Passende Boxen für Revox B285

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markusP123
Neuling
#1 erstellt: 06. Aug 2024, 09:11
Guten Morgen,
vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen.
Ich habe einen Revox Receiver B 285. Leistet 2x110 W an 4 Ohm, bzw. 80 W an 8 Ohm getrennt angeteuert.
Möchte mir neue Boxen anschaffen. Würde bis 2000, höchstens ausgeben.
Vorschlag?
Jetzt werden mir general überholte Infinity Kappa 8,2i angeboten. Wäre das was?
ardina
Inventar
#2 erstellt: 06. Aug 2024, 12:53
Moin Markus,

was meinst du mit „passend“? Ein Revox B 285 ist ein schöner Vintage Verstärker/Receiver. Ist das Gerät in gutem Zustand und voll funktionstüchtig, kann man damit die allermeisten Lautsprecher problemlos betreiben. Neben der guten Sinus-Leistung stellt der Verstärker ordentliche Reserven bereit.

Hier wäre jetzt mehr die Frage, was hörst du wo und in welcher Lautstärke? Also wie groß ist der Raum und Hörabstand und was ist die angezielte Maximallautstärke?

Viele von den Infinity Lautsprechern aus der Zeit haben einen kritischen Impedanz Verlauf, allerdings weiß ich nicht, ob die Kappa 8.2i dazu gehört, ich glaube ja. Das hat dann mit Leistungsbedarf nicht mehr viel zu tun. Hierbei sinkt die Impedanz des Lautsprechers unter 2 Ohm, insbesondere im tiefen Bassbereich und dann muss der Verstärker sehr laststabil sein, da jetzt viel Strom fließt. Im Hifi-Bereich können das nicht viele Verstärker. Bei Profi-Geräten sieht das häufiger anders aus.

Zudem, eine Kappa ist bestimmt ein Lautsprecher der subjektiv überzeugen kann, neutrale Abstimmung geht allerdings anders. Ich würde was anderes nehmen, da gibt es eine große Auswahl. Den passenden Verstärker, oder die passende Box zum Verstärker gibt es so nicht, das ist mehr Schwurbelei von Hifi-Jüngern.

y0r
Stammgast
#3 erstellt: 06. Aug 2024, 13:36
Wie wäre es mit ein paar passenden ReVox BR 530?
BR 530 im HiFi-Wiki
ardina
Inventar
#4 erstellt: 06. Aug 2024, 13:41
Ja, sicher, aber für welche Art von Anwendung. Da könnte man jetzt 1000 andere Lautsprecher empfehlen.
markusP123
Neuling
#5 erstellt: 06. Aug 2024, 13:47
Hallo Ardina
Ja der B285 ist voll revidiert, also in gutem Zustand.

Jetzt kenn ich mich ja nicht so aus was alles zum "Raum" zählt. Küche, Ess- und Wohnzimmer sind offen und haben 80 qm. Die Ecke in der ich höre hat ca.18 qm und schließt an einer Seite eben an den offenen Bereich an.
Der Abstand zu den Lautsprechern wäre ca. 3.8 m
Hab gehört auch diese 80 qm müssen "gefüllt" werden und da braucht es einen großen Basstreiber, also 30cm.

Ich höre so ziemlich alles, je nach Lust und Laune. Bin ja mit den 60 ern groß geworden :-)
Aber manchmal auch Klassik.
Volldröhnen will ich mich nicht, genießen geht ja anders.
Aber wenn die Stimmung passt und Queen u. Co ordentlich auf die Pauke hauen darf´s auch mal lauter werden. Ist zwar nicht die Regel, aber auch da sollte der Lautsprecher mitspielen.
Mir wäre wichtig, daß der Bass dann nicht dröhnt.

Was meinst du mit neutrale Abstimmung geht anders?

Ja von dem kritischen Impedanzverlauf hab ich gehört.Das soll aber eben bei der .2i verbessert worden sein.
Genau das Angebot ist riesig und genau das verunsichert. Man "hört" viele Meinungen und ich kenn mich da nicht so gut aus.

Ist es denn überhaupt sinnvoll gebrauchte Lautsprecher zu kaufen?

Oder ist auch Selbstbau eine Variante? Wäre für mich kein Problem.

Wäre dir echt dankbar, wenn du mir einige deiner Favoriten nennen würdes.

