HIFI-FORUM » Stereo » Elektronik » Anscheinend Serienfehler bei SMSL SD1955+ DAC? | |
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Anscheinend Serienfehler bei SMSL SD1955+ DAC?+A -A |
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Autor |
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stephanbrenner
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 02. Nov 2013, 08:53 | |
Hallo, ich wollte einmal rumhorchen, wer von euch den SMSL SD1955+ DAC im Einsatz hat. Das ist ja wirklich ein kleines Schmuckstück und hatte mich bis jetzt für den gezahlten Preis mehr als glücklich gemacht. Leider ging er mit der Zeit immer schlechter, am Ende klang er bescheiden. Problem ist nun gelöst. Wenn es auch andere von euch betrifft, schreibe ich kurz, was bei der Herstellung falsch gemacht wurde und wie man es behebt. Beste Grüße bis dahin... Stephan |
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Hr_Hansen
Stammgast |
#2 erstellt: 02. Nov 2013, 09:54 | |
Na,das interessiert mich brennend. |
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stephanbrenner
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 02. Nov 2013, 11:35 | |
Hallo, okay, dann hier eine kurze Beschreibung des Fehlerbildes und der Lösung. Ich hatte den DAC im Februar diesen Jahres gekauft und ihn gelegentlich im Einsatz. Im Dauerbetrieb lief er definitiv nicht, hat vielleicht 50 Betriebsstunden. Zu Beginn war ich erstaunt über die Eigenschaften des kleinen Gerätes. Aber je länger ich ihn hatte, desto schlechter kam mir sein Klang vor. Ich dachte zunächst an meine Gewöhnung. Aber es wurde immer mehr (klang kratzig, unausgewogen) und mir ließ die Sache keine Ruhe. Ich hatte zu Beginn meinen Vorverstärker im Verdacht, die mechanischen Umschalter haben ja auch mal schlechten Kontakt. Das konnte dann aber schnell ausgeschlossen werden. Also doch der DAC. Fehler trat bei allen Eingängen auf, könnte also nicht im USB oder SPDIF Frontend liegen. Also den analogen Zweig von hinten angeschaut. Da viel auf, dass die OPVs die positive Versorgung bei ca. +9V hatten und die negative bei ca. -1V. Komisch dachte ich. Aber vielleicht hatten sie ja die virtuelle Masse verschoben, konnte ja sein. Ich hatte nun durch den PC einen Sinus mir 100Hz eingespeist und siehe da, fast Rechteck kam hinten raus. Das Ohr verschleiert da noch viel... Die Versorgung der OPVs kam mir komisch vor. Also hatte ich mit einem Labornetzgerät die negative Spannung (mit Vorwiderstand) auf ca. -5V runter gezogen. Und siehe da, alles perfekt. Da gab es also wirklich ein Problem mit der Versorgung. Da es nur einen Chip ohne Beschriftung gab, mußte es ja dieser sein. Nach langem Überlege und Internetsuche konnte das nur ein ICL7660 sein. Passte von der Beschaltung und den Taktausgängen (Ladungspumpen IC). Also ich dann das Datenblatt anschaute viel mir auf, dass der Pumpkondensator (10uF Elektrolyt) verkehrt herum drin war. Der ist also anscheinend die ganze Zeit verpolt gelaufen und ist kaputt gegangen. Also einen neuen Kondensator eingelötet, schon ging alles perfekt. Der Kondensator um den es sich handelt befindet sich direkt am unteren linken Ende rechts neben dem 8 Pinner. Siehe Abbildung und das rote Kreuz. Diese Abbildung ist aus dem Internet und zeigt die falsche Bestückung. Komisch ist es trotzdem. Der Bestückungsdruck war auch verkehrt herum. Also hat nicht die Bestückung gepennt, sondern die Platine ist echt falsch. Nun hatte ich im Internet nach Bildern vom Innenleben geschaut und da gibt es tatsächlich beide Varianten, richtig und verkehrt herum. Also, wer von euch so ein Ding besitzt: aufschrauben und schauen, was mit dem Kondensator los ist. Plus gehört an Pin2 des IC, Minus an Pin 4. Beste Grüße... Stephan |
