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Plattenspieler für Wiedereinsteiger gesucht

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Beitrag
Columbus803
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 31. Aug 2022, 10:05
Wie das so ist: Irgendwann wurde der Plattenspieler ab- und ein CD-Player angeschafft, der aber seinerseits seit 20 Jahren auch schon wieder entsorgt ist. Platten und CDs landeten erst im Keller, dann auf‘m Flohmarkt - und jetzt ist der Kram weg. Vor knapp einem Jahr dann die Erkenntnis: Ohne HiFi macht das Leben keinen Spaß, also eine (übrigens die erste vernünftige) Anlage meines Lebens gekauft: Yamaha AS 2100, Montan 9 und Atoll MS 120. Soweit, so gut. Funktioniert bestens, klingt gut und macht Spaß! Aber: Ein Plattenspieler würde mich schon reizen, schon aus nostalgischen Gründen - als Ergänzung zum Streaming für ausgewählte dann wieder mühsam zu kaufende Platten. Lange Rede, kurzer Sinn: Was soll ich kaufen, wozu ratet ihr mir?

Grüße

Columbus
Opticon_Prime
Stammgast
#2 erstellt: 31. Aug 2022, 10:32
Wieviel kannst / willst du ungefähr ausgeben ?
Soll das Teil "nur" ganz gut abspielen oder hast Du irgendwelche Ansprüche an die Optik?
Columbus803
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 31. Aug 2022, 10:48
Gute Frage(n)!

Geschmack ist subjektiv - das Ding sollte mir schon gefallen. So die Richtung von Rega finde ich ganz schick. Qualitativ/klanglich sollte es zum Rest der Anlage passen. Aber genau da liegt mein Problem: Ich weiß nicht, wo ich da ansetzen muss. Von daher sage ich mal ganz vorsichtig, dass Qualität vor Preis gehen sollte, das Ganze aber nicht den Rahmen sprengen sollte, klanglich die Geschichte dem Streaming ebenbürtig sein sollte.

Grüße

Columbus
Marsilio
Inventar
#4 erstellt: 31. Aug 2022, 11:59

Columbus803 (Beitrag #1) schrieb:
schon aus nostalgischen Gründen
Grüße

Columbus


Ich würde ein guterhaltenes Gerät aus der Blütezeit des Plattenspielers suchen, zum Beispiel einen Technics SL-D2 oder 3, Q2 oder 3, SL-1700, Dual 604 oder 704, Saba PSP250 oder 350 oder Grundig PS3500 oder 4500. Kosten: 100 bis ca. 400.- Und dann einen Tonabnehmer oder eine hochwertige Nadel suchen - bei vielen Vintagesystemen gibt es passende SAS-Nadeln des japanischen Nadelspezialisten Jico. So eine Nadel kostet zwar 250.-, ist aber effektiv Highend (ganzer Diamant mit Multifacettenschlif auf Bor-Nadelträger). Klanglich ist man da oben dabei. Und ein kompletter Tonabnehmer aus aktueller Produktion mit einer Nadel dieser Güte gibts unter 500.- nicht.

Um das Verarbeitungslevel eines der erwähnten Geräte zu erhalten, wirst Du bei Neugeräten unter 500.- nicht fündig; zudem werden diese zumeist nur mit Alibitonabnehmern der billigsten Einsteigerklasse ausgeliefert; eine Nachinvestition wäre also auch hier erforderlich.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 31. Aug 2022, 12:02 bearbeitet]
Columbus803
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 31. Aug 2022, 12:12
Danke! Das ist alles Neuland für mich, aber als Anhaltspunkt sehr, sehr hilfreich!

Grüße

Columbus
kölsche_jung
Moderator
#6 erstellt: 31. Aug 2022, 12:55

Marsilio (Beitrag #4) schrieb:
... Technics SL-D2 oder 3, Q2 oder 3, SL-1700, Dual 604 oder 704, Saba PSP250 oder 350 oder Grundig PS3500 oder 4500. ...

ich befürchte, diese Empfehlung ist auf (nicht nur) optischem Kollisionskurs mit

Columbus803 (Beitrag #1) schrieb:
...Yamaha AS 2100, Montan 9 und Atoll MS 120 ...


Columbus803 (Beitrag #3) schrieb:
... So die Richtung von Rega finde ich ganz schick. Qualitativ/klanglich sollte es zum Rest der Anlage passen. ...


Als erstes solltest du - Columbus - dir im klaren darüber, sein, dass Schallplattenwiedergabe einer digitalen Abspiele technisch unterlegen ist, empfindlicher was die Aufstellung angeht und technisch gesehen komplexer.

Das kann man alles so in den Griff bekommen, dass man die meiste Musik - du willst hoffentlich keine Klassik/Orchester hören, sondern eher Rock/Pop - mittels Schallplatte anständig abspielen kann.
Über Kopfhörer willst du hoffentlich auch nicht hören ... dazu gehört nämlich eine ordentliche Portion "Leidensfähigkeit" ...

ansonsten würde ich empfehlen, dass du dir bei einschlägigen (auch Online-) Händlern zB hier anschaust, was dir optisch zusagt und dir dein Gesamtbudget überlegst ... und dann überlegen wir alle zusammen
Columbus803
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 31. Aug 2022, 13:02
Das könnte ich jetzt auch so lesen: „Lass die Finger vom Plattenspieler, bringt klanglich nichts!“ - Darf ich das so zusammenfassen, zumal es in einem nicht unbeträchtlichen Maße tatsächlich um Klassik geht - und da auch eher ums Monumentale (Bruckner, Mahler, Schostakowitsch). Ansonsten schau ich das mir gerne an.

Grüße

agathon
enterprise11
Stammgast
#8 erstellt: 31. Aug 2022, 13:12
„Lass die Finger vom Plattenspieler, bringt klanglich nichts!“
Sagt ein HiFi- und Klassikliebhaber. Ich bin froh, keine Schallplatten mehr hören (zu müssen).
Wenn Du Deinen Hörgenuss beträchtlich erweitern willst und den Aufwand nicht scheust, investier in ein gutes Surroundsystem und die entsprechenden Tonträger. Dann machen Bruckner, Schostakowitsch und Mahler wirklich Spaß.
Der Optik/Kultfaktor einer Schallplatte ist umgekehrt reziprok zum Hörgenuss.


