Ava - sehr kompakte 2 Wege mit Mundorf AMT 19.1 und PTT4.0X04-NFC-01

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Sathim
Inventar
#1 erstellt: 16. Jan 2024, 14:03
Hallo zusammen,

ich will hier die Entwicklung meiner neuen Schreibtischlautsprecher dokumentieren
und idealerweise auch ein bisschen diskutieren

Ziel der Sache: Höchstwertige Beschallung am PC nur nur 2 Lautsprechern, ohne Subwoofer.

Verbaut sind:
Hochtöner: AMT19CM1.1-C
Tiefmitteltöner: Purifi PTT4.0X04-NFC-01 (plus 4 entspr. Passivmembranen)

Angesteuert wird aktiv mittels MiniDSP2x4HD, verstärkt mit 2 IcePower 50AXS2.

Chassistechnisch habe ich recht weit oben ins Regal gegriffen, allerdings habe ich
nur die Passivmembranen zum normalen Preis gekauft, den Rest weit günstiger.
Als ich kürzlich gesehen habe, was die AMT mittlerweile kosten, bin ich fast von Stuhl gefallen

Als Gehäuse habe ich die Gehäuse einer anderen MiniBox verwendet, die noch übrig waren.
Ich habe nur die BR-Öffnung verschlossen und die PM eingefräst.

Innenvolumen sind etwa 5,5l, das Gehäuse ist innen mit Alubuytl (Evo1.3) und Schwerschaum
von Monacor umlaufend bedämpft, die Rückseite mit 10mm Basotect. Außerdem liegt eine
Scheibe Basotect von vorn oben nach hinten unten diagonal im Gehäuse, um Stehwellen
zu bekämpfen und den Durchschlag von Mittelton durch die PM zu reduzieren.

PXL_20230406_092502517

So sah das Gehäuse ursprünglich aus und so hat sich das gemessen:

pxl-20230403-230721234_1201978

Mundorf AMT 19.1 Horizontal 0 - 90

Purifi 4.0 TMT Horizontal 0 - 90

Hier ist ist mir letztlich nicht gelungen, einen ordentlich LS draus zu machen,
weil ich die Abstrahlung des AMT nicht in den Griff bekommen habe.


Nächster Schritt war, zu Säge zu greifen und breite Fasen anzubringen:

20231009_174749~2

Das misst sich dann so:

HT 0 - 90

TT 0 - 90

Und noch Nahfeld:

Nahfeld TT + PM


Dann "fix" alles in VituixCAD importiert und weiterverarbeitet gibt es folgende Simulation:

Ava 3,5k opt

Im Bass braucht es durch das "zu große" Gehäuse eine leichte Anhebung, um bei
freier Aufstellung linear zu spielen. Dem "Peak" auf der Abstimmfrequenz der PM
vertraue ich nicht ganz, so oder so wird der -3dB Punkt aber bei etwa 45Hz liegen.
(Was recht beachtlich ist )

Durch das Abstrahlverhalten des HT braucht es eine breitbandige Senke auf Achse,
um in Summe (am Energiefrequenzgang, blau! zu sehen) nicht zu hell zu klingen.

So stehen die LS im Moment auf dem Schreibtisch, dahinter und an den nahen
Wand links sind Akustikmodule installiert (Stereodreieck gleichschenklig 120cm):

PXL_20240113_232312826.NIGHT

Bei so wandnaher Aufstellung bleibt die Anhebung im Bass aus, das erschlägt einen sonst.

Klanglich bin ich mit der aktuellen Version schon sehr zufrieden!

Hier übrigens die Vorgängerin der Ava:
http://www.hifi-foru...1019&back=&sort=&z=1

Ein direktes Vergleichshören steht noch aus, fest steht allerdings schon jetzt,
dass die Box mit dem Purifi TT einfach "bässer" klingt. Untenrum ist die Auflösung
auf jeden Fall besser.

