HK 970 oder Onkyo A-9711 an JBL E80?

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retrogott
Neuling
#1 erstellt: 29. Aug 2010, 11:30
Hallo zusammen,


seit ca. 1 Woche besitze ich die JBL E80 aus der Northridge Serie und bin mit dem warmen, bassbetonten Klang auch sehr zufrieden. Ich betreibe sie momentan mit einem geliehenen Onkyo A-8940, da mein wunderschöner uralt Pioneer SX-770 nicht mehr optimal läuft und ich etwas leistungstärkeres möchte. Auf lange Sicht brauche ich aber einen neuen Verstärker.

Ich wollte mir einen guten gebrauchten zulegen und schwanke im Moment - nach langer Suche im gebraucht-Sektor - zwischen 2 Modellen:

HK970 oder Onkyo-A9711

Habe von beiden Geräten fast nur positive Meinungen, auch hier im Forum, gefunden. Preislich wären sie mit ~250 € gerade an meiner oberen Schmerzgrenze.

Mir ist klar, dass eine simple "welcher ist besser" Frage keinen Sinn ergibt, daher versuche ich mich etwas präziser zu fassen:
Im Prinzip geht es darum, ob es bezüglich der Qualität eher sinnvoll ist, ein etwas neures Gebrauchtgerät zu kaufen oder ein älteres, das "damals" aber ein Top-Gerät war. Ich will ein Gerät, dass mich die nächsten Jahre möglichst ohne technische Probleme mit Musik versorgt.

Beim Harman können zB keine Potis kratzen aber andererseits: wo viel Elektronik drin ist, kann auch viel Elektronik kaputtgehen (wie zB im Auto... )
Rein optisch finde ich, macht der Onkyo - v.a. in silber - schon mehr her. Keine Plastikfront, Display oder ähnlicher Schnick Schnack, das gefällt mir gut. Dafür ist der HK 970 bezüglich der Qualität der Anschlusse wohl in dieser Preisklasse ziemlich gut.

Was den Klang betrifft, finde ich die JBL E80 schon recht bassbetont. Wenn ich beispielsweise Jazz höre, sind sie mir im Source Direct Modus am A-8940 schon zu basslastig. Nehme dann also über die Klangregler etwas Bass raus, dann klingts für meine Ohren aber richtig gut. Unter diesem Gesichtspunkt habe ich deshalb etwas Bedenken, ob die LS in Kombination mit dem HK 970 dann nicht total basslastig sind? Der HK 970 soll ja auch schon eher bassbetont spielen. Andererseits habe ich schon gelesen, dass HK und JBL gut zusammenpassen würden.

Ich würde mich freuen, wenn dem ein oder andren noch ein Gesichtspunkt einfällt, den ich bisher nicht bedacht habe.

Ich will mich übrigens auch nicht streng auf die 2 genannten Amps festlegen. Sie schienen mir Preis-Leistungs-mäßig aber schon sehr gut und sie sind immer mal wieder in der Bucht verfügbar.
Alternativvorschläge sind natürlich willkommen. Der Amp sollte auf jeden Fall eine Fernbedienung haben und < 250 Eur kosten. Und natürlich zu den JBL E80 "passen". Zu meinen Hörgewohnheiten:
Zimmer: ca. 16 qm
Musik: Rap (sowohl elektronische Beats als auch sample-lastig), Jazz, Fusion-Jazz
Quelle: mp3 vom Notebook (ich hoffe, ihr erschlagt mich jetz nicht )
Film-Sound ist mir eher zweitranging bis egal.

Wie ihr sicher ahnen könnt, habe ich keine audiophilen Ambitionen. Ich mag einen "warmen" Sound.

Danke schon mal für Anregungen und Vorschläge!

Gruß
retrogott
Luke66
Stammgast
#2 erstellt: 30. Aug 2010, 11:18
Ulkig, genau diese beiden Verstärker habe ich bereits in meinem Fundus gehabt, mit folgendem Ergebnis:

HK970
= schlechtester Verstärker, der mir bisher unter gekommen ist

A-9711
= einer der besten Verstärker, den ich bisher hatte

Krasser könnten die Erfahrungen mit den beiden Geräten eigentlich nicht auseinander driften.

Mein HK 970 hatte nicht nur technische Probleme (FB sehr ungenau, Übersprechen der Eingänge, etc.), sondern auch einen absolut miesen Klang (Bässe zu schwammig, Hochton ein Klangbrei).
Ich vermutete einen Defekt, mir wurde aber nach Rücksendung versichert, dass das Gerät einwandfrei wäre.
Na denn...

Der A-9711 hingegen Klang m.E. nach recht Neutral, ebenso wie es sein sollte. Fast unspektakulär aber in keiner Tonlage übertrieben.
Ein paar bekannte technische Pflegearbeiten können vorkommen (Stichwort Eingangswahlregler und LS-Relais), sind aber, wenn man sich damit beschäftigt, in den Griff zu bekommen.