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Ingor
Inventar |
#4 erstellt: 07. Nov 2013, 18:38 | |
Hast du danach den Sinus nochmal gemessen? Ich habe auch so ein "tolles" Gerät, da musste ich erstmal dafür Sorgen, dass die OPs volle 9 V bekommen. Durch zwei in Serie geschaltete Dioden wird die Spannung auf rund 7 V reduziert. Auch bei dem Gerät auf dem Bild ist noch immer eine Diode in der Zuleitung. Bei Vollaussteuerung ist dann der Sinus abgeflacht. Ich habe die Versorgung für die OPs vor der Diode abgenommen, den dicken Kondensator ebenfalls davor angeschlossen und die ursprüngliche Verbindung unterbrochen. Die Diode ist das kleine SMD-Bauteil links vom Schalter. Da sind in meinem Gerät zwei in Reihe, dadurch wird natürlich die Verlustleistung an den Spannungsreglern deutlich geringer, die OPs benötigen aber mindestens 4,5 V + und 4,5V-. Somit 9 V bei symmetrischer Versorgung. Alles in allem ein besch... Teil, dass ohne Bastelei nur für die Mülltonne taugt. |
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stephanbrenner
Ist häufiger hier |
#5 erstellt: 07. Nov 2013, 18:47 | |
Hallo, nein, ich muss dir leider entschieden wiedersprechen. Das Teil taugt meiner Ansicht noch nicht für die Mülltonne. Die OPVs bekommen ja +-9V wenn alles richtig funktioniert und nicht +-4.5V. Die +9V (oder eben +7V nach den Dioden) kommen direkt aus der Versorgung, die negative Spannung wird über den Schaltwandler erzeugt. Also meiner Meinung nach hast du da zu schnell geurteilt. Wenn die negative Spannung steht (ist vielleicht bei dir auch schon kaputt, siehe mein Beitrag) ist alles von der Dimensionierung her io und spielt wunder- bar. Ich werde nun nur noch die OPVs gegen OPA2604 tauschen und dann ist gut. Für den Preis ist das Ding immer noch ein empfehlenswertes Schnäppchen, wenn man mal schaut ob alles richtig herum eingelötet ist :-) Stephan |
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Ingor
Inventar |
#6 erstellt: 07. Nov 2013, 20:49 | |
Der Kondensator ist richtig herum gepolt. Ich hatte zwei von diesen Geräten beide hatten den selben Fehler. Der Händler schrieb mir dann unverfroren, dass es sich um einen Serienfehler auf Grund der zweiten Diode handele. Mein Gerät funktioniert einwandfrei, nach der Bastelei, ohne diese Bastelei konnte ich hören, das etwas nicht in Ordnung war. Mit dem Oszi konnte ich es messen. Neben diesem Problem existieren noch weitere, es wird von Wärmeproblemen berichtet, die dazu führen sollen, dass diverse Kondensatoren frühzeitig verenden. Aber der Reihe nach: Positiv: - hübsches Gehäuse - viele Anschlussmöglichkeite (USB,Digital optisch und koax) - Umschaltung der Eingänge möglich - Letzte Auswahl bleibt auch nach Spannungstrennung erhalten - hochwertige Bauteile (abgesehen von den Kondensatoren) - Im Vergleich zu anderen DAC günstiger Preis Negativ - Netzteil ist nicht mit Eurostecker sondern mit einem losen Adapter von amerikanischer Norm auf Euro ausgestattet -Netzteil ist ohne VDE TÜV oder sonstiger Kennzeichnung - Isolation im Inneren des Netzteils mangelhaft -Adapter ist nicht fest mit dem Netzteil verbunden, hier besteht sogar Stromschlaggefahr beim Herausziehen aus der Steckdose - Im Auslieferungszustand treten bei hohen Pegeln deutlich hörbare und leicht meßbare Verzerrungen auf. - Erst durch Veränderungen im Inneren des Gerätes kann dieses Problem behoben werden. - Dieser Fehler wurde vom Händler bestätigt und empfohlen eine Diode auszulöten!!!! Ich hatte 2 Geräte mit dem gleichen Mangel. - Probleme mit falsch eingelöteten Bauteilen, was auf Dauer zur Fehlfunktion führt. - Kein deutscher Vertrieb, keine wirkliche Gewährleistung. Fazit: Nur wer löten kann, hat eine Chance dieses Gerät zu nutzen. Im Auslieferungszustand ist das Gerät gefährlich, verzerrt und bei manchen Geräten fällt nach ein paar Monaten die interne negative Spannungsversorgung aus. Ich denke das verdient die goldene Zitrone und den Tritt in den Müll. |
