Echtzeitrauschunterdrückung für Plattenspieler

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good-ear
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 19. Aug 2013, 16:41
Gibt es eigentlich ein Gerät für Echtzeitrauschunterdrückung für Plattenspieler?

Der Weg über den PC/Laptop ist mir angesichts anderer technischer Probleme dieser Lösung nicht "schön" genug!
zuglufttier
Inventar
#2 erstellt: 19. Aug 2013, 16:56
Welches Rauschen willst du denn unterdrücken? Das von der Aufnahme oder von den Geräten?
good-ear
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 19. Aug 2013, 18:11
schlimmer noch! Das Knistern und Rauschen von Platten in Echtzeit bitte!

Hab derzeit einen Laptop mit MAGIX Cleaninglab Software verwendet und will das PC-Gedöns möglichst raus haben!

Dazu habe ich bisher nur unbrauchbare Hardware aus den Mitte 80er Jahre (z.B. Marantz etc.) gefunden. Zuletzt den Behringer Denoiser 2000.
Das scheint aber noch nicht der Weisheit letzter Schluß!
8erberg
Inventar
#4 erstellt: 19. Aug 2013, 18:17
Hallo,

nehm ne Knosti und wasch die Platten! neue Innenhüllen dann nicht vergessen. Auch sind hochwertige Nadelschliffe unempfindlicher gegenüber Kratzern.

Eine Rauschunterdrückung findet bei Platten schon durch die Entzerrung im Preamp statt. Eine weitere wie z.B. DNS (gab es von Philips) "pumpt" wie ein falsch eingestelltes Dolby oder HighCom.

Peter
zuglufttier
Inventar
#5 erstellt: 19. Aug 2013, 18:18
Dieses Unternehmen würde ich vergessen. Denn man kann ja nicht wissen, was Rauschen, Knistern oder Musik ist. Es ist natürlich möglich gewisse Anteile wegzufiltern aber es wird immer auch die Musik gefiltert. In Echtzeit wird das wohl auf keinen Fall was. Wenn alles fein sauber ist, sollte auch nichts Knistern
good-ear
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 19. Aug 2013, 18:52
Hab 'nen DIY Punktsauger am Start, aber alles schafft der wohl auch nicht! Meine Schätzchen sind Teils noch aus den 70ern! Das ist ne lange Zeit!

Wenn solche Entstörung nicht vernünftig machbar ist, bleibt es eben bei aufnehmen, reinigen, brennen.
8erberg
Inventar
#7 erstellt: 19. Aug 2013, 19:21
Hallo,

was soll ich sagen, ich bin noch älter ....

Peter
HiFi_Addicted
Inventar
#8 erstellt: 19. Aug 2013, 19:57
Schau dich mal um iZotope RX Advance um gegen dem Magix Kram ist das ein ganz andere Liga. Mit einem halbwegs Potenten PC laufen auch die VST Module zB in Plogue Bidule in Echtzeit. Mit einem Laptop wirst du aber nicht weit kommen. Rechenleistung kann man dafür nicht genug haben.

LG
cr
Inventar
#9 erstellt: 19. Aug 2013, 21:32
Wenn es dir gelingt, Knistern und Rauschen los zu werden, wird die Musik genau so tot sein.
Platten nassreinigen und digitalisieren, mehr kann man nicht machen.
Halbwegs sinnvoll ist nur, einzelne arge Knackser zu glätten
zuglufttier
Inventar
#10 erstellt: 19. Aug 2013, 21:47
Ich würde auch nur die Platten reinigen und fertig. Spaß an der Sache ist ja auch, dass man die Platten abspielt.

Wenn man die Platte schon digitalisiert, kann man auch gleich die CD kaufen... Mir wäre es den Aufwand einer vielleicht besseren Aufnahme nicht wert.
cr
Inventar
#11 erstellt: 20. Aug 2013, 01:17
Gerade bei Aufnahmen, wo es ordentliche CDs gibt (bei Pop/Rock sind dies meist die aus den 80er Jahren) erhält man oft einen großen Klanggewinn. Ich habe alle meine Platten nachgekauft, wo möglich, und die wenigen, wo es eine CDs gab, halt digitalisiert.
Aber wenn man viel Zeit und wenig Geld hat, ist digitalisieren statt neu kaufen ein Möglichkeit, oder man beläßt es bei den Platten.


