Alterung von elektronischen Bauteilen

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supremo
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 06. Jul 2004, 11:48
Hallo, als Laie hätte ich gerne einmal efahren, wie man sich die Alterung der elektrischen /elektronischen Bauteile in HiFi-Geräten vorstellen muß. Das Gummiriemen und Andruckrollen von Tonbandgeräten und Plattenspielern aushärten, porös werden etc., ist ja bekannt. Bei pfleglicher Behandlung dürften die metallenen Bauteile eigentlich wohl auch kaum kaputt gehen, aber was ist mit Transistoren, Kondensatoren, Kabeln? Wie kann man die Lebensdauer dieser Bauteile einschätzen und ist dies vom Grad der Benutzung abhängig??
cr
Inventar
#2 erstellt: 06. Jul 2004, 11:55
Unter der Vorraussetzung, dass sie nicht den Hitzetod erleiden:

Halbleiter 100.000 Betriebsstunden
Widerstände: praktisch unbegrenzt
Kondensatoren: Elkos begrenzt (10-50? Jahre), hier gibts einen Thread dazu, normale Kondensatoren: je nach Art des Dielektrikums (Lebensdauer der Plastikfolie)
pelmazo
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 06. Jul 2004, 13:38
Die meisten Bauteile haben eine praktisch unbegrenzte Lebensdauer, unabhängig davon ob sie benutzt werden oder nicht, sofern sie innerhalb ihrer Spezifikationen betrieben werden. Ausnahmen davon sind hauptsächlich Elkos. Diese sind oft nur mit 1000h bei der maximalen spezifizierten Temperatur (meist 85°C) angegeben. Bei niedrigerer Temperatur steigt die Lebensdauer aber dramatisch. Für jede 10°C weniger mittlere Arbeitstemperatur verdoppelt sich die Lebensdauer.

Früher gab es auch bei anderen Kondensatoren arge Qualitätsprobleme. Das lag vor allem an der unzureichenden Versiegelung gegenüber Umwelteinflüssen. So gab es z.B Papierkondensatoren, die mit Wachs imprägniert waren. Diese haben mit der Zeit Luftfeuchtigkeit gezogen und dadurch ihre technischen Daten stark verändert. Das ist insbesondere auch dann passiert, wenn sie unbenutzt in feuchter Umgebung gelagert wurden. Seit den 60-er bis 70-er Jahren scheint das Problem im Griff zu sein.

Mechanische Bauteile wie z.B. Potentiometer oder Relais sind natürlich auch einem gewissen Verschleiß ausgesetzt, aber das ist Dir ja eh klar.

Außerdem entstehen unter Umständen mit der Zeit kalte Lötstellen. Das hat vermutlich noch am ehesten mit der mechanischen Beanspruchung durch thermische Ausdehnung zu tun. Man bekommt das Problem also am ehesten dann wenn das Gerät oft aufgeheizt und wieder abgekühlt wird.

Schließlich kann man auch Probleme durch Staub und andere Ablagerungen bekommen, die sich mit der Zeit in einem Gerät ansammeln.

Steckverbinder können korrodieren und dadurch Kontaktprobleme verursachen. Das hängt vom Kontaktmaterial, der Konstruktion und den Umweltbedingungen ab.

Bei Kabeln kenne ich nur den Effekt daß die Isolierung durch Lichteinstrahlung spröde werden kann, was aber im inneren eines Geräts aus naheliegenden Gründen normalerweise kein Problem ist.

Gruß
pelmazo
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