Zwei Verstärker an zwei Lautsprecher (für Durchsagen) - wie?

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komp2
Neuling
#1 erstellt: 02. Jun 2024, 13:50
Hallo Leute,

ich bitte um Hilfe für folgendes Szenario:
Ich möchte gerne aus zwei unterschiedlichen Räumen Durchsagen machen können, die dann in zwei anderen, voneinander getrennten Räumen simultan hörbar sind. In beiden Räumen soll aber nur ein Lautsprecher montiert werden.

Ich habe zwei kleine Verstärker, zwei Mikrofone und zwei JBL Control One zur Verfügung.

Wie würdet ihr das realisieren?

Kann ich von beiden Verstärkern jeweils in Serie zu beiden Lautsprechern durchverkabeln? Brauche ich da etvl. noch andere Hardware davor? Oder doch ganz anders?

Danke Leute, ich würde mich über Vorschläge sehr freuen, weil mir da vor Ort niemand so wirklich weiterhelfen kann.

kompi
ton-feile
Inventar
#2 erstellt: 02. Jun 2024, 14:13
Hi Kompi,

na ja, an und für sich brauchst Du dann nur einen (Stereo) Verstärker für die Lautsprecher und einen kleinen Mixer mit zwei Mic-Preamps (z.B.Behringer Xenyx 802, ca. 90€).

Mikros kann man nicht parallel an einen Mic-PreAmp Eingang hängen, deshalb brauchst Du zwei Preamp-Kanäle und dann noch die Möglichkeit, beide aufzusummieren, damit Du zwei Verstärkereingänge mit identischen Signalen füttern kannst.

In einem Raum steht dann der Mixer, ein Mikro, ein Verstärker und eine C1.
Vom anderen Raum aus musst Du ein Kabel für das zweite Mikro zum Mixer legen und zusätzlich entweder ein Lautsprecherkabel für die andere C1, oder ein Linekabel vom Mixer zum zweiten Verstärker, an dem dann die andere C1 hängt.
Wenn der Verstärker keine symmetrische Verkabelung zulässt, würde ich lieber ein Lautsprecherkabel ziehen, sonst brummt es evtl.

Edit: Wichtig ist auch, was Du für Mikros hast. Die müssen symmetrisch verkabelbar sein und es wäre gut, wenn sie sich ein- und ausschalten ließen und Nierencharakteristik hätten. Außerdem wäre es sinnvoll, wenn Du die Lautsprecher beim Sprechen vor und nicht hinter Dir hättest, weil es sonst evtl. Rückkoppelungen (feedback-pfeifen...) gibt.

Viele Grüße
Rainer


[Beitrag von ton-feile am 02. Jun 2024, 14:41 bearbeitet]
komp2
Neuling
#3 erstellt: 02. Jun 2024, 17:13
Hallo Rainer,

danke für deinen Beitrag, hat mir schonmal gut geholfen, das Prinzip habe ich verstanden. Aber ich bin in diesen Dingen nicht sonderlich bewandert, deshalb nochmal Schritt für Schritt mit Bitte um Korrektur:


Variante 1 (nur ein Verstärker):
1.1) Angenommen ich besorg mir den Behringer Xenyx 802S.
1.2) Dann gehe mit den Mikrofonen (Monacor PDM-300 mit 6,3mm Klinkenstecker) über den Klinkenanschluss in die beiden Line-Ins vom Xenyx. Frage1 (s.u.)
1.3) Vom Xenyx gehe ich vom Master-Out (2x6,3mm Klinke) zum Verstärker mit einem 2x6,3mm Klinke zu Cinch-Adapter.
1.4) Vom Verstärker gehe ich dann mit jeweils einem separaten Lautsprecherkabel zu den Lautsprechern.

Variante 2 (zwei Verstärker):
2.1) wie oben
1.2) wie oben
1.3) Vom Xenyx gehe ich vom Master-Out (2x6,3mm Klinke) zum Verstärker mit einem 2x6,3mm Klinke zu Cinch-Adapter zum ersten Verstärker. Und wie dann zum zweiten Verstärker - siehe Frage2
1.4) Von jedem Verstärker gehe ich dann mit jeweils einem separaten Lautsprecherkabel zu den Lautsprechern. Frage3 (s.u.)


