Thorens TMC

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martinReg
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 01. Jan 2022, 20:18
Hallo liebe Vinylfreunde und ein frohes neues Jahr!

Seit kurzem habe ich einen Tonabnehmer "TMC" vom EMT für meinen Thorens TD160, also ein in das Tonarmrohr integriertes System.
Leider nur mit runder Nadel, aber viele schwärmen trotzdem von der Klang Qualität der EMT Systeme.
Da ich selbst keine Erfahrubg mit Moving Coil Systemn habe, zwei Fragen an die Experten:

- Der Tonabnehmer spielt, direkt am MM Phonoeingang angeschlossen, nur wenig leiser als meine Moving Magnet Systeme. Kann ich auf einen Vor-Vorverstärker also verzichten,, wenns mir laut genug ist? Oder macht ein Pre-Pre-Verstärker oder ein Übertrager noch was anderes als verstärken?

- Kann man steif gewordene Nafelträger mit Isoprop o.ä. wieder "erweichen". sodass sie wieder unverzerrt spielen?
Oder haben MC Systeme bzw EMT Systeme gar keine solche Gummilager in denen die Nadel auslenken kann?

Mein TMC hörte sich anfangs gar nicht gut an .. da kam ich auf die Idee mit dem "Weichmacher" und sprühte ein wemig Isoprop in Richtung Nadelträger - danach war der Klang sofort besser! Allerdings nur für einen halben Tag.
Bevor ich mehr Unfug mit der Spraydose anrichten konnte, hatte ich erfahren dass der TMC 2 bis 2,5 gramm Auflagegewicht verlangt. So eingestellt blieb der gute Klang bestehen.

Gibts jemanden der diese Systeme warten oder reparieren kann? Hans-Michael Fabritius ("Fabtech"), die ersta Adresse dafür, teilte mir leider mit dass die Unterstützung seitens EMT für die integrierten Thorens Abnehmer eingestellt sei, keine Ersatzteile mehr ... keine Reparatur.

martin0reg
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#2 erstellt: 01. Jan 2022, 22:17
Ob es erneuerbar ist, hier anfragen: mahlberg@emt-tontechnik.ch

1) Wenn's laut genug ist, brauchst du keinen MC-Übertrager.

2) empfohlene Auflagekraft einhalten, alles bis 3 Gramm ist unproblematisch.

3) Gummipflege: Wenn, mit Talkum, gibts für Autotürdichtungen flüssig oder als Pulver. Isopropanol ist ein Alkohol und daher fettlösend.
Das Behandeln mit Isopropanol dürfte eher das Verhärten von Gummi beschleunigen als es zu verzögern.

Gerd
Blayzer
Stammgast
#3 erstellt: 02. Jan 2022, 08:43
Moin,

das ist ein typisches Problem des Systems.
Da es aber ein extrem gutes System ist würde ich es überarbeiten lassen.
Das ganze am besten bei EMT machen lassen.
Die haben es ja auch gebaut.

Leider ist das ganze sehr kostspielig.
Ich habe vor Jahren mal gelesen, dass das überholen 500€ kostet.
Ich denke aber, dass das heute mehr kostet.

Ich schicke dem nächst eins meiner Systeme zu EMT.
Eine Überholung + Prüfung liegt bei ca. 700€.
Das ist noch immer günstiger als ein neues.

Aber wirklich damit zu EMT gehen.
Die anderen die Tonabnehmer „überholen“ können meist nur die
Nadel erneuern, aber nicht mehr.
Und du brauchst neue Gummis und eine generelle Prüfung.
Und wenns schonmal da ist würde ich sagen, dass man dann eventuell auch den
Nadelträger tauschen lässt.

Zum Verstärker:
Ich würde auf jeden Fall einen vernünftigen Vorverstärker für den Abnehmer holen.
Damit kannst du nochmal sehr viel rausholen.

Grüße
Fritz


Nachtrag:
Lese jetzt erst, dass EMT wohl den Support eingestellt hat.
Würde aber trotzdem mal direkt bei EMT anrufen.


[Beitrag von Blayzer am 02. Jan 2022, 08:44 bearbeitet]
Holger
Inventar
#4 erstellt: 02. Jan 2022, 13:48
Achtung: die TMCs und MCHs wurden vom EMT für den Isotrack-Arm modifiziert und werden mit 1,7g AK betrieben.


