
--> Vergiß es - das gilt nur für das ab Werk installierte Tonabnehmersystem und kann bei anderen Tonabnehmern völlig anders sein. Es gelten die Werte, die der Hersteller des Tonabnehmers vorgibt!

Dieser Druck einstellbar, allerdings gibt das Handbuch einen Hinweis, dass man ein mitgelieferte Gegengewicht verwenden muss, wenn die Cartridge ( Tonabnehmer-Halter?) Mehr als 14gr wiegt. Dieses Gegengewicht habe ich wohl nicht mehr.
--> Damit ist wohl ein extra Zusatzgewicht gemeint. Aber ein Gegengewicht sollte der Tonarm doch montiert haben - oder wie sonst sollte für den aktuell montierten Tonabnehmer der Auflagedruck eingestellt werden??

Den hier finde ich ganz stimmig: https://www.phonopho...yd13221-silbern.html Sind 9gr jetzt viel oder wenig?
Ach, ich sehe gerade: Danke für die Antwort mit dem Thakker. Der sieht sehr passend aus und wiegt nur 7gr - und günstig ist er auch. Top, danke!
--> Das ist ein gutes Headshell und preislich nicht völlig abgehoben. Ich habe selber ein paar davon.

Dass ist ein neues System benötige ist klar. Was würdet Ihr denn für den Anfang empfehlen? Ist sowas wie ein AudioTechnica VM520 EB (ca. EUR 100) schon zu viel des Guten oder gerade eben brauchbar mit viel Luft nach oben?
--> Eher letzteres. Ein guter Einstieg wäre zum Beispiel das Audio Technika AT VM 95-ML. Das hat schon einen sehr guten Nadelschliff sowie einen nackten Diamanten, der nicht nur besser klingt sondern auch noch erheblich länger hält als die gebondete Ellipse des 520.

Der Motor an sich läuft. Wenn man ihm etwas Zeit lässt, kann man ganz normal eine Platte hören. Die Geschwindigkeit scheint zu passen. Kann ich eine Wartung mit Riementausch und Öl-Service selbst machen oder sollte ich das zu einem Spezialisten geben?
--> Sag doch mal Deine Postleitzahl. Vielleicht findet sich ja bei Dir in der Nähe jemand, der Dir ein wenig unter die Arme greifen kann. Im Raum München könnte ich das machen.

Gruß
Andreas
directdrive
Inventar
#9 erstellt: 18. Jan 2020, 18:02
Moin,

das originale Sansui Headshell für SR-2050/4050 und den separat erhältlichen TA-2050 Tonarm wiegt 9,1 Gramm und ist durchaus solide gefertigt. Das Ortofon SH-4 hat fast das gleiche Gewicht, ist ebenfalls sehr stabil und der passende Ersatz.
Alternative, auch wenn das jetzt vielleicht nicht ganz so seriös rüberkommt: ich biete derzeit selbst bei eBay ein anständiges Sansui-Headshell passenden Gewichts an, wiegt komplett mit Tonabnehmer 16 Gramm. Klick!

Wenn Du nichts anderes findest, kann ich Dir das Headshell auch gern ohne System verkaufen.

Grüße, Brent
straylight23
Stammgast
#10 erstellt: 18. Jan 2020, 18:50
Wow, das wird ja richtig lebendig hier! Lieben Dank für die ganzen Infos.
@akem: Das normale, verstellbare Gegengewicht des Tonarms ist schon noch da. Nur eben dieses Zusatzgewicht nicht mehr. Wenn ich mir die Gewichte der genannten Komponenten so angucke, sollte ich dadurch aber kein Problem haben. Vielen Dank auch für die Empfehlung eines Tonabnehmers. Das hilft mir weiter!
Ich wohne übrigens in 41179 Mönchengladbach. Das ist ein bisschen zu weit weg von München... Gibt es hier vielleicht auch jemanden, der mir mit dem Service helfen könnte? Oder kennt Ihr hier in der Ecke eine empfehlenswerte Werkstatt? Dann würde ich diesem hübschen Gerät einfach mal eine professionelle Kur gönnen.

