Tonabnehmer für Lenco L 833 DD

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PremKavi
Neuling
#1 erstellt: 15. Feb 2021, 12:11
Jetzt rümpft bitte nicht gleich alle die Nase über diesen Plattenspieler. Er ist zwar im Gegensatz zum L75, den ich mir damals als 16-jähriger gebraucht gekauft hatte und der mich fast 40 Jahre lang begleitet hatte, keine Legende, aber dennoch meiner Meinung nach ein sehr guter Plattenspieler, der sich auch vor vielen Thorens nicht verstecken braucht. Auf jeden Fall nach wie vor keine hörbaren Gleichlaufschwankungen.

Ich habe allerdings keine Ahnung, ob und inwieweit der Tonarm für hochwertige Tonabnehmer geeignet ist. Man sollte annehmen, dass dieser Lenco, der noch aus der legendären Schweizer Fertigung stammt, über einen hochwertigen Tonarm verfügt. Ich weiß auch nicht, ob der Tonarm als leicht, mittelschwer oder schwer einzuordnen ist. Doch genau davon hängt meines Wissens die Wahl des passenden Tonabnehmersystems ab.
Da mein NAD Vorverstärker auch über einen MC Eingang verfügt, denke ich an ein MC System, falls nicht allzu teuer. Hochwertige Systeme von Ortofon wären weit außerhalb meiner finanziellen Reichweite. Während beispielsweise ein Denon DL-103 zumindest gebraucht über die Bucht noch drin wäre.

Ich habe noch gut in Erinnerung, wie unglaublich durchsichtig und klar eine hervorragende Anlage mit einem erstklassigen MC Tonabnehmer klingen kann. Denn vor mittlerweile mehr als 30 Jahren (damals kamen gerade die ersten CDs auf) wollte mir ein Münchner Hifi Studio eine Anlage für damals mehr als 30.000 DM verkaufen und stellte sie mir probehalber ins Wohnzimmer. Vollflächige Elekrostaten von Martin Logan, die nicht mehr gebaut werden, stattdessen nur noch die Hybridmodelle, Röhrenvorverstärker und zwei Röhrenendstufen, gepaart mit einem sündhaft teuren Thorens und einem erstklassigen MC Tonabnehmer. Ich hätte vorher nie geglaubt, dass klassische Musik so unglaublich durchsichtig klingen könnte. Geradezu wie am besten Platz in einem Konzertsaal. Denn selbst in der Tiefen Staffelung konnte man die Instrumente orten. Allerdings entpuppten sich einige meiner damaligen Lieblingsplatten (J. S. Bach, Deutsche Grammophon Archivproduktion) als tontechnisch geradezu miserabel aufgenommen, denn mit dieser Anlage hörte man auch jeden Fehler der Mikrofonaufstellung. Allerdings erst, nachdem bei vielen Versuchen die beiden Elektrostaten ihren richtigen Standort gefunden hatten, nämlich leicht nach außen zur Wand hin gedreht. Doch da ich damals in München lebte und regelmäßiger Konzertbesucher war, überlegte ich mir, dass ich für 30.000 DM sehr viele Konzertkarten kaufen könnte und nahm Abstand von der Anlage. Zumal sich bereits innerhalb der ersten Woche die ersten Röhren verabschiedeten. Natürlich träume ich heute noch davon, mir mit deutlich weniger Geld als damals zur Verfügung stand, eine Anlage zusammenzustellen, mit der ich zumindest annähernd wieder ein so tolles Musikerlebnis hätte. Das fängt dann ja wohl beim Tonabnehmer an, denn auch die beste Anlage kann nur wiedergeben, was der Tonabnehmer liefert.

Deshalb meine Frage, was ist für einen relativ schmalen Geldbeutel drin? Und was passt zu diesem Plattenspieler?
Wie bereits aus dem oben gesagten hervorgeht, höre ich von seltenen Ausnahmen abgesehen (diese sind dann ohnehin überwiegend entweder CDs bzw. Flac Dateien auf der Festplatte) eigentlich nur klassische Musik und die am liebsten von Schallplatte. Insbesondere in der Barockmusik gibt es keine großen Dynamikunterschiede, die eine CD besser bewältigen könnte. Der Tonumfang einer Orgel kann von einer CD ohnehin nur eingeschränkt dargestellt werden. Und das keineswegs nur im Bassbereich (der tiefste Ton einer nicht besonders großartig ausgebauten Orgel mit einem 16 ' Register ist bereits 32 Hz, ein 32' Register bringt bereits 16 Hz als tiefsten Ton und die allerdings nur sehr selten gebauten 64' Register haben als tiefsten Ton sogar 8 Hz, also reinen Körperschall. Es gilt ebenso für den Klang obertonreicher Register oder Streichinstrumente wie der Viola, die von einer CD verfälscht, gelegentlich sogar schrill, dargestellt werden. Deshalb also Schallplatte und ein geeignetes Tonabnehmersystem. (Übrigens, ich habe noch nie eine Orgelmusikaufnahme gehört, egal an welcher Anlage, die auch nur halbwegs das Hörerlebnis einer echten Orgel wiedergeben könnte. Unter anderem wohl, weil es am Raum Klang fehlt, zumindest gute Orgelbauer haben ihre Orgeln immer genau für diesen Raum gebaut.)

Falls Ihr mir keinen Tipp für das System an sich geben könntet, aber zumindest jemand weiß, wie der Tonarm des Lenco bezüglich seines Gewichts eingeordnet werden muss, wäre mir bereits sehr geholfen.
olibar
Inventar
#2 erstellt: 15. Feb 2021, 12:26
hier steht bissl was zum Dreher:

https://www.hifi-wiki.de/index.php/Lenco_L_833

Das Denon ist m.W. High Output MC, heißt, dass du das an den MM Eingang schalten solltest. Da es schon ein recht altes und bewährtes System ist, könnte das tatsächlich an den Lenco passen
PremKavi
Neuling
#3 erstellt: 15. Feb 2021, 13:19
Danke für den Link, den kannte ich allerdings bereits.