Korrekt?

Frage1: Die Standorte der beiden Mikrofone sind sicher so 20-30m entfernt. Kann ich das Klinkenkabel über diese Wegstrecke hinweg einfach so verlängern ohne Signalverlust?

Frage2: Muss ich dieses Signal dann noch splitten, um es zum zweiten Verstärker zu führen? Oder welchen Ausgang benutze ich da beim Xenyx (gibt noch Monitor out und Phones out).

Frage3: Es sollen ja von jedem Raum BEIDE Lautsprecher (die wiederum in jeweils anderen Räumen stehen) bespielt werden. In obigen Szenario würde dann - meinem Verständnis nach - jeder Lautsprecher also Input von zwei Verstärkern bekommen. Funktioniert das?

...

Frage4:
Mein vorhandender Verstärker (Adastra 952.931*) ist zwar schon uralt, aber ich habe gerade gesehen, dass das ein Mischverstärker mit 3 MIC-Eingängen ist. Dann bräuchte ich ja eigentlich den Umweg über den PreAmp gar nicht, oder? Aber ich kenn mich mit diesem ganzen symmetrisch/asymmetrisch-Kram nicht wirklich aus. Momentan hängt mein Mikrofon (Monacor PDM-300) einfach am Klinkeneingang vom Adastra und gut.

*Adastra 3 KANAL 25W RMS MISCHERVERSTÄRKER 952.931 (3x Eingänge davon 2x für Mikrofone und 1x Universal Eingänge Cinch für CD/PC/Tape/DVD usw.)
ton-feile
Inventar
#4 erstellt: 03. Jun 2024, 11:35
Hallo Kompi,

bei Deiner vorhandenen Ausrüstung gibt es ein paar Einschränkungen.

- Deine Mikros sind unsymmetrisch beschaltet und damit auf keinen Fall für längere Kabelstrecken geeignet.
Eines der Monacormikros kannst Du verwenden, weil es nah am Xenyx sein kann und das Kabel damit kurz ist.
Für den anderen Raum brauchst Du aber zwingend ein symmetrisch anbindbares Mikro.
Wenn es ganz LowBudget sein soll, gibt es schon für etwas mehr als 20€ das dynamische Behringer SL 85S mit Ein-Aus Schalter. Das sollte für Sprache reichen. Außerdem brauchst Du natürlich ein ausreichend langes XLR-Mikrofonkabel und evtl. ein Tischstativ.

- Dein Adastra 952.931 hat zwar zwei Mikro Eingänge.
Die sind aber unsymmetrisch ausgeführt, nur für kurze Kabellängen geeigenet und damit kommst Du um den kleinen Mixer mit symmetrischen Mikro Eingängen nicht herum.

Außerdem hat der Amp anscheinend nur einen Endstufenkanal und da kann es mit zwei Lautsprechern knapp werden, vor allem, wenn die je 4 Ohm Nennimpedanz haben.
Nachdem es zwei gleiche Boxen sind, könntest Du sie zwar in Reihe schalten, aber dann wird es vielleicht mit der Verstärkung knapp und parallel geschaltet packt es unter Umständen die Endstufe nicht.
Also brauchst Du entweder einen ganz normalen Stereoverstärker (kann auch Hifi sein) mit zwei Kanälen, oder eine zweite Monoendstufe, um die beiden Lautsprecher betriebssicher zu betreiben.
Wenn der Adastra eine Stereoendstufe haben sollte, tut er es für beide Lautsprecher.
Das konnte ich leider nicht herausfinden.

- Die beiden Mikrokanäle werden am Mixer mit dem Panoramaregler in die Mitte "gepanned". Dann kommt aus beiden Ausgangskanälen (Master) des Mixers das gleiche Signal heraus und Du kannst damit die beiden Verstärkerkanäle für die Lautsprecher füttern.

