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Fragen und Informationen zu Ortofon MC 200+A -A |
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Autor |
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tobitobsen
Inventar |
#1 erstellt: 20. Feb 2007, 22:31 | |
Hallo zusammen, mich reizt der Einstieg in die Welt der MC-Systeme. Bisher habe ich nur ein MCHO laufen, aber das gildet ja nicht Nun bin ich gedanklich auf das MC 200 gestossen. War ja mal Referenz bei der Audio Anfang der 80 iger. Vor Jagdbeginn stellen sich mir folgende Fragen: Welche Voraussetzungen sind für den Tonarm notwendig? Reicht ein Mittelschwerer Arm (12g eff. Masse)? Was muss der Phonopre leisten. Die Ausgangsspannung ist wohl sehr gering. Wäre eine Yamaha C50 als VV ausreichend? Gibt es unüberwindliche Alterserscheinungen? Wie ist das Systewm insgesamt klanglich einzuschätzen? Lohnt es sich auf ein derart altes MC zu setzen ? Ich danke jetzt schon mal allen für Hinweise ! Gruß Tobias |
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finalvinyl
Hat sich gelöscht |
#2 erstellt: 21. Feb 2007, 11:52 | |
Hallo Tobi, das MC 200 ist ein hart aufgehängtes MC System, die Jahre haben den Gummi höchstwarscheinlich nicht geschmeidiger gemacht, ein möglichst schwerer Arm ist daher anzuraten. Wie du bereits geschrieben hast ist die Ausgangsspannung sehr niedrig. Sie liegt um die 0,1 mV. Das stellt extrem hohe Anforderungen an die Rauschfreiheit deiner Vorstufe. Alte Ortofons betreibt man am besten über alte Ortofon-Übertrager. Passend wäre wohl ein T10 oder T20. Verschleißerscheinungen, ja: Die Nadel! Das isz jetzt kein Witz! Die Teile hatten früher einen Ruf wie Donnerhall und sind daher dementsprechend durch viele Hände gegangen. Ich habe hier selbst eines liegen, für das ich keinen Einschub mehr bekomme. Es müsste also zum Retippen. Kostenpunkt mit einer Shibatanadel läge bei rund 120,- €, was mir für dieses System zu teuer ist. Klanglich ist das MC 200 eher auf der hellen/analytischen Seite. In meiner Anlage besteht die Gefahr, dass es einem die Plomben zieht. Meine Meinung: Finger weg! Wenn schon ein altes Ortofon, dann ein MC 20 / 30 Super. Die sind allerdings ein ganzes stück teurer. Grüße aus der Rhön, Roberto |
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Albus
Hat sich gelöscht |
#3 erstellt: 21. Feb 2007, 11:56 | |
Tag, um einen Anfang zu machen. Einst hatte ich ein TMC 200 mit Übertrager T 30 (zusammen eine teure Sache, aber so herstellerseitig empfohlen), die Version mit Adapter für übliche Headshells, die abweichende Concorde-Version ist das MC 200. Die Concorde-Version kommt mit praktisch feststehendem Überhang, es sein denn, der Arm ist an der Basis verschieblich, dazu SME-Schraubanschluss, Gewicht so 15 g, was alles zusammen nicht typisch gut paßt, dazu das Problem der Tonarmhöhe. Ausgangsspannung sehr niedrig, 0,09 mV/5 cm, Innenwiderstand 3 Ohm, Abschluss mit >10 Ohm, Auflagekraft empfohlen 1,5 g; die Wiedergabe (obige Kombination) entwarf ein prägnantes, zugleich deutlich helles Stereopanorama. Der C-50 liegt im MC bei 0,1 mV, bei 100 Ohm Eingangswiderstand. Damit könnte man einen Versuch machen, ideal ist die Paarung technisch nicht. Praktisch sind diese Ortofons nicht unkritisch im Rauschverhalten. Die Alterung von Gummi oder Elastomeren, Nadellager, vielleicht auch von dünnsten Spanndrähten (Durchhärten), Aufhängung, ist nach mehr als 20 Jahren mit merklichen Erscheinungen zu erwarten, es sei denn, man machte Hazard. Stattdessen, in die Vergangenheit zurück, machte man einen ordentlichen Anfang mit einem Ortofon MC Nr. 2. Tja, soweit. MfG Albus [Beitrag von Albus am 21. Feb 2007, 11:59 bearbeitet] |