Aber außer Präzisions-Tonarm steht da eigentlich nichts zum Tonarm, vor allem nicht, ob er als leicht, mittelschwer oder schwer einzuordnen wäre. Das Denon DL-103 benötigt einen mittelschweren bis schweren Tonarm. Alternativ denke ich an das Denon DL 110, das ebenfalls an den normalen Phonoeingang angeschlossen werden könnte und ebenfalls einen eher schweren Tonarm benötigt.

Aber vielleicht hat jemand Tipps zu Tonabnehmern anderer Firmen, mir geht es wie gesagt vor allem um die Durchsichtigkeit und Ortbarkeit der Instrumente.

Vor vielen Jahren, als Lenco noch einen guten Namen hatte, gab es in München eine Lenco Vertretung mit eigenem Laden für alles mögliche Zubehör, die wussten dort ganz genau, was zu welchem Tonarm passt. Aber das ist sehr lange her.

Das weitere Problem bei einem MC System ist, dass ich nicht weiß, welche MC für den MC Eingang meines Vorverstärkers geeignet wären. Denn die Suche nach technischen Daten zu meinem NAD 1155 blieben ergebnislos. Die weiteren Glieder in der Kette sind ein einfacher Röhrenverstärker mit separatem Netzteil, der gerade mal 12 W Sinusleistung hat. Sowie Quadral Amrun MK5. Die 12 W reichen übrigens locker für eine ohrenbetäubenden Lautstärke in meinem 80 m² Wohnzimmer.
PremKavi
Neuling
#4 erstellt: 15. Feb 2021, 13:33
Das ist übrigens ein Foto meines Lenco, hatte ich für Facebook gemacht. Die Schallplatte ist von einem kürzlich verstorbenen langjährigen Freund, er war einer der besten Pianisten der Welt.

erzwungene-Stille_a
Wuhduh
Gesperrt
#5 erstellt: 17. Feb 2021, 00:15
Melde Dich bei hifiengine kostenlos an und lade Dir die Anleitung NAD 1155 herunter.

Das war damals ein audiophiler Vorverstärker. Evtl. hinten mit einem pF-Umschalter für den MM-Eingang ?

Und weiterhin die Anmeldung beim Nachbarn vinylengine: L833-DD

Das MM-System AT-VM95ML wird auch am Lenco gut laufen und ist weitaus günstiger als das olle Denon DL110. Das DL103 benötigt eine Abschlußimpedanz, die der NAD nicht hat. Details siehe diverse Threads.

" ... Der Tonumfang einer Orgel kann von einer CD ohnehin nur eingeschränkt dargestellt werden. " Ist eine Falschinformation, denn das Medium Schallplatte ist weitaus beschränkter mit seinem mechanisch-physikalischen Herstellungsprozeß und der letztendlich mechanischen Abtastung und Signaltransformation bis zu den humanoiden Lauschlappen.

MfG,
Erik
PremKavi
Neuling
#6 erstellt: 17. Feb 2021, 11:11
Herzlichen Dank für die Links!

Einen pF-Umschalter für den MM-Eingang konnte ich nicht entdecken. Und wüsste im Augenblick auch gar nicht, wozu man den benötigt. Aber ich habe eben gerade einen Schalter entdeckt, der auf der mittleren Stellung steht, der sich Capacitance nennt. Aus der Beschreibung im PDF werde ich im Augenblick allerdings noch nicht ganz schlau.

Das mit dem Tonumfang der Orgel war nicht ausschließlich auf CD gemünzt, sondern ebenfalls auf die Schallplatte. Ich weiß nicht, ob es Mikrofone gibt, die ein 64' Register überhaupt aufnehmen könnten, geschweige denn Lautsprecher, die auch noch 8 Hz wiedergeben könnten. Während prinzipiell das eigentliche Signal, sollte es gelungen sein, es verzerrungsfrei aufzunehmen, von einer hochwertigen elektronischen Anlage eigentlich wiedergegeben werden könnte. Aber der Tiefton Bereich ist nicht das eigentliche Manko bei Orgelmusik von der Konserve. Sondern wie gesagt der fehlende Raumklang. Im Dom zu Trier, dort entstehen auch viele CD Aufnahmen, wurde zwar nicht von den professionellen Tontechnikern, aber von einem Amateur, der die Erlaubnis dazu hat, bereits viel experimentiert um das Raum-Klangerlebnis einigermaßen echt aufnehmen zu können. Nach eigener Aussage hat er die besten Erfahrungen mit Grenzflächenmikrofonen gemacht. Leider konnte ich noch keine Aufnahme von ihm hören. Wobei Grenzflächenmikrofone, zumindest diejenigen, die man einfach so kaufen könnte, je nach Modell erst ab 30 bzw. 50 Hz überhaupt ansprechen. Doch je nach Orgelliteratur spielt der Tieftonbereich auch gar keine so große Rolle. Als Bach seine Orgelwerke komponierte, musste er von den damals am meisten verbreiteten Orgeln ausgehen. Das waren meistens zweimanualige Orgeln und nur ganz selten einem 32' Register, während 16' Register damals schon ziemlich weit verbreitet waren, also tiefster Ton 32 Hz. Die heute berühmten Orgeln aus jener Zeit waren Meisterwerke der damals besten Orgelbauer (Silbermann, Schnittker, Stumm) die, leider nur ganz selten, noch original erhalten sind und nicht gemäß dem Zeitgeschmack mehrfach umgebaut wurden. Und mal abgesehen von der berühmten bzw. berüchtigten, je nachdem wie man es sieht, Toccata und Fuge d moll mit ihren donnernden Prinzipal Bässen, ein Werk, das vermutlich noch nicht einmal von Bach stammt sondern von seinem Schüler Krebs, ist der Tieftonbereich in der barocken Orgelmusik eher etwas zurückhaltend. Problematisch sind wie gesagt eher Obertöne, die, wenn sie bei 20.000 Hz abgeschnitten werden (CD), einen Klang verfälschen. Denn auch wenn wir mit zunehmendem Alter Grundtöne nur noch bis in den Bereich knapp oberhalb 10.000 Hz hören können, können wir die Obertonreihe auch noch durchaus oberhalb von 100.000 Hz hören. (Das habe ich zumindest in mehreren musikwissenschaftlichen Untersuchungen gelesen.) Inwieweit eine Schallplatte tatsächlich in der Lage ist, den Obertonbereich wie soll ich es in diesem Fall nennen, zu speichern, ist mir nicht bekannt.