Das mit dem geb ich gerne zurück
Brunello09
Stammgast
#6 erstellt: 06. Aug 2024, 14:16
Hallo Markus,

nur mal als ein Beispiel, was neu im Budget wäre: Dynaudio Emit 50

Aber natürlich gibt es wirklich eine unüberschaubare Auswahl an Alternativen. Die Dynaudio habe ich ausgewählt, weil sie kein allzu modisches Aussehen haben und damit optisch zum Verstärker passen könnten.
Aber bei Lautsprechern kann man immer nur empfehlen, möglichst viele anzuhören, und wenn eine Vorauswahl da ist, die auch zu hause zu probieren.

Gruß Klaus

ergänzende Frage: mit was hast Du denn bisher gehört ?


[Beitrag von Brunello09 am 06. Aug 2024, 14:18 bearbeitet]
ardina
Inventar
#7 erstellt: 06. Aug 2024, 15:43
Hi Markus,
Die Reproduktion von Musik in Räumen mittels Lautsprecher ist immer ein schwieriges Unterfangen. Es gibt keinen guten Raum, es gibt nur Räume die besser oder schlechter geeignet sind. Der Raum behindert immer die korrekte Reproduktion. Hall, Reflektionen und Bassmoden sind die Widrigkeiten die es zu kontrollieren gilt.

Die Geometrie des Raumes, die Beschaffenheit und die Einrichtung gehen hier voll in die Beeinflussung ein. 80qm in einem relativ offenen Raum sind keine so schlechte Ausgangsbasis.

Bei Stereo müssen die Bedingungen eingehalten werden und das ist zunächst die Aufstellung. In deiner Situation würde ich mich um ein ungefähr 3 Meter Stereodreieck bemühen. Heißt die beiden Lautsprecher ungefähr 3 Meter auseinander und der Hörabstand ungefähr 3 Meter. Wann immer möglich schafft man symmetrische Verhältnisse für die Lautsprecher, also das beide Lautsprecher an den Seiten was ähnliches sehen. Möchte man eine möglichst korrekte Stereo Abbildung/Raumabbildung der Musik, ist das unerlässlich. Lautsprecher möglichst frei von Rückwand und Seitenwänden, möglichst mindestens 1 Meter von der Front der Lautsprecher. Das kann an den Seiten auch weniger sein, aber dann muss man in der Regel an den Wänden stark dämmen. Das können auch Platten- oder Bücherregale sein. Das alles bezieht sich zunächst hauptsächlich auf direktabstrahlende Lautsprecher, welche den größten Teil der angebotenen Lautsprecher ausmachen.

Nachteil bei Stereo ist, nur im Sweetspot bekommt man den besten Sound und Abbildung. Das heißt nicht, dass es sich im Rest des Raumes schlecht anhört, aber es verändert sich. Man muss kein Raumvolumen füllen, dass kommt alles auf den Hörabstand an.

Mit neutraler Abstimmung meine ich Lautsprecher die zunächst, im Freiraum, möglichst linear arbeiten, also keinen Frequenzbereich bevorzugen. Manche Leute sprechen da von Geschmack, ich sehe das anders. Eine möglichst korrekte Reproduktion hat wenig bis nichts mit Geschmack zu tun. Vielmehr ist es so, dass Menschen sich konditionieren und sich an was gewöhnen, dass dann als gut und richtig empfunden wird. Die Kappas gelten als „Schmeichler“. Satter Bass, etwas zurückgenommene Mitten und brillante Höhen. Das macht Eindruck, ist aber in der Regel nicht korrekt.

Nicht das vor 40 oder 50 Jahren auch schon gute Lautsprecher gebaut wurden, aber in der Masse ist das heute besser. Bei Verstärkern, Plattenspielern, CD-Playern, etc. ist das anders. Ein guter Verstärker ist und bleibt ein guter Verstärker, das ist weitgehend ausentwickelt. Es gibt nur neue Technologien, aber das ist dann nicht unbedingt auch besser.

Die Form eines Lautsprechers hat schon eine Menge mit dem Klang und dem Abstrahlverhalten der Lautsprecher zu tun, das ist nicht nur modernes Design. So findest du heute viele relativ schmale Säulen mit mehreren kleinen Basslautsprechern, anstatt einem großen Basslausprecher. Das soll weniger die Raummoden anregen. Klappt mal besser mal nicht so gut. Letztlich ist das mehr von der Aufstellung der Lautsprecher im Raum abhängig. Übrigens, nur das ich das erwähne, Raummoden überhohen den Bass in den entsprechenden Frequenzen und das wird dann meistens als Dröhnen wahrgenommen.