[Beitrag von enterprise11 am 31. Aug 2022, 13:14 bearbeitet]
sealpin
Inventar
#9 erstellt: 31. Aug 2022, 13:13
Lass es mich mal so ausdrücken: Klassik mit Platten wiederzugeben ist halt nicht optimal.
Gute/gleiche Aufnahme vorausgesetzt ist digitale Wiedergabe einfach besser.

Egal wie gut Du Platten behandelst, Störgeräusche a la Staub, Kratzer oder Statik sind nicht ausgeschlossen.


Aber aus nostalgischen Gründen macht Platten hören schon Laune.
Hab‘ selber vor ca. 1 Jahr nach jahrzehntelanger Plattenabstinenz wieder zugeschlagen: Micro DQX500.
Wollte ich immer schon mal haben.
Columbus803
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 31. Aug 2022, 13:14
Also so rein von der Optik fand ich auf dieser Seite die Geräte von Pro-Ject und Thorens ansprechend. Ist aber eine rein optische Angelegenheit. Mir gefällt einfach die moderne gradlinige Anmutung und das puristische Auftreten. Was da jetzt aber klanglich in Frage für mich käme, müsst ihr entscheiden.

Grüße

Columbus
kölsche_jung
Moderator
#11 erstellt: 31. Aug 2022, 13:26

Columbus803 (Beitrag #7) schrieb:
... „Lass die Finger vom Plattenspieler, bringt klanglich nichts!“ ...

ganz so würde ich das nicht sehen ... in meinem Wohnzimmer stehen 2 Plattenspieler (ich konnte mich nicht gegen einen entscheiden, kein DJ-ing oder sowas) und es stehen auch n paar tausend Platten hier rum ...

allerdings ausnehmend wenig Klassik ... Klassik, gerade orchestrale Werke sind wiedergabe-technisch recht anspruchsvoll, da kann es passieren, dass das "System LP" an bzw über sein Limit kommt ... Rock/Pop/Punk/Alternative/Jazz etc pp geht dagegen meist problemlos ... aber auch da gibt es Ausnahmen, ich habe einige Alben auf LP (zum haben) und CD (zum hören).
Columbus803
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 31. Aug 2022, 13:36
Ja, Orchestrales ist immer anspruchsvoll, in vielerlei Hinsicht. Die Frage wäre nun, wenn ich mich grundsätzlich für Platten wieder erwärmen würde - Vorraussetzung: Es muss halt gut klingen - was dafür auf den Tisch gelegt werden müsste. Und wenn ich Zeichen hier richtig deute, müsste ich so mit 750 Euro für ein Neugeräte rechnen. Frage wäre dann, ob ein Einsteigergerätvzum Ausprobieren Sinn machen würde.

Grüße

Columbus
kölsche_jung
Moderator
#13 erstellt: 31. Aug 2022, 13:59

Columbus803 (Beitrag #12) schrieb:
... Vorraussetzung: Es muss halt gut klingen - was dafür auf den Tisch gelegt werden müsste. ...

Die Frage ist falsch ...

So geht das nicht, man kann mE schon mit relativ einfachem und billigem Equipment recht vernünftig Platten hören, je nach Inhalt

... ich habe mal von nem Forenkollegen Aufnahmen (Dubletten) bekommen, das Klassikstück LP hatte ich binnen Sekunden identifiziert, das war - vergleichen mit der CD-Aufnahme - nicht anhörbar.
die weiteren Dubletten (Jazz/Rock) waren teils schwer zu unterscheiden, an einem (Pop) bin ich (trotz Kopfhörer und zig mal hören) gescheitert, da konnte ich keinerlei Unterschiede - nicht mal den klitzekleinsten Knackser - feststellen ... dessen Dreher/Arm/System kam um 10K.

Das Problem bei Klassik+Plattenspieler ist nicht "welcher Plattenspieler", sondern "Klassik"

Wenn du wirklich Klassik hören willst, würde ich dir raten, eine deiner Lieblingsstücke auf LP zu kaufen und die dann Leuten mit Plattenspieler zur Verfügung zu stellen, die können dir das dann digitalisieren, dann kannst du beurteilen, ob dir die LP-Qualität ausreicht, denn nur darauf kommt es an.

Ob "enterprise11" oder ich Klassik und LP für unerträglich halten, bringt dich nicht weiter ... spätestens heute abend kommt eh irgendwer, der sagt, dass Vinyl eh viiieeeeel besser klänge als digitale Treppenstufen ... hilft dir aber genausowenig weiter.
Columbus803
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 31. Aug 2022, 14:22
Ich verstehe das schon, was Du da schreibst. Und dass spätestens zur Geisterstunde die Vinyl-Gespenster kommen, ist auch klar. Dein Klassik-Argument kann ich tatsächlich gut nachvollziehen und es bleibt ja auch noch der ganze Jazz- und Rock-Kram. Vermutlich ist es wirklich am Besten, ich leihe mir irgendwo einen Spieler und probiere ein wenig rum.

Grüße

Columbus
kölsche_jung
Moderator
#15 erstellt: 31. Aug 2022, 14:34

Columbus803 (Beitrag #14) schrieb:
... Vermutlich ist es wirklich am Besten, ich leihe mir irgendwo einen Spieler und probiere ein wenig rum....

oder wie bereits vorgeschlagen, du lässt dir einfach n paar files zuschicken
olibar
Inventar
#16 erstellt: 31. Aug 2022, 17:21
...oder ein Neugerät bei einem Versandhändler bestellen und erst mal schauen, ob die Platten in den eigenen Ohren auch so schlecht klingen, wie in den Ohren der Forenkollegen.

Wenn das am Ende doch gefällt, kann man dann später immer noch auf ein besseres Tonabnehmersystem wechseln.

Noch besser wäre es natürlich, mal im Hifi-Geschäft um die Ecke nachzufragen, ob es leihbare Vorführer gibt.