Das Thema Aufnahme mit Raumklang hatte mich sehr interessiert, weil ich mit einer befreundeten Mezzosopranistin Aufnahmen mit Werken für Orgel und Alt aufnehmen wollte. Es scheiterte letztendlich daran, dass sich meine Bekannte und die zunächst dafür vorgesehene Organistin doch nicht so grün waren. Und dann kam Corona. Also haben wir das ganze vorläufig vertagt. Was bezüglich Raumklang für eine Orgel gilt, gilt letztendlich auch für eine Gesangssolistin. Eine Altstimme, die sich im Raum ausbreitet, klingt nun mal noch mal ganz anders als mit einem Mikrofon direkt vor dem Mund aufgenommen.

Aber zurück zum ursprünglichen Thema. An den übrigen Komponenten außer dem Tonabnehmersystem meiner Anlage könnte man sicherlich mit viel Geld noch vieles verbessern. Doch die beiden Flaschenhälse einer Anlage sind bezogen auf Schallplatten nun mal der Plattenspieler inklusive Tonabnehmersystem als Ausgangsquelle und die Boxen als Wiedergabequelle. Bislang habe ich es nur ein einziges Mal bei einer Bekannten erlebt, dass der Verstärker das schwächste Glied war. Als wir den ausgetauscht hatten (gegen einen gebrauchten NAD), war sie erstaunt, was ihre Schallplatten und CDs hergeben.

Inzwischen spielt das Thema für mich eine andere Rolle als damals, als ich noch viel Geld hatte. Denn ich lebe jetzt im Odenwald in der Nähe von Heidelberg und Mannheim mit wenig Geld. Da ich auch selbst kaum noch Konzerte veranstalte, werde ich auch nicht mehr wie damals in München mit Ehrenkarten geradezu überhäuft, also Lifekonzerte mal abgesehen von Corona sind finanziell nur noch selten drin. Mannheim hat ja immerhin ein für eine letztendlich Provinzstadt ein akzeptables Konzertangebot. Heidelberg, nun ja. Die Zeiten, als Heidelberg strahlender Mittelpunkt eines Kurfürstentums war, sind lange vorbei. Die Zeiten der Mannheimer Schule, ein strahlender Mittelpunkt für ganz Europa, sind auch schon lange vorbei. Mozart hatte sich übrigens vergeblich damals am Mannheimer Hof beworben. Stattdessen wurde dann einige Jahre später Wien zum Nabel der musikalischen Welt. Und da ich nun mal nicht mehr praktisch jede Woche während der Konzertsaison in einem Konzert bin, spielt die Konserve eine ganz andere Rolle als damals. Und somit auch eine Anlage mit einem möglichst guten, weitgehend unverfälschten Klang.

Ich bin überrascht, dass du einen MM Tonabnehmer empfiehlst. Ist der Unterschied zwischen MM und MC doch nicht so gravierend, wie ich dachte?


[Beitrag von PremKavi am 17. Feb 2021, 11:17 bearbeitet]
Tywin
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 17. Feb 2021, 20:29
Hallo,


Einen pF-Umschalter für den MM-Eingang konnte ich nicht entdecken. Und wüsste im Augenblick auch gar nicht, wozu man den benötigt.


jedes MM/MI System kann nur bei richtiger Abschlusskapazität (pF) - zu der die Kapazität der Verkabelung vom Tonabnehmer zum PP + Eingangskapazität des PP zählt - richtig funktionieren und den vorgesehenen Klang bewirken.

Deshalb geben seriöse Hersteller von Tonabnehmersystemen in der Regel einen Rahmen in pF an in dem der Tonabnehmer richtig funktionieren kann.


Aber ich habe eben gerade einen Schalter entdeckt, der auf der mittleren Stellung steht, der sich Capacitance nennt.


Wie Du nun schon anhand der Ähnlichkeit der Begriffe ahnen wirst, ist das der besagte Umschalter für die elektrische Eingangskapazität.

Sehr tiefe Töne sind sowohl für Phonotechnik:

http://www.hifi-foru...hread=652&postID=2#2

Als auch für Lautsprecher sehr problematisch. Selbst lineare 20Hz in nur halbwegs realistischen Lautstärken sind hinsichtlich der Lautsprecher nicht oder nur sehr teuer reproduzierbar. Zu hören gibt es bei diesen tiefen Tönen ehdem nichts mehr was den Aufwand wert ist.


Problematisch sind wie gesagt eher Obertöne, die, wenn sie bei 20.000 Hz abgeschnitten werden (CD), einen Klang verfälschen.


Da wir keine Feldermäuse sind die Ultraschall hören und Musik sich im folgenden Bereich relevant abspielt:

https://digital-audi...kinstrumente-IIb.png

Ist es überflüssig an 20kHz und auch viel weniger überhaupt einen Gedanken zu verschwenden. Die Branche verkauft an diesbezüglich abergläubige Menschen aber auch gerne mal irgend welchen Unfug für viel Geld.


