Criterion T 160

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MG28
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 29. Sep 2020, 13:06
Hallo Liebe Leute,

Nach Stunden des Suchens hab ich schließlich festgestellt, dass mein Wissen gleich geblieben ist und die Verwirrung zugenommen hat. Deshalb nerv ich jetzt euch mit einer Beratung.

Mein Onkel hat mich nach seinem Umzug gefragt, ob ich denn nicht seine "alten" Boxen haben will. Es handelt sich dabei um ein paar Criterion T 160. Nach kurzem Googlen dachte ich mir "FUCK YEAH". (Er ist jetzt auf eine Bose Soundbar umgestiegen )

Jetzt bin ich allerdings noch armer Student, und kann mein Setup nicht so ohne weiteres anpassen. Ich habe mir vor ein paar Jahren einen Yamaha AS 500 gekauft. Diesen betreibe ich momentan an einem Paar JBL L36. Der Raum hat ca. 25 qm. Musiktechnisch höre ich wirklich alles, von Techno über Rock bis zu Jazz und Klassik.

Macht es überhaupt klanglich Sinn, auf die Criterion zu wechseln? Oder ist der Verstärker damit restlos überfordert und ich habe eher ein Downgrade von meiner alten Kombi? Ich höre jetzt nicht unbedingt mega laut, aber eine kleine Party sollte schon drin sein ohne den Verstärker zu grillen bzw. die Hochtöner durch Clipping zu zerstören.

Falls die Kombi so klar geht, müsste ich allerdings mal dringend in gescheite Kabel investieren. Was wäre denn so ein minimal-kabeldurchmesser für diese Boxen?

Wär super, wenn ihr mir hier weiterhelfen könntet. Danke dafür im Voraus
Sockenpuppe
Gesperrt
#2 erstellt: 29. Sep 2020, 16:27
Wenn das so stimmt, wie hier beschrieben, dürfte der Yamaha AS 500 kein empfehlenswerter Partner für die T+A sein und erst Recht nicht, wenn Partybetrieb angesagt ist. Deine Frage, ob ein Wechsel sinnvoll erscheint, wird sich wohl erst nach einer ausgiebigen Hörsession beantworten lassen, zumal deinen Zeilen nicht zu entnehmen ist, ob du mit der JBL L36 zufrieden bist.

mit frdl. Gruß
MG28
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 29. Sep 2020, 17:31
Danke für deine Antwort. Ich bin eigentlich schon zufrieden mit den L36. Allerdings ist im Bezug auf Mitten und Höhen für mein empfinden noch deutlich Luft nach oben. Deshalb bin ich schon neugierig auf die T160. Grade weil ich relativ viel Jazz höre. Ich denke du hast Recht, ich muss das auf jeden Fall ausprobieren. Ich will nur nichts an den Boxen kaputt machen, ansonsten heb ich sie lieber noch eine Weile auf bis ich mir einen größeren Verstärkärker leisten kann.

Aber ich könnte die prinzipiell schon zusammen betreiben, wenn ich den Verstärker nicht voll aufdreh? Oder nehmen die auch bei mittelhohen Lautstärken schon Schaden?
Sockenpuppe
Gesperrt
#4 erstellt: 29. Sep 2020, 20:58

MG28 (Beitrag #3) schrieb:
Aber ich könnte die prinzipiell schon zusammen betreiben, wenn ich den Verstärker nicht voll aufdreh? Oder nehmen die auch bei mittelhohen Lautstärken schon Schaden?


Ehrlich gesagt würde ich dem Yamaha keine 2 Ohm zumuten, wenn die Impedanz der T+A denn tatsächlich so niedrig ist. Im besten Fall schaltet er sich nur ab , im schlimmsten Fall nimmt das Gerät Schaden. Evtl. hat dein Onkel noch einen Verstärker bei der Hand.

mit frdl. Gruß
RichieGuitar
Stammgast
#5 erstellt: 29. Sep 2020, 22:22
Da ich die T160 habe, kann ich Dir ein paar Dinge dazu sagen.

Der Impedanzfrequenzgang von denen ist wirklich pervers und erfordert schon Verstärker, die eine sehr niedrige Impedanz zulassen. Da Dein Yamaha eine Leistungsangabe an 2 Ohm hat, sollte das passen. Aber Du solltest trotzdem anpeilen, einen wirklich stabilen Verstärker zu kaufen, dem auch kurzschlußähnliche Lasten nichts ausmachen. Ich habe dahingehend gute Erfahrungen mit Verstärkern von T+A und Abacus sowie älteren Onkyo und Yamaha gesammelt. Bei Onkyo und Yamaha sollte man aber einen der dickeren aus den frühen 1990ern nehmen.

Die T+A T160 hat relativ wenig Baß, dafür knochentrocken, präzise und konturiert. Das hat auch den Vorteil, daß sie nicht sehr aufstellungskritisch ist. Man kann sie "gefahrlos" an die Wand oder sogar in die Ecke stellen. Ich empfehle, sie etwas einzudrehen, sonst dröhnt sie doch.