Ich würde dir, bei deinem Budget von 2.000€ eher zu einem etwas neueren Lautsprecher von einem bekannten und bewährten Hersteller raten. Du willst ein Vollbereichslautsprecher mit guter Transparenz und ordentlichem Bassvermögen? Nur ein möglicher Kandidat wäre z.B. eine Quadral Aurum Orkan/Wotan Mk 8/9 die man in gutem Zustand für unter 2.000€ bekommen sollte. Aber wie gesagt, es gibt noch viele Andere die auch gut passen würden.

Beispiel Orkan
Beispiel Wotan

BassTrap
Inventar
#8 erstellt: 06. Aug 2024, 19:45

markusP123 (Beitrag #5) schrieb:
Die Ecke in der ich höre hat ca.18 qm und schließt an einer Seite eben an den offenen Bereich an.
Der Abstand zu den Lautsprechern wäre ca. 3.8 m

Mind. eine Box steht also wandnah (Seitenwand), und der Hörplatz ist auch nahe einer Wand? Bei 18m² würde ich nicht mehr als 1,8m Stereodreieck nehmen. Hörst sonst fast nur noch den Raum schallen.
Padang_Bai_
Stammgast
#9 erstellt: 07. Aug 2024, 10:55

BassTrap (Beitrag #8) schrieb:

Mind. eine Box steht also wandnah (Seitenwand), und der Hörplatz ist auch nahe einer Wand? Bei 18m² würde ich nicht mehr als 1,8m Stereodreieck nehmen. Hörst sonst fast nur noch den Raum schallen.


Die Empfehlung kann ich nachvollziehen.

Meine Raumsituation ist ähnlich der des TE - offene DG Wohnung mit Dachschrägen und unterschiedlicher Raumhöhe.
Die Anlage steht im linken Bereich, Fläche gut 16 qm, rechterhand offen.
Lautsprecherabstand 2 Meter, leicht eingewinkelt. Hörsessel 2,60 entfernt. So kann man mittelgroße Standlautsprecher angemessen freistehend stellen.
Die Kappa Diven eher nicht.
Der Klang ist transparent, räumlich mit guter Sprachverständlichkeit.
net-explorer
Inventar
#10 erstellt: 07. Aug 2024, 11:25
Schon mal ein sehr guter Rat von BassTrap!


ardina (Beitrag #4) schrieb:
Ja, sicher, aber für welche Art von Anwendung. Da könnte man jetzt 1000 andere Lautsprecher empfehlen.

Ich sehe auch mit Fug und Recht die Möglichkeit, mehr als 1000 andere LS empfehlen zu können.
Was Markus klang-charakterlich gefällt, und wie der Raum Einfluss auf die LS-Wiedergabe nimmt, das weiß ich nicht.
Es liegt meistens in den Ohren des Zuhörers, ob er einen LS als "Disco-Box", "kammermusigfähig", "allrounder", "poppig" oder sonst wie einordnet.
Grundsätzlich können LS alles wiedergeben, es gibt im Normalfall für Heim-HiFi keinen speziellen Wiedergabezweck.
Und nochmals, wie jemand eine Wiedergabe empfindet und beurteilt, ist absolut individuell - auch wenn das Einigen nicht gefällt!

Insofern kann man empfehlen, was einem selbst gut gefällt, oder was man am liebsten (auch) kaufen/anschaffen würde, oder was der Freund oder Nachbar stehen hat . . .

Never ending story!
ardina
Inventar
#11 erstellt: 07. Aug 2024, 11:43

net-explorer (Beitrag #10) schrieb:
Schon mal ein sehr guter Rat von BassTrap!

...
Insofern kann man empfehlen, was einem selbst gut gefällt, oder was man am liebsten (auch) kaufen/anschaffen würde, oder was der Freund oder Nachbar stehen hat . . .



Naja, ist sicher ein geeignetes Mittel um gegen Raumeinflüsse vorzugehen. Aber Nahfeldhören ist schon etwas speziell und passt auch nicht in jede Wohnumgebung.

Ich würde auch sagen das ein Menge Lautsprecher geeignet wären und mir einfach was gutes und bewährtes beschaffen. Anschließend schauen wie man das am besten in der eigenen Umgebung integriert und was man ggf. bereit ist an Verbesserungen/Veränderung im Raum zu arrangieren.



