Omnitronic EDP / Reloop D

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Doc-Brown
Stammgast
#1 erstellt: 20. Sep 2011, 22:00
Hallo Gemeinde,

kann man die Verstärker von Omnitronic der Serie EDP-300/700/1000 = Reloop D360/720/1080 auch für HiFi bzw. ein Tonstudio zum Abhören empfehlen? Hat jemand ein solches Gerät und kann etwas dazu sagen?

Ich suche kleine Verstärker mit mind. je 100W pro Kanal bei 8 Ohm mit hohem Wirkungsgrad, der somit wenig Leistung verschwendet und damit keine Wärme produziert.

Dafür sollen Class-D und SMPS am besten geeignet sein. Zudem soll Class-D von den Prinzipien der Schaltungstechniken am besten klingen. Verbessert sich die Qualität, wenn ich die Endstufe in Brückenschaltung benutze?

Für Erfahrungsberichte und Meinungen wäre ich Euch dankbar.

LG Doc-Brown
Tobias_Niedenthal
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 20. Sep 2011, 23:33
Guten Abend,

Zudem soll Class-D von den Prinzipien der Schaltungstechniken am besten klingen.

das hätte ich gerne etwas näher erläutert. Nach meinen Kenntnissen trifft das eher auf Class A zu, weil hier eben nicht die beiden Halbwellen auf verschiedene Transistoren aufgeteilt werden und es somit keine Übergabeverzerrungen gibt.


Grüße aus Würzburg
Highente
Inventar
#3 erstellt: 21. Sep 2011, 07:16
Omnitronic und Reloop hört sich für mich irgendwie nach Conrad billig Müll an. Für ein professionelles Tonstudio wohl nicht wirklich geeignet.

Highente
Doc-Brown
Stammgast
#4 erstellt: 21. Sep 2011, 08:00
@ Tobias_Niedenthal: Class-d ist ein Schaltverstärker. Die Transistoren verarbeiten keine Wellen, nur die Zustände An und Aus.

@Highente: selber gehört oder nur eine Spekulation? Alternativen?

Mir geht es um die qualitative Beurteilung der Omnitronics EDP = Reloop D Verstärker. Die kleinste Version sollte zum Abhören ausreichen.
Tobias_Niedenthal
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 21. Sep 2011, 08:42
Guten Morgen,

was Du übersiehst, ist der Weg von der Welle zum Rechteck und wieder zurück. Es treten im Vergleich zu anderen Konzepten relativ große Verzerrungen auf (THD meist über 1 %), was der Modulation geschuldet ist. Hier bist Du mit Class G oder H vermutlich wesentlich besser beraten und hast immer noch einen deutlich höheren Wirkungsgrad als bei Class A oder A/B.

Für Hochtonanwendungen oder im Studio bzw. Hifi-Bereich würde ich beim gegenwärtigen Stand der Technik keinesfalls eine Class-D-Endstufe verwenden.


Grüße aus Würzburg
Doc-Brown
Stammgast
#6 erstellt: 21. Sep 2011, 12:12
Das Problem Welle -> Rechteck -> Welle besteht doch auch beim digitalisieren von Mikrofonaufnahmen und anschliesender Wiedergabe.

Bei welchen Geräten hast Du THD Werte über 1% gemessen?

Der Hersteller der o.a. Geräte gibt laut Datenblatt 0,05% an. Ich führe hier gerne noch ein paar andere Verstärker mit vgl. Leistung an:
- ROTEL RB 1562 Gesamtklirrfaktor (20 - 20.000 Hz), 8 Ohm, beide Kanäle aktiv < 0,03 %, Intermodulationsverzerrung: < 0,03 %
- ONKYO A-5VL Gesamtklirrfaktor 0,08% (1 kHz, 8 Ω, 1 W Ausgangsleistung)
- Class D Audio CDA-254 THD+N, 1W - 1KHz: Better than 0.02%
- HIFI Akademie PowerAmp Klirrfaktor typ. 0.01% (BWL 20-20kHz)

usw.
In portablen Geräten sind meistens Class-d Verstärker verbaut und da wird sogar mit Kopfhörer abgehört, sodass Verzerrungen besonders unangenehm auffallen würden. Hersteller von HiFi-Geräten würden ihre Verstärker nicht in Class-d bauen, wenn das so schlecht ist, wie Du es darstellst.

Ich möchte hier nicht das Schalungsprinzip als solches diskuttieren, sondern lediglich die beiden o.a. Produkte und ggf. vergleichbare alternative Geräte. Eine Road-Tauglichkeit, Anfassqualität oder Optik ist nicht gefordert. Die Geräte verschwinden im Rack und sollen dort einfach nur ihren Dienst tun.
Tobias_Niedenthal
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 21. Sep 2011, 17:22
Hallo,

das THD-Problem (nebst möglicher Abhilfe) ist recht anschaulich in diesem PDF beschrieben. Die Geräte, die Du aufgezählt hast, sind sicherlich nicht gerade die günstigsten Vertreter (daher mein "meist") und ja, in den letzten paar Jahren gab es einige Fortschritte in der Technik. Ich bleibe dennoch bei meiner Meinung: Mit SNT und Class H arbeite ich am liebsten.