@directdrive: Danke für das Angebot. Mir geht Funktion - in gewissen Grenzen - über Originalität. Eine neue Headshell mit einem aktuellen, hochwertigen System erscheint mir die beste Variante. Du kannst mir gerne per PM diese Headshell mit einem Audio Technika AT VM 95-ML anbieten. Ginge das?
Alernativ greife ich zum Ortofon SH-4. Da kann man wohl nicht viel falsch machen und ein Vermögen kostet es auch nicht. Welches Ortofon-Ssetem wäre denn mit dem oben genannten Audio Technica vergleichbar? Der 2M Blue? Es erscheint so ein bisschen schräg in eine Ortofon Headshell ein Audio Technica System zu setzen.. oder spinne ich da jetzt schon rum?

Danke nochmal an alle und schöne Grüße,
Thomas


[Beitrag von straylight23 am 18. Jan 2020, 18:54 bearbeitet]
akem
Inventar
#11 erstellt: 18. Jan 2020, 20:33
Da spinnst Du in der Tat schon ein bischen rum...
Bei Ortofon-Tonabnehmern zahlst Du eine ganze Menge für den Namen. Aus der 2M-Serie wäre nadeltechnisch am ehesten das Black mit dem AT VM95-ML vergleichbar. Exakt den gleichen Schliff hätte dann das AT VM95-SH (Shibata). Ein 2M Blue kann mit dem VM95-ML oder -SH nicht ansatzweise mithalten.

Gruß
Andreas
Burkie
Inventar
#12 erstellt: 18. Jan 2020, 21:02
Hallo,

natürlich findet man fast immer etwas, was preislich ganz günstig liegt, technisch völlig OK ist, aber keinen Namen hat, oderauch vom Design nicht gefällt.

Wie vielleicht diese Thakker-Headshell aus Lochblech, damit sie leicht genug ist.

Letztlich geht es aber auch darum, etwas zu finden, mit dem man ein gutes Gefühl hat. Selbst wenn es objektiv "zu teuer" wäre, oder evtl. technisch nicht das echte Optimum darstellen würde.

Ortofon-Tonabnehmer oder Headshells sind sicher nicht schlecht, und wenn man genau dies Design haben möchte, führt ja kein Weg darum herum.


Wenn es stilistisch passen sollte, würde ich vermutlich sehen, eine Original-Sansui-Headshell aus der damaligen Zeit zu finden. Oder auch einen passenden Nachbau, wie das von Thakker. Und darin ein Sansui-System (oder Nachbau) verbauen.
Oder ein ganz anderes, neues System...

Umgekehrt, wenn man Ortofon-Fan ist, möchte man womöglich wegen des Designs sowohl System als auch Headshell von Ortofon haben.

Wichtig ist ja nur, dass man hinterher Spaß damit hat.

Dauf achten sollte man, dass es von den Gewichten her mit dem Tonarm stimmt.

Grüße
Albus
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 19. Jan 2020, 12:39
Tag,

sollte die hier erneut gefallene Empfehlung des AT-VM95ML umgesetzt werden steht eine gehobene Imperfektibilität der Audioqualität bevor. Also...

Zur Verwendungssituation:
-- Plattenspieler Sansui SR-4050C mit Summe an Kabelkapazität ~150 pF (+/-30 pF), aus Signalpfad Headshell bis Audiokabel-RCA-Stecker
-- Audio-Video-Receiver Yamaha RX-V592RDS, Phono Input, mit Summe an Kabelkapazität 330 pF (Modelle B, G British, European, andere 230 pF), aus nomineller Kondensator-Bestückung 320 pF zuzüglich Kapazität des Signalpfades Input-Buchsen bis Platinenbestückung
Daraus die Summe als Lastkapazität für den nahegelegten Tonabnehmer
-- Lastkapazität 480 pF (+/-30 pF)

Dagegen lautet die Empfehlung des Herstellers an Lastkapazität für das AT-VM95ML zur Erlangung einer mit dem Produkt angestrebten Audioqualität
-- 100-200 pF
und für ein in Betracht genommenes Ortofon 2M-Modell lautet die Herstellerempfehlung
-- 150-300 pF

Folglich ist ein je absehbarer Gegensatz aus Empfehlungen 100-200 pF bzw. 150-300 pF versus Geräte-Arrangement in der Verwendungssituation 480 pF (+/-30 pF) zunächst festzuhalten sowie als Problemstellung aufzulösen. - Lässt man die Sache einfach laufen - als bloßer Konsument - stehen reichlich Verfärbungen der Schallplattenwiedergabe bevor, d.i. ein gehobener Grad der Imperfektibilität der Audioqualität.

