Wieviel Db max brauche ich

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luisdin
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 25. Jan 2018, 22:56
Hallo,
ich würde gerne besser bei mir im Wohnzimmer feiern können, dafür frage ich mich wieviel db max ich brauche.
Ich habe mit sengpielaudio errechnet das ich bei 2 Lautsprechern auf 2,5m 100db erreiche mit 10W.
Die 10W kommen mir aber reichlich wenig vor.
100db scheint ja normale Clublautstärke zu sein.
Zu meinem Raum der hat 25 m² , der Abstand zu den Lautsprechern wäre circa 2,5m.

Viele Grüße
stoneeh
Inventar
#2 erstellt: 25. Jan 2018, 23:11

luisdin (Beitrag #1) schrieb:
100db scheint ja normale Clublautstärke zu sein.


Haben wir schon mal etwas mehr geschafft: https://www.youtube.com/watch?v=OQzINmCTqR8

Und hier mal die Hifi Anlage.. Kappa 90 an ~150w: https://www.youtube.com/watch?v=fD7mjQxuYjs


Ich würd sagen, ab 110db fängt's an Spass zu machen.
zuyvox
Inventar
#3 erstellt: 26. Jan 2018, 10:24
Schwer zu sagen, da die Leistung für eine Lautstärke je nach Tonhöhe und Lautsprecherimpedanz schwankt.

Theoretisch: Wenn ein LS einen Wirkungsgrad von 84db (bei 1W - auf 1m Entfernung) mit einem 1000hz Testton erzeugt, dann braucht der LS für eine Erhöhung von 3db die jeweils doppelte Leistung, also 2 Watt. Für weitere 3db wieder die doppelte Leistung (also exponentiell) =4 Watt. Mit 8 Watt würde der LS in der Theorie dann auf 93db kommen. Für 100db müssten dann etwa 35 Watt bereitstehen.

wenn du große Standboxen mit einem hohen Wirkungsgrad hast (zb 94db), dann brauchst du theoretisch auch nur 5 Watt um auf 100db zu kommen... so what.

Musik ist aber nicht so geradlinig, also ist es im Prinzip egal.
Wenn du mit wenig Leistung viel Lautstärke willst, achte auf einen hohen Wirkungsgrad und wenn möglich, eine gute Laststabilität der Lautsprechers.
Und ja mit 10 Watt kann man richtig Party machen.


[Beitrag von zuyvox am 26. Jan 2018, 10:26 bearbeitet]
luisdin
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 26. Jan 2018, 10:27
Das heißt aber das man mit 100 Watt schon sehr laut Musik hören kann
Apalone
Inventar
#5 erstellt: 26. Jan 2018, 10:37
Ja, sicher.

Das ist das, was viele nicht so richtig einsehen wollen:
ob du hundert oder zweihundert Watt hast, ist annähernd egal!
Tywin
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 26. Jan 2018, 11:10
Hallo,

aus meiner Sicht und nach meinen Erfahrungen ist eine Orientierung an irgendwelchen irgendwie und praxisfremd entstandenen Wirkungsgraden nicht möglich.

Zu sehr hat die gehörte Musik und die Dynamik in der Musik/Aufnahme erheblichen Einfluss auf tatsächlichen Leistungsbedarf und die Möglichkeit, dass Musik auch schon bei einigen 10 Watt weniger, insbesondere in den tieferen (energiezehrenden) Tonlagen weniger echt klingt.

Wer sich mit guter Livemusik auskennt, weis was es dort für Dynamiksprünge gibt und mit guten Aufnahmen und Lautsprechern wird es für einen aufmerksamen Hörer bemerkbar sein, dass bei zu wenig Verstärkerleistung hier und dort etwas fehlt.

Für die Erzeugung von Krach in ungeübten Ohren spielt das aber alles keinerlei Rolle. Hier sind Schaltungen zum Schutz der Lautsprecher - wie z.B. Soft-Clipping oder Limiter die Mittel der Wahl.

VG Tywin
soundrealist
Gesperrt
#7 erstellt: 26. Jan 2018, 11:14
@TE: Es kommt auch noch darauf an, was Du genau mit wem feierst. Wenn sich Deine Gäste nebenbei beispielsweise noch unterhalten möchten, reicht für einen durchschnittlichen Partykeller sogar einer der berühmten "Plastebomber" aus den 90ern.


