Hilfe bei Setup für Klassik- Hörer

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Macki_
Neuling
#1 erstellt: 02. Dez 2024, 13:05
Hallo, Ich bin Student und möchte mir gerne eine Stereoanlage zulegen. Budget: 300€

Meine Musik: viel klassische Musik, abseits davon auch Bruce Springsteen, Metallica, House. Ich streame die Musik zur Zeit über meinen Laptop (Apple Music) + Kopfhörer (Audiotechnica ATH AVA400).
Ich würde dann vorerst einfach meinen Laptop analog an den Verstärker anschließen.
Ansonsten würde ich auch gern meinen Fernseher an die Stereoanlage anschließen, für Filme und Serien.

Wunsch:zwei Regallautsprecher, ohne Subwoofer, weil ich kein Fan von dröhnendem Bass bin, und auch wegen der Nachbarn. Standlautsprecher sind mir zu groß und schwer (ich werde wahrscheinlich noch einige Male umziehen).
Mein Zimmer hat ca. 25qm und ist relativ hoch (Dachgeschoss), die LS würden links und recht neben dem Fernseher stehen, ein LS steht dann in der Ecke.

Ich habe mal, bevor ich mich in die ganze Materie eingelesen habe, beim Saturn eine Stereoanlage getestet (Yamaha Verstärker für 200€+ Canton Lautsprecher für 300€, Stück: Rachmaninoff Klavier Konzert Nr.3) und da musste ich die Lautstärke sehr laut stellen (ungefähr auf 80 von 100) um die leisen Passagen gut raus zu hören.
Ich habe anschließend im Internet gelesen, dass bei zu niedriger Verstärkerleistung die Lautsprecher Schaden nehmen können, wenn man zu laut aufdreht.

Ich habe mich inzwischen auf dem Gebrauchtmarkt umgesehen, weil ich hier wohl deutlich mehr für mein Geld bekommen kann, und meine beiden Favoriten sind:

Lautsprecher: B&W DM602 S3 für 200€
Verstärker: Harman Kardon HK 3370 für 100€

Meine Frage: Ist die Leistung des HK Verstärkers für die B&W Lautsprecher zu gering, wenn ich relativ laut aufdrehe so wie damals im Saturn?
Ich denke aber, dass das hier vielleicht auch gar nicht nötig ist(?), da der Raum ja kleiner ist als im Saturn.
Könnte ich theoretisch mit dem Verstärker auf Dauer die LS ruinieren?

Ich habe mal die technischen Spezifikationen meiner Kandidaten abfotografiert:
HK 3370

B&w 602 s3

Danke an alle, die bis hierhin gelesen haben und sich mit meinem Problem auseinandersetzen.

Lg, Thomas
Macki_
Neuling
#2 erstellt: 02. Dez 2024, 16:24
Hätte alternativ auch noch die Möglichkeit an einen Denon RCD-100 ranzukommen für 50€ bei mir im Gebrauchtwarenladen. Der hätte CD Player gleich integriert, ist aber von der Leistung her mit 2x 45 W bei 4 Ohm noch schwächer auf der Brust
JULOR
Inventar
#3 erstellt: 02. Dez 2024, 16:58

Ich habe anschließend im Internet gelesen, dass bei zu niedriger Verstärkerleistung die Lautsprecher Schaden nehmen können, wenn man zu laut aufdreht.

Bei zu hoher natürlich auch.

Die Leistung spielt kaum eine Rolle, solange du keine stundenlangen Partys machen willst. Mit 2x30W kannst du schon ordentlich Lärm machen. Beim MM hat man viele Störgeräusche und einen riesigen Raum, da kann das schon mal knapp werden, insbesondere bei klassischen Aufnahmen mit viel Pianissimo. Sonst aber eher nicht.

Wichtiger ist die Auswahl der Lautsprecher. Die machen den Klang und sollten zu deinem Hörgeschmack passen. Daher solltest du dir die LS vor dem Kauf anhören, auch bei Kleinanzeigen usw.


Lautsprecher: B&W DM602 S3 für 200€
Verstärker: Harman Kardon HK 3370 für 100€

Dagegen spricht grundsätzlich schonmal nichts.
Valentino_II
Stammgast
#4 erstellt: 02. Dez 2024, 17:02
Hallo Thomas,

wenn dir die Lautsprecher vom Klang her gefallen, dann spricht nichts dagegen.
Der Harman Kardon ist ja ein Receiver. Wenn ich das richtig verstehe, dann suchst du einen Verstärker (?)
Hier wäre ein guter Vollversträrker mit ordentlich Leistung, guter Ausstattung und günstigem Preis vom Händler.
Kenwood

Um Laptop oder TV anzusschließen, bietet sich ein kleiner D/A Wandler an.
Macki_
Neuling
#5 erstellt: 03. Dez 2024, 09:58

Die Leistung spielt kaum eine Rolle, solange du keine stundenlangen Partys machen willst. Mit 2x30W kannst du schon ordentlich Lärm machen.