[Beitrag von ardina am 07. Aug 2024, 11:44 bearbeitet]
markusP123
Neuling
#12 erstellt: 07. Aug 2024, 14:23
Vielen Dank an alle, besonders an .

Das Fazit das ich gezogen habe, ich werd mal sehen, daß ich irgendwo in der Nähe ein HiFi Studio finde, wo ich mehrere Lautsprecher mal anhören kann.
Wohn leider diesbezüglich (südlicher Schwarzwald) in einer schlecht versorgten Gegend.
Wird dann wohl noch etwas dauern.
net-explorer
Inventar
#13 erstellt: 07. Aug 2024, 17:03
Du kannst dir keinen besseren Gefallen tun, als die Lautsprecher selbst anzuhören.
Gerade bei Lautsprechern ist das eine rein persönliche Geschmacksache, und noch die Frage, wie dir ein LS dann in deinen Räumlichkeiten gefällt.
Wie sollte das hier jemand für dich entscheiden können!

Die Spezialität des Nahfeldhörens steht bei dir ja nicht zur Diskussion.
ardina
Inventar
#14 erstellt: 07. Aug 2024, 20:51
Ich weiß gar nicht, ob ich das was ich jetzt hier so gemütlich auf dem Sofa liegend und Musik hörend zusammengeschrieben habe, in einem Post unterbringen kann. Ist ja nicht so viel los hier, da kann ich mich ja ein wenig austoben.

Ja, die Anschaffung neuer Lautsprecher ist nicht ganz einfach. Besonders wenn man mit einer bestimmten Erwartungshaltung und dem Wunsch nach Verbesserung die Sache angeht.

Das mit dem Probehören ist so eine Sache und würde ich erst später machen. Wie viele Lautsprecher möchtest und kannst du hören, unter welchen Bedingungen und wie viele bleiben dann ungehört? Das was du dann hörst ist ja auch von Raumeinflüssen beeinflusst und die jeweiligen Bedingungen sind meist auch nicht besonders gut und abweichend von deinen eigenen Bedingungen zu Hause.

Bei diesem Probehören kannst du nur versuche herauszufinden, wie der Lautsprecher prinzipiell funktioniert. Klingt der Lautsprecher eher hell, oder ist die Tendenz eher dunkel. Klingen Höhen eher scharf oder sanft, oder wie Pegelfest ist der Lautsprecher, sofern der Vorführer so ein Test erlaubt. Bei der Beurteilung des Basses wird es schon schwierig, sind doch hier die Raumeinflüsse ganz erheblich. Dröhnt der Bass bei der Vorführung stark, oder ist recht aufgedickt, kann das unter anderen Bedingungen, oder schon bei anderer Platzierung im Raum ganz anders sein. Plötzlich klingt der Bass knackig und nicht mehr aufgedickt.

Da würde ich vorher erstmal durch Recherche im Internet und aufmerksames lesen von Erfahrungen anderer, z.B. hier im Forum, versuchen eine gewisse Vorauswahl zu treffen. Zu fast jedem Lautsprecher der renommierten Hersteller sind auch Testberichte verfügbar, auch für etwas ältere Modelle. Heutige publizierte Tests sind nie unabhängig und Tester haben auch Vorlieben die dann in die Beurteilung einfließen, aber in der Regel kann man schon zwischen den Zeilen lesen und ein paar nützliche Informationen mitnehmen. Decken sich dann im Test beschriebene Eigenschaften eines Produkts mit mehreren Hörererfahrungen sind das zumindest Anhaltpunkt was man von einem bestimmten Lautsprecher erwarten kann.

Gerade wenn man für sein Geld möglichst hohe Qualität und Leistung haben möchte, bietet sich ein Gebrauchtkauf an. Wer nicht unbegrenzte finanzielle Mittel zur Verfügung hat, kann so in den Genuss kommen einen Lautsprecher von so hoher Güte zu kaufen, wie es das Budget sonst nicht hergegeben hätte. Man darf sich nicht von der Vorstellung leiten lassen, dass jede neue Serie auch „Weiterentwicklungen und Verbesserungen“ mit sich bringt. Nicht selten ist es sogar anders herum. Bei der Modellpflege suchen Hersteller auch nach Kostenreduzierungen und manchmal wird der Spartrieb auch übertrieben.