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stephanbrenner
Ist häufiger hier |
#7 erstellt: 07. Nov 2013, 20:52 | |
Hmm, im Prinzip decken sich ja unsere Aussagen in gewisser Weise. Es mir eben nur nicht klar, wie du auf die Versorgung mit nur einer Spannung gekommen bist. Es waren doch immer noch min. +-6V und damit 12V über den OPVs. Das sollte doch für eine unverzerrte Wiedergabe reichen? Stephan |
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Ingor
Inventar |
#8 erstellt: 07. Nov 2013, 21:35 | |
Du hast absolut Recht. Ich bin von 9 V ausgegangen, weil ich die negative Spannung gar nicht entdeckt hatte, sondern gemäß den Anweisungen des Händlers eine von zwei Dioden überbrückt hatte. Das Signal war besser, aber noch nicht einwandfrei. Erst als ich die zweite Diode auch überbrückte war alles gut. 3 V ss einwandfreier Sinus. Nun glaubte ich sehr clever zu sein und wollte die Spannungswandler nicht so strapazieren. Habe also die OPA direkt versorgt. Allerdings nur den positiven Zweig damit erhöht. Tatsächlich klappte das auch. Nach dem ich deinen Text gelesen habe, habe ich nun die Dioden beide einfach überbrückt, damit sind die Spannungen jetzt symmetrisch. Das Ergebnis ist das selbe,aber ich habe ein besseres Gefühl, wegen der besseren Symmetrie der beiden Spannungen. Mal schauen, was das Gerät in ein paar Monaten dazu sagt. |
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stephanbrenner
Ist häufiger hier |
#9 erstellt: 07. Nov 2013, 21:46 | |
Hallo, na da lasse ich dich in dem Glauben, dass es was gebracht hat :-) Aus technischer Sicht stören leicht asymmetrische Versorgungsspannungen nicht, so lange noch genügend Abstand zu den Rails ist. Ich wollte in einer ruhigen Minute mir mal die Zeit nehmen, und den Ausgang des DACs wieder mit meiner Aureon Firewire einlesen. Dann weiß man vielleicht mehr. Aber hier ordentlich zu messen, dürfte auch nicht einfach sein. Kennst jemand vielleicht ein freies Programm zur Analyser dieser Audio Daten? Stephan |
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Ingor
Inventar |
#10 erstellt: 08. Nov 2013, 09:01 | |
Hobbybox als Testversion: http://www.audio-software.de/downloads.html, Audiotester als Testversion: http://www.audiotester.de/ Freeware: Visual Analyser Die Messergebnisse werden wohl nur was zu Tage fördern, wenn das Gerät defekt ist. Schon der Rauschspannungsabstand ist größer als der der Aureon. Da kannst du Qualitativ rangehen. - 90 dB Sinus 19000 Hz und dann das Signal mit dem Oszi anschauen. Dann siehst du Rauschen und andere Störungen. Wenn du mal hören möchtest wie stark das Gerät rauscht, Stille WAV erzeugen, abspielen und Verstärker ganz aufdrehen. Das Ergebnis ist sehr gut, es ist ein sehr feines gleichmässiges Rauschen. Daran kannst du auch abschätzen wie wenig der Tausch der OPA bringen wird. Frequenzgang ist top. |
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stephanbrenner
Ist häufiger hier |
#11 erstellt: 08. Nov 2013, 18:14 | |
Hallo, und danke für die Software Tips. Die werde ich mir bei Gelegenheit mal näher anschauen. Die Aureon Firewire hat übrigens auch Wandler von BB mit 24Bit und 192kHz. So schlecht ist sie also wahrscheinlich gar nicht für diese Messaufgaben. Wenn man annimmt, dass die OPVs da drinnen Originale sind, wird der Tausch wenig bringen. Aber gerade beim 5532 bin ich mir da nicht so sicher. Beste Grüße bis dahin... Stephan |
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