Das Thema Aufnahme mit Raumklang


Mir sind keine Live-Aufnahmen von Konzerten mit echter/natürlicher Musik bekannt in denen akustische Rahmenbedingungen bei der Aufnahme nicht eine relevante Rolle spielten.

Aus meiner Sicht ist "Nights from the Alhambra" von Loreena McKennitt - insbesondere in der Mehrkanalversion - ein gutes Beispiel für eine gelungene Musikproduktion dieser Art.


Doch die beiden Flaschenhälse einer Anlage sind bezogen auf Schallplatten nun mal der Plattenspieler inklusive Tonabnehmersystem als Ausgangsquelle und die Boxen als Wiedergabequelle.


Mindestens genau so relevant sind die akustischen Rahmenbedingungen bei der Reproduktion wenn nicht KH verwendet werden. Hören im Nahfeld mit geeigneten Lautsprechern kann ebenfalls dazu beitragen auf vergleichsweise einfache Weise besonders gut Musik hören zu können.

Laufwerke und Tonarme halte ich so weit sie ihre überschaubaren technischen Funktionen erfüllen nicht für sonderlich relevant für das Ergebnis. Das sollte aber klar sein, da die Wandlung der Energieform vom Tonabnehmersystem erledigt werden muss.


Bislang habe ich es nur ein einziges Mal bei einer Bekannten erlebt, dass der Verstärker das schwächste Glied war.


Hier haben erfahrene HiFi-Freunde abseits der Phono-Technik zusammen getragen was wie wichtig für guten Klang ist:

https://av-wiki.de/was_ist_wichtig

Ein HiFi Verstärker muss in der Lage sein die gewünschte Lautstärke mit unhörbaren Klangverfälschungen (Verzerrungen, Klirrfaktor, THD bei 20Hz- 20kHz unter 0,1%) bewirken zu können. Je nach gewünschter Lautstärke, Lautsprechern, aktive Klangeregelungen z.B. für die Linearisierung am Hörplatz und Hörentfernung ist womöglich ein sehr leistungsfähiger Verstärker erforderlich.


Ich bin überrascht, dass du einen MM Tonabnehmer empfiehlst. Ist der Unterschied zwischen MM und MC doch nicht so gravierend, wie ich dachte?


Ich halte den Unterschied im Ergebnis zwischen MM und MC für weit überschätzt.

Die Drähte an den Spulen am Ende des Nadelträges halte ich derzeit bei einem MC für nicht hilfreich wenn möglichst genau Bewegungsenergie in Strom gewandelt werden soll.

Bislang erschien mir dieses Konzept etwas träger als es mit MM/Mi möglich ist. MC sollen gegenüber elektromagnetischen Störungen vorteilhaft wein, was mir mangels Störungen bei MM bislang nicht aufgefallen ist.

Mal sehen was dazu für andere Meinungen gibt.

LG Michael


[Beitrag von Tywin am 17. Feb 2021, 20:43 bearbeitet]
PremKavi
Neuling
#8 erstellt: 17. Feb 2021, 23:01
Zunächst einmal danke für deine Antwort.

Mit der Grafik kann ich ohne nähere Erläuterung eigentlich nicht allzu viel anfangen, nehme jedoch an, dass die roten Balken den jeweiligen Grundtonumfang eines Instruments angeben, die gelben Balken den Bereich der Obertöne. Dann gibt es auch noch die schwarzen Balken, die ich überhaupt nicht einordnen kann. Übrigens stimmt die Grafik bezüglich der Pfeifenorgel nicht. Wie ich bereits schrieb, hängt es von den größten Bassregistern ab, wie tief der tiefste Ton einer Orgel ist. Wobei man dafür noch nicht einmal unbedingt 32' oder gar 64' Register benötigt, denn es gibt auch akustische 32' oder 64' Register, die beispielsweise aus einem gleichzeitig gezogenen 16' und einem 4' durch Tonüberlagerung entstehen können. Mit diesen Tricks haben Orgelbauer schon früh gearbeitet, denn alleine ein einziges 32' Register kostet mindestens Euro 20.000, ein 64' so in etwa ab 100.000 €, von dem erforderlichen Raumbedarf für dermaßen lange Pfeifen ganz zu schweigen. Auch wenn man die ähnlich wie ein Blasinstrument mehrfach biegen kann. Auch die Grundtonreihe kann deutlich über die Grafik hinausreichen. Kleinste Register mit einem1/4', die es zwar selbstständig meistens nicht gibt, aber innerhalb von Mixturen (dreifach bis hin zu sechsfach), mitunter als Register auch als scharf bezeichnet, enthalten tatsächlich derart kleine Pfeifen, die dann wirklich auch sehr scharf klingen. D. h. also drei verschiedene bis hin zu sechs verschiedenen Pfeifen mit einem einzigen Tastendruck bei nur einem gezogenen Register. Aber ich bin dennoch überfragt, wie hoch dann der höchste Grundton bei einer Mixtur wäre.

Vor etlichen Jahren hatte ich mich intensiver mit dem Klang der Instrumente und Messungen der Obertöne befasst. Und da hieß es in den entsprechenden populärwissenschaftlichen Abhandlungen, die ich gelesen hatte, dass Oberton reiche Instrumente durchaus bis weit über 100.000 Hz gehen und wir, selbst wenn wir in meinem Alter einen Grundton nur noch bis etwa 11.000 Hz hören können, die Obertöne dennoch hören würden. Inwieweit das stimmt, kann ich nicht beurteilen. Denn auch die Mixtur geht über die gesamten ca. acht Oktaven einer Orgel. Und klingt meistens nur dann gut, wenn die Kirche gut besetzt ist. In einer leeren Kirche klingen Mixturen oft unerträglich schrill.

