In-Wall-Boxen

Hallo Allerseits,
nachdem ich letztes Jahr weitestgehend ohne Hilfe aus dem Netz mein Projekt durchgezogen habe will ich es einmal kurz nennen (nicht "breitquatschen" ). Das gibt vielleicht all jenen einen kleinen positiven Schubs, die auch damit liebäugeln und den Aufwand nicht scheuen.
Es geht dabei nicht um bloße Einbaulautsprecher (Bad, Trockenbau, Auto, etc.) sondern echte In-Wall, die auch die Möglichkeiten ausschöpfen, die Nachteile von Standboxen zu überwinden. Es geht zuallererst um Klangoptimierung! Erst danach die Ästhetik.

Also im Moment die Realisierung nur kurz zusammengefasst:
• Ca. 27-30 Liter Resonanzraum (2xFront, 2xRück)
(Den sauber aus der Mauer „zu holen“ ist die schwerste und dreckigste Arbeit - dauert alleine einen vollen Tag! Der Rest ist Spaß! )
• Unbehandelte rauhe Bruchflächen in der Ziegelmauer als Reflexionsoberflächen
• Lautsprecherchassis fest mit MDF-Platten verschraubt (900x300)
• MDF-Platten auf Mauerwerk direkt verschraubt und Ritzen verklebt
• Zusätzliche 0,5mm dicke Innendämmplatten auf die gesamte Maueroberfläche flächig geklebt.



Und so sieht die Front aus:

2x Dynaudio IP17, 1x Dynaudio Sub250, 1xKEF301C, 1x Panasonic SC1223, 1x Eigenbau WIN7-Media-PC
Der Sub "ruht" im und auf massivem 3cm starkem Steinplatten-Rack

Ich bin sehr zufrieden mit den Boxen:
Der (Stereo-)Klang ist kristallklar und direkt. Ich vernehme auch keinerlei Resonanzen oder Verzerrungen – selbst wenn’s laut wird.
Eigentlich haben die beiden Frontboxen bereits ohne Sub einen wohltuend voluminösen Klang. Der Frequenzgang nach unten ab ca. <100Hz wird durch den SUB250 aber sensationell gut fortgesetzt - ohne "Loch". Bässe kommen jetzt satt, klar und (wenn gewollt) auch mal brachial. Aber immer ohne zu dröhnen und ohne Übersprechen auf die Umgebung (Möbel). Im 5.1-Sound ist die Richtungstreue sehr gut – auch wenn die Lautsprecheranordnung nicht ideal ist (kein Kreis und Hörposition nicht im Mittelpunkt.
Nach Einmessen des SC-1223 gab es keine wesentlichen Verschiebungen mehr. Das System scheint gut abgestimmt zu sein. Auch der KEF301C (Front-Mitte) passt sich gut ein.
Insgesamt bringt der Aufwand folgende Hauptvorteile gegenüber Standsystemen:
- Aufwand für Dämpfung und Dämmung kann man sich sparen. Eine Ziegelwand ist einfach "die Ruhe selbst".
- Resonanzen? Reflexionen? Fehlanzeige! Die "amorphe" Klangraumoberfläche ist ideal.
Von Preisersparnis bei den Boxen und einer zufriedenen Ehefrau wegen der verbannten Standboxen will ich mal gar nicht reden.

Wenn also jetzt jemand auf den Geschmack gekommen ist, freue ich mich!