Die T160 hat schon ziemlich früh eine Überarbeitung erhalten. Dabei wurden die Line und die Frequenzweiche verbessert. Von außen kannst sie nur anhand der Seriennummer auseinanderhalten. Ich habe Seriennummer 783, das ist schon die "neue". Seriennummer 312 ist die Grenze, wobei ich nicht weiß, ob das Paar Nummer 312 das letzte Paar der Vorfacelift ist oder das erste mit Facelift.

Experimentiere rum, stelle die rechte nach links und umgekehrt. Das hört sich tatsächlich deutlich unterschiedlich an. Meine stehen so, daß das Dreieck unter der Bespannung innen ist. Für mich profitieren Ortbarkeit und Räumlichkeit klar davon.

Und natürlich: Herzlichen Glückwunsch!
MG28
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 30. Sep 2020, 09:51
Danke

Und vielen Dank euch für die Tipps. Ich werde morgen mal schauen, was sie für eine Seriennummer haben. Die Sache mit der Impedanz hat mich jetzt ein bisschen verwirrt. Offiziell haben die T 160 ja 4 Ohm. Auch der AS 500 brauch mindestens Lautsprecher mit 4 OHM. Jedoch schafft der Verstärker laut Dynamikleistung wohl auch (kurzzeitig) 2 Ohm. Jetzt meinst du, @Sockenpuppel du würdest dem Verstärker das nicht zumuten, @RichieGuitar du meinst, das sollte passen

Also versteh ich das richtig: ausprobieren kann ichs ohne Gefahr, solange ich nicht zu laut drehe? Und langfristig sollte ich mir einen Verstärker mit mehr Power anschaffen, der auch extrem niedrige Impedanzwerte schafft?

Vielen Dank und Viele Grüße
Sockenpuppe
Gesperrt
#7 erstellt: 30. Sep 2020, 11:15
Normalerweise darf die Nennimpedanz nur um 20% unterschritten werden. Heißt, wenn T+A die Lautsprecher als 4 Ohm deklariert, sollten diese 3,2 Ohm nicht unterschreiten. Nur wird das in der Praxis häufig missachtet. So wurde z.B der B&W CM9 8 Ohm bescheinigt, obwohl deren tatsächliches Impedanzminimum nur 2,6 betrug.

Apropos B&W: B&W 683.2, wobei sehr wahrscheinlich die Loudness aktiviert war oder aber die Bässe bis zum Anschlag reingedreht wurden, denn um die 3 Ohm sollte der Yamaha problemlos bewältigen.

Inwieweit dein Yamaha mit den 2 Ohm zurechtkommt, wage ich nicht zu beurteilen. Aber wenn Yamaha angibt, dass der 2 Ohm stabil ist...

mit frdl. Gruß


[Beitrag von Sockenpuppe am 30. Sep 2020, 11:16 bearbeitet]
RichieGuitar
Stammgast
#8 erstellt: 02. Okt 2020, 14:26
Moin!

Tatsächlich geht die Imepdanz der T160 im Baßbereich bis unter 2 Ohm runter. Das betrifft die ganze Serie, auch die kleinen T70 und T100. Ich habe mal was von 1,2 Ohm Minimalimpedanz gelesen, kann das aber nicht verifizieren.

Der Yamaha sollte das aber packen, solange Du nicht zu sehr aufdrehst. Für Discopegel sind die T160 eh nicht die richtigen Lautsprecher.
Langfristig solltest Du Dir schon einen Verstärker suchen, dem die Impedanz egal ist. "Power" also Leistung ist da nicht das ausschlaggebende Kriterium, aber die T160 profitieren sehr von einem hohen Dämpfungsfaktor. Nicht daß Du mich falsch verstehst. Die T160 werden auch an Deinem Yamaha schon sehr gut klingen, aber wenn Du einen (End-)Verstärker z.B. von T+A selbst oder von Abacus dazwischenklemmst, dann wird sich das nochmals hörbar verbessern.
Ich rede da aus Erfahrung: Ich hatte meine T160 jahrelang an einem Onkyo A-8870 aus den frühen 90ern dran und der Klang hat mich sehr begeistert. Der Onkyo hat im Alter von über 100.000 Betriebsstunden (das Ding war 24/7 an) das Zeitliche gesegnet. Ich bin dann auf einen Verstärker von T+A umgestiegen und der hat diese Lautsprecher deutlich besser im Griff, trotz etwas weniger Nennleistung.

Die Seriennummer der Lautsprecher steht auf der Rückseite in der oberen Ecke, siehe auch mein Avatar. Genau steht bei mir z.B. 0305.00783. Übrigens bei beiden die gleiche Nummer.
Prim2357
Inventar
#9 erstellt: 02. Okt 2020, 23:04

Sockenpuppe (Beitrag #7) schrieb:
Aber wenn Yamaha angibt, dass der 2 Ohm stabil ist...


Moin,

das gibt Yamaha gar nicht an, das ist nur eine theoretische Leistungsangabe bei einer sehr kurzzeitigen Belastung,
2 Ohm stabil bedeutet aber das ein Verstärker diese Last dauerhaft bewältigen kann.