Was noch ansteht:

1. Impedanzmessung, da ich aufgrund der Nahfeldmessung noch Resonanzen vermute.
Die Nahfeldmessung ohne das diagonal eingelegt Basotect sah z.B. unruhiger aus, hier
ist also wahrscheinlich noch Potential!

2. Komplettes Re-Design der Weiche mit flacheren Filtern
Ava LR12 3,5 K

Hier bastele ich aber aktuell noch dran rum, Ziel wäre eine weniger starke Senke
im Präsenzbereich mit trotzdem ausgeglichenem EFG.

Gerade hier ist man aktiv massiv im Vorteil, ich unmittelbar zwischen den Versionen
hin- und herschalten kann. Grundsätzlich ist der Lautsprecher ja schon sehr linear,
wenn man so manches (auch teure) Fertigprodukt vergleicht...


[Beitrag von Sathim am 16. Jan 2024, 14:36 bearbeitet]
MaV3RiX
Stammgast
#2 erstellt: 16. Jan 2024, 18:31
Die Phase zwischen HT und TT scheint mit den Filtern nicht zu stimmen. Normalerweise sollten die Verläufe über den ganzen Übergangsbereich hinweg aufeinander liegen und sich nicht nur in einem kleinen Bereich treffen. Die LR Filter sind nur richtig, wenn die Phase zwischen den beiden Wegen auch ohne Filter schon perfekt verläuft.
Da Du ja aktiv fährst, ist das aber kein großes Problem.
Ich würde mit Butterworth Filtern 2. bis 4. Ordnung experimentieren und bei TT und HT natürlich auseinander ziehen um keine Überhöhung zu bekommen. Ggf. musst Du sogar invertieren oder mit einem kleinen Delay arbeiten. Wenn die Wege dann zeitgleich spielen, hört sich der Bereich auch deutlich harmonischer an.
Sathim
Inventar
#3 erstellt: 16. Jan 2024, 21:59
Danke für die Tipps!

Ich habe hier mal die Dateien freigegeben, falls jemand damit spielen möchte

https://drive.google...wpvLjMJy?usp=sharing


Bzgl. der Phasenlage:

Die LR Filter sind nur richtig, wenn die Phase zwischen den beiden Wegen auch ohne Filter schon perfekt verläuft.


Ohne jegliche Filter oder nur vor dem Hoch/Tiefpass?


Ich habe mich bei dieser Sache immer an der Auslöschung bei Invertierung orientiert:

LR24 3,5k HT inv ohne delay

Das hatte ich noch nicht ganz genau angesehen und es passt tatsächlich nicht ganz,
bräuchte hier allerdings ein Delay von 0,01ms am Tieftöner, was ja nicht wirklich Sinn ergibt ...

LR24 3,5k HT inv mit delay am TT

Mit BW Filtern bekomme ich bei allen Versuchen bisher nur noch schlechtere Phasenlagen hin
Sathim
Inventar
#4 erstellt: 17. Jan 2024, 09:56
Ich habe gestern Abend noch eine ganze Weile hin- und hergeschalten zwischen den Weichen.

Bei der LR12 Filterung sieht die Phasenkurve zwar "schlechter" aus, die Auslöschung bei
Invertierung ist aber sauber und wird mit Delay in jeder Richtung schlechter, dass passt also.

Nun klingt es mit LR12 auch definitiv besser und entspannter, obwohl im Präsenzbereich
auf Achse sogar mehr Pegel drin ist (der EFG bleibt annähernd identisch).

Hier zeigt sich wieder - das Hören kann durch keine Simulation ersetzt werden !
sagemer
Stammgast
#5 erstellt: 17. Jan 2024, 10:24

Sathim (Beitrag #1) schrieb:
...Angesteuert wird aktiv mittels MiniDSP2x4HD, verstärkt mit 2 IcePower 50AXS2...