Dabei sind die Risiken auch überschaubar. Ich denke jeder kann den optischen Zustand der Objekte problemlos überprüfen. Und auch ob ein Lautsprecher einwandfrei funktioniert lässt sich recht einfach prüfen. Zunächst einfach bei moderater Lautstärke jeden einzelnen Lautsprecher direkt mit einem Ohr prüfen. Erhört man dabei irgendwelche Verzerrungen oder andere ungewöhnlich Geräusche, oder dass gar einer der Lautsprecher nichts von sich gibt, ist was nicht in Ordnung. Dann darum bitten, dass mal ordentlich aufgedreht wird und wieder prüfen, ob irgendwas klappert, verzerrt oder ungewöhnlich klingt. Ist alles einwandfrei, kann man davon ausgehen, dass die Lautsprecher auch in Zukunft einwandfrei funktionieren. Bei sachgemäßer Behandlung haben Lautsprecher über einen langen Zeitraum keinen nennenswerten Verschleiß.

Nehmen wir mal eine Paar mittelgroße Standlautsprecher die für Abhörentfernungen von 2,5 bis 4 Metern geeignet sind und ier von einem renommierten Hersteller für 5.000€ Listenpreis angeboten werden. Heute muss niemand mehr Listenpreis bezahlen der ein wenig selbstbewusst an den Kauf herangeht. Jetzt sind schon mal die ersten 500 Rabatt da. Ist der Lautsprecher erstmal in privaten Händen, ist der Wertverfall erheblich. So kann man 2 bis 5 Jahre alte Lautsprecher aus dieser Preislage häufig für unter 2.000€ bekommen. In der Preislage sollten auch schon die wesentlich technischen Möglichkeiten weitgehend erfüllt werden. Möchte man darüber hinaus Verbesserung, greifen einem die Händler ganz erheblich in die Tasche und die Verbesserungen sind dann eher subtil als fundamental.

Du erwähntest DIY-Lautsprecher. Es gibt viele ganz hervorragende Bauvorschläge die sich in Leistung und Qualität nicht vor Fertigprodukten verstecken müssen. Will man was richtig gutes und leistungsstarkes bauen, wird das auch nicht billig. Soll das auch gut aussehen muss man ja auch mit erheblichem Zeitaufwand, Sachverstand und handwerklichem Geschick rechnen. Ob man dabei noch Geld spart gegenüber einem gute Gebrauchtkauf wage ich mal zu bezweifeln.

Hast du jetzt eine Vorauswahl getroffen kannst du dir was anhören gehen. Alle größeren, bekannteren Hersteller bieten in der Preislage recht hochwertige Produkte. Ich würde da zunächst nach Herstellern wie Canton, Dynaudio, Elac, Heco, Nubert, Quadral und sicher noch einige andere schauen. Jetzt kommt das mit dem sagen wir mal Geschmack. Canton z.B. steht da in dem Ruf im Hochton gerne etwas präsent und manchmal auch scharf zu sein. Hat man da im Gehör schon deutliche Schwächen, kann das sogar von Vorteil sein. Heco, Nubert oder Quadral gehen da mit dem Hochton eher etwas moderater um. Manche Hersteller verfolgen die Idee mit der „Harman Kurve“, also ein Frequenzverlauf der unter leicht bis mittel gedämmten Raumbedingungen richtung 20KHz langsam um einige db im Pegel abfällt. Ich bevorzuge sowas auch, mir erscheint das langzeit tauglicher.

Wenn ich mir das richtig vorstelle, nach deinen Angaben 18qm bei 3,8 Meter Entfernung, ist das ein Bereich oder eine Gaube von ca. 4,5m Breite x 4m Tiefe. Interessant zu wissen wäre ist der Bereich seitlich von Wänden begrenzt und nach hinten offen und ist gar eine Seite durch ein großes Fenster begrenzt? Ist das so ähnlich, würde ich bei meiner anfänglichen Empfehlung von einem Stereodreieck von ungefähr 3 Metern bleiben. Dabei können die Lautsprecher auch 2,5 Meter auseinander stehen und du 3 Meter entfern sitzen, das wäre alles noch im legetimen Rahmen. Ich würde in jedem Fall etwas näher an die Lautsprecher heranrücken. Du solltest auch den Lautsprechern nach hinten etwas Platz lassen. Die Front des Lautsprechers sollte schon ca. 80cm von der Rückwand entfernt sein.

