Tonabnehmer gesucht. Goldring 1042/ Ortofon Black - Technics 1200

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FritzFantom
Neuling
#1 erstellt: 27. Aug 2021, 21:39
Liebe Forengemeinde,

Ich bin auf der Suche nach einem für mich passenden Tonabnehmer.
Meine Kette: Techincs 1200 MKII, Supa 3.0 (sehr anpassungsfähig an TA)

Bis jetzt hatte ich bereits das Goldring 1042 sowie das Ortofon Bronze und Black im Test. Das Goldring spielt mit einer verblüffend breiten Bühne, wohingegen das Ortofon Black für meine Ohren um einiges besser feinzeichnet und präziser wiedergibt.

Das Dilemma: Am liebsten hätte ich gerne das Beste aus beiden Welten: Die breite Bühne des Goldring in Verbindung mit der Präzision des Ortofon

Hat vielleicht jemand Tipps für Tonabnehmer, die das erfüllen und in meine Kette passen?

Freue mich auf Antworten.

Gruß
Markus
Marsilio
Inventar
#2 erstellt: 28. Aug 2021, 07:26
Falls auch ein MC in Frage kommt - der SUPA lässt so eins ja zu - würde ich ein Audio Technica AT33PTG mal in den Ring werfen: Sehr breite Bühne, Microridge-Schliff für allerfeinste Detailauflösung, vielleicht einen Tick heller abgestimmt als das 2M Black:
https://www.thakker....-tonabnehmer/a-4909/

Bei etwas höherem Budget wären ev. auch das Dynavector 20X (gibt es als Low- und High-Output-MC's" eine spannende Option:
https://www.phonopho...ector-20x-h-mk2.html

Oder etwas günstger der "kleine" Bruder 10x5 Mk II - ein neuaufgelegter, nun mit einer Shibata-Nadel ausstaffierter Klassiker:
https://www.phonopho...ector-10x5-mkii.html

LG
Manuel
wendy-t
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 28. Aug 2021, 08:02
Moin!

Ich sehe das auch so wie Manuel.
ich würde mal im Audiomarkt schauen. Bohne Audio hat die Dynavectors (DV-20X MKII) im Angebot für 700 Euro - beide Versionen.

Gruß Philip


[Beitrag von wendy-t am 28. Aug 2021, 08:03 bearbeitet]
Black_Cat_85
Inventar
#4 erstellt: 29. Aug 2021, 07:34
Hallo FritzFantom,

Eventuell käme noch ein Nagaoka MP500 in Frage. Nach dem was du hörmäßig zu präferieren scheinst würde ich von den genannten DV-Systemen abraten weil diese nicht deinen klanglichen Vorlieben entsprechen.

Das AT33PTG II hat keinen MR Schliff, das gibt es in dieser PK nicht. Es handelt sich um einen Microlinear Schliff.

Du hast ja schon im analog-forum sehr brauchbare Empfehlungen bekommen.

Die Frage die sich mir eher stellt ist, ob du bei MM bleiben möchtest oder auf MC wechseln willst.

Was für dich noch wirklich interessant sein könnte ist ein Sumiko Blue Point Special Evo III. Es liegt einerseits in deinem Budget, andererseits spielt es sehr dynamisch und offen. Zudem ist es ein high-output System was am MM Eingang läuft, es ist aber auch als low-output Variante erhältlich.
Zu Sumiko findest du auch einen großen Vergleichstest auf lowbeats.de wo die Systeme gut- und zutreffend beschrieben werden.

VG
BC
wendy-t
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 29. Aug 2021, 08:40
Moin!

Ich kenne das von BC empfohlene Sumiko nicht und er wird bestimmt gute Gründe haben, dieses zu empfehlen.
Ich möchte aber nochmal eine Lanze für das Dynavector DV-20 brechen. Für meine Ohren spielt es etwas kräftiger im Bass und Grundtonbereich als das 2M Black bei gleichzeitig etwas besserer Auflösung. Es ist dabei absolut langzeittauglich.
Mit der räumlichen Darstellung von Tonabnehmern habe ich so meine Schwierigkeiten. Für mein Verständnis schafft es ein guter Tonabnehmer mit leichtem Nadelträger und entsprechendem Diamanten mit passendem Schliff, die einzelnen Instrumente klarer herauszustellen. Das mag ein wenig zur Räumlichkeit beitragen.
Aber eigentlich entscheidend in diesem Bereich wären für mich die Aufnahme selbst, die Positionierung der Lautsprecher im Raum und dessen Akustik.

