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Yamaha tape KX 800+A -A |
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Autor |
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Rimodar
Stammgast |
#1 erstellt: 06. Apr 2005, 10:41 | |
Hallo, besitze ein Yamaha Tape KX 800 aus dem Jahre 1988. Es wurde in den letzten 3 Jahren so gut wie nicht gebraucht. Ich wollte jetzt meine Cassetten (Sony UCX) auf CD brennen. Leider "eiert" das Tape. Das Gerät hat 3 Motoren. Der eine Motor treibt über einen Riemen die Andruckrolle an. Den Riemen habe ich durch einen neuen Riemen ersetzt. Das Tape "eiert" immer noch. Wo könnte bei diesem Gerät der Fehler liegen? a) elektronisches Problem bei den Trimmern? b) bei den verschachtelten Kunststoffzahnrädern? c) elektronisches Problem anderer Art? d) Oder ist das ein typisches Problem bei Yamaha Tapes? d.h, nicht reparabel? Aber welcher Defekt ist es? Als Defektquelle schließe ich die Sony Cassetten aus. Wer kann hier helfen |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#2 erstellt: 07. Apr 2005, 12:20 | |
Ich zähle mal auf, was generell in Frage kommen könnte. Ob es dann zutrifft weiss ich nicht, da ich das Yamaha nicht näher kenne. Kassette. Die Bandwickel klemmen im Gehäuse. Jaulen in Takt der Wickeldrehung. Manchmal reicht umspulen oder die Kassette etwas zusammendrücken, dass der Wickel nicht mehr klemmt. Kapstan-Lager. Wenn es geölt wurde, kann das Öl verharzen und das Lager etwas klemmen. Meist zu tiefe Bandgeschwindigkeit und unregelmässiges Jaulen. Kapstan ausbauen, Lager und Welle reinigen und neu ölen. Riemen. Effekt wie Kapstanlager. Riemen ersetzen. Auf- und Abwickel. Je nach Konstruktion (Filzkupplung) kann der Bandzug zu hoch werden, weil diese Kupplung etwas verklebt ist. Unregelmässiges Jaulen. Zerlegen, reinigen, allenfalls ersetzen. Auf- und Abwickel. Bei direktem Motorantrieb kann ein elektronischer Fehler oder eine falsche Einstellung einen zu höhen Bandzug verursachen. Unregelmässiges Jaulen. Fehler in Elektronik beheben, einstellen nach Herstellerangaben (Werkstatt). Kapstanmotor. Motorlager klemmt. Je nach Stärke des Effektes ein jaulen, das bis zu einem wimmern oder einer Rauhheit führen kann. Motor zerlegen, reinigen, ölen oder ersetzen. Kapstan-Motorelektronik. Je nach art des Motors und der nötigen Elektronik kann sich die Regelung zu einem schwingen und pendeln aufschaukeln. Entsprechendes gleichmässiges Jaulen. Elektronik reparieren (lassen). |
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Wolfgang_K.
Inventar |
#3 erstellt: 07. Apr 2005, 14:36 | |
Ich tippe am ehesten auf die Andruckrollen. Wenn die Dinger aushärten oder im Laufe der Jahre durch Reinigung von Lösungsmitteln eine Veränderung der Oberflächenstruktur stattfand, dann kann die Andruckrolle das Band während des Transportes nicht mehr richtig fixieren. Hatte auch mal das Problem mit meiner ReVox-Maschine, da fing das Ding auch an zu leiern, als die neue Andruckrolle drin war, waren die Probleme beseitigt. Bevor Du da jetzt groß auf Fehlersuche gehst würde ich einfach einmal die Andruckrolle tauschen. PS.: Andruckrollen reinigt man am besten trocken und am besten ohne irgendwelche Mittelchen wie Alkohol oder noch schlimmer Brennspiritus. |
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Rimodar
Stammgast |
#4 erstellt: 12. Apr 2005, 11:31 | |
Hallo richi44 und Wolfgang K., danke für die schnellen Tipps! Werde alle Prüfpunkte übers Wochenende mir genauer ansehen. Einen neuen Antriebsriemen habe ich bereits. Die Andruckrolle werde ich wohl wie beschrieben "neu" machen. Aber welches Öl soll genommen werden? Getriebeöl oder was für ein Öl? Welche Spezifikation muss es haben, denn es darf ja nicht verharzen. Ich werde über Erfolg oder Misserfolg nächstens berichten. Nochmals danke bis hier her! |
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Wolfgang_K.