[Beitrag von cr am 20. Aug 2013, 01:18 bearbeitet]
good-ear
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 20. Aug 2013, 05:22
Das Schlepptop hat nen Intel Core i7 720QM/Turbo2.8GHz. Da geht schon was! Aber als "HiFi-Gerät" hätte ich es eben schöner gefunden!

@HiFi Addicted

Danke für den gut gemeinten Vorschlag einer ernstzunehmenden PC-Lösung! Leider geht dieser Lösungsweg an meiner derzeitigen Vorstellung vorbei. Mit dem preisgünstigen Magix Produkt bin ich ansonsten sehr zufrieden. Ich wollte nur sehen, ob es das nicht auch als kompakte Hardwarelösung gibt. That`s it!


[Beitrag von good-ear am 20. Aug 2013, 05:32 bearbeitet]
Passat
Inventar
#13 erstellt: 21. Aug 2013, 11:15
Suche mal nach dem Marantz SX-72.

Das ist ein Phonovorverstärker mit eingebautem Knackserentferner.

Ist aber nur selten zu finden.


Grüße
Roman
good-ear
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 21. Aug 2013, 12:31

good-ear (Beitrag #3) schrieb:
Dazu habe ich bisher nur unbrauchbare Hardware aus den Mitte 80er Jahre (z.B. Marantz etc.) gefunden.

Den hatte ich schon auf dem Schirm! Soll aber nix bringen! Viel zu viel Pumpen! Dazu steht einiges im Netz. Ähnlich wie "HighCom" bringt auch nix!


[Beitrag von good-ear am 22. Aug 2013, 05:50 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#15 erstellt: 21. Aug 2013, 14:14
Hallo,

öhmmm.... bei High-Com oder Dolby bringen bei guter Einstellung schon was (allerdings muss die Aufnahme ja entsprechend kompressiert und bei der Wiedergabe wieder expandiert werden, daher spricht man ja von "Compander"-Systemen). Vor allen Dingen Dolby A und High-Com II was Telefunken für Nakamichi baute waren schon tolle Dinger.

Dagegen sind die dynamischen Rauschunterdrücker, die bei Marantz wegen der damaligen Konzernzugehörigkeit auch wohl auf die Philips-Entwicklung DNS zurückgehen wird nicht wirklich die Brüller. Es "pumpt" und hört sich an wie in Watte verpackt - da stört das Rauschen meist weniger.
Wo es was bringt ist bei der Qualität des gesprochenen Wortes, wenn diese wichtig ist.
Wahrscheinlich kommt die Entwicklung aus der Ecke...

Peter
Passat
Inventar
#16 erstellt: 21. Aug 2013, 14:51
Für das Entrauschen fällt mir noch der dbx SNR-1 ein.

Der hat mit dem dbx Rauschunterdrückungssystem rein gar nichts zu tun, auch wenn er von der gleichen Firma stammt.

Beim SNR-1 lässt sich das Maß der Rauschunterdrückung regeln.
Es arbeitet im Gegensatz zu Dolby, dbx, HighCom rein auf der Wiedergabseite.

Für Schallplatten gabs übrigens auch einmal das CX-Rauschunterdrückungssystem.
Aber das erfordert entsprechend kodierte Schallplatten. Die sind aber selten.
Von Telefunken gabs einen externen CX-Dekoder und auch Plattenspieler mit eingebautem CX-Dekoder.