Meine Freundin, die allerdings sehr empfindlich ist, empfindet obertonreiche Instrumente auf einer CD als geradezu schrill, schmerzhaft in den Ohren, während dieselbe Aufnahme von der Schallplatte sehr angenehm klingt. Woran das letztendlich liegt, weiß ich nicht. Ich hatte auch schon Blindtests mit ihr gemacht, dasselbe Ergebnis.

Die "Nights from the Alhambra" habe ich bereits seit etlichen Jahren sowohl als Flac wie auch als Video. Eine fantastische Aufnahme. Aber ich mag Loreena McKennitt nun mal sehr und das seit vielen Jahren. Irgendwie wurde ich schon auf ihre erste CD aufmerksam. Auch wenn eine Stimm Bilderin in meinem Bekanntenkreis meint, die Frau könnte eigentlich überhaupt nicht singen.

Ich hatte ja schon im Eingangsthread beschrieben, was für ein gewaltiges Klangerlebnis diese leihweise zur Verfügung gestellte Anlage mit Martin Logan Elektrostaten war. Meine eigene Anlage, die damals aus einem Lenco L75 mit einem guten MM, einem guten Verstärker und großen Canton Boxen bestand, konnte man daneben getrost vergessen, es war wie ein Konzert aus einem miesen Radio gegenüber dem Original. Zwar nicht ganz so extrem, aber der Vergleich trifft es vielleicht ganz gut. Ich könnte aber nicht sagen, inwieweit die Röhren Vorverstärker und Endstufen an dieser Klangwelt beteiligt waren. Und inwieweit der Thorens. Natürlich hatte auch dieses Studio Plattenspiele für Enthusiasten, nur als ich den Chef darauf ansprach, meinte er, gegenüber dem Thorens würden die lediglich einen zusätzlichen Showeffekt liefern. Den Verdacht hatte ich allerdings auch bei den Röhren Verstärkern. Denn ein Elektronikfreak in meinem damaligen Bekanntenkreis meinte, es sei geradezu schwachsinnig, vor einen Elektrostaten eine Röhrenendstufen zu setzen, eigentlich würden sich die beiden überhaupt nicht vertragen. Und als er sich dann die innerhalb der Martin Logan verwendeten Kabel ansah, meinte er auch, schau, die verwenden ganz normale Kabel für ein paar Cent pro Meter und nicht diese superteuren Lautsprecherkabel, die angeblich das letzte aus der Musik herausholen. (Für die noch nicht einmal 30 cm von der Röhrenendstufe bis zum Lautsprechereingang der Box hatte das Studio Kabel zu einem m Preis von über 1000 DM verbraten.)

Bei Auflagegewichten von 2-3 Pond oder weniger spielt sicher auch der Tonarm eine gewisse Rolle. Ein schlechter Tonarm würde bei niedrigen Auflage Gewichten aus der Rille fliegen. Und anscheinend müssen nicht nur die Anschlusskapazität und das Tonabnehmersystem zusammenpassen, sondern auch die Nadel Nachgiebigkeit und das Gewicht des Tonarms. Aber andererseits, alles was über das grundsätzliche funktionieren eines Tonarms auch mit geringen Auflagenkräften hinausgeht, ist einfach nur noch Spinnerei. Vermute ich zumindest mal.

Ob und inwieweit die Raumakustik bei einem Mikrofon mit einem relativ starken Richtcharakter und dem Mikrofon direkt vor dem Mund eine Rolle spielt, kann ich nicht wirklich beurteilen. Bei Aufnahmen, bei denen man den Raum deutlich mit hört, ist das Mikrofon meistens ziemlich weit von der Sängerin entfernt. Und hat vermutlich auch eine andere Charakteristik. Während man im Studio den Raum so weit wie irgend möglich ausklammert.

Die Mezzosopranistin aus meinem Bekanntenkreis hat schon des Öfteren in Kathedralen gesungen, das klingt nun mal ganz anders als in einem eher kleinen Raum. Und sie ist fasziniert von dem Klang ihrer Stimme in einer Kathedrale, die sie akustisch ganz nebenbei leicht ohne Verstärkeranlage füllen kann. So wie auch die fantastische Sopranistin Jeanine De Bique in dem unten verlinkten Video von einer Klangprobe anlässlich der Salzburger Festspiele. www.arte.tv/de/video...-fuer-peter-sellars/
Tywin
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 18. Feb 2021, 10:06
Hallo,


Ob und inwieweit die Raumakustik bei einem Mikrofon mit einem relativ starken Richtcharakter und dem Mikrofon direkt vor dem Mund eine Rolle spielt, kann ich nicht wirklich beurteilen. Bei Aufnahmen, bei denen man den Raum deutlich mit hört, ist das Mikrofon meistens ziemlich weit von der Sängerin entfernt. Und hat vermutlich auch eine andere Charakteristik. Während man im Studio den Raum so weit wie irgend möglich ausklammert.


welche Mikrofone bei Aufnahmen vorhanden sind und welche Aufnahmen mit welchen Mikrofonen in eine Produktion wie einfließen wissen die Macher solcher Produktionen.

Es spricht nichts dagegen neben ggf. vorhandenen Mikrofonen für die Instrumente und Sängerinnen auch Mikrofone und/oder ggf. Kunstkopf im Raum einzusetzen.

Bei Live-Alben waren in meiner Erinnerung bislang immer Raumeinflüsse zu hören. Da dies den einmaligen Charakter eines Live-Albums prägt kann darauf auch nicht verzichtet werden.

Viel Spaß noch beim Genießen von Musik!

LG Michael
PremKavi
Neuling
#10 erstellt: 09. Mrz 2021, 09:48
Zunächst einmal danke für eure Tipps.