[Beitrag von olibar am 31. Aug 2022, 17:22 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#17 erstellt: 31. Aug 2022, 19:41
Auch wenn ich selber keine Klassik höre: Gut gepresste Schallplatten vorausgesetzt, ein hochwertiges Toabnehmersystem mit einer richtig guten Nadel mi tMultiracettenschliff (Shibata, Microridge, SAS, van-den-Jul) und ein Plattenspieler mit guten Gleichlaufwerten ist das meines Erachtens schon auch mit Vinyl machbar. Und vielleicht liegt dann irgendwann sogar noch ein Röhren-Phonovorverstärker drin - dann wird's richtig spannend. Vom Plattengenuss über über Kopfhörer rate aber auch ich dringend ab.

Vor einigen Jahren hat hier im Forum auch mal jemand nach einem geeigneten Tonabnehmersystem für seinen Vintage-Plattenspieler nachgefragt, der damit ausschliesslich Klassik hören wollte. Wenn ich mich richtig erinnere, fiel die Wahl schliesslich auf ein Tonabnehmersystem von Audio Technica mit ausnehmend breiter Bühnenwiedergabe und sehr detaillierter Höhenwiedergabe. Ein AT150MLX oder so ähnlich war's dann - so genau weiss ich das nicht mehr.

LG
Manuel
raindancer
Inventar
#18 erstellt: 31. Aug 2022, 21:26
Geh in in Hifistudio und schildere dein Begehr, laß dir ein, zwei Vorschläge machen und die sollen dir die vorführen inkl Vergleich mit digitaler Quelle, ev stellst du die Musik selbst bei, dann ist die bekannt.

Ich für mein Teil habe keinerlei Probleme Klassik analog zu hören, bei größeren Werken muß man halt häufiger aufstehen und Platte wechseln, halt wie früher.
Columbus803
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 01. Sep 2022, 04:57
Ich komme schon klar mit den Beiträgen hier und kann das im Allgemeinen auch einordnen und meine Schlüsse daraus ziehen, insofern Entwarnung. Was sich herauszukristallisieren scheint, ist, dass es, wie so oft hier kein „besser“ oder „schlechter“ gibt, sondern man von einem „ähnlich“ ausgehen muss, vielleicht gewürzt mit einem „anders in der Klangfarbe“. Was heißt das nun? Erstens vermutlich, dass es keinen allzu zwingenden Grund gibt, einen Plattenspieler haben zu müssen. Zweitens, dass es nett sein könnte, einen haben zu können. Drittens, eingedenk meiner restlichen Anlage: Gehäuse und Technik so im Bereich von P1, P2, P3 und viertens wäre auf eine ordentliche Nadel zu achten. Also läuft es auf die Frage hinaus, ob bis zu 1000 Euro für das Gerät zu investieren wären, um zusätzlich zum sehr gut funktionierendem Streamen ein paar Lieblingssachen als Platte wiederanzuschaffen, um die dann zelebrietiös mit der Mozartkugel auf dem Teller mir reinzubohren. Kann man das so zusammenfassen?

Grüße

Columbus
8erberg
Inventar
#20 erstellt: 01. Sep 2022, 05:40
Hallo,

ganz ehrlich:Schallplatten- Klassikpressungen in gut sind alter und neue sind nicht gut.

Ich hab genau noch 3 Klassik-LPs wegen Erinnerungen, laufen tut eh das Polycarbonat.

Selbst mit hohem Aufwand kommt das schwächste hifi-Medium eben an seine Grenzen.
Bei alten Produktionen hat man das damals berücksichtigt.
Heute wird für Digital produziert.

Peter
olibar
Inventar
#21 erstellt: 01. Sep 2022, 06:26
...also vielleicht taugen meine Ohren ja nichts mehr, aber ich habe ein paar Vinyl-Scheiben der Klassik, die ich durchaus auch lieber höre, als deren Pendant auf CD. Ausgesprochen schlechten Klang haben die nicht. Sicherlich ist das Knistern bei Klassik störender als bei Rockscheiben aber deswegen ganz drauf verzichten würde ich nicht wollen.

Zur Frage: bis 1.000,- wird mit einem neuen Player etwas eng. Ein gutes neues Antastsystem mit scharfem Schliff schlägt schon bei ca. 500,- + an. Dazu der Dreher, dessen Arm auch in der Lage ist, das System korrekt zu führen, da bist du auch schon bei 500,- + (wenn der Dreher neu seinsoll).

Bei Rega fängt es für mich ab dem R3 an, da wärst du aber schon mit 'nem Einstiegstonabnehmer an deinem Budget. Aber Obacht: Rega sind sehr leichte Dreher, die sind empfindlich gegen Trittschall und werden am besten an der Wand untergebracht. 200 Eur zusätzlich für das original Rega Wandregal, 75 Eur für ein sehr schönes Glasregal bei Hifi Klubben.

Ein Argon Audio TT4 hat einen (auf dem Papier - ich kenne den Dreher nicht) ganz vernünftigen Tonarm. Kostet mit Ortofon 2M red 650 Eur. Vielleicht ohne Tonabnehmer 550,- Dann ein HANA SL dran montiert und du hast schon eine echt gute Ausstattung. Der Yamaha hat ja soweit ich weiß, einen MC-fahigen Vorverstärker. Der spielt zumindest schon mal Musik.
kölsche_jung
Moderator
#22 erstellt: 01. Sep 2022, 07:10

Columbus803 (Beitrag #19) schrieb:
... Kann man das so zusammenfassen? ....

mE "nein".
Es kann unter gewissen Umständen ein klares besser/schlechter geben. Dies betrifft allerdings in erster Linie Tonträger mit hoher Dynamik (gemeint ist damit die real-physikalische Dynamik, Pegeldelta zwischen leisestem und lautestem wiederzugebendem Ton in dB, nicht irgend so ein Highend-BlaBla).
Da hat die LP ein (selten zutage tretendes) Problem.

Bei den von mir genannten Dubletten ist zB ein Track, der einen (gemessenen) Durchschnittspegel von etwa -25dB aufweist. das heißt: es gibt Spitzenpegel mit 0dB, der Durchschnittspegel beträgt -25dB, woraus folgt, dass es auch sehr leise Stellen mit ca -40dB und weniger gibt. (das man "sowas" kaum vernünftig hören kann, steht auf einem anderen Blatt. Um diese Pegelunterschiede überhaupt darstellen zu können, muss man solche Tracks schon in nachbarschaftsfeindlicher Lautstärke wiedergeben.)

