Röhrenverstärker für Gitarren mit Hifi-Boxen und Plattenspieler. Geht das?

+A -A
Autor
Beitrag
tdsse
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 11. Mai 2015, 09:34
Tach auch!

Ausgangssituation:

im Keller stehen zwei alte Röhrenverstärker für Gitarre/Bass (Matamp, jew. 100 Watt)
die Verstärker werden aktuell nicht ihrem eigentlichen Verwendungszweck entsprechend genutzt
im Hörraum ist ein Stereo-Verstärker im Einsatz, der die Canton-Boxen mangels Leistung nicht ausreizen kann

Idee

die Röhrenverstärker "vertragen" bzw. "brauchen" 8-Ohm-Boxen
die Canton-Boxen sind 8-Ohm-Boxen
je ein Röhrenverstärker je Kanal (L/R)
der Plattenspieler geht an einen Vorverstärker, dessen Ausgänge gehen L und R jeweils an einen Röhrenverstärker
je Röhrenverstärker eine Canton-Box

Fragen

funktioniert das überhaupt?
was geht im Zweifel zuerst kaputt, die Boxen oder die Verstärker? ;-)
kann das gut klingen?

Bin gespant auf Eure Rückmeldungen.Danke!
selbstbauen
Inventar
#2 erstellt: 12. Mai 2015, 09:53
Hallo,

ja, nichts, nein - das sind die Antworten auf deine Fragen.

Ja, das kann funktionieren, weil du dann im Prinzip einen Doppel-Mono-Aufbau hast. Zwei Verstärker treiben jeweils eine Box und werden von einem Vorverstärker angetrieben.

Kaputt gehen kann dabei nichts, wenn beide Verstärker störungsfrei funktionieren.

Wird das gut klingen - vermutlich nein. Setzen wir mal voraus, dass es sich um zwei gleiche Verstärker handelt, vermutlich der GT1 oder der GT2. Gleiche Schaltung, gleiche Röhren (EL34, ECC83), gleiches Baujahr. Das würde bei Verstärkern für HiFi problemlos funktionieren. Das hier sind aber Gitarrenverstärker und die machen (wesentlich) den Sound der Gitarre. Da werden ganz bewusst Verzerrungen und Unsymmetrien in der Ansteuerung der Endröhren verbaut. Denn das Clipping einer Röhre erzeugt den typischen verzerrten Gitarrensound. Die Berge und Täler der Frequenzkurve werden abgeschnitten. Wenn diese Verzerrungen in ihrem Grad einstellbar sind, dann kann man sie auch weglassen und dann kann es ordentlich klingen. Sind diese aber fest eingestellt (wie zum Beispiel die Unsymmetrie bei der Gegentaktaufteilung), dann wird das grausam klingen.

Versuch es mal.

Gruß
sb
pragmatiker
Administrator
#3 erstellt: 12. Mai 2015, 16:09
Das wird nichts. Neben den oben bereits genannten Gründen ist so ein Test (wegen der Verzerrungen) auch noch eine Gefahr für die Hochtöner der Canton-Lautsprecher - ganz zu schweigen davon, daß Gitarrenverstärker aus dieser Zeit meiner Kenntnis nach keine Eingänge mit Line-Pegel aufweisen - d.h. es braucht noch zusätzliche Arbeit, um handelsübliche CD-Spieler und dergleichen zur Zusammenarbeit mit den Gitarrenverstärkern zu überreden. Einen Plattenspieler-Entzerrer-Vorverstärker braucht es auch noch......und wenn dann alles doch irgendwie zusammen Töne von sich gibt, wird man vermutlich feststellen, daß es brummt und sirrt (weil Gitarrenverstärker vor allem für "laut" gemacht sind und deswegen Fremdspannungsabstände nicht die große Rolle spielen, Heim-Hifi-Stereo-Anlagen aber vor allem "leise" können müssen - und hier sind für Brumm-, Sirr- und Rauschfreiheit ein hoher Fremd- und Geräuschspannungsabstand von elementarer Bedeutung. Von den Ausgangsübertragern in den Klampfenboliden, die vor allem dauernd "laut" können mußten, aber auf der anderen Seite (damit dem Hersteller noch ein paar Taler im Beutel verbleiben) nicht beliebig teuer sein durften (sprich: Hier ging maximal die "Economy-Variante mit wenig bis gar keiner Verschachtelung auf einem Kern aus 0.5[mm] Schustereisen - was für die verzerrte Stromklampferei (die für den charakteristischen "Sound" erst sorgte) auch völlig ausreicht) reden wir hier gar nicht.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 12. Mai 2015, 16:14 bearbeitet]
killnoizer
Inventar
#4 erstellt: 22. Mai 2015, 21:25
Einspruch .

Hab ich x mal selbst ausprobiert , das kann ganz großartig klingen . Insbesondere weil die Röhrenverstärker harmonisch zerren .

Richtig ist das die Ansteuerung problematisch ist und ganz entscheidend den Sound bestimmt .
Wenn da Effekt returns sind auch ausprobieren !

Ein Mischpult oder Hifivorstufe sollte man davor hängen .

Das ganze ist natürlich kein straight edge hifi sondern subjektive Spielerei .
killnoizer
Inventar
#5 erstellt: 22. Mai 2015, 21:37
P.S. ... die ollen Röhrenverstärker brauchen auch immer etwas zeit zum warmwerden und verändern dabei gerne Ihren Sound , das kann manchmal nervig sein .
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Gitarren - Röhrenverstärker
CrazyDaisy am 07.02.2007  –  Letzte Antwort am 07.02.2007  –  2 Beiträge
Gitarren Röhrenverstärker Selbstbau
Melvin am 05.02.2006  –  Letzte Antwort am 08.02.2006  –  9 Beiträge
(Gitarren) Röhrenverstärker reparieren
realHans am 18.01.2022  –  Letzte Antwort am 20.01.2022  –  5 Beiträge
Gitarren-Röhrenverstärker - Platine reinigen?
flood am 22.09.2006  –  Letzte Antwort am 08.02.2008  –  7 Beiträge
Gitarren Röhrenverstärker für PC nutzbar?
PK2300 am 30.12.2008  –  Letzte Antwort am 31.12.2008  –  11 Beiträge
Bauplan für Röhrenverstärker (Plattenspieler)
ikorys am 04.04.2008  –  Letzte Antwort am 19.12.2008  –  13 Beiträge
Bekomme E-Gitarren-Röhrenverstärker nicht zum laufen!
Illuin am 17.01.2008  –  Letzte Antwort am 23.01.2008  –  44 Beiträge
Röhrenverstärker zu Plattenspieler
elchupacabre am 12.08.2012  –  Letzte Antwort am 14.08.2012  –  5 Beiträge
HiFi-Röhrenverstärker oder nicht?
SteffiP am 24.11.2008  –  Letzte Antwort am 25.11.2008  –  7 Beiträge
DIY Gitarren RöhrenPreAmp
WalkSightseeing am 01.07.2007  –  Letzte Antwort am 05.07.2007  –  4 Beiträge
Foren Archiv
2015

Anzeige

Produkte in diesem Thread Widget schließen

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder927.574 ( Heute: 3 )
  • Neuestes MitgliedOctoputer77_
  • Gesamtzahl an Themen1.555.985
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.649.813

Hersteller in diesem Thread Widget schließen