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Hörbert
Inventar |
#4 erstellt: 21. Feb 2007, 13:54 | |
Hallo! Ich muß mich meinen Vorpostern anschließen, wenn es keine historischen Gründe gibt ist heutzutage der Betrieb eines MC-200 nicht mehr anzuraten. Es gibt bessere Zeitgenössische MCs für wenig Geld die obendrein nicht so hohe Anforderungen an ein MC-Entzerrer stellen. Zu seiner Zeit war das MC 100/200 ein sehr gutes System, allerdings könte es inzwischen in der unteren Spitzenklasse m.E. nicht mehr mithalten. An deiner Stelle würde ich eher ein MC-25FL oder ein MC-10S ins Auge fassen, diese Systeme liefern ein recht ähnliches Klangbild mit höherer Transparenz und besserem Auflösungsvermögen bei ungleich höherer Ausgangsspannung. MFG Günther |
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tobitobsen
Inventar |
#5 erstellt: 21. Feb 2007, 20:35 | |
Vielen Dank an alle für die kompetenten Antworten, das Votum ist ja eindeutig und schlußndlich für mich überzeugend. Dann schaue ich mich weiter bei Ortofon um, wähle aber einen anderen Typ. Das MC 200 birgt dann offenbar doch zu viele Probleme in sich. Zu dem kommt ein zu starker analytischer Charakter meiner Yamaha NS-1000 M nicht entgegen. Ich berichte, wenn ich ein passendes MC ergattert habe! Gruß tobias |
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raphael.t
Inventar |
#6 erstellt: 23. Feb 2007, 10:20 | |
Hallo miteinander! Ich setze mein intaktes MC 200 sehr selten ein, da es wirklich einen Spitzenübertrager braucht (Ortofon T 30) und mein Übertrager eher hochohmig ist. Meine zwei MC Vorstufen kommen irgendwie auch nicht so zurecht mit dem System. Analytisch hell für die Klangfarbe wurde schon von meinen Vorschreibern genannt. Übrigens, der Überhang ist in Maßen am Concorde-ähnlichen System schon einstellbar, zumindest wenn man den winzigsten aller winzigen Inbussschlüssel dazu besitzt. Dann lässt sich die Schnauze schon ca. 5 mm herausziehen. Mit freundlichen Grüßen Raphael |
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Archibald
Hat sich gelöscht |
#7 erstellt: 23. Feb 2007, 19:13 | |
Hallo Tobias, bei den MC200 / TMC200 Kombinationen gilt es zu beachten, dass es laut Ortofon Deutschland (München) zwei verschiedene Ausführungen gab : eine für den europäischen Markt, die ausgesprochen stimmig war und eine für den japanischen Markt, die einen Hang zum betont Analytischen hat. Die europäische Variante konnte klanglich dem MC 30 durchaus das Wasser reichen. Ich hatte den Eindruck, dass das TMC200 (TP4) eine höhere Nadelnachgiebigkeit hatte als das MC200 (1/2 Zoll). Das würde im übrigen dazu passen, dass TP4-Systeme üblicherweise eine Nadelnachgiebigkeit von 25 haben; in den Prospekten stand jedoch immer 13. In der Vergangenheit hatte ich beide Varianten (die "japanische" allerdings nicht beabsichtigt). Angeblich kann man diese Variante an einem roten Punkt erkennen. Wie auch immer : Du solltest für ein Ortofon MC durchaus auch einen Ortofon MC-Verstärker in Erwägung ziehen. MCA-10 und MCA-76 gibt es schon für kleines Geld bei 1-2-3. Ich habe mir in der Vergangenheit für das MC200 einen MCA-10 geholt, den ich auch für mein MC 20 Super verwende. Das Verstärkerauschen geht allemale im Rausche der Platte, auch einer guten, unter. Gruß Archibald |