Was kann man tun? Zunächst kurz innehalten. Alsdann nach Alternativen fragen.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 19. Jan 2020, 13:37 bearbeitet]
straylight23
Stammgast
#14 erstellt: 19. Jan 2020, 13:25
Hi Aldus,

Danke für das wertvolle Feedback. Den Sansui werde ich jedoch nie an den alten Yamaha AVR anschließen. Ich möchte mir ein neues Musikzimmer einrichten und da bin ich aktuell noch völlig offen - nur der Sansui ist derzeit als fester Bestandteil gesetzt.
Ich glaube ohnehin, dass ich in einen kleinen, separaten Phono-Vorverstärker investieren möchte. Einfach, damit ich mir um das von Dir genannte nicht so viele Gedanken machen muss.
Ob dann ein neueren AVR mit Bass-Management und einem modernen 2.1-System (z.B. von Kef) zum Einsatz kommt, oder doch ein klassischer Stereo-Verstärker wie z.B. ein Yamaha A-960 II oder auch ein passender Sansui zusammen mit schönen, geschlossenen 3-Wege-Lautsprechern, ist noch gar nicht entschieden. Ich bin da noch völlig unschlüssig. Die erste Option verspricht eine bessere Raumanpassjng und die Berücksichtigung von 40 Jahren technischem Fortschritts. Die zweite Option ist viel hübscher und klingt vielleicht gar nicht mal schlechter. Keine Ahnung. Ich muss da noch drüber nachdenken.

Apropos: Du schriebst von innehalten und nach Alternativen fragen. Welchen TA würdest Du denn empfehlen?
Danke nochmal und viele Grüße,
Thomas


[Beitrag von straylight23 am 19. Jan 2020, 13:30 bearbeitet]
Albus
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 19. Jan 2020, 15:08
Tag,
und Tag Thomas,

Musikzimmer - das ist eine Ansage, die es in sich hat, Geschmack und Atmosphäre und die Steigerung des Lebensgefühls. Ja.
Die gehörigen Materialien gibt es nicht für eine Brotrinde. Also, dann...

Als Tonabnehmer für gehobene Ansprüche schlage ich für den Sansui SR-4050C mit Tonarm mit effektiver Masse von ~15 gr ein MC (Moving Coil-Typ) vor, die MM-Typen bleiben beiseite. Ein konstruktionsbedingter tragender Vorteil der MC ist schon in dem Zwang zur im Drehpunkt stabilen und gehörig bedämpften Nadelträger-Aufhängung gegeben. Ein MC bedingt dann einen entsprechend tauglichen Phono-Vorverstärker.
Einige Hundert Euro wären einzusetzen, das ist dann schon 'richtig Geld'.

Wollte man nicht flugs so hoch ausgreifen, aber einen Anfang mit einem MM-Tonabnehmer und passendem anpassbaren Phono-Vorverstärker machen - stellte sich die Frage: Neu oder auch Gebrauchtware?

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 19. Jan 2020, 15:09 bearbeitet]
straylight23
Stammgast
#16 erstellt: 19. Jan 2020, 16:44

Albus (Beitrag #15) schrieb:

Musikzimmer - das ist eine Ansage, die es in sich hat, Geschmack und Atmosphäre und die Steigerung des Lebensgefühls. Ja.
Die gehörigen Materialien gibt es nicht für eine Brotrinde. Also, dann...

OK, der Befriff weckt offensichtlich Erwartungen Es wird ein kleines Zimmer, ca. 15qm, leider beschränkt durch ein wenig Dachschräge. Der Boden ist aus Holz und wird schwingen. Jedoch kann ich die Anlage nahe einer Aussenmauer aufbauen, was das ganze etwas mildern sollte. Ansonsten wird der Raum eben zur exklusiven Nutzjng als Musik-Zimmer eingerichtet. Exklusiv hier nicht im Sinne von teuer, sondern im Sinnen von ausschließlich. Einen gewissen Anspruch daran habe ich natürlich trotzdem und mir ist klar, dass man das was noch fehlt nicht für einen Appel und ein Ei bekommt. Mehr als EUR 2000,- für Verstärker, Lautsprecher, und Überarbeitung des Sansui will ich gerade dafür aber nicht einplanen. Das schränkt natürlich etwas ein, weswegen ich grundsätzlich (auch) gebraucht gucke.