Mittlerweile habe ich ein Audio Technica AT VM 95 SH wie empfohlen erworben. Gestern wollte ich es montieren. Und dann gab es ein bislang unlösbares Problem. Vielleicht hat jemand auch dazu einen Tipp.

Denn das Gewinde im Tonkopf des Lenco passt nicht zu den mitgelieferten Schrauben. Die haben einen geringfügig zu großen Durchmesser. Die Schrauben des bisherigen Tonabnehmers kann ich leider auch nicht verwenden, denn die sind deutlich zu lang. Hat jemand eine Idee, wo ich passende Schrauben herbekomme?

Ich habe deswegen auch schon mit dem Händler telefoniert. Der will mir dann halt gleich mal einen neuen Tonkopf verkaufen. (Ich weiß schon, dass das Teil am Tonarm, in den der Tonabnehmer montiert wird, nicht Tonkopf heißt, aber im Moment fällt mir die richtige Bezeichnung nicht ein.)

Es würde übrigens keine Rolle spielen, dass das Gewinde im Tonabnehmer dann nicht mehr passen würde. Denn das bisherige Shure System hatte schließlich auch kein eigenes Gewinde, Hauptsache, die Schraube passt durch und passt zu dem Gegenstück im Tonkopf. Denn der Tonabnehmer wird von unten in die verschiebbare Platte des Tonkopfs verschraubt. Und genau dafür benötige ich die passenden Schrauben.
Tywin
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 09. Mrz 2021, 10:22
Hallo,


Mittlerweile habe ich ein Audio Technica AT VM 95 SH wie empfohlen erworben


wer hat Dir das wo empfohlen? Hier im Forum ist das AT-VM95SH nach meiner Kenntnis noch nie empfohlen worden und auch ich würde immer zum AT-VM95ML raten, da ich den ML Einschub technisch für nicht schlechter als den SH Einschub halte und ökonomisch für eindeutig vorteilhaft.

Wenn der Händler hat eine proprietäre Headshell für Deinen Plattenspieler im Angebot hat, welche die Montage und Justage z.B. Deines neuen Tonabnehmersystems ermöglicht, dann empfinde ich das als keine schlechte Lösung.

Die sollte nach meinen Recherchen "in diesem Fall" nicht sehr viel mehr als 50 Euro kosten. Es ist halt leider keine Headshell mit SME-Anschluss die es massenhaft mit unterschiedlichsten technischen Parametern auch sehr günstig zu kaufen gibt.

Vielleicht kannst Du aber auch die vorhandenen Schrauben geeignet kürzen, Distanz-Scheiben oder Hülsen verwenden oder kürzere passende Schrauben z.B. online beschaffen.

LG Michael
PremKavi
Neuling
#12 erstellt: 09. Mrz 2021, 11:22
IMGP4816ab_IGP4818aIMGP4815aIch hatte mich, nachdem ich mich nochmals eingehend mit der Bedienungsanleitung meines Lenco befasst hatte, für die Shibata entschieden, denn dafür gibt es Voreinstellungen des Plattenspielers zum Antiskating.

Die vorhandenen Schrauben lassen sich leider nicht verwenden. Denn die haben nur in der vorderen Hälfte ein Gewinde, im Übrigen sind sie glatt. Würde ich sie entsprechend kürzen, wäre das Gewinde weggeschnitten. Vorher war ein Shure System installiert, das extrem lange Schrauben braucht, da die Befestigung anders als bei dem Audio Technica über die gesamte Höhe des Tonabnehmers geht. (Siehe Fotos) Wenn ich jemanden an der Hand hätte, der sich an solche feinmechanischen Tätigkeiten herantraut, dann würde ich denjenigen bitten, mit dem Gewinde Schneider ein passendes Gewinde in die Headshell zu schneiden, das wäre die einfachste und vermutlich auch preiswerteste Lösung, sollte es keine passenden Schrauben geben. Ich könnte ja mal einen Optiker oder Uhrmacher fragen.

Andererseits müsste es eigentlich auch irgendwo passende Schrauben geben, denn ältere Thorens, die schließlich auch immer noch einen legendären Ruf genießen, hatten auch diese deutlich feineren Schrauben? Aber woher nehmen?

Wenn es gar nicht anders geht, würde ich mir auch eine neue Headshell kaufen, aber zwei passende Schrauben sind mit Sicherheit deutlich billiger.

Auf den Fotos lässt sich die Situation wohl recht gut erkennen. Die längste, einzelne Schraube (die andere steckt noch im Tonabnehmer) ist das Original zur Headshell. Die Grundplatte der Headshell enthält vier Gewindebohrungen, in die beiden hinteren müsste der Tonabnehmer geschraubt werden. Das Gewinde in dem Audio Technica ist in diesem Fall nicht notwendig, eigentlich sogar störend.

Da es sich um eine sehr leichte und gleichzeitig robuste, bezüglich der Position des Tonabnehmers beliebig verstellbare Headshell handelt, würde ich die eigentlich auch gerne behalten.

Mit feineren Schrauben würde das Gewinde im Audio Technica Tonabnehmer vermutlich auch gar nicht stören, feinere Schrauben könnte man vermutlich einfach durch stecken. Ich weiß nicht, wie moderne Headshells aufgebaut sind, vermute jedoch, dass bei denen die Verschraubung des Tonabnehmers von oben erfolgt und nicht wie bei dieser Headshell von unten.


[Beitrag von PremKavi am 09. Mrz 2021, 11:27 bearbeitet]
Tywin
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 09. Mrz 2021, 11:37
Hallo,


Ich hatte mich, nachdem ich mich nochmals eingehend mit der Bedienungsanleitung meines Lenco befasst hatte, für die Shibata entschieden, denn dafür gibt es Voreinstellungen des Plattenspielers zum Antiskating.


die so genannten scharfen Schliffe wie z.B. ML Microline, SAS, Geyger, Replicant .... welche den Schliff eines Schneidstichels mehr oder weniger nachahmen sind Varianten des Shibata-Schliffs und somit gelten die gleichen Einstellungen für die Antiscating-Kraft.