Das Problem der LP ist nun folgendes. Die LP ist dynamikbegrenzt, schneidet man einen Ton zu laut, wird der nur noch stark verzerrt wiedergegeben, darüber hinaus benötigen hohe Pegel viel "Platz" in der Rille, es findet also eine Spielzeitbegrenzung statt, es gibt also ein Pegellimmit am oberen Pegelbereich, am anderen Ende der Skala begrenzt allerdings das Rillenrauschen den Pegelbereich. Daraus ergibt sich ein nutzbarer Pegelbereich von mE maximal ca 40dB (was mE im "Normalfall" mehr als ausreicht).

Bei der von mir geschilderten LP führt das aber dazu, dass Details in niedrigpegeligen Bereichen im Rillenrauschen absaufen, sie sind schlicht nicht da, wohingegen der hochpegelige Bereich hart an der Verzerrungsgrenze spielt. Das ist sehr weit weg von "gut klingen". Digitale Container machen das problemlos mit.

... wobei das die reale "Anhörbarkeit" nicht erhöht. Solche Tracks kann man ohne einen Spitzenpegel von 90-100dB im Raum eigentlich gar nicht vernünftig abspielen, an sich sind solche Tracks also völlig schwachsinnig, vergleichbar mit Filmen, bei denen Effekte (Explosionen etc pp) heftigste Spitzenpegel erreichen - man pegelt sofort runter - um dann bei dem anschließenden Dialog wieder lauter machen zu müssen.

Durch eben diese Limitierung war man in der LP-Zeit gezwungen, entsprechende Passagen pegelmäßig so anzupassen, dass die LP das noch fassen konnte (mit dem Ergebnis, dass das Ergebnis sogar insgesamt mE anhörbarer war). fff und ppp mögen im Konzert darstellbar sein, in der heimischen Abhöre sollte da eine (mE sinvolle) "Anpassung" vorgenommen werden, muss man heute (wegen der digitalen Container) aber nicht mehr.

Ansonsten ... 1.000€ Budget ist für Neuware nicht sonderlich viel. Du benötigst
a) einen Plattenspieler,
b) einen guten Tonabnehmer
c) ggfs einen in der Kapazität anpassbaren Phonoverstärker.

Falls du dich für einen MM-Tonabnehmer entscheidest, benötigt dieser um das Signal linear ausgeben zu können, eine definierte Kapazität am Phonoverstärker. Interne Phonoanschlüsse an Verstärkern bieten zT abenteuerlich hohe Kapazitäten mit dem Ergebnis, dass die Wiedergabe nicht linear sein kann.

MC-Systeme sind da unkritischer, wobei ich mir einrede, dass diese (zwar geringer, aber) auf die Abschlußimpedanz reagieren.
Muss aber alles nicht, wenn du ein HighOutput-MC nutzt, das wird am MM-Eingang mit 47kOhm angeschlossen und reagiert nicht auf die Kapazität. Dann sollte allerdings die effektive Masse des Tonarms "MC-tauglich" sein, also ein mittelschwerer Tonarm, wobei man da (unter Umständen) mit einem schwereren headshell nacharbeiten kann.

Problematisch können da aber auch Plattenspieler mit internem PhonoPre sein, die kann man zwar iaR abschalten, diese liegen aber manchmal trotzdem am Signalweg, dass Kapazität und Impedanz mitwirken (eigenlich unfassbar dämlich, ist aber so).

Daneben will ein Plattenspieler ordentlich aufgestellt sein. Meine beiden Wohnzimmer-Dreher stehen auf einer 2-geschossigen Wandhalterung (weitere Kosten).

Daneben würde ich Wert auf einen gewissen Komfort legen, mindestens Halbautomat (der Tonarm hebt sich am Plattenende) und eine Klapp!!!-Haube. Heute gibt es zunehmend (um sich die Scharniere zu sparen?) Aufsetzhauben, die man zum Betrieb abnehmen und irgendwo hinlegen muss (wär nix für mich) häufig auch gar keine Haube ... wär auch nix für mich, unsere Katze - siehe oben links - würde sich zwar über das neue Spielzeug freuen, muss aber nicht
.JC.
Inventar
#23 erstellt: 01. Sep 2022, 07:18
Moin Columbus,

rein zum ankucken eignet sich dieser Thread hervorragend.
Für Tonabnehmer gibt´s auch Einen.

Ganz klar spielt die Optik bei einem Dreher eine große Rolle.
Suche dir oben mal was aus und frage uns. Wir sagen dir dann ob dein Wunsch realistisch ist.
(vom Angebot u. Preis her)


ps
zu Klassik von LP - da kann/muss man tolerant sein!
Ich mag diese LP sehr, wunderbar dirigiert und die gibt es auch nicht digital.
Frisch gewaschen kann man die aber durchaus genießen.
(s.o.)
raindancer
Inventar
#24 erstellt: 01. Sep 2022, 08:20
Ein Kommentar zu den Vorpostings: Einen externen Phonoverstärker halte ich für überflüssig, der in deinem Yamaha eingebaute ist schon sehr gut, nur muß der Tonabnehmer dazu passend gewählt werden, keine Bange, gibt genug.

Anderer Gedankengang: Es war ja ein Plattenspieler vorhanden, welcher? Welcher Tonabnehmer? Sind von damals noch Stärken/Schwächen in Erinnerung? Vlt kann man daran anknüpfen.
Columbus803
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 01. Sep 2022, 08:47
Vielen Dank euch allen. Das hilft schon sehr weiter! Hier noch ein paar Überlegungen und Hinweise von mir:

1. Mein Verstärker Yamaha AS 2100 hat einen Phono-Vorverstärker, der ausreichend sein sollte. Er kann auch MM und MC.
2. Das mit dem Wandregal ist eine gute Idee.
3. Den Hinweis auf den Bedienkomfort finde ich auch nicht unwichtig.
4. Vorerfahrungen: Das ist so eine Sache. Da geht es in die Jugend- und Studienzeiten mit vielen Schallplatten, aber nur einfacher HiFi-Austattung zurück. Ich hatte damals einen einfachen Yamaha-Receiver und einen einfachen DUAL-Plattenspieler. Alles so um die 300 D-Mark, Ersatztonabnehmer so um die 50 D-Mark. Ich weiß aber nicht mehr wirklich, was das für Systeme waren. Ich sag mal so: Ich kann einen Plattenspieler bedienen, bin ja damit groß geworden und weiß auch noch, wie der ganze Kram klingen muss. Mit meiner Anlage jetzt klingt entschieden besser, für mich ist das jetzt ein regelrechter Genuss, den ich mir jetzt vielleicht auch auf Platte gönnen will.