Wenn Du von tragbaren Geräten sprichst, so geht es wohl meist um MP3 als Quelle. Hier erübrigt sich ohnehin jegliche Diskussion. Ich bin immer wieder entsetzt, was mir als FOH auf diversen Veranstaltungen als Musikbegleitung für artistische und tänzerische Darbietungen oder auch Lasershows angeboten wird. Die Leute hören es einfach nicht, die sind von YouTube und illegalen MP3s mittlerweile total versaut.


Grüße aus Würzburg
Doc-Brown
Stammgast
#8 erstellt: 21. Sep 2011, 20:30
Die von mir genannten Vergleichsgeräte sollten etwa in der gleichen Preisklasse liegen, also nichts exclusives.

Hast Du Empfehlungen für Geräte, mit SNT und Class H, die in das Anforderungsprofil passen? Es ist schwehr den Geräten das Schaltprinzip von Außen anzusehen, da die Hersteller ihr Geheimnis nur ungern preisgeben und dafür dann gerne fantasievolle Bezeichnungen finden.
Tobias_Niedenthal
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 22. Sep 2011, 12:13
Hallo,

wenn Du schon Omnitronic ins Spiel bringst, wie wäre es mit der SMA-Serie?


Grüße aus Würzburg
Doc-Brown
Stammgast
#10 erstellt: 23. Sep 2011, 20:11
Der Hersteller ist egal.

"mit gestufter Versorgungsspannung" erinnert mich an eine Technik von YAMAHA vor 30 Jahren und die war damals klanglich nicht so besonders.

Selbst die kleinste, die SMA 600 hat eigentlich zu viel Leistung. Leider gibt es kein Modell mit nur 100W (ggf. gebrückt) und 1HE Gehäuse.

Aus diesen Gründen und weil Hersteller ohne Angabe von technischen Daten z.B. zu THD etc. für mich nicht vertrauenserweckend sind, waren andere Geräte bisher auch nicht geeignet.
Tobias_Niedenthal
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 23. Sep 2011, 21:06
Guten Abend,

Angaben zu THD bzw. Klirrfaktor gibt es aber für die SMA-Serie.

Gestufte Versorgungsspannung kann auf verschiedene Arten und Weisen realisiert werden, weshalb Begriffe wie Class H und Class G in den Datenblättern auftauchen. Mir ist mal aufgefallen, dass die Amerikaner tendentiell die beiden Begriffe genau entgegengesetzt verwenden wie die Europäer, während bei Asiaten keine eindeutige Tendenz festzustellen ist. Manche Hersteller haben dann noch patentierte Sonderlösungen, die sie Class XYZ nennen.

Einen klanglichen Unterschied wirst Du bei heutigen Endstufen kaum feststellen (Class D vielleicht noch etwas ausgenommen), wenn sie nicht an der Leistungsgrenze betrieben werden. Bei einem Vergleichstest vor einigen Jahren konnten selbst recht bekannte Fachleute aus dem deutschen Raum im Doppelblindtest keinen Unterschied zwischen Endstufen im Bereich von 350 bis knapp 3.000 Euro Straßenpreis feststellen. Auch ich habe dort kläglichst versagt.

Einen Geheimtipp, ebenfalls von Omnitronic hätte ich noch für Dich:
Die L-Serie, welche nur noch gebraucht zu haben ist. Mir haben diese 1HE-Amps immer sehr gefallen, aber sie konnten sich auf dem Markt nicht richtig durchsetzen. Für Dich in Frage kommen dann wohl die L-300 und die L-500.


Grüße aus Würzburg
Doc-Brown
Stammgast
#12 erstellt: 27. Sep 2011, 20:20
Omnitronic war u.a. einer der wenigen Hersteller, der etwas mehr Daten als nur Watt und Ohm angibt.

Die L-500 würde die 100W bei 8 Ohm gut leisten. Der Gesamtanschlusswert und das Gewicht sind imho zu viel für einen Schaltverstärker mit SMPS. Das muss ein Druckfehler sein. Man überschlage die Leistung mal bei nur 90% Wirkungsgrad. Bei dem Volumen müsste das Gerät mit Blei ausgegossen sein für die Gewichtsangabe. Bei der Schaltungstechnik ist im Gehäuse doch nichts mehr drin, außer einer Elektronikplatine, Knöpfe und Buchsen.

Eigentlich habe ich nichts gegen Gebrauchtkauf, zumal Elektronik kaum defekt wird, aber ich möchte das Gerät irgendwo vorher schon einmal gehört haben bzw. kennen oder eben bei nicht gefallen problemlos zurück schicken können.
Tobias_Niedenthal
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 30. Sep 2011, 19:15
Guten Abend,

die Daten stimmen schon, denn die Endstufen haben kein SNT.