Mich würde interessieren, welche Quelle hast du an den MiniDSP angeschlossen (digital, analog oder USB), wie regelst du die Lautstärke und wie sieht es mit Grundrauschen vom MiniDSP aus?
Ich plane ein ähnliches Setup. Bei mir ist die Quelle ein Raspberry Pi der FLAC-Dateien von einem Squeezeserver abspielt. Die Anbindung an den DSP kann direkt digital per I2S (kann der MiniDSP nicht ) oder über eine Soundkarte digital per SPDIF erfolgen. Ich habe Versuche mit einem TinySine DSP-Verstärkerboard gemacht, was auch prinzipiell funktioniert, aber das Modul hat ein inakzeptables Grundrauschen. Von der MiniDSP-Icepower-Kombi verspreche ich mir bessere Ergebnisse. Die Lautstärkeregelung würde ich dann zwischen DSP und Endstufe machen.


[Beitrag von sagemer am 17. Jan 2024, 10:25 bearbeitet]
Sathim
Inventar
#6 erstellt: 17. Jan 2024, 12:19
Ich habe mir auch lange reichlich Gedanken über unnötige AD/DA-Wandlungen usw. gemacht.
Gesiegt hat man Ende die Bequemlichkeit - auch, weil ich keinen Unterschied höre.

Aktuelle Signalkette: PC -> FiiO K11 via USB -> MiniDSP2x4HD analog
Lautstärke regele ich mit dem FiiO.

Es gibt ein Grundrauschen, ja.
Das ist unabhängig von der Quelleneinstellung und gerade so, dass
ich es im stillen Raum wahrnehme, wenn ich mich darauf konzentriere.
(Beim aktuellen Hörabstand! Im Hörraum auf 180cm höre ich gar nix.)
Sobald Musik spielt, fällt das völlig in den Hintergrund.

Kommt letztlich natürlich vor allem auf den Wirkungsgrad des HT an.
MBU
Inventar
#7 erstellt: 17. Jan 2024, 13:03
Hallo Sathim,

nutzt du den FiiO K11 wirklich nur als Lautstärkesteller?

Ich hatte das mit einem USB Lautstärkeregler (Beispiel, nicht meiner), welcher die Betätigung der Lautstärketasten an einer Tastatur emuliert gelöst, d.h. ich stelle die Lautstärke mit dem Windows-Mixer ein.

Zudem würde mich interessieren, ob Equalizer APO zusammen mit dem FiiO funktioniert, müßte eigentlich da dieser treiberlos an USB laufen soll. Anwendung bei mir ist z.B. die "Raumanpassung" der Lautsprecher, während die Weiche durch die DSPs meiner Endstufen realisiert werden.

Bei dem USB-DAC des minidsp 2x4HD hatte ich das schon getestet. Theoretisch läuft Equalizer APO, aber praktisch kommt es zu regelmäßigen Knacksern, was die Anwendung verhindert.
Sathim
Inventar
#8 erstellt: 17. Jan 2024, 13:49
Nein, der FiiO dient mir auch als Kopfhörerverstärker und zur Quellenumschaltung,
da ich auch einen CD-Player hier habe und einen Chromecast. Ich nutze die Schreibtischanlage
auch gerne ohne PC.

Die "Raumkorrektur" kann ich zudem auf den Eingangskanälen des MiniDSP abbilden.
sagemer
Stammgast
#9 erstellt: 17. Jan 2024, 15:41

MBU (Beitrag #7) schrieb:
...Ich hatte das mit einem USB Lautstärkeregler (Beispiel, nicht meiner), welcher die Betätigung der Lautstärketasten an einer Tastatur emuliert gelöst, d.h. ich stelle die Lautstärke mit dem Windows-Mixer ein...

Ich weiss nicht ob es bekannt ist, ab Windows 11 kann die Lautstärke wunderbar mit dem Mausrad eingestellt werden. Dazu einfach den Mauszeiger unten rechts auf das Lautsprechersymbol stellen und dann die Lautstärke durch drehen am Mausrad einstellen.
Sathim
Inventar
#10 erstellt: 20. Jan 2024, 17:21
Ich habe noch ein bisschen weiter gespielt und bin bei LR12 geblieben, mit
anderen Filtern bekam ich kein gutes Ergebnis raus.