Grüße

Columbus
8erberg
Inventar
#26 erstellt: 01. Sep 2022, 10:02
Hallo,

leider muss man heute die Preis mindenstens verdoppeln und dann gibt es in Euro einen ungefähren Richtwert.

Der Dual wird dann wohl ein Riemendreher gewesen sein (schau einmal bei https://dual-plattenspieler.de/plattenspieler da wirst Du vielleicht Deinen Typ finden).

Ein Gerät aus der Zeit hat den Vorteil das damals Plattenspieler noch Massenware waren und entsprechend preiswert. Überholte Geräte findest Du z.B. im Dual-Board, da kannst Du sicher sein, dass der Knabe auch noch lange läuft.

Dann hat man Geld für ein gutes Abtastsystem.

Aber wie gesagt: meine Vorliebe Klassik brachte mich damals dazu einen zu der Zeit richtig teueren Philips-CD-Player zu kaufen (das war 1985) aber ich hatte einfach die Schnauze voll.

Dennoch hab ich immer Plattenspieler behalten und auch meine Schallplatten nicht für nen Appel und Ei verscherbelt, was damals viele getan haben...

Peter
kölsche_jung
Moderator
#27 erstellt: 01. Sep 2022, 11:22

Columbus803 (Beitrag #25) schrieb:
... 1. Mein Verstärker Yamaha AS 2100 hat einen Phono-Vorverstärker, der ausreichend sein sollte. Er kann auch MM und MC....

ja, der sollte ausreichend sein, aber ob er es ist?
Yamaha nutzt wohl unterschiedliche phonoboards ... im AS700 soll eins mit 200pF drin sein, im neueren AS701 eins mit 470 pF ... dazu kämen - wenns gut läuft - noch 100-150pF der Verkabelung, beides wäre für viele moderne MM-Tonabnehmer bereits zu hoch.
Ebenso für MC, die wollen gerne den 10-fachen Innenwiderstand als Phonoimpedanz sehen, das können dann "die üblichen" 100 Ohm sein, können aber auch 200 sein, es soll aber auch Systeme geben, die erst an 1000 Ohm "richtig" laufen ...


raindancer (Beitrag #24) schrieb:
Ein Kommentar zu den Vorpostings: Einen externen Phonoverstärker halte ich für überflüssig, der in deinem Yamaha eingebaute ist schon sehr gut, nur muß der Tonabnehmer dazu passend gewählt werden, keine Bange, gibt genug...

Es wäre nett, wenn du dann die Angabe zur Kapazität nachlieferst ... das würde die Tonabnehmersuche vereinfachen.
MC hab ich gefunden, soll 50 Ohm haben ... mE zuwenig für die meisten MCs, ich hab da nur die Ortofon Quintets (ab 20 Ohm) gefunden, ansonsten scheint "ab 100 Ohm" das "normale" Minimum zu sein. Die aktuell etwas gehypten Hanas liegen teils bei 400 Ohm, das M bei 100, passen würde das Hana Umami (ab 60 Ohm), das liegt aber bei 3.700 € UVP ...

Bei den heute (zumindest mir) weitgehend unklaren Verhältnissen (es gibt so gut wie keine Firma, die alle Angaben dazu macht) wäre dann fast ein HighOutput-MC angeschlossen am Phono-MM des Yamaha vorzuziehen (die 47kOhm werden sie schon halbwegs einhalten)

... wobei ohnehin bei der Plattenspielerauswahl geschaut werden sollte, ob ein interner Pre (falls vorhanden) elektrisch völlig getrennt ist oder noch irgendwie drin hängt
auch da "viel Spaß", Herstellerangaben sind da iaR Mangelware, die wissen mE häufig gar nicht, was zB Hanpin da zusammengeschraubt hat



Columbus803 (Beitrag #25) schrieb:
...
2. Das mit dem Wandregal ist eine gute Idee.

Muss nicht, kommt auf den Boden an, ich hatte früher Altbau mit schwingenden Decken, da war der Wandhalter notwendig, heute Neubau mit viel Betondecke, Estrich und verklebtem Parkett könnte ich die dreher aufn Boden stellen ... kommt halt drauf an

3. Den Hinweis auf den Bedienkomfort finde ich auch nicht unwichtig....

denkt man zu häufig nicht dran, stellt sich dann im Gebrauch aber häufig heraus ... zudem ... Komfort den man nicht nutzt, frisst auch kein Brot
wenn irgendwer zB seinen Verstärker am Gerät bedienen will, statt zur Fernbedienung zu greifen, kann das ja tun und die FB in den Schrank legen

Deine grundsätzliche Herangehensweise erst zu denken und dann das Geld zum Fenster rauszuwerfen , finde ich übrigens gut
Columbus803
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 01. Sep 2022, 11:55
Zum Phonoverstärker im Yamaha habe ich das hier gefunden:

Phono MM/MC 2,5 mV/47 kOhm bzw. 100 µV/50 kOhm

Die Frage wäre, was ihr daraus ableitet: Ist das OK oder brauche ich einen Dreher mit Vorverstärker?

Ansonsten: Der Boden ist gefliest, das Low-Board uneben. Daher ist ein kleines Wandregal über dem Low-Bord an sich keine schlechte Idee.

Und ja: Geld schmeiß ich immer erst nach dem Denken weg. Das erhöht den Spaß, zieht sich aber naturgemäß dann auch immer was hin.