Lautsprecher bei denen eine möglichst gerade Aufstellung empfohlen wird, würde ich in deinem Fall vermeiden. Da ist davon auszugehen das diese relativ breit abstrahlen. Ich würde lieber nach Modellen schauen die ordentlich eingewinkelt werden sollen, um sich mehr auf den Direktschall zu konzentrieren. Das ist auch der erste Schritt um ungewünschte direkte Reflektionen von den seitlichen Begrenzungen zu vermeiden.

Ein paar Worte noch zu meinen Vorlieben. Ich bevorzuge gerne Lautsprecher mit einer einigermaßen gut funktionierenden D'Appolito-Anordnung, also 2 Mitteltöner die eng einen Hochtöner vertikal einrahmen. Dabei aber nur Modelle die für den Bereich unter 200/300 Hz einen oder mehrere extra Basslautsprecher haben. Ich habe Vorbehalte gegen Konstruktionen wo ein Lautsprecher vom tiefsten Bass bis 2 oder 3 KHz spielen muss. Bei mäßiger Lautstärke mag das noch funktionieren, aber wenn es lauter wird, kommt da viel zu viel Bewegung in die Membrane und das in einem für unsere Ohren sehr empfindlichen Frequenzbereich. Die D'Appolito-Anordnung bündelt vertikal und sorgt so dafür, dass man meistens mit Decken und Boden Reflektionen keine nennenswerten Probleme mehr hat. Das sind alles Kompromisse und eine Lautsprecherbox ist eine große Ansammlung von Kompromissen. Deshalb gibt es bis heute auch nicht die perfekte Lautsprecherbox.

Viel Spaß bei der Auswahl und gehe da nicht zu verbissen dran. Berichte doch mal über deine Erfahrungen und die finale Endscheidung.

, Andreas
net-explorer
Inventar
#15 erstellt: 08. Aug 2024, 04:50
Ich würde das nicht wissenschaftlich, sondern pragmatisch angehen. Ansonsten verkünstelt man sich, bis zur Entscheidungsunfähigkeit.

Wenn nach Probehören bei Händlern etwas Interessantes dabei ist, kann man ja fragen, ob das Paar auch probehalber zu Hause gehört werden kann.
Die Klangcharakteristik ist dabei überhaupt kein Problem. Absolut jeder, der sich anhört, was aus LS herauskommt, kann es einschätzen. Ist nicht anders, als beim Essen!

Was die Leute im Internet schreiben, sind deren eigene Eindrücke. Es wird extrem aufwendig, wenn man zu einem bestimmten Modell recherchieren wollte, ob "die Mehrheit" mit all ihren nebulösen Klangbeschreibungen auch wirklich immer den gleichen Trend, die gleiche Tendenz, aufweisen. Also wers haben will . . .

Beim Gebrauchtkauf könnte man an folgende Vorteile denken:
-Probehören unter zumindest "heimischen" Bedingungen, nicht im Studio
-Funktionsnachweis
-Zustand selbst erfahren
-deutlich günstigere Anschaffungskosten
Nachteilig wäre das Thema Garantie, obwohl gerade bei passiven LS, noch nicht so alt, der Bedarf sicherlich gering ist. Unmöglich ist natürlich nichts!
Und Probehören zu Hause fällt dann natürlich auch flach.

Bei der Aufstellung zu Hause kann ich nur immer wieder raten, das klassische Stereo-Dreieck zu beachten. Andernfalls verschenkt man Klangqualität.


[Beitrag von net-explorer am 08. Aug 2024, 10:52 bearbeitet]
markusP123
Neuling
#16 erstellt: 08. Aug 2024, 09:04
Hallo Andreas,
da hast du dir aber viele Gedanken gemacht um mir weiter zu helfen !
Vielen Dank dafür.
Hab auch wieder was gelernt - D'Appolito-Anordnung, Harman Kurve - noch nie gehört. Interessant, da werd ich mich einlesen.
Unglaublich was das für ein Weg ist von "ich kauf mal ein paar Boxen" bis zum tatsächlichen Kauf
Aber ich mag das, werd mich jetzt einfach damit beschäftigen und beim hoffentlich richtigen Zeitpunkt zuschlagen.

Was sich schon erledigt hat:
Keine ganz alte Box wie die Infinity Kappa, sondern eine aus der letzten Generation
Keine Selbstbaubox (ist noch nicht ganz gestrichen, weil ich gerne selbst mache, besonders mit Holz).