[Beitrag von Holger am 02. Jan 2022, 13:56 bearbeitet]
martinReg
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 02. Jan 2022, 15:34
Danke für die Tips, ich hatte schon geahnt, dass EMT nicht billig ist... weder kaufen noch reparieren/erneuern.
Produzieren die eigentlich noch, kann man neue EMT Abnehmer kaufen? Falls ja dann vermutlich nicht die TMC/MCH Modelle für Thorens, oder?

@Holger
Ist das mit den 1,7p sicher? Es gibt einen alten Test der Fachzeitschrift "Audio", die haben den TMC am Thorens Arm mit 2,7p getestet.


Thema "Gummis" - ich frag mich ob man bei EMT (bzw bei MC Systemen generell) die flexible Lagerung des Nadelträgers überhaupt lokalisieren kann.
Den Deckel der Unterseite hab ich demontiert .... aber was jetzt? Ich sehe ein langes verschromtes Metallrohr (wie bei anderen EMTs), vorne den langen Nadelträger, am hinteren Ende einen kleinen weißen Ring, nicht metallisch .. Gummi..??

Nebenbei, das ist natürlich mein eigenes Risiko... noch läuft es,
aber das Krächzen ist zurück, egal wie hoch die Auflagekraft eigestellt ist.

Diese starke Tonstörung kann ich mir nur mit verhärteten Gummis erklären. Die Verhärtung habe ich anscheinend temporär durch das Spray gelüst, aber nur kurz bis es wieder getrocknet ist, so meine Erklärung..
Bei einem Shure V15 habe ich erfolgreich zwei alte aber kaum benutzte originale Nadeln, die nach über 10 Jahren in der Schublade versteift waren, wieder weich bekommen. Aber hier kann man den Nadelträger einfach herausziehen, mitsamt der Gummilagerung. Und diese dann mit Gummipflege behandeln.
Holger
Inventar
#6 erstellt: 02. Jan 2022, 16:43

martinReg (Beitrag #5) schrieb:

@Holger
Ist das mit den 1,7p sicher? Es gibt einen alten Test der Fachzeitschrift "Audio", die haben den TMC am Thorens Arm mit 2,7p getestet.


>>> http://thorens-info.de/TMC-PPA.jpg
Blayzer
Stammgast
#7 erstellt: 02. Jan 2022, 16:45
Moin,

EMT gibt es noch und sie bauen auch noch Abnehmer.
Aber du hast recht, keine TMC.

EMT Tonabnehmer sind teuer, aber auch gut.
Eine Überholung von deinem würde sich also lohnen.
Wenn sie es machen wird es auf jeden Fall bei 600€+ auskommen.

Ich denke nicht, dass du das mit einem Mittelchen lösen kannst.
Ist ein typisches Problem bei dem TMC.

Grüße
Fritz
martinReg
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 05. Jan 2022, 01:17
Nicht als Empfehlung - nur zur Info:
Nach zwei weiteren Spray Anwendungen (mit Kontaktspray, das ist ja leicht ölig, und Druckluft zum Verteilen) gibts momentan eine Überraschung zu vermelden:
Das Krächzen ist weg und der Klang erscheint mindestens passabel. Im Vergleich mit einem Shure 97 sind die Bässe etwas schwächer, ansonsten kann man nicht meckern. Das Krächzen ist jetzt seit drei Tagen weg, ich kann von 1,5 bis 2,5p einstellen ohne Verzerrung.
Erklärungsversuch: das ölige Kontaktspray hat die "Gummis" besser erweicht als der Feinreiniger, jedenfalls anhaltender.
Wobei ich immer noch nicht weiß, wo die flexible Lagerung ist, vermutlich nicht vorn am Nadelträger (wie bei MM Systemen ... denn hier sind bei MC ja die Spulen) sondern mittig oder hinten..
Falls sich jemand wirklich auskennt mit der Konstruktion von Tonabnehmern und auch schon welche demontiert hat, bitte korrrigier mich.
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#9 erstellt: 05. Jan 2022, 02:06
Welches Kontaktmittel hast du benutzt? Hoffentlich nicht K-60. Das muss normalerweise nach kurzer Einwirkzeit wieder entfernt werden.

Du hast in den Systemkorpus gesprüht: Da hat Kontaktspray nichts zu suchen. Also wirkt es weiter, was es anrichten wird, kann ich nicht genau vorhersagen.