Auch wenn Du neben dem Adastra einen zweiten Verstärker verwendest, solltest Du beide im selben Raum mit dem Mixer an der gleichen Steckerleiste betreiben und nur das Lautsprecher- und Mikrofonkabel in den anderen Raum legen, sonst wird es vermutlich brummen.

Viele Grüße
Rainer


[Beitrag von ton-feile am 03. Jun 2024, 11:47 bearbeitet]
komp2
Neuling
#5 erstellt: 04. Jun 2024, 13:45
Hallo Rainer,

Vielen Dank für deine Hilfe!

Dann kauf ich noch einen Verstärker dazu. Würde der hier z.B. passen?:
https://www.thomann.de/at/the_tamp_ta50.htm

Wenn ich darf, dann noch eine weitere Frage:
Interimistisch muss ich für ein paar Wochen von einem Raum aus sprechen, den ich nicht verkabeln kann. Ich habe deshalb an eine Funkübertragung gedacht (diese hier). Ich würde also das Monacor MIC dort anschließen, dann per Funk zum Empfänger und von dort dann in den Xenyx PreAmp gehen, von da aus in den Verstärker usw.. Wenn ich das richtig verstehe, ist das Signal aber dann natürlich nicht symmetrisch, sondern asymmetrisch. Kann der Xenyx PreAmp das überhaupt verarbeiten? Geh ich da über den Stream-Eingang ("RCA connector unbalanced") rein, oder?

Ich hoffe, das funktioniert dann mit den ganzen Adaptern und Zeugs, was ich da alles dazukaufen muss

Danke nochmals
ton-feile
Inventar
#6 erstellt: 05. Jun 2024, 16:44
Hallo Kompi,

den Verstärker kannst Du vermutlich nehmen, er ist aber schon sehr schwachbrüstig und etwas umständlich anzuschließen, weil er wohl eher für Installationen gedacht ist.

Da wäre aus meiner Sicht eine Zweikanalendstufe besser, die sich symmetrisch anbinden lässt.
Z.B., um beim Label zu bleiben, die "S-75 MKII".
Ist konvektionsgekühlt (ohne Lüfter) und hat symmetrische Inputs über Klinke oder XLR.
So einen Verstärker kannst Du auch an längeren Kabeln im Nebenraum verwenden, wenn die Quelle ebenfalls symmetrische Anschlüsse hat, wie z.B. der kleine Behringer.

Persönlich habe ich gute Erfahrungen mit der "Samson Servo 120a", diese ist aber mittlerweile, wie so vieles, auch nicht mehr so preiswert, wie noch vor ein paar Jahren.

Das verlinkte System zur Drahtlos-Übertragung wird in Deinem Anwendungsfall leider nicht funktionieren, weil es für Line-Pegel gedacht ist.
Ein Mikro bringt für so etwas viel zu wenig Ausgangspegel.

Da gäbe es beispielsweise das "the t.bone free2b" für 100€, an das Du ein dynamisches Mikro stecken kannst. Auch als Bundle mit Mikro.
Gute Erfahrungen habe ich mit dem AKG WMS 40 gemacht. Das gibt es in verschiedenen Ausführungen, u.a. als "AKG WMS 40 Mini Vocal ISM2" incl. Mikro für 110€.
So kannst Du zwei Kabel gebundene Mikros über die beiden MicPreAmps des Xenyx betreiben und das dritte dann über einen Line In, an den Du den Drahtlos-Empfänger steckst.

Ob das mit der Funkstrecke klappt, hängt aber stark von den räumlichen Gegebenheiten ab, ist also immer etwas unwägbar(Entfernung, Störfelder, Material der Wände/Türen...)!

Ach ja, ich gebe mir alle Mühe, Dich anständig zu beraten, bin aber kein Hellseher.
Verklag mich also nicht, wenn es unvorhersehbarer Weise irgendwo hakt...

Was hast Du denn eigentlich vor?

Viele Grüße
Rainer


[Beitrag von ton-feile am 05. Jun 2024, 16:58 bearbeitet]
komp2
Neuling
#7 erstellt: 05. Jun 2024, 18:40
Rainer, ich kann dir gar nicht genug danken!



