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Grafische Equalizer immer ausschalten ?+A -A |
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Autor |
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Bl4ckcreep
Neuling |
#1 erstellt: 10. Sep 2018, 20:57 | |||||
Hallo, ich habe eine Frage. Ich habe ein Soundsystem im Auto und ein 5.1 System daheim. Beide sind keine 2000 Euro Dinger aber für mein Budget als Schüler bin ich zufrieden und es ist 100 mal besser als TV Boxen oder Standard Anlage im Auto. Nun meine Frage. Sowohl mein Autoradio als auch mein Verstärker (Pioneer VSX920) bieten die Möglichkeit am Gerät den Equalizer einzustellen und zu nutzen. Nun habe ich den EQ immer aus gehabt im Auto und habe ihn auch am AVR nach dem MCACC einpegeln direkt ausgeschaltet. Ich habe ihn immer aus, weil ich der Meinung bin der EQ greift ja ins Soundbild ein und wenn er aus ist kommt der Ton ja so wie er Original ist an die Boxen während mit nem EQ der Sound ja künstlich verändert wird. Ist meine Ansicht dazu richtig oder sollte ich mich mal mehr damit beschäftigen und ihn eventuell sinnvoll einsetzen und nutzen ? Ich wollte einfach mal von den Profis hier hören ob ich richtig liege. Es geht hier nur um die grafischen EQs nicht diese Geräte die man extra kaufen kann. Danke im Voraus Mit freundlichen Grüßen |
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Dadof3
Moderator |
#2 erstellt: 10. Sep 2018, 21:23 | |||||
Deine Ansicht ist richtig, wenn du den Weg von der Quelle bis vor den Lautsprecher betrachtest. Der Lautsprecher selbst und vor allem der Raum, in dem er steht, können aber viel größeren Einfluss auf den Klang nehmen. Das kann man mit einem EQ teilweise wieder kompensieren, so dass es am Ende dem Original wieder näher kommt. Ein grafischer EQ ist hierzu aber nur die ziemlich einfachste Stufe, die Anpassungsmöglichkeiten sind beschränkt. Im Auto hat zudem der Fahrzeughersteller oft bereits eine entsprechende Anpassung eingebaut, die auch dann aktiv ist, wenn der EQ ausgeschaltet wurde. Darüber hinaus muss jeder für sich wissen, ob er Musik unbedingt so hören will, wie er "original" ist, ober so, wie es ihm am besten gefällt. Wenn jemand gerne ein bisschen mehr Bass hat oder empfindlich ist bei den Höhen, warum soll er den Klang dann nicht so anpassen, wie es ihm gefällt?
Auch grafische EQs gibt es in Geräten. die man extra kaufen kann. Und umgekehrt gibt es andere EQs, die in nicht dedizierten Geräten mit eingebaut sind. Was einen grafischen EQ von einem parametrischen unterscheidet, ist vielmehr, dass es nur eine feste Anzahl Filter für feste Frequenzen und feste Güte gibt. Bei einem parametrischen EQ kann ich bis zu einer Maximalgrenze beliebige Filter an beliebigen Frequenzen mit beliebiger Güte setzen. |
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Bl4ckcreep
Neuling |
#3 erstellt: 10. Sep 2018, 21:29 | |||||
Hallo vielen Dank schon einmal für die ausführliche Antwort. Ich habe es immer so verstanden dass einen EQ zum Ausgleich des Raumes zu nutzen kein sonderlich sinnvoller weg ist. Vielmehr gibt es dafür ja die entsprechende Laufzeitkorrektur sowie die Phase-Control beim AVR usw. Ich habe ja im Auto ein JVC Radio also was der Hersteller gemacht hat oder nicht ist in dem Falle ja eh weg. Ich verstehe nicht ganz wie der Klang näher am Original sein soll indem ich mit dem EQ Spiele, denn das was aus den Boxen kommt ist dann ja nicht das was von der Quelle selbst kommt. Also verfälsche ich ja das Signal. Mir ist es wichtig den Sound so aus den Boxen wiederzugeben wie er gemacht wurde und da ist meine Ansicht zum EQ ja richtig ? Klar wenn es einem gefällt mit nem EQ jedem das seine, aber ich habe als Ziel den Ton so nah am Studio bzw bei Serien am set auszugeben wie möglich. Mit freundlichen Grüßen |
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Bl4ckcreep
Neuling |
#4 erstellt: 10. Sep 2018, 21:31 | |||||
Ich nutze im Auto zb die Möglichkeit den Subwoofer am Vorverstärkerausgang höher zu stellen, das erhöht aber ja einfach nur die Lautstärke vom subwoofer und nicht eben wie ein eq es tun würde auch den Bass im frontsystem. |
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tomtiger
Administrator |
#5 erstellt: 10. Sep 2018, 22:42 | |||||