Fest steht aber: Kontaktspray ist kein Gummipflegemittel und auch kein Weichmacher. Die (jetzt positiven) Effekte werden sich verändern.
Ich fürchte, mit dem Kontaktspray hast du dem System den Rest gegeben. Es kann sein, dass es negative Effekte an den Spulen im Systemkorpus verursacht.

Meine Prognose: Deine Kontaktspraybehandlung wird in einem Zeitraum von 2 Wochen bis 6 Monaten zeigen, ob sie schadet oder nicht schadet.
Auf jeden Fall kannst du so ein mit Kontaktspray misshandeltes System nicht mehr zu EMT oder zu einem Retipper einschicken.

Gerd
tbc67
Stammgast
#10 erstellt: 05. Jan 2022, 11:06
Ich habe im April '21 ein TMC hier revidieren lassen. Absolut empfehlenswert.
martinReg
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 05. Jan 2022, 11:35
@Bielefeldgibtsnicht
Ich hoffe natürlich dass sich deine Prognose nicht bewahrheitet. Obwohl ich selbst weiß dass meine Behandlung nur eine Art letzter Versuch darstellt. Ich habe insgesamt drei verschiedene Sprays verwendet, alle von Teslanol:
Zuerst "Elektro Feinreiniger", das soll am wenigsten Rückstände hinterlassen. Ist aber eher wie Isoprop, also vermutlich kaum weichmachend.
Dann "Gummireiniger", das soll (wie alle drei) "reinigen schützen pflegen", auch für KFZ oder Kopierer, könnte dem Zweck am nächsten kommen.
Und zuletzt "Kontakt und Tunerspray", da stehen ebenfalls keine Hinweise auf Unverträglichkeiten oder Entfernung nach Einwirkung.
Bis jetzt klingts gut ich werde aber wahrheitsgemäß berichten wenn du Recht behältst.
Nebenbei: wo genau würdest du das Talkum anwenden? Ich frag mich ob man bei den engen Verhältnissen die "Applikation" überhaupt begrenzen könnte..
martinReg
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 05. Jan 2022, 11:52

tbc67 (Beitrag #10) schrieb:
Ich habe im April '21 ein TMC hier revidieren lassen. Absolut empfehlenswert.

Danke für die Info!
War es defekt oder nur "alt genug" für eine Revision?
tbc67
Stammgast
#13 erstellt: 05. Jan 2022, 12:56
Ein Kanal hatte kein Signal und ja...es war alt. Lt. Meßprotokoll August '93.
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#14 erstellt: 05. Jan 2022, 15:01
Talkum wirkt nur oberflächlich, verhärtetes oder bereits bröseliges Gummi ist damit nicht zu retten.
Talkum ist eher ein Mittel zur laufenden Pflege und erhält vorhandene Eigenschaften des Gummis, das man mit dem Talkum behandelt.

Frag mal an, was eine Revision deines Abtasters kostet und inwieweit die von dir gemachten Rettungsversuche rückgängig gemacht werden können.

Wenn es wieder wie neu ist, hast du ein Tonabnehmersystem, das auf Weltklasseniveau spielt.
Es muss elektrisch allerdings korrekt angepasst sein, am besten mittels Übertrager.

Gerd
hpkreipe
Inventar
#15 erstellt: 05. Jan 2022, 19:27
Hi,

tatsächlich kenne ich Talkum, also Magnesiumoxid, auch eher als Trennmittel, das dafür sorgt, dass aufeinanderliend Gummioberflächen nicht/ weniger gut miteinander verkleben.

Als Vorteil dringt es selber nicht in Gummi ein und verändert deshalb dessen elastische Eigenschaften kaum.

Hilft hier eh nicht, das Teil muss repariert werden.

Eine Frage, weshalb sollte es dann mittels Übertrager genutzt werden? Ist der so niederohmig und hat eine so geringe Ausgangspannung? Normalerweise kann eine anpassbare Phonosektion, das doch sonst problemlos vermitteln, wenn die Werte nicht zu extrem sind ?!
tbc67
Stammgast
#16 erstellt: 05. Jan 2022, 19:39

hpkreipe (Beitrag #15) schrieb:
Eine Frage, weshalb sollte es dann mittels Übertrager genutzt werden? Ist der so niederohmig und hat eine so geringe Ausgangspannung?