Viele Grüße
Philip
Marsilio
Inventar
#6 erstellt: 29. Aug 2021, 10:05

Black_Cat_85 (Beitrag #4) schrieb:

Das AT33PTG II hat keinen MR Schliff, das gibt es in dieser PK nicht. Es handelt sich um einen Microlinear Schliff.

BC


Doch. Microline = Microlinear = Microridge. Bezeichnet Audio Technica vermutlich aus Lizenzgründen anders; SAS ist übrigens auch = Micoridge.

Lieferant dürfte in allen Fällen Namiki sein.


In meinen Ohren lösen Nadeln mit Microridge-Schliff nochmals etwas feiner/sanfter auf als Nadeln mit Shibata-Schliffe, die ich als ganz leicht harscher wahrnehme. Aus diesem Grund habe ich nicht etwa das AT33Sa empfohlen - beim Dynavector 10x5 Mk II habe ich eine Ausnahme gemacht, weil ich das ein ziemlich spannender TA finde.

Ergänzen könnte man die Tipps hingegen noch mit dem Benz Micro ACE (wahlweise Low- Mid- und High-Output-MC). Auch hier gibts einen Microridge-Schliff; das Problem ist aktuell eher die Verfügbarkeit; Herr Lukaschek produziert diese Systeme nicht permanent sondern nur hin und wieder.

Das Sumiko Blue Point Special Evo III hat nur eine Nadel mit elliptischem Schliff. Der Threadersteller wünscht Details, da habe ich so meine Vorbehalte. Übrigens habe ich den Verdacht, dass es sich dabei im Grunde um einen Tonabnehmer aus dem Excel-Regal handelt, einfach ohne Gehäuse und anders gestaltet. Diese Vermutung haben im Web auch schon andere geäussert. Da kann der Threadersteller dann auch bei HANA schauen; das Hana SH könnte ein Äquivalent sein, aber mit Shibata-Schliff.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 29. Aug 2021, 11:06 bearbeitet]
FritzFantom
Neuling
#7 erstellt: 29. Aug 2021, 15:00
Vielen Dank für alle Antworten und Hintergrundinfos!

Ich hatte noch nie ein MC System im Betrieb oder gar eines gehört. Grundsätzlich bin ich da sehr aufgeschlossen. Ich habe mir jetzt einfach einmal das AT33PTG geordert und bin schon sehr gespannt.

Könnt ihr mir vielleicht noch einen passendes Headshell empfehlen? Ich habe derzeit nur ein Nachbau von Analogis in Verwendung. "Yamamoto" soll ganz gut harmonieren habe ich anderswo gelesen. Oder ist die Headshell Thematik etwas überbewertet?

Danke!
LG
Markus
Marsilio
Inventar
#8 erstellt: 29. Aug 2021, 21:33
Zu Headshells kann ich nichts schreiben (ich verwende Dual-Plattenspieler).

Aber gespannt sind wir auf Deinen Bericht zum AT33PTG.

LG
Manuel
.JC.
Inventar
#9 erstellt: 29. Aug 2021, 22:04
Hi,


FritzFantom (Beitrag #7) schrieb:
Könnt ihr mir vielleicht noch einen passendes Headshell empfehlen?


für so einen guten Tonabnehmer darf es auch ein gutes Headshell sein.
Das original Technics Hs bietet sich da an oder etwas schwerer wie zB. dieses.
FritzFantom
Neuling
#10 erstellt: 20. Sep 2021, 08:53
So, letzte Woche habe ich endlich das AT33PTG/II erhalten. Leider gab es Probleme mit der Zustellung von Seiten DPD. Es wurde meine Unterschrift gefälscht, das Paket offenbar im Stiegenhaus abgelegt und ist verschwunden. Ärgerlich. Wie dem auch sei, beim zweiten Versuch klappte es.

Zum Klang: Wow. es ist tatsächlich eine Mischung aus beiden Welten - Goldring 1042 / Ortofon Black. Endlich eine großartige Bühne die meiner Wahrnehmung nach nicht nur weiter in die Breite geht sondern auch nach oben/unten nach vorne und hinten. Schwer zu beschreiben - es wirkt ein bisschen wie 3D-Sound. Bei guten Live-Aufnahmen ist das schon ein besonderes Spektakel. Dazu ist es noch sehr hochauflösend und präzise. Was will man mehr..

Ich hab mir auch ein neues Yamamoto HS-1 Headshell aus African Blackwood gegönnt das die Tage mal eintrudeln soll. Da bin ich auch schon gespannt wie sich die Kombi so auswirkt. Danke nochmal für alle Tipps - Das PTG bleibt jetzt erstmal länger mein TA.
Marsilio
Inventar
#11 erstellt: 20. Sep 2021, 20:07
Freut mich, dass das passt. Viel Spass!