Grüße aus Würzburg
kadioram
Inventar
#14 erstellt: 30. Sep 2011, 20:55

Doc-Brown schrieb:
Hallo Gemeinde,

Ich suche kleine Verstärker mit mind. je 100W pro Kanal bei 8 Ohm mit hohem Wirkungsgrad, der somit wenig Leistung verschwendet und damit keine Wärme produziert.



Wärme??? Wieviele kleine Endstufen planst du denn gleichzeitig zu betreiben? Verschiedene Monitore oder Bi-Amping?

Zum Thema Abhören: Digitale Endstufen ist nicht zwingend gleichbedeutend mit lüfterlosen Endstufen.


Grüße


[Beitrag von kadioram am 30. Sep 2011, 20:56 bearbeitet]
Doc-Brown
Stammgast
#15 erstellt: 30. Sep 2011, 21:45
Es gibt Händler, die den L-500 noch anbieten. Leider musste ich erfahren, dass es sich bei der L-Serie um keinen Class-D Typ handelt und kein Schaltnetzteil verwendet wird (daher die hohen Werte s.o.). Somit sind die Geräte nicht geeignet, da der Stromverbrauch bei täglichem Einsatz zu hoch ist und die Abwärme dort nicht abgeführt werden kann. Das hohe Gewicht würde zudem u.U weitere konstruktive Maßnahmen erfordern.

Ich gehe davon aus, dass bei Abhörlautstärke im Studio der Lüfter eines Schaltverstärkers nicht anspringt.

Ein weiteres, geeignetes Gerät habe ich gefunden:
deton (www.deton.com) ART-Serie: ART100

Es soll später Surround möglich sein, d.h. 6-8 Verstärker.
kadioram
Inventar
#16 erstellt: 01. Okt 2011, 10:20
Hi,

wären Mehrkanal-Endstufen eine Option?
Doc-Brown
Stammgast
#17 erstellt: 04. Okt 2011, 20:40
Im Prinzip ja, wenn der Mehrkanalverstärker zum gleichen Preis erhältlich ist. Derzeit soll erst einmal stereo möglich sein, aber nächstes Jahr ggf. auf Surround für DVDs ausgebaut werden, sofern Bedarf besteht und die finanziellen Mittel dann vorhanden sind.

Weis jemand wer die Produkte von deton hier bei uns vertreibt.
kadioram
Inventar
#18 erstellt: 04. Okt 2011, 23:09
Hi,

deton baut u.a. die T.Amps "Proline" und "S" für Thomann.

Ich denke, dass die hier eher nicht oder nur sehr schwer zu bekommen sein dürften.


Schreib ihnen doch mal eine email und frag sie nach einem Händler in Deutschland.


Grüße
jobilaris
Neuling
#19 erstellt: 11. Jun 2012, 22:46
Hallo,
ich wollte nur sagen das die EDP Endstufen nicht für ein Studio geeignet sind. Sie haben ein relativ hohes Grundrauschen und trotz classD ein Lüftugsgeräusch. Allerdings jetzt kommt`s. Die Enstufe EDP 1000 ist voll PA tauglich.Gewicht, 1HE! Wir haben sie auf einer Party 12 Stunden auf Vollast(Teckno) laufen lassen(Mit 2 Eon + Zeck 18", Passivweiche) es gab nicht ein mal mucken. Kraftvoller Bass und geile Mitten und Höhen. In diesem Fall war natürlich das Grundrauschen egal. Aufgrund dieser Erfahrungen hat mein Bruder der einen PA Verleih besitzt diese Endstufen(3x) seit eimem Jahr ohne Defeckt oder Reklamation im Betrieb. Aber wie gesagt, für Moderationen oder ähnliches ist das Grundrauschen zu hoch. Nochein Kleiner Makel, nach gewisses Dauerlasst läßt sich die Enstufe nicht ausschalten, aber das ist bestimmt eine Schutzfunktion für Unwissende.
Doc-Brown
Stammgast
#20 erstellt: 29. Jun 2012, 20:02
Danke für die wichtigen Hinweise zu den Omnitronic EDP.

Bei Kirstein habe ich diese Pronomic P-152E
http://www.kirstein....P-152E-Endstufe.html zweikanal und diese P-154E
http://www.kirstein....P-154E-Endstufe.html vier Kanal Verstärker gesehen. Sie werden für den Studiobetrieb empfolen. Laut Datenblatt haben sie jedoch noch einen um 2dB schlechteren Geräuschspannungsabstand als die EDP. Eigentlich sollten die 100dB S/N bei den Omnitronic kaum hörbar sein. Soll ich das nun so interpretieren, dass auf die angegebenen Daten kein Verlass ist, ein Defekt vorliegt oder die Kirstein Kisten ebenfalls ein Rauschgenerator sind? Insbesonders die 4 Kanal Version wäre gut für einen Ausbau zum Surround Studio geeignet. Ob man die Endstufen auch in Brückenschaltung betreiben kann, würde ich gerne wissen. Hat jemand mit den Pronomic Erfahrung?
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