Jamo E350, Tannoy Mercury F3 oder KEF Cresta 3?

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Kraligor
Stammgast
#1 erstellt: 28. Dez 2008, 04:17
Guten Abend.

Ich bin gerade dabei, mir kostengünstige Standlautsprecher fürs Wohnzimmer auszusuchen, dabei habe ich schon die drei o.g. Favoriten im Auge.

Ein paar Kleinigkeiten vorweg: (nur, wer möchte )


Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

Ich bin mir bewusst, dass es laut einhelliger Meinung im Forum heißt, man müsse sich alle Lautsprecher, die in Frage kommen, selbst in heimischer Umgebung anhören. Ferner müsse man allerdings erst notwendigerweise eine gewisse Fähigkeit haben, das Gehörte beurteilen zu können, da man ja sonst dem üblichen Irrglauben von Hifi als bass- und höhenlastigem Mainstreamsound erläge und somit eine falsche Wahl träfe.
Nun, in der Theorie lesen sich solche Ratschläge ganz gut, allerdings zeigt schon die theoretische Praxis des Vorgeschlagenen dessen elfenbeinturmhaften Charakter: Wie soll ein Hifi-Einsteiger besagte Fähigkeiten der Differenzierung erlangen, wenn ihm die Möglichkeit fehlt, sie zu erlernen? Die Antwort ist bereits impliziert - Es bedarf einer Übung am Objekt, sprich eine Hifi-Anlage muss vorhanden sein. Um an diese Anlage zu gelangen, die das Hörempfinden des Einsteigers fördert, ist jedoch von Seiten des Einsteigers die Fähigkeit zur Differenzierung notwendig, die er als Einsteiger aber nicht besitzt. Man sieht, es ist ein niemals endender Kreis.
Ich bin mir bewusst, dass das Obenstehende etwas überspitzt formuliert ist und natürlich bin ich mir auch der Alternativen bewusst (z.B. ein kompetenter Bekannter, der beim Probehören hilft, der allerdings nicht immer vorhanden ist), aber das Kernproblem sollte dadurch klar sein.

Nun stehe ich hier als unbedarfter Anfänger und weiß nur, dass mein Wissen in diesem Thema begrenzt ist (Sokrates lässt grüßen) und dass Wissensaneignung nur möglich ist, wenn bereits Wissen vorhanden ist. Ich entschließe mich nun zu einem wohl etwas ungewöhnlichen Schritt - ich wage einen Blindschuss, (hoffentlich) unterstützt vom Wissen einiger User hier. Ich hoffe, dass aufgrund einiger Eckdaten die Vorauswahl auf einen Lautsprecher begrenzt werden kann, den ich mir dann schlussendlich zulegen werde, ohne ihn vorher probegehört zu haben. Meine Ansprüche sind gering, da ich ohnehin der Meinung bin, dass Geschmack (und dazu zählt auch und insbesondere "guter Klang") einzig und allein der Prägung entspringen und es mitnichten ein universelles Ideal des perfekten Klangs gibt, das oftmals etwas schwammig mit "höchste Wiedergabetreue der Originalquelle" definiert wird.
Nichtsdestotrotz möchte ich gerne diesem künstlichen Ideal folgen und hoffe, dass mir dies auch mit etwas Hilfe aus dem Forum hier gelingt.


Nun, hier also die versprochenen Eckdaten:

Das Wohnzimmer ist vermutlich akustisch etwas ungeeignet aufgebaut: Es ist etwa 25m² groß, wobei es in Wohnzimmer und Küche zweigeteilt ist und der eigentliche Wohnbereich nur etwa 15m² groß ist. Schräg gegenüber von der Wand, an der die Lautsprecher stehen werden, befindet sich eine große Glaswand, die zum Balkon heraus führt. Es handelt sich um zwei Doppelglasscheiben mit je etwa 2x2m Größe, welche bei Beschallung mehr oder weniger kräftig vibrieren dürften. Der maximale Abstand der Boxen beträgt etwa 3m, der Hörabstand zu jeder Box etwa 2,5m. Genaue Daten folgen, wenn ich wieder daheim bin. Ein Teppich ist vorhanden, die Anzahl schwingfreudiger Gegenstände dürfte recht klein sein.

