Kompakt-/Nahfeld-LS bis 300€

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catare
Stammgast
#1 erstellt: 20. Mrz 2016, 20:05
Hallo,
wie in der Überschrift zu sehen, suche ich ein Paar (Aktive?) Kompakt- oder Nahfeld-LS bis 300€ zum ausschließlichen Betrieb am PC an einer Xonar Essence STX II.

Zu ersten Testzwecken habe ich mir erstmal ein Paar günstige EDIFIER R1280T besorgt. Für meinen nur gelegentlichen Einsatzzweck wären sie zwar soweit ausreichend, jedoch sind sie selbst mit komplett herunterregeltem Bass in dem Bereich noch etwas zu aufgedickt & neigen dort auch zum übersteuern / dröhnen - dabei ist es auch egal wie weit sie zu den Wänden entfernt stehen oder wie niedrig / hoch die Lautstärke ist, der Bassbereich wirkt dauerhaft etwas unsauber und überpräsent. Auch ein paar Bücher als provisorische Isopad's unter den LS schafften nur geringfügige Besserung. Hinzu kommt ein für mein Befinden etwas zu schwacher Mittenbereich, das Klangbild wirkt insgesamt recht kühl oder "dünn". Die Auflösung geht in ruhigeren Stücken soweit in Ordnung, bei komplexeren geht den LS aber da leider schnell die Puste aus.

Somit möchte ich mir dann doch etwas ordentlicheres besorgen und hab das Budget nun entsprechend aufgestockt. Ein Sub soll nicht zum Einsatz kommen.
Mein Raum ist ~12m² groß, die LS sollen jedoch nur eine kleine Ecke mit Klang versorgen, großartige Pegel werden also nicht benötigt. Im Moment steht oben beschriebenes Paar mit ca. 30-40cm Abstand, rechts & links, schräg hinter dem PC-Tisch. Der Abstand zur hinteren Wand beträgt bei beiden ~20-30cm. Der linke steht mit einem Abstand von ca.10-15cm von der Seitenwand entfernt, während zum rechten der Raum (klanglich) offen ist. Der Abstand zu meiner Sitzposition beträgt ungefähr 50-60cm.

Ein paar Empfehlungen, die mir bislang öfters begegneten oder ins Auge sprangen:
- Dali Zensor 1 (wieso ist die AX-Version mal eben doppelt so teuer?)
- JBL LSR 305
- M-Audio BX5 D2
- Swissonic ASM5
- Presonus Eris 5
- Wavemaster Two (Empfehlung von Tom's Hardware)

Öfters wird in dem Zusammenhang auch auf die Liste mit Aktiven Nahfeldmonitoren bei Thomann verwiesen.
Was meint ihr, welche Modelle wären da empfehlenswert für meinen Einsatzzweck? Wenn noch Info's fehlen sollten, immer raus damit.

EDIT: Gebrauchtkauf würde ich auch in Frage kommen, muss also nicht unbedingt neuwertig sein.


[Beitrag von catare am 20. Mrz 2016, 23:44 bearbeitet]
padua-fan
Inventar
#2 erstellt: 22. Mrz 2016, 14:52
Ich denke, die LSR305 dürften dir gefallen. Sie klingen für meinen Geschmack sehr ausgewogen und neutral, und das Abstrahlverhalten ist schlichtweg grandios, vor allem zu dem Preis.

Die AX-Version ist deshalb doppelt so teuer, weil sich klassische HiFi-Hersteller die "aktivierung" bestehender Lautsprecher gerne großzügig bezahlen lassen. Dies ist in diesem Fall noch mal besonders absurd, weil die AX-Versionen afaik nur "pseudoaktive" sind, also einfach nur ganz normale Zensor-Modelle mit eingebautem Amp. Also ohne aktive Weiche, ohne aktive Entzerrung und ohne integrierte Raumanpassung.

Dafür gibt's einen eingebauten DAC und eine Fernbedienung. Ob das einem den doch beträchtlichen Aufpreis wert ist, muss jeder für sich entscheiden.


[Beitrag von padua-fan am 22. Mrz 2016, 14:57 bearbeitet]
catare
Stammgast
#3 erstellt: 22. Mrz 2016, 21:11
Habe gestern nochmal zu den JBL & Presonus ausführlicher recherchiert. Ich war zwar erst etwas abgeschreckt dadruch, dass die JBL doch ne Ecke größer sind als die Eris 5, jedoch habe ich beinahe nirgends was negatives über diese gelesen und der Platzbedarf hält sich auch noch im Rahmen. Vor allem aber die Form des Hochtonhorns, die einen sehr breiten Sweet Spot zulassen soll, hat mich sehr neugierig gemacht & wurde auch oft gelobt (der Sound sowieso).