Hierzu lese ich immer wieder sehr widersprüchliche Sachen, z.B.:

„Mit zu wenig Leistung auf der Hinterhand bekommt man Lautsprecher schneller geschrottet, als wenn man sie kurzzeitig überlastet.
Der Verstärker kann bei Überlast ins "Clipping" laufen und gibt dann auf den Lautsprecherausgängen einen Gleichstrom aus, der die Lautsprecherschwingspulen abrauchen lässt, egal wie potent der angehängte Lautsprecher ist.
Wie anfällig der Verstärker für Clipping ist hängt neben der Leistung auch vom Dämpfungsfaktor ab. Je höher der Dämpfungsfaktor um so besser.
Tendenziell ist es besser einen Verstärker bzw. Vorverstärker- Endstufenkombi zu haben, die minimum 50% mehr Leistung bereit stellen kann und diese nur halb aufdrehen zu müssen.“

Wie lässt sich das erklären? Ich lese solche Sachen oft. Haben die einfach alle keine Ahnung? Ich hab halt Angst, dass ich mir meine Lautsprecher auf Dauer kaputt mache.

Pls help
JULOR
Inventar
#6 erstellt: 03. Dez 2024, 11:32
Diese Warnungen sind nur dann relevant, wenn man die entsprechende Leistung auch abruft. Wenn man dagegen auf gehobener Zimmerlautstärke hört, spielt das alles keine Rolle. Dabei werden Leistungen von weit unter 10W abgerufen - eher 1-2W. Das Kombininieren von Amps und Boxen ist eigentlich keine Wissenschaft, da kann man ganz nach Geldbeutel und gewünschter Ausstattung gehen.

Wenn man länger richtig laut hören will, muss eben beides passen. Ansonsten kommt es darauf an, was eben zuerst eintritt.
- Kommt der Verstärker in seinen Grenzbereich, verzerrt er ("clipping") und kann damit den Hochtöner des Lautsprechers grillen.
- Ist der Verstärker stark genug und der Lautsprecher kommt an seiner Belastungsgrenze, kann eben auch der Lautsprecher kaputtgehen.

U.a. hier kann man das mal nachlesen: https://av-wiki.de/leistung

Wenn du trotzdem noch Angst hast, kannst du dich mal nach einem NAD C326BEE umsehen. Die haben eingebautes Softclipping. Das ist ein integrierter Limiter, der den Verstärker rechtzeitig vor dem Clippen abregelt.
https://www.kleinanz.../2928477393-172-4957
Macki_
Neuling
#7 erstellt: 03. Dez 2024, 12:41
Ok, dann werde ich einfach darauf achten den Verstärker nicht zu laut aufzudrehen. Oder den von dir angegebenen NAD ersteigern. Wäre dann ja eigentlich nur relevant, wenn irgendein Freund mal meint es wäre witzig die Lautstärke volle Pulle auzudrehen. Aber der wird dann einfach gelyncht. Oder ausgepeitscht.
JULOR
Inventar
#8 erstellt: 03. Dez 2024, 13:00

Macki_ (Beitrag #7) schrieb:
Ok, dann werde ich einfach darauf achten den Verstärker nicht zu laut aufzudrehen.

Klar kannst du auch mal ordentlich Gas geben.


Oder den von dir angegebenen NAD ersteigern.

Muss ja nich tgenau der sein: https://www.kleinanzeigen.de/s-nad-c326/k0


Wäre dann ja eigentlich nur relevant, wenn irgendein Freund mal meint es wäre witzig die Lautstärke volle Pulle auzudrehen.

Genau. Das ist der Klassiker. Anlagen gehen eigentlich nur auf Studentenpartys kaputt, wenn einer der angetrunkenen Gäste meint, immer lauter machen zu müssen.

Mach dich nicht verrückt.
Macki_
Neuling
#9 erstellt: 03. Dez 2024, 14:46

Der Harman Kardon ist ja ein Receiver. Wenn ich das richtig verstehe, dann suchst du einen Verstärker (?)


Stimmt, da hast du recht, der HK hat eigentlich lauter Funktionen, die ich nicht brauche.



Um Laptop oder TV anzusschließen, bietet sich ein kleiner D/A Wandler an.


Sowie ich das verstanden habe, hat mein Laptop ja schon einen D/A Wandler eingebaut und der soll bei Apple Produkten (MacBook Pro, Baujahr 2013) ja gar nicht schlecht sein.


Grüße, Thomas
Valentino_II
Stammgast
#10 erstellt: 03. Dez 2024, 15:49

Macki_ (Beitrag #9) schrieb:
Stimmt, da hast du recht, der HK hat eigentlich lauter Funktionen, die ich nicht brauche.