Grüße

Columbus
arizo
Inventar
#29 erstellt: 01. Sep 2022, 12:13
Hallo!

An meinem AS3200 nutze ich derzeit ein Rega Aphelion.
Das klingt sehr gut und lässt bei mir keine Wünsche nach einem externen Phonovoverstärker aufkommen.
Ich habe den internen Phonovorverstärker mit einem Violectric PPA V600 (1200€-Klasse) verglichen und konnte klanglich keinen Unterschied feststellen.
Eventuell wäre es sinnvoll, einen Tonabnehmer auszusuchen, der von den Daten relativ nahe am Aphelion ist.
Ich würde davon ausgehen, dass die Phonoplatine des AS2100 und AS3200 relativ ähnlich sind.
Die Ausgangsspannung von 0,35mV scheint ganz gut zu passen, damit der Phonozweig ähnlich laut ist, wie z.B. der CD-Player.
Columbus803
Ist häufiger hier
#30 erstellt: 01. Sep 2022, 12:28
Das hier habe ich noch zu den technischen Daten im Handbuch zum Phonoverstärker gefunden. Mir sagt das nichts, aber ihr werdet daraus Schlüsse ziehen können:

https://www.manualsl....html?page=24#manual
Albus
Hat sich gelöscht
#31 erstellt: 01. Sep 2022, 12:29
Tag,

bitte kurz innehalten. -
Der Blick ins Service Manual zeigt: Der A-S2100 bringt als Eingangskapazität im MM-Modus nominell 220 pF mit (real 235 pF aus Buchsen und Signalweg). Empfindlichkeit und Eingangswiderstand wie genannt (2,5 mV/47 kOhm).
Im MC-Modus ist der Eingangswiderstand nominell 50 Ohm - aber real ist die Bauteilbestückung ein 100 Ohm-Widerstand für MC. Also, MC 100 Ohm. Die Eingangsempfindlichkeit ist mit 100 µV hoch. Wie überhaupt der MC HEAD AMP für die Anspruchsklasse HOCH gemacht ist.

Ich höre seit Jugendtagen Klassik von Schallplatten. Derzeit von vier Plattenspielern reihum. Es gibt wohl ein produkttechnisches Minimum, das vom Gerät zu erfüllen ist. Dazu der Tonabnehmer mit technischer Beschaffenheit.

Hier ist die Performancekapazität der Anlage doch eindrücklich vorgegeben: Vollverstärker Yamaha A-S2100, Quadral Aurum Montan 9 Lautsprecher - da muss ein Plattenspieler mit Tonabnehmer dann auch hin.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 01. Sep 2022, 12:43 bearbeitet]
kölsche_jung
Moderator
#32 erstellt: 01. Sep 2022, 12:56

Columbus803 (Beitrag #28) schrieb:
Zum Phonoverstärker im Yamaha habe ich das hier gefunden:

Phono MM/MC 2,5 mV/47 kOhm bzw. /50 kOhm

Die Frage wäre, was ihr daraus ableitet: Ist das OK oder brauche ich einen Dreher mit Vorverstärker?
...

bei MC sind es 50 Ohm, nicht kOhm (s. BDA S. 24)
50 Ohm für MC finde ich etwas niedrig ... es gibt eine Menge MCs die gerne 100 und weit mehr sehen wollen ...
für MM fehlt die (mE nicht ganz unwichtige) Angabe der Kapazität ... zB das aufgrund des günstigen Peises in aller Munde befindliche AT-VM95 verlangt zum linearen Betrieb eine Anschlusskapazität von 100-200pF. Wenn man bedenkt, dass die Verkabelung meist schon bei 100-150pF liegt, bleibt da nicht mehr viel ... um die Kapazität des Yamaha zu kennen, müsste man diese wahrscheinlich aus dem Schaltplan herauslesen und dann das Gerät aufschrauben und schauen, was da tatsächlich verbaut ist ...


arizo (Beitrag #29) schrieb:
... An meinem AS3200 ... mit einem Violectric PPA V600 (1200€-Klasse) verglichen und konnte klanglich keinen Unterschied feststellen....

Auf wieviel Ohm war der eingestellt? Das rega will zudem auch "nur" 100Ohm sehen

Grundsätzlich kann man an den 50 Ohm auch Abnehmer betreiben, die gerne mehr sehen wollen, eine (technische) Fehlanpassung schlägt da mE geringer zu Buche als bei MM. Unterschiede hört man (also ich ) iaR nur im wirklich direkten Vergleich (umschalten mit Pegelausgleich), man könnte also fast sagen ... das ist nicht der Rede wert ... aber man (also ich) will es ja wenn schon, denn schon richtig machen und wenn man sich zB ein HANA SL (UVP 649€) holt, würde ich das in einer passenden elektrischen Umgebung betreiben wollen ... und die wäre da laut Hana eben ab 400 Ohm und da wären mir die 50Ohm des Yamaha doch (deutlich) zuwenig.

aber viel Gerede kaum Sinn ... mit einem HighOutput MC (betrieben am MM-Eingang aber nicht auf irgendwelche Kapazitäten reagierend) wärst du alle Sorgen los (und bevor du fragst ... nein, ich habe kein einziges HO-MC, ich halte das aber für eine gute Lösung für dich)
arizo
Inventar
#33 erstellt: 01. Sep 2022, 12:57
Der Violectric stand auf 100 Ohm.
kölsche_jung
Moderator
#34 erstellt: 01. Sep 2022, 13:04

Albus (Beitrag #31) schrieb:
Tag,

bitte kurz innehalten. -
Der Blick ins Service Manual zeigt:... MM-Modus nominell 220 pF mit (real 235 pF aus Buchsen und Signalweg)...

Im MC-Modus ... nominell 50 Ohm - aber real ist die Bauteilbestückung ein 100 Ohm-Widerstand für MC. Also, MC 100 Ohm.
...

ich könnte ja jetzt schreiben, dass ich schon auf dich gewartet habe ...

100 Ohm bietet dann mE eine reichhaltige Auswahl an MC-Systemen, MM 235pF+Kabel geht mE auch noch ... insoweit sind ja da jetzt wenig Genzen gesetzt, bzw man weiß worüber man redet

Danke Albus
arizo
Inventar
#35 erstellt: 01. Sep 2022, 13:11
Ich finde, es wäre sinnvoll, einen preislichen Rahmen festzulegen.