Albus (Beitrag #15) schrieb:

Als Tonabnehmer für gehobene Ansprüche schlage ich für den Sansui SR-4050C mit Tonarm mit effektiver Masse von ~15 gr ein MC (Moving Coil-Typ) vor, die MM-Typen bleiben beiseite. Ein konstruktionsbedingter tragender Vorteil der MC ist schon in dem Zwang zur im Drehpunkt stabilen und gehörig bedämpften Nadelträger-Aufhängung gegeben. Ein MC bedingt dann einen entsprechend tauglichen Phono-Vorverstärker.
Einige Hundert Euro wären einzusetzen, das ist dann schon 'richtig Geld'.

OK, ein MC-System hatte ich jetzt noch gar nicht auf dem Schirm. System und Phono-Vorverstärker hatte ich zusammen mit EUR 400,- kalkuliert. Passt das? Das System würde ich ungern gebraucht kaufen. So sensible Teile, das traue ich mich nicht.

Danke nochmal für all die Infosbund viele Grüße,
Thomas
Marsilio
Inventar
#17 erstellt: 19. Jan 2020, 16:50
Es gibt schon gute Quellen für gebrauchte MC-Systeme. Beim bestens beleumundeten Retipper Franz-Josef Schulte beispielsweise würde ich sofort ein gutes retipptes MC-System kaufen. Hier der Links zu seiner Website:
https://www.tonabneh...ener-MC-Tonabnehmer/

Vielleicht hat Albus Zeit & Lust, mal zwei, drei der gerade im Angebot befindliche Systeme zu kommentieren, die für Dich in Frage kommen könnten.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 19. Jan 2020, 16:52 bearbeitet]
straylight23
Stammgast
#18 erstellt: 19. Jan 2020, 18:51
Hallo Manuel,

Danke für den Tipp. Wenn ich mir die Preise der dort angebotenen Systeme so ansehe, würde zum meiner Budgetvorstelllung letztlich nur der Plan "klassisches Stereo-Setup" passen. Ein revidierter A-960 II kostet um die 400 und hat einen (guten?) MC-Phonoeingang. Dass ließe einiges an Budget für gutes System und ordentliche Lautsprecher übrig. Wenn ich beim klassischen 2.0-Setup bliebe, blieben von dem Budget etwas 1000 EUR für ein Paar Lautsprecher übrig. Das wäre z.B. so ziemlich genau der Preis für die Wharfdale Linton 85th... Für mich klingt das nach einem Plan...

Ein konkreter Tipp bezüglich eines MC-Systems in dieser Größenordnung (~300) wäre toll! @Albus?

Danke,
Thomas


[Beitrag von straylight23 am 19. Jan 2020, 19:16 bearbeitet]
Albus
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 19. Jan 2020, 20:05
Tag,

also ein MC, gut - für die Verwendung ist das SAE-1000E als vorzüglich anzusehen. Die geringe effektive Nadelmasse ist mit 0,3 mg für auch kritische Hochton-Beschleunigungen geeignet, der Nachweis ist im 'Zischeltest' hier im Forum erbracht worden. Die Retippt-Systeme können das nicht liefern, die effektive Nadelmasse ist notgedrungen zu hoch.
Hier wird das SAE noch angeboten, € 299,50: https://www.thakker.eu/en/pickup/sae-1000e-cartridge/a-5170/
Der in Aussicht genommene A-960 II bietet neben den generellen 47 kOhm als Abschluss im MM-Modus im MC-Modus 10 kOhm als Abschlussvariante an, was für das SAE geradezu hochinteressant ist (den genauen nominellen Innenwiderstand muss ich noch einmal nachschlagen, zwischen 100-130 Ohm, 108 Ohm) - es sind gegenüber 47 kOhm mit 10 kOhm alternative Klanggestaltungen möglich (kräftigerer Grundton bei Bedarf).