Grüße
Roman
good-ear
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 21. Aug 2013, 16:02
Oder meintest Du den Weiss DNA1? Der hätte wohl das Zeug dazu, aber der Preis!
Passat
Inventar
#18 erstellt: 21. Aug 2013, 19:43
cr
Inventar
#19 erstellt: 21. Aug 2013, 21:59
Auf analoge Weise wird man hier keinen Blumentopf gewinnen, es kann nicht wirklich funktionieren.
Digital schon eher, ich verweise hier mal auf das Philips* NoNoise-Verfahren zum Entrauschen alter Aufnahmen

* ehemalige Philips-Polygram
Passat
Inventar
#20 erstellt: 21. Aug 2013, 23:07
Doch, das funktioniert ziemlich gut.

In Frequenzbereichen, in denen es sowieso laut zugeht, wird das Rauschen vom Signal überdeckt.
Und in den anderen Frequenzbereichen kann man das Rauschen dann unterdrücken.

Der SNR-1 macht genau das auf analogem Wege.

Und lt. damaliger Tests des SNR-1 funktioniert das ziemlich gut.

Grüße
Roman
cr
Inventar
#21 erstellt: 21. Aug 2013, 23:23
Das Rauschen mag noch gehen, aber wie sollen analog Knackser und Knistern erkannt werden?
8erberg
Inventar
#22 erstellt: 22. Aug 2013, 05:30
Hallo,

herrje, das murxige Dolby B wurde auch als "gut" in den Tests bewertet....

Peter
good-ear
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 22. Aug 2013, 06:33
Den DBX 1 hab ich jetzt auf dem Schirm. In amerkanischen Foren wird er sogar für LP Überspielungen als wirksam beschrieben.
* guck erstaunt *
Das das aber was an den Knaksern verändern soll, ist aufgrund der Beschaffenheit von Knaksern (Peak) für mich nicht nachvollziehbar!

Der Preis für ein Gebrauchtgerät liegt derzeit wohl noch zwischen 300 u. 400€! Ist das in DM nicht schon wieder über dem Anschaffungspreis von 1987?


[Beitrag von good-ear am 22. Aug 2013, 06:34 bearbeitet]
DB
Inventar
#24 erstellt: 22. Aug 2013, 06:40

cr (Beitrag #21) schrieb:
Das Rauschen mag noch gehen, aber wie sollen analog Knackser und Knistern erkannt werden?

Mit einem Differenzierer. Großes du/dt -> Verstärkung der Schaltung wird heruntergeregelt.

MfG
DB
good-ear
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 22. Aug 2013, 06:44
Hat hier jemand den DBX 1 in eigener Anwendung erlebt? Optisch wirkt das Gerät auf mich eher wie Mainstream und nicht wie highTec!
cr
Inventar
#26 erstellt: 22. Aug 2013, 12:52

Mit einem Differenzierer. Großes du/dt -> Verstärkung der Schaltung wird heruntergeregelt.


Geht aber mit Audacity sicher besser und das ist noch lange nicht der Gipfel des Berges...
DB
Inventar
#27 erstellt: 22. Aug 2013, 15:52
... dafür ohne Latenzzeit...


MfG
DB
medikit
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 23. Mai 2017, 21:02
Von FM Acoustics gibt es einige Geräte (FM 123, FM 223 u.a.) Die nennen die "Phono Linearizer". Wie die genau arbeiten, weiß ich aber nicht und gehört habe ich die auch auch nicht, sind außerdem sauteuer.


[Beitrag von medikit am 23. Mai 2017, 21:04 bearbeitet]
gapigen
Inventar
#29 erstellt: 27. Mai 2017, 08:58
Als einzig zuverlässige Lösung fällt mir ein, etwas digitales wie CD zu hören.
Rauschen und Knistern gehört halt zur LP dazu.

Und bei einem Rauschunterdrücker würde ich mich auch mit dessen "Nebenwirkungen" beschäftigen.
cr
Inventar
#30 erstellt: 27. Mai 2017, 11:36
Man besorge sich eine historische Aufnahme auf CD, mit NoNoise entrauscht, dann weiß man, dass es trotzdem nicht gut klingt. Rauscht halt nicht, das wars auch schon.
NoNoise ist ein Verfahren bei Philips-Klassik-CDs
umher
Inventar
#31 erstellt: 28. Mai 2017, 07:27
In Echtzeit und ohne einen PC zu bemühen geht das bereits mit einem analogen Stereo Gate wunderbar. Ich habe früher immer sowas beim LP digitalisieren verwendet BSS DPR-502.