Somit bin ich an den LSR praktisch gar nicht vorbeigekommen und hab sie gestern, mit allem nötigen Zubehör, auch geordert. Bin sehr gespannt.
catare
Stammgast
#4 erstellt: 03. Apr 2016, 00:31
So, die JBL LSR 305 wurden nun ein paar Tage probegehört.
An sich bin ich mit den LS recht zufrieden, jedoch scheinen die JBL mit der wandnahen Aufstellung (die ich leider nicht weiter verändern kann) nicht klar zu kommen. Man merkt es insbesondere im Bassbereich, welcher zu merklichem dröhnen neigt (das Impulsverhalten bleibt jedoch insgesamt schnell & trocken). Leider ist mir der Hinweis, der im Forum auch zu finden ist, dass die JBL eben Platz benötigen, irgendwie entgangen...
Das Paar ist auf Ständern samt Isopad's & natürlich auf ungefährer Ohrhöhe platziert. Die Abstände zu den Wänden wie zum Hörplatz sind weitestgehend gleich geblieben.

Die quasi "amtliche" Bestätigung für das Bassproblem kam mit der subjektiven Überprüfung per Sinusgenerator. Bei rund 60, 80 & 90 Hz gibt es eine Anhebung um rund 3-5 dB. Zwischen 100-120 Hz kommt eine sehr starke Senke (die größte bei fast exakt 110 Hz) von 10-15 dB. Von 140-160 Hz findet sich die höchste Anhebung mit 6-8 dB.
Das restliche Spektrum bleibt weitgehend stabil, in den oberen Höhen (zwischen ~5000-9000 Hz) gibt es noch ein paar Senken & Anhebungen, die fallen aber deutlich unproblematischer aus. Die Defizite können mit einem EQ bereits weitreichend eingedämmt werden, es lassen sich subjektiv zumindest schon gute Verbesserungen erzielen.

Da jedoch die LSR wohl nicht für meinen Hörplatz geeignet sind, möchte ich mir noch Vorschläge zu Aktivmonitoren einholen, die eventuell besser mit der wandnahen Aufstellung harmonieren - vielleicht auch etwas "bassärmer" sind. Sie müssen dabei klang- oder auflösungstechnisch nicht unbedingt an die JBL ran kommen. Wenn es sein muss, bin ich bereit das Budget auch noch etwas zu erhöhen.
catare
Stammgast
#5 erstellt: 09. Apr 2016, 21:18
Update:
Nach einiger Überlegung habe ich mich vor ein paar Tagen entschlossen, das Zimmer etwas umzugestalten, um einen etwas größeren Wandabstand nach hinten zu realisieren. Die Geschichte mit der unsauberen Basswiedergabe wollte ich nicht so ohne weiteres stehen lassen, auch weil es mit einem Paar BX5 D2 von M-Audio (wie zu erwarten) fast genauso blieb.

Tja, was soll man sagen: es hat sich tatsächlich gelohnt!
Die Distanz der Monitore zur hinteren Wand konnte immerhin auf gut 0,5m vergrößert werden, ebenso wurde eine Reflexionsquelle (kleiner Schrank) aus dem direkten Wirkbereich der LS entfernt. Der Bass spielt nun merklich sauberer & auch die Höhen haben ein bisschen an Schärfe verloren, was mMn auch der Mittenwiedergabe entgegenkommt. Dementsprechend bin ich also soweit zufrieden mit dem Ergebnis.

Unter den neuen Bedingungen haben sich dann auch die LSR 305 gegen die BX5 D2 schnell durchgesetzt. Die M-Audio's klingen im Vergleich etwas nasaler, heben Stimmen & Instrumente mehr hervor, was nach meinem Eindruck vor allem der Ortungsschärfe zugute kommt. Sie spielen auch etwas direkter, strahlen im Hochtonbereich nicht so breit - was aber auch wieder zu erwarten war - und sind im Impulsverhalten einen kleinen Tacken träger als die JBL. Im Bassbereich gab es dagegen quantitativ nichts auszusetzen, trotz der etwas geringeren Größe kommt da meiner Meinung nach ordentlich was heraus.