Die Nutzung der Boxen wird recht universell sein - Musik (in der Hauptsache Metal, Rock, aber auch Klassik und Hiphop), Film und eventuell auch mal ein Konsolenspiel (eher weniger). Die Frage ist hier also eher welche Lautsprecher in welcher Kategorie wie geeignet sind. Ich höre gerne auch etwas lauter, allerdings kaum mehr als gehobene Zimmerlautstärke.

Als Verstärker werde ich mir wohl einen alten Grundig V7200 zulegen, da ich gerade ein günstiges Angebot dafür habe und er laut den Experten aus dem Klassiker-Subforum recht anständig sein soll.

Nun, die Ansprüche. Was soll ich sagen? Für mich klingen Lautsprecher gut, wenn sie eine Überhöhung im Kickbass- und Höhenbereich aufweisen, ich bin wohl soetwas wie ein Loudnesskind. Aber, wie erwähnt, ich bin gerne bereit mich zu ändern und hätte tatsächlich gerne neutrale Lautsprecher (naja, wer hätte das nicht). Bei Klangbeschreibungen bin ich skeptisch. "Analytisch" klingt für mich nach Schönreden von nervigem Ohrenstechen und "Warm" nach Schönreden von breiigem Gematsche. Vielleicht nicht ganz so krass, aber ich halte davon nichts, weil sich jeder etwas anderes darunter vorstellt. Nichtsdestotrotz sind Klangbeschreibungen gerne willkommen, solange nicht erwartet wird, dass man sofort denselben Klang vor seinem innern Ohr anwesend hat.

Falls meine Erwartungen bislang nicht klar geworden sind: Mir ist alles recht, was mir auf der Suche nach dem "richtigen" Lautsprecher weiterhelfen könnte - dass es sich nur um subjektive Meinungen handeln kann ist mir klar. Und dass es schiefgehen kann ist auch klar. Ich möchte einfach nur meine Erfolgschancen maximieren.

Besten Dank fürs Lesen und evtl. für eine Antwort!

Oli


[Beitrag von Kraligor am 28. Dez 2008, 04:20 bearbeitet]
foe!
Stammgast
#2 erstellt: 28. Dez 2008, 05:20
Ich glaube, mit den KEF-Lautsprechern wirst du nicht glücklich werden. Ich würde von deiner Auswahl gefühlsmäßig zu Tannoy tendieren ...

Generell wäre es sinnvoll, sich mal über Kompaktlautsprecher gedanken zu machen. Die dürften sowohl von den Raumverhältnissen her als auch was deine Hörgewohnheiten angeht durchaus geeignet sein, deine Bedürfnisse zu erfüllen. Ich kenne mich im Niedrigpreissegment jetzt nicht so aus - aus eigener Erfahrung kann ich lediglich die Dynaudio Audience 42 (nicht mehr gebaut, als Auslaufware erhältlich) empfehlen. Dort gibt es sicherlich noch zahlreiche ähnliche Modelle.

P.S. Deine Vorweg-Kleinigkeiten finde ich, hm, nunja, interessant (hätte man aber auch ein bisschen weniger auschweifend auf den Punkt bringen können ;)). Ich halte den Ansatz trotzdem für mehr als fragwürdig.
Kraligor
Stammgast
#3 erstellt: 28. Dez 2008, 13:57
Hallo Foe!

Vielen Dank für deine Einschätzung. Die Tannoy sind bislang auch meine Favoriten (sie würden auch am besten zur Einrichtung passen ).
Zum Thema Kompaktlautsprecher: Was unterscheidet denn, kurz auf den Punkt gebracht, diese von Standlautsprechern in ihren Eigenschaften?

P.S.: Ich weiß, meine Ausführungen sind etwas umfangreich geworden, allerdings habe ich im Internet die Erfahrung gesammelt, dass man eine Meinung, die von der allgemeinen abweicht, möglichst ausführlich darlegen sollte, weil man ansonsten mit Einzeilern abgespeist wird. Oh, und mir war nach schreiben gestern Nacht.
Fragwürdig mag meine Meinung sein, wie geschrieben ist sie auch etwas überspitzt und polemisch formuliert, aber es ist schön, nicht sofort auf negative und destruktive Reaktionen zu treffen.

Grüße,

Oli
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