Frag tatsächlich mal nach was dein Onkel noch an Elektronik hat,
selbst wenn "nur" ein Vorverstärker mehr vorhanden sein sollte, da gibt es im PA Bereich 2 Ohm stabile Endstufen für kleines Geld.
Sockenpuppe
Gesperrt
#10 erstellt: 02. Okt 2020, 23:36

Prim2357 (Beitrag #9) schrieb:

Sockenpuppe (Beitrag #7) schrieb:
Aber wenn Yamaha angibt, dass der 2 Ohm stabil ist...


das gibt Yamaha gar nicht an, das ist nur eine theoretische Leistungsangabe bei einer sehr kurzzeitigen Belastung,
2 Ohm stabil bedeutet aber das ein Verstärker diese Last dauerhaft bewältigen kann.


Deshalb meine Empfehlung, dem Yamaha keine 2 Ohm zuzumuten. Ich dachte eigentlich, das klar zum Ausdruck gebracht zu haben.


Ehrlich gesagt würde ich dem Yamaha keine 2 Ohm zumuten...


mit frdl. Gruß


[Beitrag von Sockenpuppe am 02. Okt 2020, 23:37 bearbeitet]
Prim2357
Inventar
#11 erstellt: 03. Okt 2020, 05:46


Wollte mit meiner Ausführung nur noch einmal klar aufzeigen, das der Yamaha nicht 2 Ohm stabil ist,
was man eventuell fälschlich hätte aus deiner Aussage vermuten können.

Gruß
allesgeht
Inventar
#12 erstellt: 04. Okt 2020, 15:08
Moin,

wo ist das Problem? Wenn Du die T&A bekommst, dann probiere doch einfach aus, wie sie bei dir klingen.
Du hast doch eh kein Risiko, was das Anschaffen betrifft!
Denon_1957
Inventar
#13 erstellt: 04. Okt 2020, 21:15

allesgeht (Beitrag #12) schrieb:
Moin,

wo ist das Problem? Wenn Du die T&A bekommst, dann probiere doch einfach aus, wie sie bei dir klingen.
Du hast doch eh kein Risiko, was das Anschaffen betrifft! :?

Du solltest dir vielleicht mal genau die Frage des TE durchlesen
MG28
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 05. Okt 2020, 13:32
Genau, mir ging es nur darum, die Boxen/den Verstärker nicht zu schädigen. Ich werde den Yamaha nicht zu weit aufdrehen und mir langfristig was stärkeres anschaffen.

Ich hab sie gestern abgeholt und gleich angeschlossen... lecko mio. Klingen die geil, auch mit meinem "schwachen" Versträker. Gegenüber den L36 ist das für mein Hörempfinden eine extreme Steigerung. Auch basstechnisch bin ich vollkommen zufrieden. Von Klassik über Jazz und Rock bis zu Elektro bin ich mit dem Klangbild sehr zufrieden. Nur für Rap klingen sie untenrum zu schwach und irgendwie zu "sauber", da waren die bassstarken "dreckig" klingenden L36 besser. Ist aber vielleicht nur subjektives Hörempfinden. Seriennummer ist übrigens die 034946.

Ich bin ja mal gespannt, was ein Verstärker mit mehr Leistung noch für ein Plus an Klang bringt. Ich bin ja jetzt schon ziemlich geflasht... Bei Einaudi war durchgehend Gänsehaut angesagt

Ich danke euch auf jeden Fall allen für eure Tipps!
Prim2357
Inventar
#15 erstellt: 05. Okt 2020, 16:02
na dann meinen Glückwunsch...

und bitte melden wenn ein anderer Amp eingezogen ist



[Beitrag von Prim2357 am 05. Okt 2020, 16:03 bearbeitet]
RichieGuitar
Stammgast
#16 erstellt: 06. Okt 2020, 19:39
Von mir auch den allerherzlichsten!

Beim Verstärker ist die Leistung nicht das Wichtige. Ich habe meine T160 das erste Mal an einem Abacus 60/120C erlebt. Das ist ein Endverstärker mit gerade mal 60 Watt Nennleistung, aber das Gerät konnte mit den T160 wirklich sagenhaft umgehen. Abacus bekommt es hin, daß man eine Ausgangsimpedanz von 0 Ohm bzw. Dämfungsfaktor unendlich hat.

Das mit dem "schwachen" Baß ist bei der T160 typisch. Eigentlich ist der nicht sonderlich schwach, sondern sauber, präzise und sehr konturiert, dafür aber auch ultratief. T+A selbst hat damals mit "Bässe so trocken, daß es staubt" geworben.
Zur Seriennummer: Danke für die Info! Du hast also definitiv spätere Exemplare. Nach dem Facelift gab es allerdings auch keine technischen Veränderungen. Die kamen erst mit der T160E, die keine innenliegenden Tieftöner mehr hat, aber deutlich anders abgestimmt ist: Sie ist im Baß deutlich kräftiger und rotziger. Noch krasser wäre die TB160.
Ich durfte sie mal alle drei im direkten Vergleich hören. Gerade weil sie so knochentrocken rüberkommt, fiel meine Entscheidung darauf, mit die T160 zuzulegen.
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