Ich fände zum Beispiel eine Kombi aus Technics SL1200GR mit einem Dynavector 20X2L ganz gut.
Da würde man bei ca 2500€ liegen und es wäre meiner Meinung nach eine passende Variante mit der vorhandenen Anlage.
Einen Rega würde ich persönlich nicht mehr nehmen.

sossecontainer
Hat sich gelöscht
#36 erstellt: 01. Sep 2022, 14:17
So schlimm ist Klassik auf LP gar nicht. Das Rillenrauschen stört aber mehr als bei "weniger ernsthafter Musik" und manche Platten haben ein gewaltiges Echo (man hört somit z. B. manchmal die Bläser schon "einsetzen", bevor sie dran sind ).

Ein Technics SL-Q2 wäre eine solide Basis.

Der ist optisch nicht sooo weit entfernt von Rega&Co, hält aber im Gegensatz zu jenen Machwerken die Geschwindigkeit von 33,33 U/min korrekt ein und bietet eine Automatik. Außerdem ist er nicht so aufstellungskritisch.
Für 250-400€ sollte man gute gebrauchte bis übeholte Geräte finden können.

Bezüglich Tonabnehmer könnte man versuchen, einen alten Ortofon OM40 oder OM30 neu zu bekommen. Wenn der A-S2100 235pF mitbringen würde und die Zuleitung 120pF, dann müsste der jeweilige (mm) Tonabnehmer mit 350-400pF zurechtkommen.

Ein AT vm540 oder vm740 würde da bestimmt deutlich verfärben.
Die Nagaoka MP-Serie wäre auch ungeeignet.
Allzu kapazitätsunkritisch sollen auch die hochgelobten 2m black nicht sein.
Ob ein VM95ML mit 350-400pF noch gut klingt kann ich nicht beurteilen, aber Albus müsste das wissen.
Ein Grado Prestige Gold funktioniert bestimmt mit der Kapazität, aber da ist immer die Frage ob es am Ende brummt (da mangelhaft oder nicht geschirmt). Und auch der Nadelschliff ist deutlich weniger aufwändig als die der vorgenannten Kandidaten.

Vielleicht ist ein MC System dann die bessere Wahl, aber nicht irgend ein Einsteiger mit 8x18 bzw 0.3x0.7 Ellipse, sondern gleich einen etwas höher entwickelten Schliff. Das wird dann aber auch teurer.


Müsste ich die Entscheidung für mich treffen: Technics SL-Q2 mit VM740ML + ein anpassbarer Vorverstärker.


Gedachter Vorteil des VM740: durch die leichte Anhebung der Höhen, die diesem Tonabnehmer eigen ist, klingen muffige Karajan-Platten etwas frischer und die "Bühne" wirkt wahrscheinlich etwas "offener".


[Beitrag von sossecontainer am 01. Sep 2022, 14:18 bearbeitet]
kölsche_jung
Moderator
#37 erstellt: 01. Sep 2022, 14:20

arizo (Beitrag #35) schrieb:
Ich finde, es wäre sinnvoll, einen preislichen Rahmen festzulegen.

Dazu wurde Columbus bereits mehrfach aufgefordert ... vielleicht hat er kein fix limitiertes Budget, sondern könnte, wenn Wannsee brächte, auch 2 oder 3 K mehr ... ist doch egal, er wird schon das richtige mit seinem Geld machen ... einer der üblichen Schnellschießer, heute frage, gestern kaufen, scheint er ja nicht zu sein ...

... Einen Rega würde ich persönlich nicht mehr nehmen...

Ok ... Das könntest du etwas ausführen, Rega schien Columbus ja optisch zu gefallen. Wenn es da fundierte Kritik gäbe ...
arizo
Inventar
#38 erstellt: 01. Sep 2022, 14:29
Ich sehe mittlerweile gewisse qualitative Schwachstellen, die über die bekannten Geschwindigkeitsabweichungen hinausgehen, ich aber nicht öffentlich diskutieren will.
Bei Interesse gerne per PM.

holger63
Hat sich gelöscht
#39 erstellt: 01. Sep 2022, 15:27
Liegt bei Rega nicht die Masse des Drehers auf einem Kanal?

Ich würde auch Q2, daß ist ein Halbautomat, oder Q3, den Vollautomat, nehmen. Hab ich ja auch 😊
Dazu einen Elac 796 oder 794 body, dazu eine Jico SAS Nadel, und damit kann man dann sehr schön den Yamaha nutzen, ohne zusätzlichen Pre.

Wenn es neu sein soll, Sonoro?
Columbus803
Ist häufiger hier
#40 erstellt: 01. Sep 2022, 15:55
Ich melde mich noch mal - mit so einer Art Zwischenstand:

1. Nein, ein Schnellschießer bin ich nicht. Das hat den Vorteil, dass es auch teurer werden darf als 1k. Denn: Wer sich in Geduld üben kann, spart auch zwischenzeitlich Kapital an.
2. Der Plattenspieler sollte leistungsmäßig zum Yamaha und den Montans passen. Das ist eine Plausibilitätsüberlegung von mir. Heißt also: Ich brauche einen Hinweis auf einen Dreher mit passendem MC-System. Das scheint ja irgendwie halbwegs Konsens zu sein.
3. Rega: Wenn ich‘s richtig verstanden habe, ist der vermutlich zu leicht, was gravierende Nachteile haben soll. Ich präzisiere daher mal: Mir gefällt das schlichte Design: Eckige, ruhig schwere Holzplatte, ohne Gedöns, gradliniger Tonarm, minimalistisch also, aber nicht technozid. „Reha“ war für mich nur das Synonym für eine solche Vorstellung.
4.: Verhältnis Klang/Optik: Ich gehe davon aus, dass Platten nicht besser klingen werden als mein TIDAL-Kram hier. Es geht also nur drum, dass es nicht allzu abfällt klanglich, denn dann kann ich‘s ja direkt sein lassen. „Gleichwertig“, aber „ruhig anders“ wäre anzustreben. Und da das mit 1k wohl schwierig wird, sollte das Ding gut aussehen (= mir gefallen), weil es beim Plattenspieler wie vielleicht keinen anderen HiFi-Gerät auf die Optik ankommt.