LG
Manuel
einstein-2
Inventar
#12 erstellt: 26. Sep 2021, 10:14
[quote=

Ich hatte noch nie ein MC System im Betrieb oder gar eines gehört. Grundsätzlich bin ich da sehr aufgeschlossen. Ich habe mir jetzt einfach einmal das AT33PTG geordert und bin schon sehr gespa

Markus[/quote]
Hallo
Bei diesen vielen Lobeshymnen bezüglich MC- Systemen dürfte auch hinreichend bekannt sein, dass man da keine Nadel wechseln kann.
Black_Cat_85
Inventar
#13 erstellt: 26. Sep 2021, 15:54
Hallo Markus,

berichte bitte mal, was sich mit dem Headshell noch ändert.
Die AT 700er Serie reagiert bekanntermaßen sehr positiv auf dieses Headshell.

Viel Spaß weiterhin

VG
BC
frank60
Inventar
#14 erstellt: 26. Sep 2021, 16:26

einstein-2 (Beitrag #12) schrieb:
Bei diesen vielen Lobeshymnen bezüglich MC- Systemen dürfte auch hinreichend bekannt sein, dass man da keine Nadel wechseln kann.

Als pauschale Aussage nicht korrekt, auch wenn es keinen aktuellen MC mit wechselbarer Nadel mehr gibt.
einstein-2
Inventar
#15 erstellt: 26. Sep 2021, 23:57
Hallo
Ja was ist dann da an meiner Aussage nicht korrekt?
Marsilio
Inventar
#16 erstellt: 27. Sep 2021, 08:17

einstein-2 (Beitrag #15) schrieb:
Hallo
Ja was ist dann da an meiner Aussage nicht korrekt?


Es gab früher verschiedene MC-Systeme, bei denen die Möglichkeit des Nadelwechsels sehr wohl bestand. Namentlich kommen mir gerade die Satins in den Sinn sowie die Audio Technica AT30-Reihe (AT30E, AT31E, AT3100XE, AT3200XE - gabs gelabelt auch unter anderen Marken, z.B. Braun).

Ferner besteht die Möglichkeit, ein MC mit abgenudelter Nadel retippen zu lassen. Das kann man aber nicht selber machen.

LG
Manuel
einstein-2
Inventar
#17 erstellt: 27. Sep 2021, 08:27
Hallo
Ja früher, ist schon klar, da gab es solche MC Systeme. Früher hat man das Licht auch noch mit dem Hammer ausgemacht.😄😄😄😄😄😄
Marsilio
Inventar
#18 erstellt: 27. Sep 2021, 14:13
Sehr witzig.
FritzFantom
Neuling
#19 erstellt: 29. Sep 2021, 10:29
Das Yamamoto bringt mMn etwas mehr Weichzeichnung und Räumlichkeit des Klangbildes als am original Technics Headshell (welches übrigens zu Preisen gehandelt wird die mich sehr überraschten - das Yamamoto ist hier uU bereits günstiger zu haben!). Die Höhen sind angenehmer und es klingt noch einen Tick musikalischer. Der Unterschied ist aber in Nuancen. Außerdem ist die Kombi schon eine Augenweide wie ich finde.

Sehr wichtig ist meiner Erfahrung nach auch eine penible Justierung des AT33. Eine korrekte Einstellung des Azymut, Überhang usw. sind unerlässlich. Ich habe dazu die Schablone "Technics Alignment - Stevenson A" verwendet welche auf den 1200 mk2 ausgerichtet ist. Beim Überhang zeigt sich beim Yamamoto HS dass sich die Montage gerade noch gut ausgeht (siehe Foto).

Alles in Allem eine klare Empfehlung!

LG
Markus

AT33PTG/II mit Yamamoto HS


Edit: Es sei noch erwähnt dass diese Kombi am Technics das kleine Zusatzgewicht benötigt, welches hinten einfach angeschraubt wird.
Ohne dieses Gewicht kann man den Arm kaum ausbalancieren ohne dass dabei das Standardgewicht aus dem Gewinde rutscht.