Aber woher nehmen?


Online finden sich massig Shops welche jede denkbare Schraube verkaufen. Hier habe ich mit beliebigen ersten Suchbegriffen gesucht:

https://www.google.c...ceid=chrome&ie=UTF-8

LG Michael


[Beitrag von Tywin am 09. Mrz 2021, 11:39 bearbeitet]
Wuhduh
Gesperrt
#14 erstellt: 09. Mrz 2021, 12:38
Die VM-Serie ist auch für diese Headshells, die den alten Technics-Modellen ähneln, ausgesprochen untauglich.

Es wurde gemeldet, daß die AT-Schrauben 2,5mm dick sind. Die Löcher bei den senkrechten Schraubenführungen sind aber kleiner. Weshalb auch immer. Sind ja keine Wasserablauflöcher.

Es gibt bestimmt noch die Möglichkeit, die benötigten 2 - oder alle 4 - Gewinde in dem Schlitten so weit auszubohren, daß Schrauben von unten nicht mehr greifen können, aber von oben durchgesteckt (!) werden können. Z. B. mit einem 3 - 3,5mm Metallbohrer.

Dann könnten die durchgesteckten, original AT-Schrauben mit hoffentlich richtiger Länge in die Gewinde des TA-Gehäuses greifen und dieses fixieren.

Die Köpfe der AT-Schrauben dürfen aber nicht zu hoch sein, weil ansonsten der Schlitten nicht mehr komplett unterm Headshell aufliegen kann. Es gibt viele Sorten von Schrauben mit unterschiedlichsten Köpfen, Gewindeschnitten, -längen und Kontermuttern bzw. - hülsen.

Hier wieder ein Herausforderung fürs Abstraktionsvermögen.

Wetten, gleich kommt die Frage: " Wo bekomme ich den richtigen Bohrer her ? "

MfG,
Erik
PremKavi
Neuling
#15 erstellt: 10. Mrz 2021, 12:16
Wenn ich noch in München leben würde und es keine Corona Krise geben würde, dann wäre der Fall ganz einfach zu lösen. Denn in der Nähe vom Gärtnerplatz gibt es gleich zwei Fachgeschäfte für Schrauben. Es gibt praktisch keine Schraube, die es dort nicht gibt.

Im Augenblick ist man allerdings darauf angewiesen, entweder online etwas zu finden und zu bestellen oder ebenso online bzw. gelegentlich auch telefonisch möglich, aus einem Baumarkt etwas abzuholen.

Würde es sich nicht um feinmechanische Schrauben handelt, würde ich einfach zu meiner Autowerkstatt fahren, die haben immer das passende da. Aber ...

Bezüglich Löcher in den Schlitten bohren, hätte ich eigentlich kein Problem, ich habe eine sehr gut ausgestattete Werkstatt mit Bohrern in fast allen erdenklichen Größen sowohl metrisch als auch Zoll. Aber ich muss zunächst einmal ausprobieren, ob der Schlitten dann noch richtig sitzen wird, wenn zwischen dem Schlitten und der Headshell plötzlich Schraubenköpfe sitzen. Das wäre eigentlich kein Problem, wenn ich konzentrische Löcher bohren könnte (bei sehr viel größeren Durchmessern könnte ich das sogar, denn dafür habe ich Spezialbohrer) und man Senkkopfschrauben verwenden könnte. Meine Werkstatt ist halt darauf ausgerichtet, Reparaturen am Haus ausführen zu können.

Der Tonabnehmer ist im Augenblick allerdings eine eher unwichtige Nebenbaustelle. Denn durch den überraschenden Tod meines Bruders habe ich alle Hände voll zu tun, seinen Nachlass zu ordnen und sowohl Wohnung als auch Laden Übergabe fertig zu machen.

Die liebste Lösung wäre mir immer noch passende Schrauben zu finden, mit denen, wie in dieser Headshell vorgesehen, der Tonabnehmer von unten nach oben verschraubt wird.

Also erst mal euch beiden Dank für die Tipps, auch für den Link zu Google Suche. Vielleicht finde ich ja passende Schrauben.
PremKavi
Neuling
#16 erstellt: 12. Mrz 2021, 11:41
Nochmals zum Thema:

Die Links haben leider nicht viel gebracht. Entweder gibt es dort „neue“ bzw. gebrauchte Headshell für einen Lenco Tonarm oder die heute üblichen M2,5 Schrauben. Die habe ich jedoch selbst.

Ein Freund in Karlsruhe, der des Öfteren feinmechanische Arbeiten macht, hat jetzt allerdings eine vermutlich funktionierende Lösung gefunden. Von oben konzentrische Löcher in die Montageplatte der Headshell anstelle der bisherigen Gewinde zu bohren und M2,5 mit Senkkopf zu verwenden, die er in verschiedenen Längen sogar da hat. Und somit kann man den Tonabnehmer wie heute üblich von oben verschrauben ohne dass es einen unerwünschten Abstand gibt, der vermutlich sogar zu einer Veränderung der Tonarm Geometrie führen würde.

Im Gegensatz zu mir hat er sämtliches Werkzeug, inklusive einem Präzisions-Bohrständer, um das relativ schnell und unkompliziert zu machen. In Karlsruhe gibt es sogar ein Fachgeschäft für Schrauben, bei dem er Kunde ist, die so ziemlich jede erdenkliche Schraube führen, vorausgesetzt, metrisch. (Also für die Lenco Headshell mit Zoll Gewinde nicht geeignet.)