Haptisch und verarbeitungstechnisch sieht der HK gegen den Onkyo kein Land. Auf den ersten Blick macht der HK zwar einen guten Eindruck, schaut man sich aber ein paar Details an und das elektronische Ergebnis, dann sieht es für den HK ganz schön mau aus.
retrogott
Neuling
#3 erstellt: 30. Aug 2010, 15:06
Wow, da scheint Deine Einschätzung ja doch sehr eindeutig auszufallen!

Das Problem mit den Ebay Artikel ist halt das fehlende Rückgaberecht. Ich habe leider auch sehr wenig Ahnung von Elektrotechnik, d.h. wenn bei einem Gebrauchtgerät dann zB der Inputwahlschalter spinnt, muss ich auf eine teure Reperatur zurückgreifen. So gesehen war mir der Preis von ~230 Eur für ein 10 Jahre altes Gerät doch zu hoch.

Unter diesem Gesichtspunkt habe ich dann doch mal nach Neugeräten geschaut und bin auf den System Fidelity AS-270 gestoßen. Bei Just HiFi gabs ihn als Kundenrückläufer für 250 Eur. Per "Preis vorschlagen" hab ich dann noch mal 10 Eur rausgeholt

Versandkosten fallen auch weg und ich habe Gewährleistung und Rückgaberecht. Kann somit ausprobieren, ob er mir klanglich gefällt und genug Leistung bringt. Ist ja nicht so das Kraftpaket, aber mein Zimmer ist auch nur 16 qm groß.

Falls es jemanden interessiert, kann ich auch mal berichten, wie er sich so mit den JBL E80 verträgt.
Luke66
Stammgast
#4 erstellt: 30. Aug 2010, 20:44
Hallo,
ich bin auf Deinen Erfahrungsbericht wirklich sehr gespannt.

Ich hatte mich selbst auch schon mal mit System Fidelity beschäftigt.

Ich würde Dir aber dringend raten, Dir zunächst ohne jeglichen Vorbehalt eine Meinung zu dem Gerät zu bilden und danach den verlinkten Thread zu lesen.
Ich bin gespannt.
Habe die System Fidelity Geräte selbst noch nicht in den Händen gehalten...

http://www.hifi-foru...+fidelity&postID=0#0
retrogott
Neuling
#5 erstellt: 31. Aug 2010, 08:38
In meinem prä-Kauf-Informationswahn bin ich natürlich auch schon auf den Thread gestoßen und habe ihn überflogen.

Habe auch mal nach Tangent AMP-100 gesucht aber keine Angebote gefunden, auch nicht bei Ebay. Wenn ich mich recht entsinne, soll der ja in etwa dem SA-270 entsprechen, nur das er einiges günstiger war? Da ich meinen SA-270 ja wirklich zu einem günstigen Preis bekommen habe, stört mich das nicht weiter.

Klar, wenn man 400 Eur für ein Gerät ausgibt, dass fast baugleich auch für 200 zu haben war, ist das schon seltsam.

Ich hoffe einfach, dass mir der SA-270 klanglich gefällt. Dann behalte ich ihn und die Verstärkersuche hat ein gutes Ende gefunden.
Luke66
Stammgast
#6 erstellt: 31. Aug 2010, 08:45
Ja, genauso solltest Du es auch machen.
Berichte auf jedenfall mal über Deine Eindrücke...
retrogott
Neuling
#7 erstellt: 05. Sep 2010, 11:49
Habe jetzt seit ein paar Tagen den SA-270 in Betrieb. Am Anfang habe ich ein bisschen hin- und herprobiert, d.h. die JBL E80 am SA-270 und am Onkyo 8940 angehört. Ich meine schon leichte Unterschiede herausgehört zu haben, allerdings sind sie zu gering, als dass ich sie sinnvoll beschreiben könnte.

Ein paar Dinge kann ich zum SA-270 aber definitiv sagen:

1) Die Verarbeitungsqualität ist für den Preis top. Das Gehäuse, die Bedienelemente, das Display, usw. fühlt sich alles sehr wertig an. Die Lautsprecheranschlüsse sind auch massiv + vergoldet, das Netzkabel lässt sich am Gehäuse entfernen. Die Alufront und den Lautstärkeregler finde ich auch sehr gut gelungen.
Die Fernbedienung ist auch sehr gut. Tasten haben einen guten Druckpunkt. Die einzigen wichtigen Tasten, also Function und Lautstärke sind auch sehr günstig angeordnet. Wenn man klanglich stark unterschiedliche Musik am Stück hört ist es auch sehr praktisch, dass man zwischendurch mal Bass / Treble verändern kann, ohne aufstehen zu müssen.