Erwähnt werden muss es einmal. - Die Wahl eines Vollverstärkers mit Passiv-LS ist vorherrschende Gerätekombination. Eine andere Möglichkeit sei genannt: die Kombination eines Vorverstärkers mit Aktiv-Lautsprechern. Hier, 15 qm, dann vom Typ des Nahfeld-Monitor-Paares aus dem Profi-Markt, mit typisch günstigerem Preis-/Leistungsverhältnis. Mit € 1000 ist im Profi-Markt der Nahfeld-Monitore ordentlich etwas zu holen.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 19. Jan 2020, 20:18 bearbeitet]
Burkie
Inventar
#20 erstellt: 19. Jan 2020, 21:13

straylight23 (Beitrag #14) schrieb:
Ich möchte mir ein neues Musikzimmer einrichten
...
Ob dann ein neueren AVR mit Bass-Management und einem modernen 2.1-System (z.B. von Kef) zum Einsatz kommt, oder doch ein klassischer Stereo-Verstärker wie z.B. ein Yamaha A-960 II .... ist noch gar nicht entschieden.


Hallo,

wenn es um Klang geht, würde ich doch eher zum AV-Receiver mit Einmessfunktion raten.
Das verbessert wirklich die "Raummoden" und die Aufstellung, d.h., es korrigiert Fehler aus, die sich bei gegebenem Zimmer ohne aufwändige akustische Behandlung nicht vermeiden lassen:
* Frequenzüberhöhungen durch Raummoden
* Einstellung der Pegel und Laufzeiten der Lautsprecher
* evtl. auch generell automatische Equalizer, um am Abhörplatz einen möglichst linearen Frequenzgang zu bekommen (um damit also Fehler der Boxen und/oder des Raumes [z.B. erhöhtes Schlucken von Höhen durch die Einrichtung] auszubügeln).

Sowas soll es auch für Stereo-Verstärker geben, welche dann wegen der geringeren Stückzahlen aber wohl teurer sind als AV-Receiver.

Stereo-Aufnahmen, also auch Platten, lasse ich gerne über Dolby Prologic II Music laufen. Das bewirkt bei entsprechendem Aufbau der Lautsprecher, ein um den Hörer herum aufgezogenes Stereo-Bild. Für mich wesentlich natürlicher als normales "Flachstereo" vorne zwischen den Lautsprechern.


Grüße
straylight23
Stammgast
#21 erstellt: 20. Jan 2020, 00:00
Hallo,

@Albus: Das klingt nach einem prima Tipp. So würde vermutlich eine ziemlich runde Sache daraus. Danke!
Auch der Hinweis auf die Möglichkeit Vorverstärker + Aktivboxen ist sicher wertvoll. Aber da möchte ich gerade noch nicht dran.

@Burkie: Genau das war Eingangs auch meine Überlegung, jedoch müsste ich deutlich mehr Geld in Verstärker und Phono-Vorverstärker investieren, welches mir dann bei den Lautsprechern fehlt. Und die dürften - neben der Tonabnahme beim Plattenspieler- immer noch den größten Anteil an der Klangqualität haben. Hier sollte ich also nicht sparen. In einen AVR oder einen Stereo-Verstärker + DSP kann ich später immer noch investieren. Da der Raum ja ohnehin für nichts anderes genutzt wird, kann ich mir zumindest das ideale Stereodreieck aufbauen. Zur Not könnte ich den Raum sogar mit Eierkartons tapezieren, wenn es hilft. Aber das geht heute wohl auch hübscher...

Ich habe nun einen Plan. Danke! Bezüglich der mechanischen Probleme des Plattenspielers muss ich jetzt aber erstmal jemanden finden, der mir damit helfen kann. Ich habe ihn heute nochmalmlsufen lassen und er brsucht echt 10 Minuten, um auf Geschwindigkeit zu kommen. Dann läuft er aber stabil. Vielleicht ist hier irgendwas schwer verharrt. Keine Ahnung. Bei Vinylengine kann man sich aktuell nicht registrieren... das wirft einen Server-Fehler. An das Service-Manual komme ich leider gerade nicht dran.

Danke nochmals,
Thomas
Yamahonkyo
Inventar
#22 erstellt: 20. Jan 2020, 00:34
Hallo Thomas,

dann nimm doch einfach den Service Manuel von der Elektro Tanya

und verzeih mir dieses schlechte Wortspiel.