Die JBL's punkten dagegen mit dem bekannt sehr guten Abstrahlverhalten & klingen für mich ausgewogener, es wirkt nichts zu vorder(oder hinter)gründig. Besonders Stimmen & Instrumente haben einen schönen "warmen Touch" an sich, der dem Klang den nötigen "Körper" spendiert.

Ein paar Fragen treiben mich trotzdem noch um:
1. Laut Regel #7 bei audio physic sind Wandecken besonders problematisch was das Reflexionsverhalten angeht. Mein linker Monitor steht, mit dem Rücken gerichtet, zu solch einer Ecke. Würde es helfen eine der im Guide empfohlenen Maßnahmen (Monolithen, Tupe Traps) aufzustellen, um ungebetenen Reflexionen nachhaltig entgegenzuwirken oder kann ich mir das schenken?
Notwendig wäre es zumindest subjektiv nicht, mich würde jedoch interessieren, ob man damit evtl. Raummoden zusätzlich abmildern bzw. die Basswiedergabe noch etwas verbessern kann.

2. Laut Regel #5 im Leitfaden sollte man zugezogene Vorhänge vermeiden, um die Hochtonwiedergabe nicht unnötig einzuschränken / zu verfälschen. Hier steht ebenso der linke Monitor nahe, kaum 10cm davon weg, an einem solchen Vorhang, der ungefähr 1,5m seitliche Wandfläche abdeckt (dahinter ist ein Fenster). Ich konnte beim probieren zumindest keinen wirklich hörbaren Unterschied ausmachen, die Höhen kamen vielleicht etwas präsenter ans Ohr, jedoch weiß ich nicht ob es sich dabei vielleicht mehr um Psychoakustik handelt. Im Mittel- & Tiefton war subjektiv kein hörbarer Unterschied auszumachen.

3. Ich habe zwar nicht vor, gleich nochmal aufzurüsten, jedoch würde mich interessieren welche aktiven 5"-Nahfelder im Bereich zwischen 600-1200€ (Paarpreis) eine konsequente Verbesserung, insbesondere auflösungsmäßig, zu den JBL darstellen würden.

Aufgefallen sind mir da bislang: Neumann KH 120A, Adam A5X, Dynaudio BM5 MKIII & diverse Nubert-Modelle.
Wenn der eine oder andere seine Eindrücke zu diesen (oder seiner Meinung nach anderen empfehlenswerten) schildern könnte, wäre mir das schon eine gewisse Hilfe. Wie gesagt, liegt der Fokus hier auf der Auflösung & weniger der Abstimmung. Wenn also gewisse Modelle zum "sezieren" neigen, dürfen diese hier gern erwähnt werden.
catare
Stammgast
#6 erstellt: 11. Apr 2016, 18:11
Möchte nicht ungeduldig wirken, hat jedoch niemand ne Anregung zu den 3 unten aufgelisteten Fragestellungen?
Mir ist durchaus bewusst, dass diese nicht pauschal oder akurat beantwortet werden können, jedoch interessieren mich auch eher einfach gehaltene Meinungen / Schilderungen dazu (muss ja nicht immer ein Roman sein).
Freezz
Stammgast
#7 erstellt: 12. Apr 2016, 05:41
höre dir mal die Canton AM5 an, fürs erste Modell quasi ... hätte ich Canton gar nicht zugetraut
super teile, oft unterschätzt

Gruß Peter
Dadof3
Moderator
#8 erstellt: 12. Apr 2016, 05:51

catare (Beitrag #5) schrieb:
Die Distanz der Monitore zur hinteren Wand konnte immerhin auf gut 0,5m vergrößert werden,

Hast du mal mit den Basseinstellungen an den JBL experimentiert? Die Einstellmöglichkeiten sind dort verglichen mit anderen Monitoren bescheiden, aber generell wird bei Studiomonitoren eher eine wandnahe Aufstellung mit Ortsanpassung empfohlen, weil sich wirklich gute Aufstellungen (Abstand zu den Wänden 1 Meter) kaum realisieren lassen. Das würde ich mal ausprobieren.


1. Laut Regel #7 bei audio physic sind Wandecken besonders problematisch was das Reflexionsverhalten angeht. Mein linker Monitor steht, mit dem Rücken gerichtet, zu solch einer Ecke. Würde es helfen eine der im Guide empfohlenen Maßnahmen (Monolithen, Tupe Traps) aufzustellen, um ungebetenen Reflexionen nachhaltig entgegenzuwirken oder kann ich mir das schenken?