Da wäre aus meiner Sicht eine Zweikanalendstufe besser, die sich symmetrisch anbinden lässt.
Z.B., um beim Label zu bleiben, die "S-75 MKII".
Ist konvektionsgekühlt (ohne Lüfter) und hat symmetrische Inputs über Klinke oder XLR.

Der ist leider erst in 5-7 Wochen lieferbar, soviel Zeit habe ich nicht. Der Samson Servo 120a erscheint mir für meinen Anwendungsfall fast ein wenig overkill (auch zu groß), aber ich kenn mich da halt auch nicht wirklich gut aus. Der Amp soll nur ein paar Durchsagen (Namen) an meine C1 schicken und dabei einen kleinen Raum bedienen (wobei einer der C1 ca. 20m entfernt steht - die Kabellänge spielt da wahrscheinlich auch eine Rolle?).



Da gäbe es beispielsweise das "the t.bone free2b" für 100€, an das Du ein dynamisches Mikro stecken kannst. Auch als Bundle mit Mikro.
Gute Erfahrungen habe ich mit dem AKG WMS 40 gemacht. Das gibt es in verschiedenen Ausführungen, u.a. als "AKG WMS 40 Mini Vocal ISM2" incl. Mikro für 110€.
So kannst Du zwei Kabel gebundene Mikros über die beiden MicPreAmps des Xenyx betreiben und das dritte dann über einen Line In, an den Du den Drahtlos-Empfänger steckst.

Danke für die Vorschläge! Dann hol ich mir das AKG System im Bundle, Strecke ist ca. 10-15m, eine Tür, ein Schrank, das sollte er schaffen.


Was hast Du denn eigentlich vor?

Das würde ich dir gerne per PM beantworten, aber scheinbar habe ich dazu noch keine Berechtigung.

LG, kompi


[Beitrag von komp2 am 05. Jun 2024, 19:00 bearbeitet]
ton-feile
Inventar
#8 erstellt: 06. Jun 2024, 17:06
Hallo Kompi,

wie geschrieben, der "the t.amp TA50" wird wohl funktionieren.
Er ist zwar nicht der Kräftigste, hat aber immerhin einen Limiter an Bord.
Das ist schon mal günstig, weil der Mixer keinen Compressor hat und Deine Sprache mit voller Dynamik in den Verstärker geht.
Ein entsprechend kräftiges 24V Netzteil wird ja hoffentlich dabei sein und nicht nur der Stecker fürs Gerät, sonst brauchst Du das auch noch.

Bei 20m Kabellänge von Amp zu C1 solltest Du mit einem Standard 2,5mm2 Kupferlautsprecherkabel (ca. 0,3 Ohm ) keine Probleme bekommen.

Eine kleine Sache noch zum Mixer. Du must ja mit dem Funkempfänger Ausgang in einen "Line In" gehen und diesen dann auf beiden Ausgangskanälen ausgeben.
Nachdem die "default-mäßig" als Stereoeingänge ausgeführt sind, gibt einen Monomodus und Du solltest deshalb darauf achten, den richtigen Kanal zu verwenden.
Das sollte laut Beschriftung jetzt der rechte (R) Kanal sein. Beim Vorgängermodell 802 (ohne S) war es irritierenderweise der Linke (L).

Wenn Du also das Problem haben solltest, dass Du bei "R" angesteckt hast und der Ton kommt nur rechts aus dem Master und wird lediglich leiser, wenn Du am PAN-Pot (Balance) nach links drehst, stecke auf "L" um und versuche es nochmal.

Es gäbe im Worst-Case zwar noch die Möglichkeit, sich mit einem Y-Splitter Adapter zu behelfen, dies sollte aber hier nicht nötig sein.

Viele Grüße
Rainer


[Beitrag von ton-feile am 06. Jun 2024, 17:12 bearbeitet]
komp2
Neuling
#9 erstellt: 10. Jun 2024, 16:17
Vielen Dank! Ich habe mal bestellt, bin gespannt, ob das so funktioniert, wie ich mir das vorstelle.
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