Gruß Roland


[Beitrag von Yamahonkyo am 20. Jan 2020, 00:36 bearbeitet]
Burkie
Inventar
#23 erstellt: 20. Jan 2020, 00:40

straylight23 (Beitrag #21) schrieb:


@Burkie: Genau das war Eingangs auch meine Überlegung, jedoch müsste ich deutlich mehr Geld in Verstärker und Phono-Vorverstärker investieren, welches mir dann bei den Lautsprechern fehlt. Und die dürften - neben der Tonabnahme beim Plattenspieler- immer noch den größten Anteil an der Klangqualität haben.



Die Lautsprecher machen natürlich den Gesamtklang aus.

Wenn du aber in AV-Receiver und selbst in 5.1-Lautsprecher-Setup samt Phono-Preamp investierst, muss das nicht teurer sein als lediglich Stereo-Verstärker, Phono-Preamp und Boxen.
Und vom Klang her, wird vermutlich der AV-Receiver eingemessen den Stereo-Verstärker an die Wand spielen.


Aber jeder so, wie er mag.

Mit Studio-Aktiv-Boxen kann man auch sehr gut Musik hören. Diese Monitore sind idealerweise so gebaut, dass man Fehler in Mischungen gut erkennt. Also eher keiner Schönfärber, sondern Aufdecker. Wenn man das mag, kann man auch damit glücklich werden.

Grüße
Albus
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 20. Jan 2020, 10:05
Tag,
und Tag Thomas,

zur Vervollständigung nachgetragen: Für eine Verwendung von Aktiv-LS, ob aus dem Studio-Sektor oder HiFi (etwa Nubert), muss es nicht ein separater Vorverstärker sein - genauso tauglich ist ein Vollverstärker mit Pre-Out, typisch dann Pre-Out und Main-In in Möglichkeiten der Auftrennung und Kopplung. Der A-960 II hat leider diesen Modus nicht, aber mehrere der älteren soliden Yamaha-Vollverstärker. Bei mir machte es lange der AX-892, auch der AX-596 in Verbindung mit Yamaha HS-80 Monitor neben den NS-1000.

Freundlich
Albus
Marsilio
Inventar
#25 erstellt: 20. Jan 2020, 10:21
Bei mir ist die Situation ganz ähnlich: Etwa gleich grosses Dachzimmer, Holz, schräge Decke. Gelöst habe ich die Lage ganz konventionell:

- Vollverstärker Revox B150 (1989, gebraucht, integrierte Phonosektion bietet nur MM-Modus))
- Standboxen Cantius 404 (gebraucht)
- Plattenspieler Dual 704 aus den späteren 70er-Jahren

Tonabnehmer: eine ganze Auswahl
Sehr gut gehen die grossen Shure sowie das Elac ESG796H30.

Ich bin sehr zufrieden mit dieser Lösung; ohne den Tonabnehmern hat mich das vor einigen Jahren alles zusammen nicht ganz 600.- gekostet.

Und gut, natürlich sind da noch einige weitere Hifi-Kompontenten aus der guten alten Zeit dran...


LG


[Beitrag von Marsilio am 20. Jan 2020, 10:28 bearbeitet]
holger63
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 20. Jan 2020, 16:06
Hi,

und wie üblich eine kleine Gegenmeinung..
AV-Receiver spielen nichts an die Wand. Wenn, dann liegt es an mangelhaften Ausgangslagen der Räumlichkeit. Sie sind außerdem in meinen! Augen meist recht hässliche Gesellen..
Um ein gewisses Maß an Raumakustikmaßnahmen wirst Du nicht herumkommen, und das dürfte ja auch in einem expliziten Musikraum sowieso dazugehören.
Da halte ich - meine Meinung - einen dsp mit Mikro im Bass für sinnvoll, aber darüber hinaus würde ich immer einen Oldschool-Verstärker vorziehen.
Ob überhaupt ein dsp nötig ist, hängt dann vom Raum ab und müsste bestenfalls gemessen werden.

Es führen immer viele Wege nach Rom..