Massgeblich ist, dass am Gerät eingestellt werden kann, wie schnell das Gerät schliessen soll und auch, wie schnell wieder auf, sobald Signal anliegt, das sich dann oberhalb dem ebenfalls am Gerät einstellbaren Durchlassbereich befindet.
Bei allzu langen Fad-Ins/Outs uÄ wirds schwierig, da regelt man am besten mit am Gerät vorhandenen Gain-Regler von Hand etwas vor, in Echtzeit eben ...

Gruss Urs


[Beitrag von umher am 28. Mai 2017, 07:28 bearbeitet]
medikit
Ist häufiger hier
#32 erstellt: 29. Mai 2017, 12:55
War der Marantz SX-72 (weiter vorn im Thread) so ein "Stereo Gate" im Hifi - Gewand?

Kennt jemand die Geräte von den Schweizern FM Acoustics? Im Marketing-Gewäsch behaupten die, das wär' neu und einzigartig; kann man ja viel schreiben; aber die verkaufen doch mit diesen Dingern nicht nur ein "Stereo Gate" für 15 bis 50 K Euro.
umher
Inventar
#33 erstellt: 29. Mai 2017, 13:51
Die Vorverstärker von FM-Acoustics sind keine Gates, sondern "normale" RIAA-Entzerrer. Dort wird lediglich die Frequenz linearisiert; ein Gate macht aber was völlig anderes: Das ist eine Schaltung, die abhängig von der Musikdramaturgie Musik zum Ausgang weiterleitet, oder eben halt nicht, je nach vorgenommener Einstellung am Gerät. Noise Gate

Die Marantz Dinger kenne ich nicht ..

Gruss Urs
Passat
Inventar
#34 erstellt: 30. Mai 2017, 13:23
Ich bringe noch einmal den dbx SNR-1 ins Spiel.
Das Gerät ist kein klassisches Noisegate, das nur pegelabhängig arbeitet, sondern es arbeitet auch frequenzabhängig.
Es analysiert dabei ständig das Frequenzspektum der Musik.
Rauschen, das oberhalb des Frequenzspektrums der Musik liegt, wird unterdrückt.

Spielt die Musik z.B. nur bis 5 kHz, so unterdrückt das Gerät alle Signale oberhalb 5 kHz und damit das Rauschen.
Die obere Frequenzgrenze (800 Hz - 20 kHz) folgt dynamisch der Musik.
Der Pegel-Schwellwert lässt sich einstellen.

Zum Marantz SX-72:
Das ist kein Rauschunterdrücker.
Das Gerät unterdrückt nur Knackser.
Es digitalisiert dazu das Signal. Das wird dann per DSP von Knacksern befreit und anschließend wieder analog oder digital ausgegeben.
Ein Phono-Pre ist im SX-72 nicht eingebaut!

Grüße
Roman
umher
Inventar
#35 erstellt: 08. Jun 2017, 12:41
Da ist natürlich jedes Gerät unterschiedlich konstruiert. Das Gate von BSS (siehe Post #31) besitzt ein f-Side-Chain auch, dort kann an der Gerätefront Frequenz (30 Hz - 15KHz) und Bandbreite (0,3 - 10,0 Oktaven) gewählt werden, die das Fullrange-Musiksignal detektieren soll.

Sehr hilfreich auch die weitere Möglichkeit mit einem Drehregler auswählen zu können, um wie viel Dezibel (0 – 70 dB) das Gerät sperren soll. Dadurch werden irrtümlich mitdetektierte Musikanteile wie Transienten oder Aufnahmeraumanteile nicht plötzlich weggesperrt, was ansonsten klingen würde wie ein Wackelkontakt eines Lautsprechers ...

Gruss Urs
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