Ja die von dir empfohlene Quadral Aurum Orkal 9 würde mir schon gefallen. Gibt´s leider in Halle, das sind für mich 7 Std. Fahrt für einen Weg.
Sind grad wieder neu bei Ebay eingestellt. Vielleicht schreib ich den an, ob ich mir die mal vorher anhören kann und mach einen Kurzurlaub an der Elbe. Muss mir nur die Zeit freischaufeln

Aber ich denke sowas in diese Richtung wäre gut.
Markus
markusP123
Neuling
#17 erstellt: 08. Aug 2024, 09:35
Danke für deine Hilfe, ja das ist sicherlich der richtige Weg.
Probehören zu Hause wird wohl schwierig werden, da die nächste Möglichkeit doch weiter weg ist.
Wir werden sehen.
markusP123
Neuling
#18 erstellt: 08. Aug 2024, 09:53
Was hälst du denn von der Magnat Quantum 759 T.O.T.L
Die kostet ja pro Stk. 1200,-, sind in schwarz auf 650,00 gefallen
Gäbe es jetzt in Weiss - was für mich ok wäre für 427,- . Offensichtlich ist weiß ein Ladenhüter, für mich wäre das ok.
ardina
Inventar
#19 erstellt: 08. Aug 2024, 10:22
Hallo Markus,

Zu den Magnat Boxen kann ich leider nichts sagen. Früher war das ein guter Hersteller, ist aber mittlerweile etwas in Verruf geraten. Muss man ggf. hören, aber ich wäre da ein wenig vorsichtig.

Ich habe mal ein paar Hersteller und Modelle rausgesucht, die ich selber kenne und zumindest halbwegs einschätzen kann. Der Markt ist so groß, da kann und muss man ein wenig flexibel sein, gerade auch beim Gebrauchtkauf.

Wie schon gesagt, Canton ist eine sehr beliebte Marke, sicher nicht zu Unrecht. Du musst einfach mal hören, ob dir dabei der Hochton nicht zu vorlaut ist.

Canton Chrono SL 596 DC
Canton Reference 3.2 DC
Canton Vento 896 DC (sollte auch neu im Budget sein)
Canton Vento Reference 5 DC

Ich mag Lautsprecher mit seitlichem Bass, das hat Vor- und Nachteile, können aber bei der Aufstellung hilfreich sein.
Canton Karat 790.2 DC
Canton Karat Reference 6.2 DC

Diese beiden Heco Modell sind sehr gute Lautsprecher, passen in dein Budget und so eine schöne Celan Revolution 7 bekommt man für den Preis vermutlich sogar neu.

Heco Celan GT 702
Heco Celan Revolution 7

Viele Leute mögen die Nubert Boxen, sind aus meiner Sicht recht „ehrliche“ Lautsprecher.

Nubert nuVero 11
Nubert nuLine 102

13mart
Inventar
#20 erstellt: 08. Aug 2024, 11:35

ardina (Beitrag #14) schrieb:
Da würde ich vorher erstmal durch Recherche im Internet und aufmerksames lesen von Erfahrungen anderer, z.B. hier im Forum, versuchen eine gewisse Vorauswahl zu treffen. Zu fast jedem Lautsprecher der renommierten Hersteller sind auch Testberichte verfügbar, auch für etwas ältere Modelle.


Hallo Andreas,
an diesem Punkt bin ich aus deinem Text ausgestiegen.
Damit zu beginnen, was andere schreiben oder sagen,
hilft leider nicht weiter. Nur das direkte Selbst-Hören mit
bekannter Musik bringt Erkenntnisse. Was ich und andere
hier und anderswo schreiben, ist vergleichsweise irrelevant.

Gruß Mart
ardina
Inventar
#21 erstellt: 08. Aug 2024, 12:01

13mart (Beitrag #20) schrieb:

Hallo Andreas,
an diesem Punkt bin ich aus deinem Text ausgestiegen.
....


Ja Mart, ich weiß was du meinst, aber bei dem überwältigenden Angebot von Lautsprechern muss man doch irgendwo mit der Orientierung anfangen.
Hättest du vielleicht weitergelesen, hättest du auch meine bedenken bezüglich Tests und andere Meinungen gelesen. Es geht nur darum eine Idee zu bekommen, welche Lautsprecher passen könnten.

Hören ist unerlässlich, das steht außer Frage. Nur was hört man sich an.

Grüße, Andreas
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