Gruß, Holger
straylight23
Stammgast
#27 erstellt: 22. Jan 2020, 08:05
Guten Morgen zusammen,

Bezüglich AVR + Einmwssung vs. Stereoverstärker ist hier im Forum ja schon unglaublich viel geschrieben worden. Einen guten AVR ( z.B. Denon der x4xxxx-Reihe) bekommt man aber auch nicht geschenkt und ein wirklich guter Phono-Eingang fehlt mir dann immer noch.
Prinzipiell funktioniert ein DSP nach Einmessung wie ein automatischer Equalizer. Korrekt? Ich habe mich mal ganz kurz in das Thema Raummoden eingelesen und verstehe das so, dass ein Einmesssystem Frequenzüberlagerungen durch Raummoden reduzieren kann, in dem es die störenden Frequenzen zurücknimmt. Ist das so richtig? Kann ich bezügluch der Klangqualität dann nicht noch viel mehr erreichen, wenn ich durch Absorber versuche die Raummoden zu reduzieren?

@Albus: Da der Yamaha A-960II nicht auftrennbar ist, überlege ich, ob nicht ein Upgrade auf einen Arcam A19 oder A29 sinnvoll wäre. Der Phonoeingang ist auch auf 47kOhm einstellbar ist aber nur MM. MC hat er nicht. Der SAE1000E ist als HO MC-System aber ohnehin für einen MM-Eingang gedacht, oder? Würde der TA auch auf für diesen Verstärker so gut passen?

Ich würde mich durch die Möglichkeit die Signale direkt am Vorcerstäker abzunehmen, die Option auf aktive Lautsprecher, Equalizer, DSP etc. offen lassen. Gebraucht kann man für die kleinen Arcams nicht viel mehr ausgeben, als für einen revidieren 960II.

Danke und schöne Grüße,
Thomas
Burkie
Inventar
#28 erstellt: 22. Jan 2020, 08:14

straylight23 (Beitrag #27) schrieb:

Prinzipiell funktioniert ein DSP nach Einmessung wie ein automatischer Equalizer. Korrekt?


Bei AVRs. Nicht nur. Er korrigiert auch Laufzeiten und Nichtlinearitäten der Lautsprecher, je nach Umfang der Einmessung und Korrektur.


Kann ich bezügluch der Klangqualität dann nicht noch viel mehr erreichen, wenn ich durch Absorber versuche die Raummoden zu reduzieren?


Versuch bringt nix, es muss schon klappen.
Absorber oder Bass-Fallen müssen an die richtigen Stellen montiert werden und richtig ausgelegt sein, sonst bringt es nichts.

Grüße
Albus
Hat sich gelöscht
#29 erstellt: 22. Jan 2020, 11:11
Tag,
und Tag Thomas,

ARCAM A 19 wie A 29 - die Spezifikationen sehen überraschend ungünstig aus, für Phono wie für Line - die ausgelieferten Geräte präsentieren sich hoffentlich besser.
PHONO
-- mit geforderter hoher Eingangsspannung (Eingangsempfindlichkeit) 5 mV, gängig 2,5 mV
-- mit RIAA-Genauigkeit +/-1 dB, gehörig in die Anspruchsklasse GERING
-- Geräuschspannungsabstand 80 dBA für 50 Watt Ausgangsleistung, aber: entsprechend mindere 63 dBA bei normaleren 1 Watt, bei durchschnittlicher Wohnzimmerleistung 50 mW dann krass mindere 50 dBA
LINE-Eingänge der Vollverstärker
-- Eingangsempfindlichkeit hohe 1 Volt, üblich 150-200 mV für Tuner, CD, etc.
-- Eingangswiderstand niedrige 10 kOhm, üblich 47 kOhm oder höher
Die Eingangsempfindlichkeit 1 V gehört weitherum zu Endstufen. Der Eingangswiderstand fordert von Quellgeräten niedrige Ausgangsimpedanzen für einwandfreie praktische Funktion.

Ferner: Die beiden sind nur mit PRE OUT versehen. Alles nicht empfehlenswert.

Freundlich
Albus
straylight23
Stammgast
#30 erstellt: 22. Jan 2020, 19:39
Guten Abend Albus et al.,

Danke für die ausführliche Info zum Arcam. Das klingt ja übel. Dann bleibe ich doch lieber beim ursprünglichen Plan (A-960 II).

Danke nochmals,
Thomas


[Beitrag von straylight23 am 22. Jan 2020, 22:40 bearbeitet]
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