Aktuell sieht es so aus:
Ava LR 12 3,2K

Trennfrequenz ist auf 3,2Khz gesunken, da ich dort ein saubere und symmetrische
Auslöschung bei Verpolung erhalte. Darüber hinaus noch kleine Anpassungen am EQ.


Dann habe ich mir außerdem nochmal das Mic geschnappt und an der Hörposition gemessen:

Am Hörplatz, Glättung 1/12tel, 50dB Range

L+R ohne EQ

Und hier dann die gemachten Anpassungen (Simuliert, misst sich aber auch so):

L+R mit EQ

Die Korrektur für den kleinen Buckel um 2,5Khz habe ich aktutell noch nicht aktiv.

Damit stellt sich grob geglättet mit nur wenigen Eingriffen (drei Moden und ein shelf für
den etwas fehlenden Tiefbass am rechten LS) ein Pegelabfall von 6dB vom Bass zu den
Höhen ein.
MonkeysIsland
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 20. Feb 2024, 12:07

Sathim (Beitrag #6) schrieb:
Ich habe mir auch lange reichlich Gedanken über unnötige AD/DA-Wandlungen usw. gemacht.
Gesiegt hat man Ende die Bequemlichkeit - auch, weil ich keinen Unterschied höre.

Aktuelle Signalkette: PC -> FiiO K11 via USB -> MiniDSP2x4HD analog
Lautstärke regele ich mit dem FiiO.

Es gibt ein Grundrauschen, ja.
Das ist unabhängig von der Quelleneinstellung und gerade so, dass
ich es im stillen Raum wahrnehme, wenn ich mich darauf konzentriere.
(Beim aktuellen Hörabstand! Im Hörraum auf 180cm höre ich gar nix.)
Sobald Musik spielt, fällt das völlig in den Hintergrund.

Kommt letztlich natürlich vor allem auf den Wirkungsgrad des HT an.


Superbe Lautsprecher. Da du keine kosten gescheut hast kann ich dir nur einen Vorschlag bzw eine Idee geben.

Verkaufe FiiO + MiniDsp 2+4Hd und hol dir den Minidsp Flex 2+4 TRS (oder wenn du nicht symmetrisch brauchst den mit cinch)

Dann hast du beides in einem gerät das alles was die anderen beiden zusammen können mindestens so gut kann und hast wenn du digital per Toslink oder Usb reingehst lautstärkeregelung direkt im Flex bei vollem signal ohne das du S/N steigerst durchs regeln wie wenn du analog reingehst.


[Beitrag von MonkeysIsland am 20. Feb 2024, 12:08 bearbeitet]
Sathim
Inventar
#12 erstellt: 04. Mrz 2024, 21:58
Dann fehlt mir aber der Kopfhörer-Ausgang. ;-)

Eigentlicher Plan ist, mittelfristig auf einen Beocreate umzusteigen.
Da kann ich auch digital rein.

Erstmal stehen die LS aber im Musikzimmer an der Hauptanlage und dort wird der DSP auch digital gefüttert, "wie es sich gehört".
.JC.
Inventar
#13 erstellt: 25. Mrz 2024, 07:22
Moin,


Sathim (Beitrag #4) schrieb:
Hier zeigt sich wieder - das Hören kann durch keine Simulation ersetzt werden !


das weiß wohl jeder, der selbst Lautsprecher entwickelt.
Harald Rupf (ACR Swiss) hat mir das mal erklärt und gezeigt wie er das früher gemacht hat.

Heutzutage natürlich vollaktiv mit DSP eingemessen (usw.)
Er baut immer noch. Siehe auch hier.


[Beitrag von .JC. am 25. Mrz 2024, 07:26 bearbeitet]
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