22 Ohm, 0,25 mV. Ich habe den Thorens PPA 990 dazwischen. Das passt dann.
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#17 erstellt: 05. Jan 2022, 20:28
Herzlichen Glückwunsch zum PPA-990. Wahrscheinlich steht nur Thorens drauf und innen drin ist EMT.
Perfekte Anpassung, besser geht es nicht.

Gerd
hejürg
Schaut ab und zu mal vorbei
#18 erstellt: 23. Jan 2022, 17:18
Hallo in die Runde !
Ich habe zwei TMC-MC-Systeme und da steht Thorens drauf: Einmal das TMC/100 und weiter das TMC/1000.
Sind die vielleicht auch von EMT gebaut ?
Habe auch schon gelesen, dass das Coral-777-Systeme sein sollen, aber genaues weiß leider keiner.
Vielen Dank im Voraus für evtl. Aufklärung und Grüße !
Holger
Inventar
#19 erstellt: 23. Jan 2022, 18:02
Das sind Corals.
hejürg
Schaut ab und zu mal vorbei
#20 erstellt: 23. Jan 2022, 18:25
Danke sehr,
aber damit komme ich leider auch nicht weiter alleine mit dem Hinweis, dass es Coral-Systeme sein sollen.
Das eine Thorens-TMC ist LO und das ander HO.
Welche Corals sollen das denn sein ?
Wie ist der Frequenzgang ?
Welchen Nadelschliff - beide gleich oder unterschiedlich ?
Sonst noch irgendwelche Details zu bekommen wäre schön.
Gruß in die Runde !
Holger
Inventar
#21 erstellt: 23. Jan 2022, 18:45
Sorry, ich kann mich nur grob erinnern, dass diese Systeme wohl baugleich mit den SAE 1000 E bzw. LT sind, dazu gibt es im Netz einige Infos.
martinReg
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 19. Mrz 2022, 20:46
Zum Thema Thorens TMC und verhärtete Gummis kann ich jetzt nach zwei Monaten versichern - mein eingesprühtes System spielt immer noch gut, keine Spätfolgen wie etwa zerbröselte Gummis.

Ich weiß nicht WIE gut es tatsächlich im Vergleich mit anderen Sptzensystemen klingt, ich war bisher zufrieden ohne ausgiebige Vergleiche.
Neuerdings hab ich aber ein weiteres Thorens EMT System recht preiswert ergattern können und zwar das mit van den Hul Nadel, Bezeichnung "Thorens MCH".

Plattenspieler ist ein TD160. Im Vergleich mit dem TMC fällt mir folgendes auf:
Anfangs fand ich es weniger klar, etwas verhangener als das TMC, inzwischen höre ich seidenweiche luftige Höhen und präzise Bässe.
Es ist allerdings deutlich leiser als das TMC, was ich am Braun Receiver mit dem Pegelsteller gut ausgleichen kann. Einen Pre-Pre Verstärker hab ich bisher nicht, das TMC braucht auch tatsächlich keinen, das MCH schon eher.

Frage
Ist der schwächere Output des MCH gegenüber dem TMC mormal? Soviel ich weiß haben beide laut Datenblatt denselben Output...?
Oder hab ich eventuell mein TMC mit den weich gesprühten Gummis lauter gemacht?
Letzteres scheint auch die Höhen etwa stärker zu betonen ...
martinReg
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 23. Mrz 2022, 20:30
Zur Ergänzung:
da ich jetzt zwei der teuren Thorens-EMT-Rohre habe und weil das MCH doch um einiges leiser ist als meine anderen MM Systeme, hab ich einen PrePre Verstärker gesucht. Die Preise sind kaum zu fassen ... ab 300 ..??
Aber ich hab anscheinend eine Alternative gefunden: den Monacor SLA-35 Vorverstärker für rund 50€.
Wird angeboten als "Pegel und Impedanzwandler" und ist für alle möglichen Geräte Anpassungen gedacht, zB Handy an Blutooth .. Nur zum Thema Phono und MM - MC hab ich nichts gefunden.
Also bestellt und ausprobiert:
Scheint zu tun was er soll, hebt die Lautstärke des MCH auf das passende Nivau ohne den Klang anzutasten und vor allem ohne Brumm.
Ob das auch elektronisch wirklich passt, mögen andere beurteilen, ich bin kein Fachmann und kann nur meinen Ohren trauen.
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