2) Er bringt deutlich weniger Leistung an die LS als der ältere Onkyo. Was ich damit meine: die Lautstärke wird am SA-270 Display mit 0 bis 64 angegeben. Wenn ich ordentlich laut - also schon deutlich über Zimmerlautstärke - hören möchte, komm ich schon fast auf die 50. Muss den Verstärker also schon nahe am oberen Limit bewegen, was mir nicht so gefällt. Beim Onkyo zB bin ich nie über 50% also 12 Uhr Stellung des Potis gegangen weil es nie nötig war.

3) Der Verstärker produziert ein Grundrauschen, wenn kein Signal läuft. Das Rauschen ist während Musik läuft aber nicht wahrnehmbar. Außerdem scheint der Verstärker automatisch die LS Ausgänge abzuschalten, wenn kein Signal kommt. Schaltet man das Signal wieder an, klackt es irgendwo im Verstärker und nach ca. 1 sec hört man wieder Musik.

Unabhängig vom Verstärker bin ich mittlerweile nicht mehr zufrieden mit den JBL E80. Habe in letzter Zeit viel Musik gehört und bemerkt, was mir nicht gefällt:
Der Bass ist einfach zu "brummig", zu stark betont. Mir scheint der Bass nicht tief und trocken genug. Die mangelnde "Qualität" des Basses wird wohl versucht mit "Quantität" zu kaschieren. Das Resultat ist ein leicht dröhnender Bassteppich. Bei Liedern mit kurzen, prägnanten Bassschlägen stört das weniger, aber bei langen Basstönen zB Kontrabass bei einem Jazz Stück ist es sehr unangenehm. Klar kann man mit dem Klangregler dagegenwirken aber insgesamt ist das einfach nicht das Wahre.
Die Höhen gefallen mir ganz gut, sind aber auch ein bisschen überbetont. Bei Frauenstimmen (Alicia Keys) klingt das ganz gut. Da ich aber hauptsächlich Rap höre habe ich da ein größeres Problem: ich höre unten rum den Bassteppich und oben v.a. Hi-Hats und leicht zischende S-Laute. Die Mitten fehlen leider.

Um sicherzugehen, dass es nicht an meinem Zimmer liegt, habe ich auch mal die MB Quart QL 1002 SP von meinem Kumpel ausprobiert. Die haben sich viel ausgewogener angehört und hatten kein Dröhn-Problem.


Mein Fazit: werde die JBLs doch wieder an Amazon zurückschicken. Habe mir gestern NuBox 481 bestellt und werde damit mein Glück versuchen. Mal sehen wie die in meinem Raum klingen und ob sie zum SA-270 passen. Wenn sie mir klanglich gefallen, der SA-270 aber zu schwach sein sollte, werde ich den Verstärker wohl auch wieder verkaufen und mich doch mal nach einem Onkyo A-9711 umsehen.
lolking
Inventar
#8 erstellt: 05. Sep 2010, 13:52
Ich kann deine Erfahrungen mit den JBL E-80 absolut nachvollziehen. Ein Freund hatte diese Teile und ich hab sie dort auch mal hören können. Der Bassbereich war auch bei ihm deutlich zu markant und hat mir so überhaupt nicht gefallen.

Die Nubox 481 sind von der Abstimmung her anders. Sie haben einen sehr tiefreichenden Bassbereich (für diese Größe) aber zugleich einen neutralen Frequenzgang.
Du solltest dich nach den JBL's auf jeden Fall eine Weile "einhören" bis du dir ein endgültiges Urteil bildest. Es könnte gut sein, dass dir der Klang dieser Lautsprecher nach der überzogenen Basswiedergabe der E-80 etwas "dünn" erscheint.
retrogott
Neuling
#9 erstellt: 07. Sep 2010, 09:04
Die NuBox 481 sind super schnell angekommen (Samstag, 4.9. bestellt, heute da!). Gleich ausgepackt, an SA-270 angeschlossen. Ersteindruck: Hammer! Habe aber erst eine Stunde Musik gehört, ist also noch kein Endurteil.

Hört sich einfach richtig gut an, was da zB bei Herbie Hancock's Head Hunters für eine Bühne entsteht. Ich kann wirklich alle Instrumente gleichberechtigt hören! Kein Vergleich zu den JBL E-80.

Ich bin zwar ein bisschen vorsichtiger mit meiner Urteilsbildung geworden, da ich von den JBLs anfangs ja auch recht angetan war, aber ich glaube es ist sehr unwahrscheinlich, dass ich die Nuberts nochmal hergebe
Waren im Endeffekt leider fast doppelt so tuer wie die JBLs und auch einen Hunderter über meinem geplanten Budget aber bei dem Klang ist ist mir das sch***egal!

Optisch finde ich die 481 auch sehr schön. Leicht bullig da relativ breit im Verhältnis zur Höhe und schnörkellose Front. Kein effekthascherischer glitzer Schnickschnack, super!
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