[Beitrag von FritzFantom am 29. Sep 2021, 12:40 bearbeitet]
einstein-2
Inventar
#20 erstellt: 29. Sep 2021, 11:29
Hallo
Wie hast du den Azimut ausgerichtet, nach der Nadel, was sehr schwierig sein dürfte, oder mit Spiegel nach einer dafür geeigneten Systemkante. Oder gar mit diesem elektronischen Gerät, ich glaube es nennt sich "Fozgometer", entschuldige den Ausdruck.Habe gerade nachgeschaut, heißt wirklich so.😱😱😱😱


[Beitrag von einstein-2 am 29. Sep 2021, 11:37 bearbeitet]
FritzFantom
Neuling
#21 erstellt: 29. Sep 2021, 11:50
Hi

Ich hab den Bleistiftminentrick angewendet. Die Mine kurzerhand auf der unteren Seite des Systems geklebt und parallel zur LP ausgerichtet. (Am Yamamoto gibt es dazu eine Wurmschraube zur Einstellung)

Zugegeben muss das nicht 100%ig korrekt sein, da die Systeme meines Wissens handgefertigt sind und Nadel/Nadelträger wohl auch nicht immer passgenau ausgerichtet sein dürften. Jedenfalls sieht die Sache für mich jetzt gerader als vorher aus und ich bin zufrieden
einstein-2
Inventar
#22 erstellt: 29. Sep 2021, 12:10
Hallo
Diese Genauigkeit müsste ausreichen. An meinem Project RPM 1.3 steht der Systemträger vorne ein paar Millimeter über das System vor. Ich habe mir ein genau paralleles Holzklötzchen erstellt, welches die Höhe von Unterkante Systemträger bis Oberfläche Plattenteller beim Abspielen hat. Dieses Klötzchen habe ich dann vorne unter den Systemträgerüberstand gestellt und die Azimutschraube am Tonarm gelöst und schon war das System parallel zum Plattenteller ausgerichtet.
FritzFantom
Neuling
#23 erstellt: 29. Sep 2021, 12:24
Ich denke auch. So ein Fuzgometer wär natürlich spannend, aber 400 Euro sind für mich ein großes Argument dagegen…
Falls ich mal Zeit hab Probier ich vielleicht noch deinen Lösungsansatz aus.
akem
Inventar
#24 erstellt: 29. Sep 2021, 17:35
Naja, ich denke, daß das mit dem Azimuth etwas überbewertet wird. Warum?
- Man sieht auch mit dem bloßen Auge, ob der Diamant richtig steht oder ob der Nadelträger verdreht ist bzw der Diamant schief auf dem Nadelträger montiert ist. Daß die Spulen innerhalb des Gehäuses richtig justiert sind muß dabei freilich postuliert werden. (Hier läge imho der einzige Mehrwert eines solchen Fozgometers.)
- Viele (eigentlich sehr viele um nicht zu sagen die meisten) Platten sind alles andere als plan. Also müßte ich den Azimuth für Seite A in die eine Richtung verändern und für Seite B in die andere Richtung... macht kein Mensch und wäre ein indiskutabler Aufwand!
- Den VTA stellt schließlich auch niemand nach je nachdem wie dick die Platte ist... Und da wäre zumindest tonal wahrscheinlich sogar mehr zu gewinnen.

Gruß
Andreas
.JC.
Inventar
#25 erstellt: 29. Sep 2021, 18:04
Hi,


FritzFantom (Beitrag #19) schrieb:
.. dass diese Kombi am Technics das kleine Zusatzgewicht benötigt, ..


ist aber auch ein fetter Brocken!


akem (Beitrag #24) schrieb:
Naja, ich denke, daß das mit dem Azimuth etwas überbewertet wird. Warum?


weil dem MicroLine Schliff das ohnehin wenig ausmacht?
einstein-2
Inventar
#26 erstellt: 30. Sep 2021, 00:09
Hallo
Das glaube ich nicht. Gerade so ein Micro-Line oder Shibata- Schliff, liegt ja im Gegensatz zu einer Ellipse oder Sphäre an beiden Rillenflanken mit einer längeren Auflage an. Angenommen, so eine Micro-Line Nedel steht schief in der Rille, dann liegt sie an einer Flanke z.B. oben an und an der gegenüber liegenden unten. Dies wäre bestimmt nicht vorteilhaft.
Black_Cat_85
Inventar
#27 erstellt: 07. Okt 2021, 16:46
Das Fozgometer ist, richtig eingesetzt, ein sehr gutes Werkzeug.
Wichtig in diesem Zusammenhang ist das Wissen um die Tatsache das längst nicht alle Systeme ein sym. Übersprechverhalten haben, in dem Fall muß das Gerät anders genutzt werden.
Ich nutze dieses Gerät immer bei der Justage, je schärfer der Schliff desto wichtiger wird der korrekte Azimut. Man hört dies dann häufig bei Frauenstimmen, werden angenehmer und in der Raumdarstellung.
Wer noch ein Tapedeck o.ä. in der Anlage hat, kann dies in Verbindung mit der Testplatte und den 1kHz Tracks für li und re auch zur Azimutjstage nutzen. Da kann man dann auch das häufig unterschiedliche Übersprechen sehen.

Wurmschraube? Du meinst wohl Gewindestift.
Madenschraube wäre ebenso falsch.


VG
Dieter
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