Der einzige Nachteil bei meinem Freund (übrigens ein Dr. der Physik) ist, dass er in seinem gesamten Freundes und Bekanntenkreis den Beinamen „Nierasch", also niemals schnell hat. Bei ihm kann es Wochen wenn nicht Monate dauern, bevor er sich mal an eine Arbeit dran macht. Dann aber perfekt. Seine Werkstatt steht voll unter anderem mit Hi-Fi Geräten, an die er sich mal irgendwann dran machen will. Geht es bei ihm ausnahmsweise mal um grobe Arbeiten, dann kommt er zu mir, denn dafür habe ich die richtigen Werkzeuge.
Tywin
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 12. Mrz 2021, 12:15
Wenn ich es an Deiner Stelle besser wüsste, dann würde ich an Deiner Stelle im Web nach dem benötigten Gewinde und der benötigten Länge suchen. Die von mir gezeigte Suche war als Beispiel für eine Suche im Web gedacht ... als Denkanstoß.


[Beitrag von Tywin am 12. Mrz 2021, 12:17 bearbeitet]
PremKavi
Neuling
#18 erstellt: 12. Mrz 2021, 12:58
Ich habe durchaus verstanden, dass es lediglich eine Anregung ist.

Doch noch nicht einmal mein Freund in Karlsruhe wäre in der Lage, vom Durchmesser in Millimeter und Umrechnung in Zoll abgesehen, herauszufinden, um was für ein Gewinde es sich genau handelt. Ich hatte schon in diversen Foren danach gesucht. Doch das einzige, was man dort findet, ist „Schei..., die Schweizer haben damals Zoll Gewinde verwendet, weiß der Geier warum“. Ich bin nicht der einzige, der irgendwann ein neueres Tonabnehmersystem in eine Lenco Headshell montieren möchte.

Ich hatte das Problem erst kürzlich, als ich einen LED Strahler auf ein Lampenstativ montieren wollte. Denn dafür muss ein spezielles Gewinde in die Halterung des LED-Strahlers geschnitten werden, die Standardgewinde für Kamera- und Lampenstative haben auch noch eine ganz besondere Steigung. Doch da wurde ich schnell fündig, denn dieses Problem haben offensichtlich viele Fotografen. Dazu gibt es jede Menge Foreneinträge. Die passenden Gewindeschneider gibt es sogar bei Amazon.

Das erinnert mich an einen früheren Freund und Nachbarn, der seinen damaligen Porsche mal in einer Allerweltswerkstatt reparieren lassen wollte. Ging nicht, weil Porsche spezielle Schrauben verwendet, für die man eigens Porsche Werkzeug benötigt. Bleibt also nichts anderes übrig als die Fachwerkstatt.

Übrigens, wenn die Big Eight des Usenet noch einigermaßen aktiv wären, würde ich dort vielleicht sogar eine sehr schnelle und kompetente Antwort bekommen. Ich hatte mal wegen irgendeinem Softwareproblem zunächst massenhaft Foren durchsucht, ohne eine vernünftige Antwort zu finden und dann das Problem in einer passenden Newsgroup beschrieben. Innerhalb von zwei Tagen bekam ich dort gleich mehrere kompetente Antworten, mit deren Hilfe das Problem schnell gelöst wurde. In den diversen Webforen gab es stattdessen Beschimpfungen, so nach dem Motto, wieso hast du Idiot deine Daten nicht vorher gesichert, bevor du eine Partitionierung deiner Festplatte vornimmst. Während mit den Tipps im Usenet und dem Hinweis auf passende Software die Partitionstabelle der Festplatte im Nu wiederhergestellt werden konnte.

Glücklicherweise habe ich so etwas bei euch nicht erlebt. Also deshalb noch mal meinen ganz herzlichen Dank für eure Tipps.
PremKavi
Neuling
#19 erstellt: 12. Mrz 2021, 13:05
Eben gerade bekam ich eine Mail als Antwort auf die Frage, ob ein bestimmtes Fachgeschäft vielleicht passende Schrauben hat:

>>Hallo Herr Lin...,

nein, leider nicht. Wir sind selbst gerade auf der Suche nach solchem Maß da auch Thorens einige Jahre so gearbeitet hat.

Leider tuen wir uns derzeit erheblich schwer eine Lösung dafür zu finden, wir können Sie daher nur an einen gut Sortierten schrauben Laden bzw.
Fachhandel für Metall vermitteln.

Mit freundlichen Grüßen aus München<<
Wuhduh
Gesperrt
#20 erstellt: 12. Mrz 2021, 21:58
Lenco Headshell Schlitten

Meine Güte, ER macht das viel zu kompliziert ... demnächst ... lasset uns 3-beinige Sofakissen hinzuziehen und die Kleinigkeit ze-le-brie-ren ...

Schlitten ist aus geformten Stanzblech. So ne Art doppeltes " W ". Liegt nur in der Mitte und an den Seite auf. Unter den 4 Gewindelöchern sind noch ein paar Millimeter Luft für etwas längere Gewindeschrauben.

Bitte einmal diese 2 Elemente auseinandernehmen. Dann wird das deutlich.

Also nur die 2 notwendigen oder alle 4 Gewindelöcher soweit aufbohren - 3mm Bohrer ? - , daß z. B. die Schrauben vom AT durchpassen und mit den Gewinden im Gehäuse verbunden werden können.

Schlitten irgendwo einspannen oder mit einer Wapu-Zange festhalten und mit der anderen Hand mit einem Akkuschrauber bei niedriger Drehzahl und guterhaltenem HSS-Bohrer DZZZZZZZ die Löcher erweitern.

Mit etwas Glück sind die Schraubenköpfe so flach, daß sie das plane Aufliegen des Schlitten auf der Headshellunterseite nicht behindern.

Selbst wenn ich niemals das System verkaufen würde, käme ich nicht auf die Idee von unten die Öffnungen am Gehäuse aufzubohren.

MfG,
Erik
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