Jetzt seid ihr wieder am Zug!


Grüße

Columbus
holger63
Hat sich gelöscht
#41 erstellt: 01. Sep 2022, 16:31
Mein Vorschlag steht ja, klanglich bist du damit top, auch mit MM, und optisch ist halt Geschmackssache.

Schau dir den Sonoro mal an, dürfte dir gefallen, ist laut eines anderen users, der den grade gekauft hat, auch gut, und preislich ist dann noch ein gutes System drin. MC zum Beispiel ein Skyanalog.
arizo
Inventar
#42 erstellt: 01. Sep 2022, 16:34
Wenn das so ist, würde ich einen Dr Feickert Woodpecker oder Volare vorschlagen.
Den Woodpecker dann mit Tonarm Reed 1H und Tonabnehmer Dynavector 20X2L.
Beim Volare müsste man schauen, welcher Tonarm nutzbar ist.


Der Woodpecker könnte zum Beispiel so aussehen:

20210902_120351
holger63
Hat sich gelöscht
#43 erstellt: 01. Sep 2022, 16:55
Naja in der Preisklasse gibt's natürlich einiges.. 😁
arizo
Inventar
#44 erstellt: 01. Sep 2022, 16:58
Die Vorgabe war: Brettspieler, mehr als 1000€...
13mart
Inventar
#45 erstellt: 01. Sep 2022, 16:58

Columbus803 (Beitrag #7) schrieb:
Das könnte ich jetzt auch so lesen: „Lass die Finger vom Plattenspieler, bringt klanglich nichts!“ - Darf ich das so zusammenfassen, zumal es in einem nicht unbeträchtlichen Maße tatsächlich um Klassik geht - und da auch eher ums Monumentale (Bruckner, Mahler, Schostakowitsch).


Ich selbst höre meine Stereo-Anlage nur via Plattenspieler,
und ja, ich höre auch gerne 'Klassik'. Aber unter 'Klassik'
wird Vieles zusammengefasst - bei mir ist es eher Barock-
und Kammermusik, auch historische Klaviere. Der bei
solcher Musik auftretende Dynamikumfang - also der Unter-
schiede zwischen den leisesten und den lautesten Stellen -
ist bei dieser 'Klassik' begrenzt, und damit kommt das
Medium Schallplatte, einen hochwertigem Tonabnehmer
vorausgesetzt, gut zurecht. Bei extrem dynamischer Musik,
also 'schwerer' Klassik, würde ich auf ein digitales Medium
setzen. Da kommt die Schallplatte einfach an ihre Grenzen.
Also: Es gibt eine Menge Musik, die via Schallplatte über-
zeugen kann. Nur Mahler und so gehört leider nicht dazu.

Gruß Mart
Columbus803
Ist häufiger hier
#46 erstellt: 01. Sep 2022, 17:15
So was gefällt mir optisch, auch wenn der Teller etwas an Küchenmaschinen erinnert:

https://www.projekt-akustik.de/pro-ject-x8
Marsilio
Inventar
#47 erstellt: 01. Sep 2022, 17:24
Da würde ich auf Vintage gehen - und zwar richtig oben rein mit Kenwood:
https://www.ebay.de/...tkp%3ABk9SR9rdkaHfYA
(etwas teuer, aber mi tDynaector-Tonabnehmersystem; sollte das noch gut sein ist die Tonabnehmerfrage geklärt - das ist ein MC mit edler Nadel)

Hier ein enger Verwandter günstiger, aber mit Hochrüstbedarf beim Tonabnehmer:
https://www.ebay.de/...tkp%3ABk9SR9rdkaHfYA

Anders als ein Neugerät weisen die Kennys eine beachtliche Wertsteigerung auf. Bei Nichtmehrgefallen lässt sich das auch wieder gut verkaufen - möglicherweise dann sogar mit Gewinn.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 01. Sep 2022, 17:27 bearbeitet]
arizo
Inventar
#48 erstellt: 01. Sep 2022, 17:26
Dieser Carbontonarm beim Project ist mit 8,5g effektive Masse sehr leicht.
Da könnte es schwierig werden, einen passenden Tonabnehmer zu finden.


[Beitrag von arizo am 01. Sep 2022, 17:27 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#49 erstellt: 01. Sep 2022, 17:28

arizo (Beitrag #48) schrieb:
Dieser Carbontonarm beim Project ist mit 8,5g effektive Masse sehr leicht.
Da könnte es schwierig werden, einen passenden Tonabnehmer zu finden.


Da meinst Du aber sicher nicht den Kenwood, oder?

LG
Manuel
olibar
Inventar
#50 erstellt: 01. Sep 2022, 17:31

Columbus803 (Beitrag #46) schrieb:
So was gefällt mir optisch, auch wenn der Teller etwas an Küchenmaschinen erinnert:

https://www.projekt-akustik.de/pro-ject-x8



...ist ja deutlich oberhalb der 1.000,-

Rocksan Atessa - vielleicht gefällt der dir, dazu ein Scyabalog P2 oder Hana SL

Als Dreher fällt mir auch noch Perpetuum Ebner ein, da gibt es ab und an tolle Angebote im Netz.

Audio-markt.de ist eine gute Seite. Da gibt es auch einen Rega P6 mit Metallic-Lackierung. Finde ich auch toll.

Den P6 hat ein Freund von mir, ein echt gutes Gerät, spielt bei ihm mit einem Hana SL, ich kann an dem Gerät nichts negatives finden.


[Beitrag von olibar am 01. Sep 2022, 17:32 bearbeitet]
arizo
Inventar
#51 erstellt: 01. Sep 2022, 17:33

Marsilio (Beitrag #49) schrieb:
[

Da meinst Du aber sicher nicht den Kenwood, oder?

LG
Manuel


Nein!
Unsere Beiträge haben sich überschritten.
Ich meinte den Project 9cc.

Der aktuelle Thorens wäre vielleicht auch noch eine gute Option: 1600
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