Die Empfehlungen betreffen nicht nur die Ecke, wo der LS steht, sondern alle Ecken. Grundsätzlich lässt sich mit Eckabsorbern schon sehr viel erreichen, aber sie sind auch groß! Selbstbau mit Steinwolle ist erheblich billiger als die Fertigteile.


2. Laut Regel #5 im Leitfaden sollte man zugezogene Vorhänge vermeiden, um die Hochtonwiedergabe nicht unnötig einzuschränken / zu verfälschen. Hier steht ebenso der linke Monitor nahe, kaum 10cm davon weg, an einem solchen Vorhang, der ungefähr 1,5m seitliche Wandfläche abdeckt (dahinter ist ein Fenster). Ich konnte beim probieren zumindest keinen wirklich hörbaren Unterschied ausmachen, die Höhen kamen vielleicht etwas präsenter ans Ohr, jedoch weiß ich nicht ob es sich dabei vielleicht mehr um Psychoakustik handelt. Im Mittel- & Tiefton war subjektiv kein hörbarer Unterschied auszumachen.

Vorhänge müssen schon relativ dick sein, um wirklich etwas zu bewirken. Die heutigen luftigen Gardinen lassen den Schall quasi ungehindert durch.


Ich habe zwar nicht vor, gleich nochmal aufzurüsten, jedoch würde mich interessieren welche aktiven 5"-Nahfelder im Bereich zwischen 600-1200€ (Paarpreis) eine konsequente Verbesserung, insbesondere auflösungsmäßig, zu den JBL darstellen würden.

Aufgefallen sind mir da bislang: Neumann KH 120A, Adam A5X, Dynaudio BM5 MKIII & diverse Nubert-Modelle.

Die ersten beiden sind auf jeden Fall schon noch mal einiges besser. Die Nuberts sind klanglich auch ganz gut, aber ihre Stärken sehe ich eher in der wohnraumfreundlichen Optik und der Bedienung (Fernbedienung,, Anschlüsse).
catare
Stammgast
#9 erstellt: 12. Apr 2016, 19:15
@Freezz
Canton hatte ich in der Sparte z.B. gar nicht auf dem Schirm... schau ich mir mal an.

@Dadof3
Danke für deine Anregungen, dass hilft mir in der Sache schonmal weiter.


Hast du mal mit den Basseinstellungen an den JBL experimentiert?

Ja, bevor ich die Umstellung durchgeführt habe wurde damit fleißig probiert. Die Auswirkungen hielten sich aber sehr in Grenzen, waren subjektiv zwar durchaus hörbar aber gegen den "Dröhnbass", wie ich ihn oben bereits beschrieben hatte, konnten sie nichts ausrichten - was vermutlich auch daran liegt, dass die angegebene Trennfrequenz beim Tiefpassfilter laut Angaben erst bei ~115 Hz ansetzt. Nach weiterer Experimentiereri mit den JBL & M-Audio war ich daher auch der festen Überzeugung, dass dies einfach am Raum liegt. Die einzige Möglichkeit war also (neben Equalizing) das, was ohnehin überall empfohlen wird: soweit wie möglich weg von der Wand.

Und wie geschrieben, nun ein halber Meter Wandabstand & der Bassbereich klingt ungleich definierter. Auch die Überprüfung mit dem Sinusgenerator zeigte, dass die bereits beschriebenen problematischen Frequenzen

Bei rund 60, 80 & 90 Hz gibt es eine Anhebung um rund 3-5 dB. Zwischen 100-120 Hz kommt eine sehr starke Senke (die größte bei fast exakt 110 Hz) von 10-15 dB. Von 140-160 Hz findet sich die höchste Anhebung mit 6-8 dB.

merklich weniger Pegel besitzen. Am meisten liegt davon nach wie vor bei 140 Hz und auch die beschriebene Senke zwischen 100-120 Hz blieb nahezu unverändert, zum Klang vorher jedoch kaum ein Vergleich.


Selbstbau mit Steinwolle ist erheblich billiger als die Fertigteile.

Werde da mal meine Augen nach offenhalten und ggf. vorher probieren ob es etwas in meinem Raum bringt.


Vorhänge müssen schon relativ dick sein, um wirklich etwas zu bewirken.

Ich hatte es mir bereits gedacht, von daher hat mich mein subjektiver Eindruck insgesamt wohl auch nicht getrügt.
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