Frißt zwar kein Brot, aber was ich nicht nutze schaffe ich mir erst gar nicht an.
Die von JULOR verlinkten NADs würde ich dir auch empfehlen, falls dein Budget reicht. 👍

Wie das beim MacBook aussieht, weiß ich nicht. Meinen Win10 hatte ich einige Zeit mit einem kleinen D/A wandler angeschlossen.
Am TV gibt es oft nur noch den Digitalausgang für Audio. Da habe ich z.B. den billigsten Mini-Wandler angeschlossen und es funktioniert ganz ordentlich.
Ich hatte das nur erwähnt, weil die alten Verstärker rein analog sind.
Macki_
Neuling
#11 erstellt: 15. Dez 2024, 12:45
So, habe mir nun Lautsprecher und Verstärker gekauft:

Heco P 5302 SL (110 Watt bei 4 Ohm) (Baujahr ca. 1976)
Kenwood KA 880D (145 Watt bei 4 Ohm) (Baujahr 1988)

Die Heco Lautsprecher sind zwar aus den 1970er Jahren, aber klingen sehr schön und die Sicken sind noch intakt.
Den Verstärker habe ich in einem Gebrauchtmöbelhaus gekauft und habe mich hier ein bisschen von meiner Sparsamkeit/ Knausrigkeit leiten lassen (65€, mit Siegel „auf Funktion geprüft“). Die Lautsprecher haben sich beim Probehören mit einem anderen uralt- Verstärker sehr schön angehört, allerdings wollte der Besitzer für den 150€, daher habe ich mich für den günstigeren Kenwood entschieden (leider ohne Probehören).

Habe viel Spaß mit den Lautsprechern, allerdings ist mir jetzt nach längerem Musikhören aufgefallen, dass sie in lauten Passagen (z.B. bei Klassik- Symphonien, wenn es sehr laut wird oder wenn ich Metallica recht laut aufdrehe -nicht ohrenbetäubend-) etwas verzerren.
Also habe ich genau das Problem, das ich nicht wollte…

Ich habe ein bisschen recherchiert und herausgefunden, dass bei alten Verstärkern häufig die Kondensatoren hinüber sind und die Verstärker daher nicht mehr ihre ursprüngliche Leistung erbringen können. Kommt daher die Verzerrung?

Meine andere Erklärung wäre, dass mein Audio- Signal (direkt vom Handy/ Laptop via Klinke zu cinch Kabel) einfach minderwertig ist und daher die Verzerrungen kommen. Ich streame zwar über Apple Music mit hoher Qualität, aber der D/A Wandler in meinem Handy/ Laptop ist wohl doch nicht so gut.

Was meint ihr?
Was macht mehr Sinn? In einen etwas neueren, nicht ganz so alten Verstärker investieren? Oder in einen D/A Wandler?

Lg, Macki
Macki_
Neuling
#12 erstellt: 15. Dez 2024, 14:32
Oder liegt's am Ende doch an den Lautsprechern? Gibt's irgendeine Möglichkeit das rauszufinden ohne gleich was neues zu kaufen?
JULOR
Inventar
#13 erstellt: 16. Dez 2024, 11:55
Bevor du auf gut Glück etwas neues kaufst, solltest du den Fehler eingrenzen:

Wenn du als Quelle schon zwischen Smartphone und PC gewechselt hast, würde ich den Wandler selbst ausschließen. Außerdem laufen die Apples (aber auch die meisten anderen) problemlos. Aber ruhig mal dort den Pegel nicht auf 100% stellen, sondern auf 50% oder 80%. Dann gibt es dort keine Übersteuerung.

Am besten dann schrittweise einen Baustein austauschen.
- mal vielleicht vom Kumpel nen anderen Verstärker leihen und dranhängen.
- mal andere Lautsprecher ausprobieren.

Sind halt schon recht alte Teile, die du für sehr wenig Geld bekommen hast. Das kann gut gehen, muss aber nicht. Das empfehle ich eher Leuten, die wissen, was sie da tun.


[Beitrag von JULOR am 16. Dez 2024, 11:58 bearbeitet]
Macki_
Neuling
#14 erstellt: 16. Dez 2024, 15:30
Ok, danke für den Tipp mit der Übersteuerung.
Ich weiß, dass ich mit dem Kauf solch alter Komponenten ein gewisses Risiko eingegangen bin. Habe allerdings während meiner Recherchen gemerkt, dass ich das ganze Thema Verstärker/ Lautsprecher/ Elektronik recht interessant finde und bin auch gewillt, mich da näher damit auseinanderzusetzen und vielleicht irgendwann mal einen Verstärker oder Lautsprecher selbst zu restaurieren. Mit den Komponenten muss ich halt jetzt vorerst leben. Vielleicht hilft ja dein Tipp mit der Übersteuerung.

Danke!

Lg Macki
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