Hi, wenn Dein AVR den Raum einmessen kann (also mit Messmikro etc.) dann wäre das näher an dem, was im Studio produziert wurde. Aber was ist das schon? Bei modernen Aufnahmen ist das eine Fantasie, die so oft absolut unrealistisch ist. Hier z.B. Janes Addictions "Been caught stealin". Rick zeigt, wie die diversen Instrumente gemischt werden, mehrere Stimmtracks übereinandergelegt usw. Da wollen wir wirklich noch drüber reden, ob ein EQ was macht? LG Tom |
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Bl4ckcreep
Neuling |
#6 erstellt: 10. Sep 2018, 22:52 | |||||
Ja mein AVR hat eingemessen mit Mikro. Mir gehts ja hier hauptsächlich um Filme und vor allem Serien. Musik höre ich nicht allzu oft über das System, das wird eher im Auto gehört und da bin ich ohne EQ voll zufrieden grad weil da durch den kleineren Raum die Gegebenheiten ganz anders sind. Hier im Zimmer überlege ich aber ob der EQ zusätzlich Sinn macht. Meine Debatte ist halt ob die Raumakustik so mies ist dass der EQ wieder näher ans Original bringt oder er eher verfälscht statt zu helfen. Anscheinend lässt sich hier aber bis jetzt mitnehmen dass der eingemessene EQ durchaus sinn macht und eben das ausgleicht was sonst nicht so originalgetreu ankommt. Danke schon mal an euch Mit freundlichen Grüßen |
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Dadof3
Moderator |
#7 erstellt: 11. Sep 2018, 17:56 | |||||
Das ist korrekt, weil die Einstellmöglichkeiten recht beschränkt sind, aber es ist unter Umständen besser als nichts. Wenn ich aufgrund des Raums und der Aufstellung zum Beispiel zu viel oder zu wenig Bass habe, dann kann ich das mit einem grafischen EQ leicht korrigieren.
Laufzeitkorrektur und Phase Control haben mit den Raumeinflüssen gar nichts zu tun. Die sind dazu da, Entfernungsunterschiede zwischen den Lautsprechern auszugleichen bzw. Phasenfehler im Quellmaterial (phasenverschobener LFE-Kanal).
Ja, das geht natürlich nur mit den Werksradios. Autos sind da aber auch generell weniger kritisch als Wohnräume, weil es dort kaum gerade Flächen gibt und der Reflexionsgrad der Materialien sehr gering ist und der Absorptions- und Transmissionsgrad hoch.
Der Wunsch ist aber unsinnig. Es zählt für die Authentizität desen, was du hörst, nicht, was aus den Boxen rauskommt, sondern was an deinen Ohren ankommt. Schau dir zum Beispiel mal dieses Bild an: Die weiße/hellblaue Kurve ist der Frequenzgang am Hörplatz. Der ist aber nicht so schief und krumm, weil das so aus den Lautsprechern kommt, sondern weil der Raum den Frequenzgang stark verzerrt. Wenn man jetzt das Eingangssignal genau entgegengesetzt verzerrt, kommt am Ohr ein viel glatterer Frequenzgang an (hier durch die grüne Kurve simuliert), der näher an dem ist, was der Toningenieur in seinem Studio gehört hat.
Dann musst du die Raumakustik verbessern und alles perfekt aufstellen. Im Tonstudio gibt es sorgfältig aufgestellte Lautsprecher und jede Menge Absorber, die Reflexionen, Raummoden und Auslöschungen verhindern. Außerdem hört man dort im Nahfeld mit Abstanden von um die 1 Meter, wo der Raumeinfluss viel geringer ist als zuhause, wo man oft mehrere Meter von den Lautsprechern entfernt sitzt und es überall vor Reflexionen und Raummoden nur so wimmelt. Zu glauben, du könntest dich nennenswert näher ans Original bringen, indem du keinen EQ verwendest, blendet die größten Probleme völlig aus. Der bringt dich je nach Situation eher näher ans Original, noch besser aber können das gute Raumkorrektursysteme, und am allerbesten gute physische Rahmenbedingungen. |
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Bl4ckcreep
Neuling |
#8 erstellt: 11. Sep 2018, 18:00 | |||||
Vielen Dank das war die ausführliche Antwort die ich gesucht habe. Habe den EQ jetzt an und denke das ist so das beste was man rausholen kann dann. Sobald ich demnächst in eine neue Wohnung ziehe wird das Setup eh nochmal deutlich besser platziert als es aktuell der Fall ist. Dann denke ich bin ich aber auch mehr als zufrieden. Es geht ja darum so nah wie möglich ran zu kommen, nicht ein wirkliches Studio zu bauen das wäre als Wohnzimmer mehr als unpraktisch. Danke für die hi,frei Chen antworten. Mit freundlichen Grüßen |
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