Inventar |
#5 erstellt: 13. Apr 2005, 08:13 | |
@Rimodar Du kannst "vergammelte" Andruckrollen nicht mehr funktionsfähig machen. Da Yamaha nicht irgendeine Klitschen-Manufaktur ist (grässlicher Ausdruck), dürfte es doch kein Problem sein, von dort eine neue Andruckrolle zu bekommen. Und wie gesagt die Andruckrolle höchstens mit einem trockenen Wattestäbchen reinigen. Musik-Kassetten haben so gut wie keinen Bandabrieb, im Gegensatz zu fehlkonstruierten Tonbandspulen, Stickwort Polyurethan. PS: Bei einer Bekannten steht ein JVC-Deck, Baujahr 1987, die Andruckrolle da drin funktioniert tadellos, wir haben die nie mit irgendetwas gereinigt. Du könntest uns ja noch einmal etwasüber Deinen Reparaturerfolg posten, freue mich immer über postitive Rückmeldungen, ermuntert mich dann noch weiter, Leuten hier zu helfen. Ist wirklich kein schlechtes Forum, die meisten sind hier wirklich sachlich. [Beitrag von Wolfgang_K. am 13. Apr 2005, 08:13 bearbeitet] |
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Rimodar
Stammgast |
#6 erstellt: 09. Mai 2005, 09:01 | |
Besten Dank für die bisherige Hilfe! Aber: Bevor ich mich im Urlaub gezielt um einen Reparaturerfolg beim Yamaha KX 800 bemühen werde, hier eine ganz wichtige Frage an das interessierte Forum: Frage: Beim Ausbau des gesamten Innenlebens des KX 800 muss ich darauf achten "geerdet" zu sein? Im KX 800 befinden sich doch Chips, sind die gegen etwaige statische Aufladungen immun? Gibt es überhaupt bei hochwertigen, chipgesteuerten Cassettendecks dieses Problem? Bevor ich beim Ausbau vielleicht einen entscheidenden Fehler mache, wären Tipps geldsparend! Für jegliche Hilfe wäre ich dankbar! |
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Wolfgang_K.
Inventar |
#7 erstellt: 09. Mai 2005, 09:59 | |
Grundsätzlich ja. Egal ob medizintechnische Geräte, Computer, Hifi-Elektronik, in diesen Geräten sitzen meist hochempfindliche MOS-FET-Chips, die auf elektrotatische Aufladungen ausgesprochen stinkig reagieren. Ich würde mich vorher erden, oder ein Erdungskabel mit Metallband benutzen. Ausserdem gibt es auch antistatische Erdungsmatten die man benutzen kann. Abgesehen davon ist es nicht ratsam Leiterplatten mit bloßen Fingern zu berühren. Durch die Hautfeuchtigkeit und den Fettspuren auf den Leiterbahnen kann die Elektronik beschädigt werden. |
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Rimodar
Stammgast |
#8 erstellt: 10. Mai 2005, 08:18 | |
Hallo Wolfgang K., Sie haben das Thema für mich voll ausgeleutet. Die angesprochene Problematik war mir bisher noch nicht so bekannt. (Allenfalls beim Computerrumschrauben) Suche auf diesem Wege ein 2. KX 800 von Yamaha!!! Noch eine Zusatzfrage: Wie soll ich mich "erden" (Vorgehensweise)? Nochmals Danke W.K.! |
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Wolfgang_K.
Inventar |
#9 erstellt: 12. Mai 2005, 16:56 | |
@Rimodar Sorry, daß ich so spät antworte. Sie können sich an einer Heizung oder an einer Wasserleitung erden (einfach berühren), und dann aber nicht mehr auf dem Fußboden rumlaufen. Noch besser, Sei kaufen sich ein Erdungsband (Armband mit Kabel) und eine antistatische Matte. Das Armband legen Sie sich um, und das Kabel kommt an die Wasserleitung oder die Heizung. So werden elektrostatische Aufladung sofort abgeleitet. Dann kann nichts mehr schiefgehen. Viel Spaß weiterhin. |
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Rimodar
Stammgast |
#10 erstellt: 25. Mai 2005, 12:46 | |
Dank an Wolfgang K. Erschöpfende Auskunft. Werde die Tricks im Auge behalten. Vor allem bei späteren Eingriffen bei hochwertigen Elekrogeräten. Mann lernt nie aus!! |
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Rimodar
Stammgast |
#11 erstellt: 19. Sep 2005, 12:44 | |
Hallo, für eine Reparatur am KX 800 hatte ich leider noch keine Zeit. Da ich aber endgültig wieder ein normal laufendes gutes Tape haben möchte, wage ich mich in den nächsten 2 Wochen an das Tape. Danach erfolgt von mir ein repa-Bericht zum KX 800 von Yamaha. Gruß an die Yamaha-Gemeinde! |
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