[Beitrag von soundrealist am 26. Jan 2018, 11:16 bearbeitet]
zuendler
Stammgast
#8 erstellt: 26. Jan 2018, 11:26
Ja, es kommt sehr darauf an wie gefeiert werden soll.
Dort wo getanzt wird darf es lauter sein, da kommt es nicht auf Kommunikation an.

Aber dort wo man rumsitzt und sich unterhalten will tut es von der Lautstärke her die Plastikanlage.
Die darf man aber gern noch mit nem Sub unterfüttern.

Ich habe so nen Kandidaten im Umfeld, der lässt bei Feiern daheim "seine" Musik immer gern
extra laut und mit viel zu viel Bass laufen, man versteht sich kaum noch, das finde ich immer
sehr nervig. Noch dazu, dass die Musik nicht zum Event passt, schlechter DJ halt.
stoneeh
Inventar
#9 erstellt: 26. Jan 2018, 22:18
Der Pegel, den die Lautsprecher erreichen können, lässt sich aus dem Wirkungsgrad und der elektrischen Belastbarkeit der Lautsprecher grob errechnen.

Nun wird aber der Wirkungsgrad nach Frequenz schwanken. Lässt sich messen, nennt man "Frequenzgang".
Weiters ist insbesondere im Bass die maximale Auslenkung des Lautsprechers bei der maximalen Lautstärke ein wichtiger Faktor.
Und, mit steigender elektrischer Last steigt der Widerstand in der Schwingspule, und es wird viel Leistung in Wärme umgewandelt, statt Bewegung - nennt sich "Power Compression".

Es kann zB ein popeliges Regalböxchen mit 90db und 100w Belastbarkeit angegeben sein, was 110db ergibt, und im oberen Bassbereich sogar stimmen mag.
Dieser Wert wird allerdings total irreführend sein. Bei 50hz, wo die allermeisten Bassdrums ihren Peak haben, kann der Wirkungsgrad locker bereits 10db niedriger liegen, plus die maximale Auslenkung des Chassis bereits bei deutlich weniger elektrischer Leistung erreicht sein. Der Maximalpegel in diesem wichtigen Frequenzbereich wird also viel, viel niedriger liegen.


Nun spielt natürlich auch noch der Raum eine Rolle. Im Bass ist ein Lautsprecher nämlich mal grundsätzlich ein Kugelstrahler, d.h. der Schall breitet sich in alle Richtungen gleich stark aus.
Bei Bodenaufstellung kann sich der Schall schon mal nicht mehr nach unten ausbreiten; die Energie, die nach unten abgegeben worden wäre, breitet sich nun in der Horizontalen aus. Nennt sich "Halbraum"-Aufstellung, und bringt 6db Wirkungsgrad. Aufstellung an einer Wand nennt sich "Viertelraum"; der Schall kann sich nicht mehr nach hinten ausbreiten, die Energie geht dementsprechend nach vorne, bringt weitere 6db. Eckaufstellung ist Achtelraum, Schall kann sich zu einer Seite nicht mehr ausbreiten, bringt weitere 6db.

Ebenso relevant sind natürlich Raummoden, d.h. die Addition oder Auslöschung von Direktschall mit von den Wänden reflektiertem Wellen.


So.. und jetzt wissen wir das alles, und sind trotzdem keinen Schritt näher am Ziel. Man muss nämlich das alles mal in der Praxis erlebt haben, um die Auswirkungen zu verstehen.

Sag einfach mal an, was du jetzt genau an Material hast, was du für Musik hörst, wie du feiern willst, und wir sagen dir, ob das geht, oder ob du upgraden bzw zumieten musst.


Übrigens, zu deiner "100db bei VAs" Aussage: bei behördlichen Angelegenheiten (worunter Lärmbelastung bei Veranstaltungen fällt) wird der Schalldruck immer in db(A)eq gemessen. Das ist der durchschnittliche Pegel über längere Zeit, der an die menschliche Gehörempfindlichkeit angepasst ist. Das menschliche Gehör ist deutlich unempfindlicher bei tiefen Frequenzen, deswegen wird der Bassbereich in dieser Art der Messung weniger stark berücksichtigt. Hier die Bewertungskurve.
Die "100db gängiger Veranstaltungspegel" können also durchaus mal reale 120, 130db sein.
luisdin
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 27. Jan 2018, 12:21
Vielen vielen dank für die ausführliche Antwort!
Ich höre vorallendingen Techno und Hip Hop, also dicker Bass ist da aufjedenfall gefordert
Das beantwortet meine Frage in allen Punkten.
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