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raphael.t
Inventar |
#8 erstellt: 24. Feb 2007, 08:58 | |
Hallo Archibald! Schöne Geräte hast du da in deinem Bild, ich erkenne, glaube ich, ein Tandberg Kassettendeck. Welcher Receiver ist das denn?! Übrigens, das Ortofon MC 200 entfaltet wirklich nur mit einem T 30 seine Qualitäten, denn das T 20 ist kaum besser als der 10. Mit freundlichen Grüßen Raphael |
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Archibald
Hat sich gelöscht |
#9 erstellt: 24. Feb 2007, 16:02 | |
Hallo Raphael, das Cassettendeck ist ein Tandberg TCD 440A und der Receiver ein Tandberg TR2075. Der Tandberg Zentralservice hat an dem Receiver folgende Änderungen vorgenommen : die Skala ist aus Gründen der Optik (ich hatte in der Vergangenheit auch eine TD 20A) von einem TR2080. Die Zwischenfrequenzstufe im Tuner ist ebenfalls vom 2080, der zweite Phonoeingang wurde für den CD-Player auf Hochpegel geändert und der Ruhestrom wurde höher eingestellt. Wie gesagt alles von Tandberg geändert, also nicht irgendwie gebastelt. Ich habe den Receiver seit 1979 und ich gebe ihn für kein Geld weg, denn so etwas wird heute nicht mehr gebaut. Der MCA10 wurde mir übrigens damals von Ortofon für das MC200 empfohlen. Zur Zeit bin ich auf einem MM-Trip, wie ich in einem anderen Thread geschildert habe, nicht dass ich mit den Ortfon-Systemen nicht zufrieden gewesen wäre ..... Ein schönes Wochenende. Archibald |
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raphael.t
Inventar |
#10 erstellt: 25. Feb 2007, 11:28 | |
Hallo Archibald! Danke für deine Info! Einen solchen großen Tandberg-Receiver gibt man wirklich nicht her, das kann ich gut verstehen. Mit freundlichen Grüßen Raphael |
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Archibald
Hat sich gelöscht |
#11 erstellt: 25. Feb 2007, 18:41 | |
Hallo Raphael, das geht jetzt zwar ein bißchen am Thema dieses Threads vorbei, aber hast Du auch Komponenten aus den 70ern oder 80ern ? Mit freundlichen Grüßen Archibald. |
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tobitobsen
Inventar |
#12 erstellt: 25. Feb 2007, 18:42 | |
Macht ja nichts, meine Fragen sind geklärt. Es wird kein MC200, weil einfach zu viele Probleme und Unsicherheitsfaktoren mitschwingen. also noch viel spaß beim Klassikerplausch.. Gruß Tobias |
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raphael.t
Inventar |
#13 erstellt: 26. Feb 2007, 08:14 | |
Hallo Archibald! Natürlich, Receiver und Verstärker aus den 70ern und 60ern. Kenwood und Trio, Marantz, Toshiba, Harman Kardon, Sansui, The Fisher, Heathkit, Braun und andere. Tandberg leider noch nicht. Mit freundlichen Grüßen Raphael |
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Archibald
Hat sich gelöscht |
#14 erstellt: 28. Feb 2007, 19:22 | |
Hallo Raphael, das ist ja eine beeindruckende Sammlung. Meine bessere Hälfte würde mir mit Sicherheit bei einem solchen Gerätepark eine ausgedehnte Predigt erteilen .... Ich erinnere mich noch, dass die Marantz- und Harman Kardon-Receiver wirklich schön klangen. Viel Spaß noch und bis demnächst in einem anderen Thread. Viele Grüße Archibald |
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raphael.t
Inventar |
#15 erstellt: 01. Mrz 2007, 07:46 | |
Hallo Archibald! Von Marantz habe ich die Vor- Endtufenkombi 3800 und 250 M, Receiver leider noch keine. Dass H/K Receiver sehr gut klingen, kann ich nur unterstreichen. Grüße Raphael |
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